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Übersicht über das Verwalten eines virtuellen Fibre Channels in VMM

 

Veröffentlicht: Juli 2016

Gilt für: System Center 2012 R2 Virtual Machine Manager

Dieses Thema enthält Hintergrundinformationen zum besseren Verständnis des virtuellen Fibre Channels in Virtual Machine Manager (VMM).

Mithilfe eines virtuellen Fibre Channels kann von virtuellen Hyper-V-Maschinen (VMs) auf Hostcomputern direkt auf Arrayressourcen in Fibre Channel-SANs (Storage Area Networks) zugegriffen werden. Auf diese Weise können Anwendungen und Arbeitsauslastungen virtualisiert werden, für die ein direkter Zugriff auf SAN-LUNs (Logical Unit Numbers) erforderlich ist. Mit einem virtuellen Fibre Channel kann auch von VM-Failoverclustern auf Fibre Channel-SAN-Arrays zugegriffen werden.

Eine Liste der Verfahren zum Konfigurieren des virtuellen Fibre Channels in VMM finden Sie unter Verwalten eines virtuellen Fibre Channels in VMM.

In diesem Thema:

  • Glossar

  • Unterstützte Konfigurationen

  • Voraussetzungen

  • Schritte zum Bereitstellen eines virtuellen Fibre Channels

Glossar

Die folgenden Begriffe stehen für die wichtigsten Elemente einer Umgebung für einen virtuellen Fibre Channel:

Fabric Ein Fabric besteht aus einem Fibre Channel-Switch oder aus mehreren Fibre Channel-Switches, die über Fibre Channel-Kabel miteinander verbunden sind. Fabrics dienen dem Zugriff auf Fibre Channel-Speichergeräte. Obwohl mit dem Begriff im Allgemeinen mehrere Switches gemeint sind, kann ein Fabric auch aus nur einem Switch bestehen.

Switch: Ein Fibre Channel-Switch ist ein Netzwerkswitch, der aus mehreren Ports besteht und von dem das Fibre Channel-Transportprotokoll unterstützt wird.

Klassifizierung: Eine Klassifizierung ist ein Anzeigename für ein Fabric zur Verwendung in Vorlagen. Fabrics können beispielsweise nach Verfügbarkeit oder Servicelevel klassifiziert werden.

HBA: Ein Hostbusadapter (HBA) ist eine in einem Hostcomputer installierte Netzwerkkarte für die Verbindung mit Fibre Channel-Geräten. Jeder HBA-Karte ist ein WWNN (World Wide Node Name) zugewiesen, der für alle Ports des HBA gilt. Jedem HBA-Port ist wiederum ein WWPN (World Wide Port Name) zugewiesen. HBA-Ports werden als Initiatorports bezeichnet.

NPIV: NPIV (N_Port ID Virtualization) ist ein Standard zum Erstellen mehrerer virtueller Fibre Channel-Ports (vHBA-Ports) und Zuordnen dieser Ports zu nur einem physischen Fibre Channel-N_Port.

vHBA: Ein vHBA ist ein virtualisierter HBA. Mehrere vHBAs können nur einem HBA zugeordnet sein. Bei einem vHBA wird NPIV verwendet, um den WWN einer VM innerhalb eines Host-HBAs zu adressieren.

Virtuelles SAN: Im Kontext von VMM definiert ein virtuelles SAN (vSAN) eine Gruppe von physischen Fibre Channel-Ports, die mit einem physischen SAN-Array verbunden sind. Ein vSAN bei VMM darf nicht mit dem vSAN-Produkt von VMware verwechselt werden.

WWNN: Ein WWNN (World Wide Node Name) ist eine weltweit eindeutige Nummer, die einem Fibre Channel-Switch, einer HBA-Karte, einem Speicherlaufwerk oder einem anderen Endpunktgerät zugewiesen ist.

WWPN: Ein WWPN (World Wide Port Name) ist eine weltweit eindeutige Nummer, die einem Fibre Channel-Port zugewiesen ist, ähnlich dem Konzept einer Ethernet-MAC-Adresse. Anhand des WWPN kann im Speicherfabric ein bestimmter HBA-Port identifiziert werden.

Zone: Eine Zone ist eine Sammlung von Fibre Channel-Ports, zwischen denen in einem Speicherfabric Kommunikation erfolgen darf.

Zonenzuweisung: Die Zonenzuweisung ist eine Methode zum Unterteilen eines SAN in separate Zonen bzw. Teilmengen von Knoten im Netzwerk.

Zonenalias: Ein Zonenalias ist eine mit einem Anzeigenamen benannte Gruppe aus mehreren Zonenmitgliedern.

Zonenmitglied: Ein Zonenmitglied ist ein am Speicherfabric angeschlossenes Gerät mit einem WWNN, das einer Zone angehört.

Zonensatz: Ein Zonensatz ist eine Datenbank mit Zonendefinitionen zum Bestimmen von Datenverkehrsrouten in Fabrics. Jeder Fibre Channel-Switch verfügt über eine Zonensatzkopie. Ein aktiver Zonensatz bezieht sich auf alle Zonen, die für das Fabric verfügbar sind. Ein inaktiver Zonensatz bezieht sich auf Zonen, deren Informationen noch nicht an das Fabric verteilt wurden und die daher noch nicht für das Fabric verfügbar sind. Zoneninformationen werden immer zuerst in einem inaktiven Zonensatz geändert oder aktualisiert. Informationen dieser Art können in einem aktiven Zonensatz nicht geändert werden.

