Übersicht über das SQL Server-Hilfsprogramm

SQL Server -Kunden fordern, ihre SQL Server-Umgebung als ganze zu verwalten. Diesem wird diese Version mittels des Konzepts der Anwendungs- und Multiserververwaltung im SQL Server-Hilfsprogramm gerecht.

Das SQL Server-Hilfsprogramm modelliert SQL Server-bezogene Entitäten eines Unternehmens in einer einheitlichen Ansicht. Hilfsprogramm-Explorer und SQL Server-Hilfsprogrammstandpunkte in SQL Server Management Studio(SSMS) stellen Administratoren durch eine Instanz von SQL Server, die als Steuerungspunkt für das Hilfsprogramm (UCP) dient, eine holistische Sicht der SQL Server-Ressourcenintegrität bereit. Die folgenden Entitäten können im SQL Server-Hilfsprogramm angezeigt werden:

  • Instanzen von SQL Server

  • Datenebenenanwendungen

  • Datenbankdateien

  • Speichervolumes

Folgende Dimensionen zur Ressourcennutzung können im SQL Server-UCP angezeigt werden:

  • CPU-Auslastung

  • Speicherplatzauslastung

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Abschnitten in diesem Thema:

  • Erste Schritte mit dem SQL Server-Hilfsprogramm

  • Übersicht über den Steuerungspunkt für das Hilfsprogramm

  • Anforderungen des SQL Server-Hilfsprogramms

SQL Server-Hilfsprogrammarchitektur

Abbildung 1. SQL Server-Hilfsprogrammarchitektur in SQL Server 2008 R2.

Erste Schritte mit dem SQL Server-Hilfsprogramm

Am Anfang eines typischen Benutzerszenarios steht die Erstellung eines Steuerungspunkts für das Hilfsprogramm, der den zentralen Ansatzpunkt für das SQL Server-Hilfsprogramm darstellt. Der UCP stellt eine konsolidierte Sicht der Ressourcenintegrität bereit, die von verwalteten Instanzen von SQL Server im SQL Server-Hilfsprogramm gesammelt wurde. Nachdem der UCP erstellt wurde, registrieren Sie Instanzen von SQL Server im SQL Server-Hilfsprogramm, damit sie vom UCP verwaltet werden können.

Jede verwaltete Instanz von SQL Server wird mit einem Datensammlungssatz ausgestattet, der alle 15 Minuten Konfigurations- und Leistungsdaten an den UCP sendet. Datenebenenanwendungen werden automatisch vom SQL Server-Hilfsprogramm verwaltet, wenn sie zu einer verwalteten Instanz von SQL Server gehören. Andere Überwachungsparameter sind die Auslastung des Speicherplatzes für Datenbankdateien, die CPU-Auslastung und die Auslastung der Speichervolumes.

Zusammenfassungsdaten und detaillierte Daten werden in Management Studio für jede verwaltete Instanz von SQL Server und jede Datenebenenanwendung angezeigt, die vom SQL Server-Hilfsprogramm verwaltet wird. Das Dashboard des SQL Server-Hilfsprogramms in SSMS liefert auf einen Blick eine Zusammenfassung der Leistungs- und Konfigurationsdaten für die CPU-Auslastung verwalteter Instanzen und Datenebenenanwendungen sowie die Auslastung des Speicherplatzes für Datenbankdatei, Speichervolume und die CPU-Auslastung des Computers. In den Datenanzeigen werden über- und unterausgelastete Ressourcen getrennt angezeigt sowie CPU- und Speicherplatzauslastung über einen längeren Zeitraum grafisch dargestellt.

Die Blickpunkte und Details des SQL Server-Hilfsprogramms in SSMS stellen den detaillierten Leistungs- und Konfigurationsstatus jeder einzelnen SQL Server-Instanz und Datenebenenanwendung dar, die vom SQL Server-Hilfsprogramm verwaltet wird, und bieten Zugriff auf Steuerelemente für Richtlinien. In der Listenansicht wird der aktuelle Status mit den Richtliniendefinitionen verglichen, und die Steuerelemente für Richtlinien enthalten Richtliniendefinitionen für die folgenden Auslastungskategorien:

  • Richtlinien für die CPU-Auslastung von SQL Server-Instanzen und Datenebenenanwendungen

  • Richtlinien für die Auslastung des Dateispeicherplatzes für Datenbank- und Protokolldateien

  • Richtlinien für die CPU-Auslastung des Computers für Hostressourcen

  • Richtlinien für die Auslastung von Speichervolumes für Hostressourcen

Jede SQL Server-Instanz und Datenebenenanwendung, die vom SQL Server-Hilfsprogramm verwaltet wird, kann auf der Grundlage globaler oder individueller Richtliniendefinitionen überwacht werden.

