Gruppenrichtlinien – Handbuch für die Problembehebung Beheben von grundlegenden Problemen mit Gruppenrichtlinien

In diesem Beitrag

Unterkaptitel "Problembehebung"

Dieser Artikel enthält strukturierte Vorgehensweisen sowie Ablaufdiagramme zur Behebung von Problemen mit der grundlegenden Funktion von Gruppenrichtlinien. Unter Windows XP und Windows Server 2003 kann der Richtlinienergebnissatz zum Verfolgen des abschließenden Satzes an verarbeiteten Richtlinieneinstellungen verwendet werden. Die RSoP-Daten können über das Tool für Gruppenrichtlinienergebnisse der Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole (GPMC) einfach angezeigt werden. Dieser Artikel befasst sich mit der Verwendung von Gruppenrichtlinien-Ergebnisberichten zum Anzeigen und Analysieren von RSoP-Daten. Es empfiehlt sich, zunächst diesen Artikel zu lesen, bevor Sie sich einem der nachstehend aufgeführten Unterabschnitte zuwenden.

In diesem Abschnitt

Ablaufdiagramm für die Behebung von Problemen mit grundlegenden Funktionen von Gruppenrichtlinien

Verwenden Sie die Ablaufdiagramme in diesem Artikel, um schnell mögliche Kernursachen für unerwartete Verhaltensweisen von Gruppenrichtlinien zu ermitteln, und zwar basierend auf drei Fragen, die sich einfach auf Grundlage des Gruppenrichtlinien-Ergebnisberichts beantworten lassen.

Die Problembehandlungsablaufdiagramme in diesem Artikel befassen sich mit der grundlegenden Verarbeitung von Gruppenrichtlinien. Hiermit wird primär das Ziel verfolgt, Ihnen bei der Prüfung zu helfen, ob die Basisinfrastruktur für die Übergabe von GPOs an den Client vorhanden ist, ob Benutzer und Computer in geeigneter Weise eingebunden sind, um die gewünschten GPOs zu erhalten und ob bei der Gruppenrichtlinienverarbeitung die zutreffenden GPOs wirksam werden.

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Abbildung 1 Ablaufdiagramm für die Problembehandlung von Gruppenrichtlinien

Der Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht ist die primäre Ressource für die Problembehandlung von Gruppenrichtlinien auf Basis dieses Ablaufdiagramms. Insbesondere bei der näheren Untersuchung eines Problems sollte der Administrator - sofern möglich - einen Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht für die Kombination aus Benutzer und Computer generieren, bei der das Problem auftritt. Die Abschnitte dieses Berichts enthalten die Informationen, die für die Navigation im Ablaufdiagramm verwendet werden.

So generieren Sie einen Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht

  1. Öffnen Sie die Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole.
  2. Doppelklicken Sie in der Konsolenstruktur auf die Gesamtstruktur, in der Sie eine Gruppenrichtlinien-Ergebnisabfrage erstellen möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Gruppenrichtlinienergebnisse, und klicken Sie dann auf Gruppenrichtlinienergebnis-Assistent.
  3. Klicken Sie im Gruppenrichtlinienergebnis-Assistenten auf Weiter, und geben Sie die geeigneten Informationen ein.
  4. Klicken Sie nach Abschluss des Assistenten auf Fertig stellen.
  5. Wenn Sie den Bericht drucken oder speichern möchten, klicken Sie im Ergebnisbereich auf den Einstellungsbericht, und gehen Sie dann wie folgt vor:
    • Wählen Sie Drucken aus, um den Bericht zu drucken.
    • Wählen Sie Bericht speichern aus, wenn Sie den Bericht speichern möchten.

Ein Beispiel für einen Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht wird in Abbildung 2 dargestellt.

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Abbildung 2 Beispiel für einen Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht

In diesem Beispiel wird die Registerkarte Zusammenfassung des Berichts dargestellt, wobei die Abschnitte Gruppenrichtlinienobjekte unter Zusammenfassung der Computerkonfiguration und Zusammenfassung der Benutzerkonfiguration erweitert sind.

