Project Server 2010-Upgrade (Übersicht)

 

Gilt für: Project Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

Dieser Artikel enthält eine Übersicht über das Ausführen eines Upgrades auf Microsoft Project Server 2010 von einer früheren Version von Project Server.

Wichtig

Das Ausführen eines Upgrades von Project Server 2010 Public Beta auf die veröffentlichte Version von Project Server 2010 ist explizit gesperrt und wird nicht unterstützt. Diese Einschränkung gilt sowohl für direkte Upgrades als auch für Upgrades mit Anfügen der Datenbanken.

Hinweis

Das Migrieren von Microsoft Office Project Portfolio Server 2007-Daten zu Project Server 2010 wird in diesem Dokument nicht behandelt. Weitere Informationen finden Sie im Modell mit den Pfaden und Überlegungen für die Migration von Project Portfolio Server zu Project Server 2010 (PPS to PS2010 Migration Model.vsd).

Upgrademethoden

Für das Upgrade auf Project Server 2010 gibt es zwei grundlegende Methoden:

  • Upgrade für Datenbankanfügungen

  • Direktes Upgrade

Upgrade mit Anfügen der Datenbanken

Bei einem Upgrade mit Anfügen der Datenbanken können Sie wiederhergestellte Kopien der Office Project Server 2007-Datenbanken an eine neue Project Server 2010-Installation "anfügen". Office Project Server 2007-Farmdatenbanken werden in Microsoft SQL Server gesichert und wiederhergestellt, und die neue Project Server 2010-Serverfarm verweist beim Erstellen der Microsoft Project Web App-Instanz auf diese wiederhergestellten Datenbanken. Wenn Sie in der neuen Project Server 2010-Instanz eine Verbindung mit den Datenbanken herstellen, erfolgt ein Upgrade der Datenbanken auf Project Server 2010.

Für das Upgrade für Datenbankanfügungen gibt es zwei Varianten:

  • Vollständiges Upgrade der angefügten Datenbanken: Upgrade der vier Office Project Server 2007-Datenbanken und der Inhaltsdatenbank, die die Project Web App-Websitedaten enthält.

  • Kernupgrade der angefügten Datenbanken: Upgrade nur der vier Office Project Server 2007-Datenbanken.

Ein Upgrade mit Anfügen der Datenbanken ist in zwei Szenarien erforderlich:

  • Beim Migrieren einer in einer Windows Server-32-Bit-Umgebung installierten Office Project Server 2007-Farm.

  • Beim Migrieren einer in einer VME (Virtual Migration Environment) installierten Office Project Server 2007-Farm.

    Hinweis

    Weitere Informationen zu VME finden Sie unter VME (Virtual Migration Environment) in diesem Artikel.

Der Vorteil eines Upgrades mit Anfügen der Datenbanken ist die minimale Ausfallzeit, da die Office Project Server 2007-Farm während des Upgrades einsatzbereit bleiben kann.

Ein Upgrade mit Anfügen der Datenbanken weist die folgenden Nachteile auf:

  • Die Server- und Farmeinstellungen werden nicht aktualisiert. Die Einstellungen, die Sie beibehalten möchten, müssen Sie manuell von der alten Serverfarm an die neue Serverfarm übertragen.

  • Anpassungen müssen ebenfalls manuell übertragen und aktualisiert werden. Fehlende Anpassungen können für die Benutzer zu unbeabsichtigten Funktionalitätsverlusten oder Problemen führen.

  • Sie müssen in zusätzliche Hardware investieren, um Project Server 2010 und die erforderliche 64-Bit-Betriebssystemversion von Windows Server 2008 darauf zu installieren.

Ausführliche Anweisungen zum Migrieren von Office Project Server 2007 zu Project Server 2010 mithilfe der Upgrademethoden mit Anfügen der Datenbanken finden Sie in den folgenden Artikeln:

Direktes Upgrade

Mit einem direkten Upgrade können Sie Project Server 2010 auf derselben Hardware wie Office Project Server 2007 installieren und anschließend die Inhalte und Einstellungen in der Serverfarm in einem einzigen Schritt migrieren.

Wichtig

Die Office Project Server 2007-Installation, deren Upgrade Sie ausführen, muss unter einer 64-Bit-Betriebssystemversion von Windows Server 2008 ausgeführt werden, um ein direktes Upgrade zu ermöglichen. Project Server 2010 ist eine 64-Bit-Anwendung und muss unter einer 64-Bit-Betriebssystemversion von Windows Server 2008 installiert werden (Windows Server 2008 R2 oder Windows Server 2008 mit SP2).