Die Kombination aus Zusammenfassungsdaten und detaillierten Daten, die im UCP für Richtlinien sowohl für die Unter- als auch für die Überauslastung und für eine Vielzahl von Schlüsselparametern angezeigt werden, eröffnen neue Möglichkeiten der Ressourcenkonsolidierung und erleichtern die Erkennung von Ressourcen, die überausgelastet sind. Integritätsrichtlinien sind konfigurierbar und können angepasst werden, indem der obere oder untere Grenzwert für die Ressourcennutzung geändert wird. Sie können globale Überwachungsrichtlinien ändern oder einzelne Überwachungsrichtlinien für jede Entität konfigurieren, die im SQL Server-Hilfsprogramm verwaltet wird.

Erste Schritte mit dem SQL Server-Hilfsprogramm:

Um die Arbeit mit dem SQL Server-Hilfsprogramm aufzunehmen, erstellen Sie zunächst einen Steuerpunkt für das Hilfsprogramm (UCP, Utility Control Point) und registrieren Instanzen von SQL Server. Um über Management Studio auf die Schritte zur Konfiguration des SQL Server-Hilfsprogramms und die Videodokumentation zuzugreifen, wählen Sie Ansicht auf der SSMS-Menüleiste und dann Hilfsprogramm-Explorer aus. Die Seite Erste Schritte wird als eine von zwei Registerkarten im SSMS-Inhaltsbereich angezeigt.

Um den Assistenten zum Ausführen eines SQL Server-Hilfsprogrammvorgangs zu starten, klicken Sie auf den Titel des Vorgangs; z. B. "Erstellen eines Steuerpunkts für das Hilfsprogramm (UCP, Utility Control Point). Um ein Video zum Vorgang anzuzeigen, klicken Sie links neben dem Titel auf die Schaltfläche Video.

Im Folgenden finden Sie einmalige Vorgänge zum Erstellen des SQL Server-Hilfsprogramms.

  1. Erstellen eines Steuerungspunkt für das Hilfsprogramm: Vorgehensweise: Erstellen eines Steuerungspunkts für das SQL Server-Hilfsprogramm (SQL Server-Hilfsprogramm)

  2. Registrieren von SQL Server-Instanzen im SQL Server-Hilfsprogramm: Vorgehensweise: Registrieren einer Instanz von SQL Server (SQL Server-Hilfsprogramm)

Nachdem das SQL Server-Hilfsprogramm erstellt wurde, stellen Sie über SSMS eine Verbindung mit dem SQL Server-Hilfsprogramm her, überwachen verwaltete Instanzen von SQL Server und passen Überwachungsrichtlinien an, um die Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen.

  1. Herstellen einer Verbindung mit dem SQL Server-Hilfsprogramm über SSMS: Verbinden mit einem SQL Server-Hilfsprogramm

  2. Überwachen von verwalteten SQL Server-Instanzen: Vorgehensweise: Anzeigen der Ergebnisse zu Ressourcenintegritätsrichtlinien (SQL Server-Hilfsprogramm)

  3. Anpassen von Überwachungsrichtlinien des SQL Server Hilfsprogramms, um die Anforderungen zu erfüllen: Vorgehensweise: Ändern der Definitionen von Ressourcenintegritätsrichtlinien (SQL Server-Hilfsprogramm)

Übersicht über den Steuerpunkt für das Hilfsprogramm

Das SQL Server-Hilfsprogramm wird mithilfe des Hilfsprogramm-Explorers in SSMS über einen Steuerpunkt für das Hilfsprogramm (UCP, Utility Control Point) verwaltet. Der UCP wird für eine Instanz von SQL Server konfiguriert. Er stellt über SSMS den zentralen Ansatzpunkt für das SQL Server-Hilfsprogramm bereit, um die Ressourcenintegrität in SQL Server zu organisieren und zu überwachen. Der UCP unterstützt Aktionen wie das Festlegen von Richtlinien zur Ressourcennutzung, durch die die jeweiligen Anforderungen des Unternehmens nachverfolgt werden.