Bei Durchsicht des GPMC-Ergebnisberichts können Sie Antworten auf die folgenden Fragen in Verbindung mit dem Ablaufdiagramm finden:

  • Wurde das GPO auf den Client angewendet? Diese Informationen werden auf der Registerkarte Zusammenfassung angezeigt.
  • Wird die Richtlinieneinstellung in den GPMC-Ergebnissen aufgeführt? Diese Informationen werden auf der Registerkarte Einstellungen in einer Weise angezeigt, die die Benutzeroberfläche des Grupppenrichtlinienobjekt-Editors widerspiegelt.
  • Wird das GPO in den GPO-Ergebnissen als "Zurückgewiesen" aufgeführt? Diese Informationen werden auf der Registerkarte Zusammenfassung angezeigt.

Im vorliegenden Szenario hat der Client das GPO erfolgreich erhalten, und die entsprechende Richtlinieneinstellung wurde auf dem Client angewendet. Dies bedeutet, dass das einzige Problem darin besteht, dass der eigentliche Wert der Richtlinieneinstellung ungeeignet ist. Informationen über die einzelnen Einstellungen, die angewendet wurden, finden Sie auf der Registerkarte Einstellungen des Gruppenrichtlinien-Ergebnisberichts.

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Abbildung 3 GPO angewendet, Richtlinieneinstellung wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht aufgeführt

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GPO angewendet, Richtlinieneinstellung wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht aufgeführt

Das für "Navigieren im Problembehandlungsablaufdiagramm" verwendete Szenario gilt für diesen Abschnitt.

Vererbung von GPOs (Einstellung aufgeführt)

Auch wenn GPOs angewendet wurden und die zutreffende Richtlinieneinstellung aufgeführt wird, kann die Vererbung von Gruppenrichtlinien dazu führen, dass ein GPO unerwartet einen anderen Wert als den erwarteten übernimmt. Die Einstellungen sind nach Quelle und Typ verschachtelt. Klicken Sie zum Anzeigen der Einstellungen in den verschachtelten Zeilen auf Anzeigen, und werfen Sie dann einen Blick in die Spalte Gewinner-GPO, um festzustellen, von welchem GPO der Wert für die Richtlinieneinstellung definiert wird. Weitere Informationen finden Sie unter GPO übergibt unerwarteten Wert.

Replikation (Einstellung aufgeführt)

Nachdem entweder am GPO oder am Benutzer oder Computer eine Änderung vorgenommen wurde, muss diese Änderung im gesamten Netzwerk repliziert werden. Falls Sie erwartet hatten, dass das "Gewinner"-GPO einen anderen Wert als den tatsächlich angewendeten für die Einstellung übergibt, kann es sein, dass das GPO erst kürzlich geändert wurde und dass die Änderung noch nicht auf den Domänencontroller repliziert wurde, der das GPO für den Client übergibt. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht repliziert.

Gruppenrichtlinienaktualisierung (Einstellung aufgeführt)

Wenn seit der Änderung und Replikation des "Gewinnner"-GPOs keine Gruppenrichtlinienaktualisierung erfolgt ist, wird der alte Wert der Einstellung weiterhin angewendet. Nachdem die Änderungen an einem GPO auf den Domänencontroller des Clients repliziert worden sind, müssen diese an den Client übertragen werden. Dies erfolgt bei der Aktualisierung der Gruppenrichtlinie durch den Client. Vor diesem Zeitpunkt können die Änderungen auf dem Client nicht in Kraft treten. Sie können entweder auf die Aktualisierung im Hintergrund warten oder eine Aktualisierung erzwingen. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht aktualisiert.

Asynchrone Anwendung von Gruppenrichtlinien (Einstellung aufgeführt)

Eine Gruppenrichtlinie kann angewendet werden, nachdem der Computer gestartet und der Benutzer sich angemeldet hat. Dies wird im Gegensatz zur synchronen Verarbeitung, die als Teil des Computerstarts oder der Anmeldung erfolgt, als asynchrone Anwendung von Gruppenrichtlinien bezeichnet.