Unterstützte Konfigurationen

Die folgenden Konfigurationen werden für einen virtuellen Fibre Channel unterstützt:

  • Einzelnes Speicherarray, das mit nur einem Fabric (bestehend aus einem oder mehreren Switches) verbunden ist, das mit nur einem vSAN verbunden ist

  • Einzelnes Speicherarray, das mit mehreren Fabrics (bestehend aus einem oder mehreren Switches pro Fabric) verbunden ist, die mit nur einem vSAN verbunden sind

  • Mehrere Speicherarrays, die mit nur einem Fabric (bestehend aus einem oder mehreren Switches) verbunden sind, das mit nur einem vSAN verbunden ist

  • Mehrere Speicherarrays, die mit mehreren Fabrics (bestehend aus einem oder mehreren Switches pro Fabric) verbunden sind, die mit mehreren vSANs verbunden sind. Diese Konfiguration umfasst doppelt redundante Pfade zu den Speicherarrays.

System_CAPS_ICON_note.jpg Hinweis

Ein vSAN kann nur HBAs aus einem einzigen Fabric enthalten.

Voraussetzungen

Für eine erfolgreiche Bereitstellung eines virtuellen Fibre Channels in Ihrer Netzwerkumgebung müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Stellen Sie sicher, dass die aktuellen Firmware- und Treiberversionen für die Speicherarrays, Switches und HBAs installiert sind.

  • Stellen Sie sicher, dass die Speicherarrays logische Einheiten (LUs) darstellen können.

  • Aktivieren Sie NPIV für die Fibre Channel-Switches und HBAs.

  • Auf den Hostcomputern muss Windows Server 2012 oder höher ausgeführt werden.

  • Stellen Sie sicher, dass ein SMI-S-Anbieter installiert ist. Fibre Channel-Fabrics und SAN-Geräte werden von VMM mithilfe des SMI-S-Anbieters verwaltet.

Schritte zum Bereitstellen eines virtuellen Fibre Channels

Führen Sie zum Bereitstellen eines virtuellen Fibre Channels in Ihrer Umgebung die folgenden Schritte durch:

Schritt Weitere Informationen
Ermitteln Sie Fibre Channel-Fabrics, und weisen Sie jedem Fabric Klassifizierungen zu. Hinzufügen und Klassifizieren von Fabrics für einen virtuellen Fibre Channel
Erstellen Sie für jeden verwalteten Hostcomputer vSANs durch Gruppieren von Host-HBA-Ports. Verwalten von virtuellen SANs
Erstellen Sie Zonen, und aktivieren Sie inaktive Zonensätze. Zonen verbinden vHBAs von Hosts oder VMs mit einem Speicherarray. Verwalten von Zonen für einen virtuellen Fibre Channel
Erstellen Sie Speicherarray-LUNs, und registrieren Sie sie entsprechend den Erfordernissen für einen Host, eine VM oder eine Dienstebene (Aufheben der Maskierung). Verwalten von Speicher-LUNs für einen virtuellen Fibre Channel in VMM
Erstellen Sie eine VM-Vorlage. Geben Sie für jeden erstellten virtuellen Fibre Channel-Adapter (vHBA) dynamische oder statische WWN-Zuweisungen an, und wählen Sie die Fabric-Klassifizierung aus. Die Fabric-Klassifizierung wird zum Verbinden eines vHBA mit einem Speicherfabric verwendet. Erstellen einer VM für einen virtuellen Fibre Channel in VMM
Erstellen Sie eine VM, wählen Sie den Zielhost für die Bereitstellung der VM aus, führen Sie die Zonenzuweisung zwischen der VM und einem Fibre Channel-Array aus, fügen Sie der VM einen Datenträger hinzu, erstellen Sie eine LUN, und registrieren Sie die LUN für die VM (Aufheben der Maskierung). Erstellen einer VM für einen virtuellen Fibre Channel in VMM
Erstellen Sie eine Dienstvorlage, und fügen Sie ihr VM-Vorlagen hinzu. Geben Sie für jeden erstellten virtuellen Fibre Channel-Adapter (vHBA) dynamische oder statische WWN-Zuweisungen an, und wählen Sie die Fabric-Klassifizierung aus. Erstellen einer Dienstebene für einen virtuellen Fibre Channel in VMM
Erstellen Sie die Dienstebene, und stellen Sie sie bereit, führen Sie die Zonenzuweisung zwischen der Dienstebene und einem Fibre Channel-Array aus, fügen Sie der Dienstebene einen Datenträger hinzu, erstellen Sie eine LUN, und registrieren Sie die LUN für die Dienstebene (Aufheben der Maskierung). Erstellen einer Dienstebene für einen virtuellen Fibre Channel in VMM

Siehe auch

Verwalten eines virtuellen Fibre Channels in VMM
Handbuch zur Problembehandlung beim virtuellen Fibre Channel in Hyper-V