Die Benutzeroberfläche des Hilfsprogramm-Explorers in SSMS stellt eine hierarchische Strukturansicht verwalteter Entitäten im Hilfsprogramm bereit. Der Hilfsprogramm-Explorer ist vergleichbar mit dem SSMS-Objekt-Explorer, den Sie zur Navigation und für die Ressourcenverwaltung im SQL Server-Hilfsprogramm verwenden. Das Dashboard und die Listenansichten enthalten eine Zusammenfassung und ausführliche Informationen zur Ressourcenintegrität und zur Konfiguration, die sich auf verwaltete SQL Server-Instanzen, Datenebenenanwendungen und Hostressourcen wie CPU-Auslastung und die Auslastung von Datei- und Volumespeicherplatz beziehen.

Der UCP erfasst alle 15 Minuten Konfigurations- und Leistungsinformationen von verwalteten SQL Server-Instanzen. Diese Informationen werden im Utility Management Data Warehouse (UMDW) auf dem UCP gespeichert. Der UMDW-Dateiname lautet sysutility_mdw. Leistungsdaten von SQL Server werden mit Richtlinien verglichen, um Engpässe bei der Ressourcennutzung sowie Konsolidierungsmöglichkeiten leichter zu identifizieren.

Anforderungen des SQL Server-Hilfsprogramms

In dieser Version müssen der UCP und alle verwalteten Instanzen von SQL Server die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • SQL Server muss Version 10.50 oder höher entsprechen.

  • Der SQL Server-Instanztyp muss dem Database Engine (Datenbankmodul) entsprechen.

  • Das SQL Server-Hilfsprogramm muss innerhalb einer einzelnen Windows-Domäne oder über Domänen ausgeführt werden, die sich gegenseitig vertrauen.

  • Die SQL Server-Dienstkonten auf dem UCP und allen verwalteten Instanzen von SQL Server müssen über die Leseberechtigung für Benutzer in Active Directory verfügen.

In dieser Version muss der UCP die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Die SQL Server-Edition muss der Data Center, Developer oder Evaluation Edition entsprechen.

  • Als Host für den UCP wird eine Instanz von SQL Server empfohlen, bei der die Groß-/Kleinschreibung beachtet wird.

  • Berücksichtigen Sie die folgenden Empfehlungen für die Kapazitätsplanung auf dem UCP-Computer:

    • In einem typischen Szenario beträgt der von der UMDW-Datenbank (sysutility_mdw) auf dem UCP belegte Speicherplatz ungefähr 2 GB pro verwalteter SQL Server-Instanz im Jahr. Diese Schätzung kann sich je nach der Anzahl der Datenbank- und Systemobjekte ändern, die von der verwalteten Instanz gesammelt werden. Die Wachstumsrate des UMDW-Speicherplatzes ist während der ersten beiden Tage am höchsten.

    • In einem typischen Szenario beträgt der von der msdb-Datenbank auf dem UCP belegte Speicherplatz ungefähr 20 MB pro verwalteter SQL Server-Instanz. Diese Schätzung kann sich je nach den Richtlinien für die Ressourcennutzung und der Anzahl der Datenbank- und Systemobjekte ändern, die von der verwalteten Instanz gesammelt werden. Im Allgemeinen nimmt die Speicherplatznutzung proportional zum Anstieg der Richtlinienverstöße und zur Dauer des beweglichen Zeitfensters für veränderliche Ressourcen zu.

    • Wenn Sie eine verwaltete Instanz aus dem UCP entfernen, verringert sich der von den UCP-Datenbanken belegte Speicherplatz erst nach Ablauf der Beibehaltungsdauer für die verwaltete Instanz.

In dieser Version müssen alle verwalteten Instanzen von SQL Server die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Wenn der UCP von einer SQL Server-Instanz gehostet wird, bei der keine Groß-/Kleinschreibung beachtet wird, sollte bei den verwalteten Instanzen von SQL Server ebenfalls keine Groß-/Kleinschreibung beachtet werden.

  • FILESTREAM-Daten werden von der Überwachungsfunktion des SQL Server-Hilfsprogramms nicht unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter Spezifikationen der maximalen Kapazität für SQL Server.