Wenn das Problem mit einer Einstellung auftritt, die nur während des Computerstarts oder der Anmeldung angewendet werden kann, kann dieses im Verlauf der asynchronen Verarbeitung der Gruppenrichtlinie erkannt worden sein (z. B. als Teil der Gruppenrichtlinienaktualisierung oder während der asynchronen Verarbeitung, die für die Anmeldeoptimierung unter Windows XP verwendet wird).

Problem mit der clientseitigen Erweiterung (Einstellung aufgeführt)

Nachdem das Gruppenrichtlinien-Kernmodul die anfängliche Verarbeitung der GPOs abgeschlossen hat, werden an die CSEs (clientseitige Erweiterungen) spezielle Einstellungen zur Verarbeitung übergeben. Wenn die Einstellung aufgeführt wird, der Wert jedoch falsch ist oder das Verhalten des Clients nicht den Wert der Einstellung widerspiegelt, ist dieser Fehler möglicherweise aufgetreten, nachdem diese Einstellung zur Verarbeitung an eine CSE übergeben wurde. Beispielsweise ist die CSE für Ordnerumleitung ggf. auch dann nicht in der Lage, die Verarbeitung der Einstellung abzuschließen, wenn die Einstellung für Ordnerumleitung erfolgreich an die CSE übergeben wurde. Weitere Informationen hierüber finden Sie im entsprechenden Artikel zur CSE. So finden Sie weitere Informationen über administrative Vorlagen beispielsweise unter Beheben von Problemen mit Richtlinieneinstellungen für administrative Vorlagen.

Loopbackverarbeitung (Einstellung aufgeführt)

Die Loopbackverarbeitung ist eine Möglichkeit zur Durchsetzung einer Sammlung von Benutzereinstellung auf einem Computer, und zwar ungeachtet des Benutzers, der sich an dem Computer anmeldet. Benutzereinstellungen werden in der Regel auf Basis der Standort- und OU-Mitgliedschaft eines Benutzers angewendet. Wenn für einen Computer die Loopbackverarbeitung aktiviert ist, hängen die Benutzereinstellungen eines jeden Benutzers, der sich an diesem Computer anmeldet, ganz oder teilweise von der Standort- und OU-Mitgliedschaft des Computers ab. Das Verhalten ist vom Modus der Loopbackverarbeitung abhängig. Im Ersetzungsmodus werden nur die in GPOs definierten Benutzereinstellungen verwendet, die auf den Computer angewendet werden. Im Zusammenführungsmodus werden die Benutzereinstellungen aus GPOs verwendet, die normalerweise auf den Benutzer angewendet werden, und zwar unter der Voraussetzung, dass diese keinen Konflikt mit den Benutzereinstellungen in GPOs verursachen, die auf den Computer angewendet werden.

Die Loopbackverarbeitung funktioniert nur, wenn sich Computer und Benutzer in Windows 2000- oder Windows Server 2003-Domänen befinden. Sie können sich in unterschiedlichen Domänen befinden, und der eine kann Mitglied einer Windows 2000-Domäne und der andere Mitglied einer Windows Server 2003-Domäne sein. Sie können jedoch keine Gruppenrichtlinien für Benutzer in einer Windows NT 4.0-Domäne bereitstellen, indem Sie die Loopbackfunktion auf einen Computer in einer Windows 2000- oder Windows Server 2003-Domäne anwenden.

Die Art und Weise, wie die Loopbackverarbeitung angewendet wird, kann von Sicherheitsfiltern beeinflusst werden. Auch wenn die dem Computer zugeordneten GPOs zum Definieren der Benutzereinstellungen verwendet werden, werden die Anmeldeinformationen des Benutzers und nicht die Anmeldeinformationen des Computers anhand des Sicherheitsfilters des GPOs ausgewertet. Daher bestimmen die Anmeldeinformationen des Benutzers, ob das GPO angewendet werden soll.

So könnten Sie beispielsweise ein GPO mit einem Sicherheitsfilter erstellen, der das GPO auf Systemadministratoren beschränkt, und dieses GPO dann einem Computer zuordnen, der für die Loopbackverarbeitung konfiguriert ist. Die Einstellungen in diesem GPO werden dann nur angewendet, wenn sich ein Systemadministrator anmeldet.