Ein direktes Upgrade bietet die folgenden Vorteile:

  • Das Upgrade ist auf demselben Computer möglich.

  • Farmweite Einstellungen werden beibehalten und migriert.

  • Anpassungen sind in der Umgebung nach dem Upgrade verfügbar, wobei jedoch möglicherweise manuelle Schritte zum Upgraden oder Überarbeiten erforderlich sein können.

Ein direktes Upgrade weist die folgenden Nachteile auf:

  • Das direkte Upgrade ist nur möglich, wenn Office Project Server 2007 unter einer 64-Bit-Betriebssystemversion von Windows Server 2008 installiert ist.

  • Project Server ist während des Upgrades inaktiv. Bei einem Upgrade für Datenbankanfügungen dagegen ist Office Project Server 2007 während des Upgrades aktiv, da Sie eine Kopie der Office Project Server 2007-Farmdatenbanken upgraden.

    Wichtig

    Durch ein direktes Upgrade kann die Office Project Server 2007-Installation dauerhaft nicht mehr ausgeführt werden. Sie müssen über einen durchführbaren Wiederherstellungsplan für den Fall verfügen, dass das Upgrade fehlschlägt.

Ein direktes Upgrade ist dann besonders sinnvoll, wenn Sie Office Project Server 2007 bereits in einer Umgebung mit einer 64-Bit-Version von Windows Server 2008 ausführen.

Ausführliche Anweisungen zum Upgraden von Office Project Server 2007 auf Project Server 2010 mithilfe der direkten Upgrademethode finden Sie unter Ausführen eines direkten Upgrades auf Project Server 2010.

Migrieren von Project Server 2003 zu Project Server 2010

In Microsoft Office Project Server 2003 gibt es eine zusätzliche Möglichkeit für die Migration zu Project Server 2010. Mit dieser Migrationsmethode können die Project-Daten und bei Bedarf die Project-Arbeitsbereichsdaten migriert werden. Das Migrieren der Daten von Project Server 2003 besteht aus zwei Schritten:

  1. Migrieren von Project Server 2003 zu Office Project Server 2007

  2. Migrieren von Office Project Server 2007 zu Project Server 2010

Beachten Sie, dass das Ausführen eines Upgrades von Project Server 2003 als "Migration" bezeichnet wird. Im herkömmlichen Sinne wird das Upgraden von einer früheren Version häufig als direkter Upgradevorgang bezeichnet, bei dem die Binärdateien und Daten einer Anwendung von einer früheren Version auf eine neuere Version aktualisiert werden. Beispielsweise kann das Upgrade von Office Project Server 2007 auf Project Server 2010 mithilfe eines direkten Upgradevorgangs erfolgen. Im Gegensatz hierzu ist das Upgraden von Project Server 2003 eine Datenmigration. Bei diesem Vorgang wird Office Project Server 2007 zuerst installiert (entweder auf dem gleichen Computer, auf dem die frühere Version von Project Server installiert war, oder auf einem anderen Computer). Anschließend werden die Project Server 2003-Daten migriert. Beim "Upgraden" von Project Server 2003 erfolgt kein tatsächliches Upgrade der Binärdateien.

Weitere Informationen zum Migrieren von Project Server 2003 finden Sie unter Durchführen eines Upgrades von Project Server 2003 auf Project Server 2010.

Schritt 1: Migrieren der Daten zu Project Server 2007

Für das Migrieren von Project Server 2003 zu Office Project Server 2007 können die folgenden beiden Methoden verwendet werden:

  1. Standardmigration: Installieren Sie die Office Project Server 2007-Umgebung manuell, und migrieren Sie anschließend Ihre Daten von Project Server 2003 zu der neuen Umgebung.

  2. VME (Virtual Migration Environment): Installieren Sie das VME-Hyper-V-Abbild (mit der Office Project Server 2007-Umgebung) auf einem Computer mit Windows Server 2008, auf dem Hyper-V ausgeführt wird, und migrieren Sie die Daten zu VME.

Mit beiden Methoden werden die Office Project Server 2007-Datenbanken erstellt, die die aktualisierten Daten und optional die Project-Arbeitsbereichsdaten in einer SharePoint Server-Inhaltsdatenbank enthalten. Diese sind für den zweiten Schritt erforderlich, nämlich das Upgraden auf Project Server 2010.

