Übersicht über Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010)

 

Gilt für: SharePoint Foundation 2010, SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

Eine Microsoft SharePoint Server 2010-Lösung ist ein bereitstellbares, wiederverwendbares Paket, das Features, Websitedefinitionen und weitere Funktionen enthält. Lösungen können einzeln aktiviert oder deaktiviert werden. Sie können eine Lösung direkt in Ihrer SharePoint Server-Farm bereitstellen, oder Sie können die Lösung in einem Sandkasten bereitstellen. Ein Sandkasten ist eine eingeschränkte Ausführungsumgebung, die es Programmen ermöglicht, nur auf bestimmte Ressourcen zuzugreifen, und mit der verhindert wird, dass im Sandkasten auftretende Probleme die übrige Serverumgebung beeinträchtigen. In einem Sandkasten bereitgestellte Lösungen werden als Sandkastenlösungen bezeichnet. Diese können bestimmte Computer- und Netzwerkressourcen nicht verwenden und nicht auf Inhalte außerhalb der Websitesammlung, in der die Lösungen bereitgestellt sind, zugreifen. Weitere Informationen zu Lösungen finden Sie unter Übersicht über Lösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=156638&clcid=0x407).

Da sich Sandkastenlösungen nicht auf die gesamte Serverfarm auswirken können, müssen diese Lösungen nicht von einem Farmadministrator bereitgestellt werden. Sandkastenlösungen können von einem Websitesammlungsadministrator oder, in bestimmten Situationen, von einem Benutzer mit der Berechtigung Vollzugriff im Stamm der Websitesammlung bereitgestellt werden. Jedoch kann nur ein Farmadministrator Einstellungen für Sandkastenlösungen wie Lastenausgleich, Ebenen, Kontingente und Ressourcenpunkte konfigurieren, und nur ein Farmadministrator kann eine Sandkastenlösung heraufstufen, damit diese direkt in der Farm, das heißt außerhalb des Sandkastens, ausgeführt wird.

In diesem Artikel wird das Konzept von Sandkastenlösungen vorgestellt. Es werden die Verwendung und die Vorteile von Sandkastenlösungen, die Unterschiede zwischen Sandkastenlösungen und in einer Farm bereitgestellten Lösungen erläutert. Es wird zusammengefasst, wie Sandkastenlösungen bereitgestellt werden, und es werden der Sandkastenlösungsdienst, Ressourcenpunkte und Kontingente und die für die Verwaltung von Sandkastenlösungen erforderlichen Aufgaben erläutert. Dieser Artikel enthält keine detaillierten Verfahren für die Konfiguration und für die Bereitstellung von Sandkastenlösungen. Weitere Informationen zur Ausführung bestimmter Aufgaben in Bezug auf Sandkastenlösungen finden Sie unter Verwalten von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010) und Installieren, Deinstallieren und Upgraden von Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220252&clcid=0x407).

Inhalt dieses Artikels:

  • Verwenden und Vorteile von Sandkastenlösungen

  • Grundlegendes zu Sandkastenlösungen

  • Bereitstellen von Sandkastenlösungen

  • Grundlegendes zum Sandkastenlösungsdienst

  • Grundlegendes zu Kontingenten und Ressourcenpunkten

  • Verwalten von Sandkastenlösungen

Verwenden und Vorteile von Sandkastenlösungen

Sandkastenlösungen sind in zwei häufigen Szenarien besonders gut geeignet:

  • Ein Unternehmen möchte Code für Mitarbeiter auf einer SharePoint Server-Produktionswebsite ausführen, und dieser Code wurde nicht streng überprüft und getestet.

  • Ein Hoster möchte den Besitzern gehosteter SharePoint Server-Websites das Hochladen und Ausführen von benutzerdefiniertem Code ermöglichen.

Wichtigste Vorteile der Verwendung von Sandkastenlösungen:

  • Sandkastenlösungen können einer SharePoint Server-Produktionsumgebung hinzugefügt werden, ohne dass das Risiko von Auswirkungen auf Prozesse außerhalb des Sandkastens besteht.

  • Websitesammlungsadministratoren können Sandkastenlösungen bereitstellen und damit Farmadministratoren von dieser Aufgabe entlasten.

  • Skalierbarkeit und Flexibilität werden erhöht, da Sandkästen in einem separaten Prozess ausgeführt werden, der durch Kontingente eingeschränkt werden kann. Zudem können die Auswirkungen auf die Farm überwacht werden.

  • Eine Lösung muss nicht geändert oder erneut kompiliert werden, wenn die Lösung aus einem Sandkasten verschoben und direkt in der Farm ausgeführt wird.