Wenn Sie feststellen möchten, ob die Loopbackverarbeitung aktiviert ist, prüfen Sie die Einstellung für den Loopbackverarbeitungsmodus der Benutzergruppenrichtlinie auf der Registerkarte Einstellungen des Berichts, der unter Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\System\Gruppenrichtlinie angezeigt wird. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Loopbackverarbeitung funktioniert nicht.

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GPO angewendet, Richtlinieneinstellung wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht nicht aufgeführt

Die Struktur der Registerkarte Einstellungen im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht gleicht der im Gruppenrichtlinienobjekt-Editor verwendeten Struktur. Sie erweitern die Bereiche auf der Registerkarte Einstellungen, indem Sie auf Anzeigen klicken. Wenn die erwartete Richtlinieneinstellung nicht angezeigt wird, hat der Client entweder kein aktualisiertes GPO erhalten, das die erwartete Einstellung enthält, oder die Einstellung wurde auf dem Client nicht verarbeitet.

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Abbildung 4 GPO angewendet, Richtlinieneinstellung wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht nicht aufgeführt

Replikation (Einstellung nicht aufgeführt)

Nachdem einem GPO eine Einstellung hinzugefügt wurde, muss diese Änderung im gesamten Netzwerk repliziert werden. Wenn die Einstellung im GPO angegeben ist, im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht auf dem Client jedoch nicht aufgeführt wird, kann es sein, dass die Einstellung dem GPO erst kürzlich hinzugefügt wurde, die Änderung jedoch noch nicht auf den Domänencontroller repliziert wurde, der das GPO an den Client übergibt. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht repliziert.

Gruppenrichtlinienaktualisierung (Einstellung nicht aufgeführt)

Wenn seit der Änderung und Replikation des "Gewinnner"-GPOs keine Gruppenrichtlinienaktualisierung erfolgt ist, wird eine neu hinzugefügte Einstellung nicht angewendet. Nachdem die Änderungen am GPO auf den Domänencontroller des Clients repliziert worden sind, müssen diese an den Client übertragen werden. Dies erfolgt im Rahmen der Gruppenrichtlinienaktualisierung. Sie können entweder auf die Aktualisierung im Hintergrund warten oder die Aktualisierung durch Ausführen von gpupdate, durch Abmelden und erneutes Anmelden (für die Benutzerkonfiguration) oder durch Neustart des Computers (für die Computerkonfiguration) erzwingen. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht aktualisiert.

Fehlende oder unzureichende Unterstützung seitens des Betriebssystems (Einstellung nicht aufgeführt)

Einige Richtlinieneinstellungen werden nur unter bestimmten Betriebssystemen unterstützt oder setzen voraus, dass zumindest diverse Service Packs installiert wurden. Wenn mit einem GPO eine Richtlinieneinstellung an einen Clientcomputer übergeben wird, der diese Einstellung nicht unterstützt, wird die Einstellung vom Betriebssystem ignoriert. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Richtlinieneinstellung wird nicht unterstützt.

Langsame Verbindung (Einstellung nicht aufgeführt)

Einige Richtlinieneinstellungen können nicht über langsame Verbindungen angewendet werden. Als langsame Verbindung wird standardmäßig eine Verbindung mit 500 Kilobit/s betrachtet. Zu diesen Einstellungen gehören die folgenden:

  • Softwareinstallation
  • Skripts
  • Einstellungen für Ordnerumleitung

Weitere Informationen finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird bei Remoteverbindungen über eine langsame Verbindung nicht übernommen.