Schritt 2: Migrieren der Daten von Project Server 2007 zu Project Server 2010

Im zweiten Schritt müssen Sie die Daten zu Project Server 2010 migrieren. Hierfür stehen drei Optionen zur Verfügung, die bereits weiter oben erwähnt wurden:

  • Vollständiges Upgrade mit Anfügen der Datenbanken: Mit dieser Methode werden die Project-Daten und Project-Arbeitsbereichsdaten migriert. Diese Methode wird empfohlen, wenn für beide Elemente ein Upgrade erforderlich ist.

  • Kernupgrade mit Anfügen der Datenbanken: Mit dieser Methode werden nur die Project-Daten migriert. Diese Methode wird empfohlen, wenn die Project-Arbeitsbereichsdaten nicht migriert werden müssen.

  • Direktes Upgrade auf Project Server 2010: Mit dieser Methode werden die Daten und Einstellungen von Office Project Server 2007 auf dem vorhandenen Server aktualisiert. Diese Methode ist nur verfügbar, wenn Sie die Daten zu einer Office Project Server 2007-Bereitstellung auf einer 64-Bit-Plattform von Windows Server 2008 migriert haben. Bei Verwendung von VME ist kein direktes Upgrade möglich.

Weitere Informationen zum Migrieren von Project Server 2003 zu Project Server 2010 finden Sie unter Durchführen eines Upgrades von Project Server 2003 auf Project Server 2010.

VME (Virtual Migration Environment)

VME (Virtual Migration Environment) ist eine vollständig konfigurierte Office Project Server 2007 mit SP2-Umgebung in Form eines Hyper-V-Abbilds. VME kann als eigenständige Umgebung ausgeführt werden, um ausschließlich Microsoft Office Project Server 2003-Daten zum Office Project Server 2007-Datenformat zu migrieren.

VME wurde entwickelt, damit Benutzer von Project Server 2003 zu Project Server 2010 migrieren können, ohne eine Office Project Server 2007-Umgebung als Zwischenstufe einrichten zu müssen. VME muss nicht dem vorhandenen Netzwerk hinzugefügt werden, und die Project Server 2003-Daten können VME mit einem externen Festplattenlaufwerk hinzugefügt werden.

Das VME-Abbild enthält Folgendes:

  • Office Project Server 2007 mit SP2

  • Windows SharePoint Services 3.0 mit Service Pack 2 (SP2)

  • Microsoft Office Project Professional 2007 mit Service Pack 2

  • SQL-Skripts, die zum Ermitteln potenzieller Upgradeprobleme entwickelt wurden.

  • Windows Server 2003 Release 2

  • Microsoft SQL Server 2005 Enterprise Edition

  • Office Project Server 2007 mit SP2

VME kann ab dem Datum der Produktveröffentlichung von der Website Migrations- und Upgradeinformationen für Microsoft Project Server 2010 heruntergeladen werden.

Abwärtskompatibilitätsmodus (Backwards Compatibility Mode, BCM)

Der Abwärtskompatibilitätsmodus (Backwards Compatibility Mode, BCM) ist eine Funktion in Project Server 2010, die das Upgrade der Enterprise Project Management-Umgebung unterstützt. Project Server 2010 akzeptiert Verbindungen vom Microsoft Project Professional 2010-Client, kann aber auch Verbindungen von Microsoft Office Project Professional 2007 mit Service Pack 2 (SP2) akzeptieren, wenn der BCM in Project Server 2010 aktiviert wird. Der BCM wird nach dem Upgrade auf Project Server 2010 automatisch aktiviert. Wenn Sie den BCM nach dem Upgrade von Office Project Server 2007 auf Project Server 2010 aktivieren, müssen Sie die Office Project Professional 2007-Clientcomputer nicht gleichzeitig upgraden. Da Project Server 2010 Verbindungen sowohl von Office Project Professional 2007 SP2-Clients als auch von Project Professional 2010-Clients akzeptiert, wenn der BCM aktiviert ist, können Sie das Upgrade der Clients später ausführen, ggf. auch per Batchverarbeitung (bei Ausführung in einer gemischten Umgebung). Wenn das Upgrade der Clients auf Project Professional 2010 abgeschlossen ist, können Sie den BCM in den Servereinstellungen von Project Server 2010 deaktivieren. Dann sind nur Project Professional 2010-Verbindungen zulässig.

Wichtig

Wenn der BCM deaktiviert wurde, ist die erneute Aktivierung nicht möglich. Sie sollten deshalb sicher sein, dass Sie den BCM deaktivieren möchten.