Grundlegendes zu Sandkastenlösungen

Lösungen werden in WSP-Dateien gepackt, die Features, Websitedefinitionen, Webparts und Assemblys enthalten können. Es gibt zwei Arten von Lösungen: Farmlösungen und Sandkastenlösungen. Farmlösungen werden von einem Farmadministrator auf Front-End-Webservern bereitgestellt. Sie besitzen vollständigen Zugriff auf das Serverobjektmodell und unterliegen keinen Nutzungsbeschränkungen. Dem gegenüber können Sandkastenlösungen von einem Websitesammlungsadministrator – oder von einem Benutzer mit der Berechtigung Vollzugriff im Stamm der Websitesammlung – im Lösungskatalog der Websitesammlung bereitgestellt. Sandkastenlösungen besitzen eingeschränkten Zugriff auf das Serverobjektmodell und werden in einem Kontext mit eingeschränkter Sicherheit ausgeführt, der die Isolierung und Überwachung des Sandkastenlösungscodes ermöglicht. Farmadministratoren können Sandkastenlösungen aktivieren oder deaktivieren, und sie können Nutzungsbeschränkungen zum Schutz von Servern in der Farm vor bösartigem Code festlegen. Weitere Informationen zu Lösungen finden Sie unter Baustein: Lösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220253&clcid=0x407).

Einschränkungen von Sandkastenlösungen

Eine SharePoint Server-Lösung muss die Konfigurationsdatei manifest.xml enthalten und kann außerdem weitere Konfigurationsdateien und Assemblys enthalten. Wenn die Lösung in einem Sandkasten ausgeführt wird, sind die Assemblys und Konfigurationsdateien in ihrer Funktion beschränkt.

Die folgende Liste enthält die häufigsten Aufgaben, die eine in einem Sandkasten ausgeführte Assembly nicht ausführen kann:

  • Herstellen von Verbindungen mit Ressourcen, die sich nicht in der lokalen Farm befinden

  • Zugreifen auf eine Datenbank

  • Ändern des Threadingmodells

  • Aufrufen von nicht verwaltetem Code

  • Schreiben auf den Datenträger

  • Zugreifen auf Ressourcen in einer anderen Websitesammlung

Weitere Informationen zu Möglichkeiten und Einschränkungen von Sandkastenlösungen finden Sie unter Was kann in einer Sandkastenlösung implementiert werden? (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220254&clcid=0x407) und Einschränkungen bei Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220255&clcid=0x407).

Grundlegendes zum Lastenausgleich für Sandkastenlösungen

SharePoint Server bietet zwei Lastenausgleichsschemas, die verwendet werden, um festzulegen, auf welchem Server eine Sandkastenlösung ausgeführt werden soll. Farmadministratoren können eines der folgenden Lastenausgleichsschemas auf Sandkastenlösungen in der Farm anwenden:

  • Lokaler Lastenausgleich – Die Sandkastenlösung wird auf dem gleichen Server ausgeführt, der die Anforderung empfangen hat.

  • Remotelastenausgleich – Der Server, auf dem die Lösung ausgeführt wird, wird basierend auf der Lösungsaffinität ausgewählt, und die Sandkastenlösung wird auf einem Server ausgeführt, auf dem die Lösung bereits geladen ist und bereits ausgeführt wurde. Dadurch wird bei der Verarbeitung der Anforderung für die Lösung Zeit gespart.

Unabhängig davon, für welches Lastenausgleichsschema Sie sich entscheiden, muss der Sandkastenlösungsdienst auf jedem Server ausgeführt werden, auf dem Sandkastenlösungen ausgeführt werden sollen.

Hinweis

Der Sandkastenlösungsdienst besitzt in Abhängigkeit davon, von wo Sie auf den Dienst zugreifen, unterschiedliche Namen. Auf der Website der SharePoint-Zentraladministration wird der Dienste als „Microsoft SharePoint Foundation-Sandkasten-Codedienst“ bezeichnet. In der Konsole Dienste auf dem Server wird der Dienst als „SharePoint-Benutzercodehost-Dienst“ bezeichnet. Zur Vermeidung von Verwirrung wird der Dienst in diesem Artikel als „Sandkastenlösungsdienst“ bezeichnet.

Sie können die Isolation von Sandkastenlösungen verstärken, indem Sie den Remotelastenausgleich verwenden und die Sandkastenlösungen nur auf bestimmten Servern ausführen. In einer Produktionsumgebung wird empfohlen, Remotelastenausgleich zu verwenden und für die Ausführung von Sandkastenlösungen einen dedizierten Server zu verwenden. Informationen dazu, wie Sie entscheiden, welches Lastenausgleichsschema verwendet werden soll, finden Sie unter Planen des Lastenausgleichs für den Code von Sandkastenlösungen in Planen von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010).

Vergleich zwischen Sandkastenlösungen und Farmlösungen

In der folgenden Tabelle werden die Aspekte von Lösungen, die in einer Farm ausgeführt werden, mit Lösungen, die in einem Sandkasten ausgeführt werden, verglichen.