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GPO nicht angewendet, wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht in der Liste der zurückgewiesenen GPOs aufgeführt

Wenn das GPO erfolgreich an den Client übermittelt werden konnte, wird es entweder in der Liste der Zurückgewiesenen GPOs oder in der Liste der Angewendeten GPOs aufgeführt. Ein GPO kann aus einer beliebigen Reihe von Gründen explizit zurückgewiesen werden. Wenn Sie feststellen möchten, ob ein GPO zurückgewiesen wurde, prüfen Sie die Registerkarte Zusammenfassung des Gruppenrichtlinien-Ergebnisberichts. Klicken Sie unter Zusammenfassung der Computerkonfiguration und unter Zusammenfassung der Benutzerkonfiguration auf Anzeigen, um die Gruppenrichtlinienobjekte zu erweitern, und zeigen Sie dann die Liste der Zurückgewiesenen GPOs an. Der Grund für die Zurückweisung wird für jedes zurückgewiesene GPO angegeben.

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Abbildung 5 GPO nicht angewendet, wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht in der Liste der zurückgewiesenen GPOs aufgeführt

Sicherheitsfilterung (GPO zurückgewiesen)

Der Benutzer oder Computer verfügt nicht über die entsprechenden Benutzerrechte für das GPO. Die erforderlichen Rechte sind "Gruppenrichtlinie lesen" und "Gruppenrichtlinie anwenden". Alternativ kann ein GPO auch mit einer Zugriffssteuerungsliste für "Zurückweisen" verknüpft sein, die sämtliche anderen Rechte außer Kraft setzt, die dem Benutzer oder Computer gewährt wurden. Weitere Informationen finden Sie unter Richtlinieneinstellungen aufgrund von Sicherheitsfilterung unrichtig angewendet oder zurückgewiesen.

Deaktivierte Verknüpfung (GPO zurückgewiesen)

Es gibt eine Verknüpfung zum GPO von einem Standort, einer Domäne oder einer OU in der Hierarchie des Benutzers oder Computers, diese Verknüpfung wurde jedoch explizit deaktiviert. Sie können das Navigationsfenster von GPMC schnell nach deaktivierten Verknüpfungen durchsuchen.

Auf GPO kann nicht zugegriffen werden (GPO zurückgewiesen)

Es gibt eine Verknüpfung zum GPO, auf das GPO kann jedoch nicht zugegriffen werden. Hierfür kann es mehrere Gründe geben:

  • Die für das GPO oder für Ordner im Pfad der Gruppenrichtlinienvorlage festgelegten Berechtigungen sind zur Zugriffe und Lesezugriffe unzureichend. Wenn dieser Fall eintritt, wird im Bereich Komponentenstatus des Gruppenrichtlinien-Ergebnisberichts ein Fehler in der Gruppenrichtlinieninfrastruktur der Komponente angezeigt.
  • Möglicherweise wurde das GPO gelöscht, jedoch ist die Verknüpfung hierzu aus irgendeinem Grund (z. B. eine Replikationsverzögerung) noch vorhanden.
  • Ggf. verhindern auch Probleme mit der Netzwerkkonnektivität den Zugriff auf das GPO.
  • Unter Umständen ist der Client nicht in der Lage, die Verbindung zu irgendeinem Domänencontroller herzustellen.

Leeres GPO (GPO zurückgewiesen)

Ein GPO wird zurückgewiesen, wenn es keine Einstellungen enthält. Dieser Fall tritt ein, wenn ein Administrator ein GPO konfiguriert und eine Verknüpfung hierzu eingerichtet hat, im GPO jedoch keinerlei Richtlinieneinstellungen definiert wurden. Entfernen Sie entweder die Verknüpfung zum GPO, oder fügen Sie diesem Richtlinieneinstellungen hinzu. Wenn es keine weiteren Verknüpfungen zu dem GPO gibt, sollten Sie dessen Löschung in Betracht ziehen.

WMI-Filter (GPO zurückgewiesen)

Bei einem auf ein GPO angewendeten WMI-Filter handelt es sich im Wesentlichen um eine boolesche Entscheidung (wahr/falsch), ob das gesamte GPO auf den Clientcomputer angewendet werden soll. Der Filter wird bei der Anwendung des GPOs auf dem Client ausgewertet. Basierend auf der eingebetteten WQL-Abfrage wird das GPO entweder aktiviert oder deaktiviert. Weitere Informationen finden Sie unter Richtlinieneinstellungen werden aufgrund von WMI-Filterung angewendet oder zurückgewiesen.