Wichtig

Bevor Sie den BCM deaktivieren, stellen Sie sicher, dass alle Projekte eingecheckt sind. Sollten Projekte ausgecheckt sein, wenn der BCM deaktiviert wird, sind möglicherweise nicht übereinstimmende Projekte vorhanden (z. B. verbleiben die ausgecheckten Projekte im Kompatibilitätsmodus). Bei Projekten mit diesem Status können Probleme bei Bearbeitungen und Datenverluste auftreten. Außerdem kann es sein, dass Project Professional 2010 nicht mehr reagiert.

Hinweis

Wenn der BCM aktiviert ist, kann Microsoft Office Project Professional 2003 keine Verbindung mit Project Server 2010 herstellen.

So deaktivieren Sie den Abwärtskompatibilitätsmodus (Backwards Compatibility Mode, BCM)

  1. Klicken Sie auf der Homepage von Project Server 2010 auf Servereinstellungen.

  2. Klicken Sie auf der Seite Servereinstellungen im Abschnitt Betriebsrichtlinien auf Zusätzliche Einstellungen.

  3. Deaktivieren Sie auf der Seite Zusätzliche Einstellungen im Abschnitt Project 2007-Kompatibilitätsmodus das Kontrollkästchen Project 2007-Kompatibilitätsmodus aktivieren.

  4. Klicken Sie auf OK.

  5. Nach dem Ausführen der Änderung müssen Sie die Enterprise-Global-Datei auschecken und in Microsoft Project Professional 2010 öffnen. Nehmen Sie in der Enterprise-Global-Datei eine geringfügige Änderung vor (ziehen Sie z. B. den Fensterteiler auf dem Bildschirm), speichern Sie die Datei, und checken Sie sie dann wieder ein. Dies ist erforderlich, um das Upgrade der Enterprise-Global-Datei auf die neuere Version des Microsoft Project Professional-Clients auszuführen.

Wichtig

Das Upgrade der Enterprise-Global-Datei auf den Project Professional 2010-Client muss erfolgen, nachdem der BCM deaktiviert wurde. Dies stellt sicher, dass sich alle neuen Projekte im einheitlichen Modus befinden, wobei alle Project Professional 2010-Features aktiviert sind. (Alle neuen Projekte basieren auf der Enterprise-Global-Datei). Dies stellt außerdem die ordnungsgemäße Funktionsweise des Workflows sicher.

Es wird empfohlen, den BCM nur temporär zur Unterstützung des Upgradevorgangs zu aktivieren. Wenn für Project Server 2010 der Abwärtskompatibilitätsmodus konfiguriert ist, werden für Project Professional 2010-Clients, die eine Verbindung mit Project Server 2010 herstellen, die folgenden Features deaktiviert:

  • Manuell geplante Vorgänge sind auf dem Server oder Client nicht verfügbar.

  • Vorgänge können nicht als inaktiv festgelegt werden.

  • Durchgestrichene Schriften sind nicht verfügbar.

  • Alle benutzerdefinierten Abteilungsfelder werden in Office Project Professional 2007 erzwungen.

  • Vom Workflow gesteuerte, benutzerdefinierte Felder stehen schreibgeschützt zur Verfügung.

Alle in Project Professional 2010 verfügbaren neuen Features (z. B. Zeitachse, Teamplaner, 32-Bit-Farben) sind für Benutzer von Project Professional 2010 verfügbar, jedoch nicht für Benutzer von Office Project Professional 2007 SP2.

Office Project Professional 2007 SP2, das sich mit Project Server 2010 im BCM-Modus verbindet, wird am Bereitstellen von Funktionalität gehindert, für die das Laden einer Project Web App-Seite im Client erforderlich ist. Dazu zählen das Erteilen von Genehmigungen und Öffnen von Unternehmensressourcen. Als Behelfslösung können Sie Project Web App in einem Webbrowser zum Erledigen dieser Aufgaben ausführen, bis Sie für ein Upgrade auf Project Professional 2010 bereit sind.

Darüber hinaus stehen vom Workflow gesteuerte, benutzerdefinierte Felder in Office Project Professional 2007 SP2 nicht zur Verfügung.

Hinweis

Für den Project Web App-Zugriff auf Project Server 2010 ist als Webbrowser entweder Windows Internet Explorer 7 oder Windows Internet Explorer 8 erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Planen im Hinblick auf die Browserunterstützung (Project Server 2010).