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GPO nicht angewendet, wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht in der Liste der zurückgewiesenen GPOs nicht aufgeführt

Alle GPOs, die seitens des Clients empfangen werden, werden auf der Registerkarte Zusammenfassung entweder im Bereich Angewendete Gruppenrichtlinienobjekte oder im Bereich Zurückgewiesene Gruppenrichtlinienobjekte angezeigt. Insgesamt gibt es vier Listen: zwei Listen (Angewendete GPOs und Zurückgewiesene GPOs) unter Zusammenfassung der Computerkonfiguration für Einstellungen, die aus der Active Directory-Hierarchie des Computers stammen, und zwei weitere Listen unter Zusammenfassung der Benutzerkonfiguration für Einstellungen, die aus der Active Directory-Hierarchie des Benutzers stammen. Wenn ein GPO in keiner der Listen Angewendete GPOs oder Zurückgewiesene GPOs in einem der Bereiche Zusammenfassung der Konfiguration angezeigt wird, wurde es vom Client nicht empfangen.

Achten Sie zudem darauf, ob das GPO im erwarteten Bereich Zusammenfassung der Konfiguration (für Computer oder Benutzer) aufgeführt wird, da dies Einfluss darauf nehmen kann, welche Einstellungen tatsächlich angewendet werden, insbesondere, wenn die Loopbackverarbeitung aktiviert wurde.

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Abbildung 6 GPO nicht angewendet, wird im Gruppenrichtlinien-Ergebnisbericht in der Liste der zurückgewiesenen GPOs nicht aufgeführt

Verwaltungsbereich (GPO nicht auf Client)

Eine der häufigsten Ursachen dafür, dass ein GPO nicht auf einen Benutzer oder einen Computer angewendet wird, besteht darin, dass das GPO nicht mit einem Standort, einer Domäne oder einer OU verknüpft ist, dessen oder deren Mitglied der Benutzer oder der Computer ist. GPOs werden basierend auf der Standort- und OU-Mitgliedschaft des Computers und des angemeldeten Benutzers an Clients übergeben. Gruppenmitgliedschaften werden lediglich verwendet, um die Anwendung des GPOs weiter einzuschränken. Weitere Informationen finden Sie unter GPO übergibt unerwarteten Wert.

Replikation (GPO nicht auf dem Client)

Nachdem der Administrator ein GPO mit einem Standort, einer Domäne oder einer OU in der Hierarchie des Benutzers oder des Computers verknüpft hat, muss die Änderung auf den Domänencontroller repliziert werden, von dem der Client seine GPOs erhält. Darüber hinaus gilt, dass, wenn ein Benutzer oder ein Computer erst kürzlich einer OU hinzugefügt wurde, die GPOs, die für diese OU gelten, erst dann auf den Client angewendet werden, wenn die Änderung an der OU-Mitgliedschaft auf den Domänencontroller repliziert wurde, von dem der Client seine GPOs erhält. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht repliziert.

Gruppenrichtlinienaktualisierung (GPO nicht auf dem Client)

Nachdem der Administrator ein GPO mit einem Standort, einer Domäne oder einer OU in der Hierarchie des Benutzers oder des Computers verknüpft hat und die Änderung auf den Domänencontroller des Clients repliziert wurde, muss das GPO vom Client noch empfangen werden. Dies erfolgt im Rahmen der Gruppenrichtlinienaktualisierung. Sie können entweder auf die Aktualisierung im Hintergrund warten oder eine Aktualisierung erzwingen.

Netzwerkkonnektivität (GPO nicht auf dem Client)

Gruppenrichtlinien setzen eine zuverlässige Netzwerkinfrastruktur voraus, damit eine ordnungsgemäße Kommunikation zwischen dem Clientcomputer und dem Domänencontroller gewährleistet werden kann. Hierzu zählen TCP/IP, DNS und andere abhängige Technologien. Weitere Informationen hierüber finden Sie unter Gruppenrichtlinie wird nicht aktualisiert.

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