Aspekt Farm Sandkasten

Bereitstellungsvorgang

Hinzufügen der Lösung und anschließendes Bereitstellen in der Farm

Hochladen der Lösung in eine Websitesammlung und anschließendes Aktivieren in der Websitesammlung

Bereitstellung durch

Farmadministrator

Wenn die Lösung eine Assembly enthält, kann die Lösung nur von einem Websitesammlungsadministrator bereitgestellt werden. Wenn die Lösung keine Assembly enthält, kann die Lösung auch von einem Benutzer mit der Berechtigung Vollzugriff im Stamm der Websitesammlung bereitgestellt werden.

Datenzugriff

Uneingeschränkt

Die Lösung kann nur auf Inhalte aus der Websitesammlung zugreifen, in der die Lösung bereitgestellt wurde.

Prozess, in dem die Lösung ausgeführt wird

Uneingeschränkter IIS-Arbeitsprozess oder ein beliebiger Prozess, in dem die Lösung bereitgestellt ist

Separater Arbeitsprozess mit eingeschränkten Berechtigungen

Codezugriffssicherheit

Der Lösungsentwickler kann beim Packen der Lösung die Codezugriffssicherheits-Richtlinie festlegen.

Eingeschränkt

Überwachung

Nicht überwacht

Überwacht und durch vom Farmadministrator festgelegte Kontingente begrenzt

Lastenausgleich

Abhängig von der Art der Lösung

Getrennt von Nichtsandkastenlösungen konfigurierbar

Funktionalität der Lösung

Uneingeschränkt

Eingeschränkt wie unter Einschränkungen von Sandkastenlösungen weiter oben in diesem Artikel beschrieben

Obwohl Sandkastenlösungen im Hinblick auf verwendbaren und nicht verwendbaren Code und Daten, auf die sie zugreifen können oder nicht, eingeschränkt sind, können Sie einen bestimmten Vorgang erstellen, der in einem voll vertrauenswürdigen Prozess ausgeführt wird und aus einer Sandkastenlösung aufgerufen werden kann. Dies wird als voll vertrauenswürdiger Proxy bezeichnet. Weitere Informationen zu voll vertrauenswürdigen Proxys finden Sie unter Zusammenarbeit von Sandkastenlösungen mit voll vertrauenswürdigen Proxys (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220256&clcid=0x407) und Kapitel 4: Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=219528&clcid=0x407).

Bereitstellen von Sandkastenlösungen

Jede Seite einer SharePoint Server-Website kann neben den direkt in der Farm ausgeführten Komponenten auch Komponenten enthalten, die in einem Sandkasten ausgeführt werden. Die in der Farm bereitgestellten Komponenten werden im Arbeitsprozess der Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) ausgeführt. Die im Sandkasten bereitgestellten Komponenten werden in einem Sandkastenprozess ausgeführt.

Die folgende Liste enthält Komponenten, die Sie in einem Sandkasten bereitstellen können:

  • Webparts

  • Ereignisempfänger

  • Featureempfänger

  • Benutzerdefinierte Microsoft SharePoint Designer-Workflowaktivitäten

  • Microsoft InfoPath-Geschäftslogik

In den folgenden Schritten werden die für die Vorbereitung und Bereitstellung von Sandkastenlösungen erforderlichen Aufgaben beschrieben:

  1. Ein Farmadministrator muss die folgenden Aufgaben nur einmal ausführen:

  2. Ein Websitesammlungsadministrator oder ein Benutzer mit der Berechtigung Vollzugriff im Stamm der Websitesammlung lädt eine Lösung in den Lösungskatalog der Websitesammlung hoch. Weitere Informationen zum Hochladen einer Lösung in einen Lösungskatalog finden Sie unter Installieren, Deinstallieren und Upgraden von Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220252&clcid=0x407).

  3. Ein Websitesammlungsadministrator aktiviert die Lösung. Wenn die Lösung keine Assembly enthält, kann die Lösung auch von einem Benutzer mit der Berechtigung Vollzugriff im Stamm der Websitesammlung aktiviert werden. Für die Lösung werden Überprüfungstools ausgeführt. Wenn die Überprüfung nicht erfolgreich ist, wird die Lösung nicht aktiviert. Weitere Informationen zum Überprüfen und Aktivieren einer Sandkastenlösung finden Sie unter Installieren, Deinstallieren und Upgraden von Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220252&clcid=0x407).

Websitesammlungsadministratoren können die Ressourcen, die von den Sandkastenlösungen verwendet werden, überwachen und Sandkastenlösungen in der Websitesammlung deaktivieren. Wenn eine Sandkastenlösung nach der Bereitstellung zu viele Ressourcen verbraucht oder Probleme in der Sandkastenumgebung verursacht, kann ein Farmadministrator die Ausführung der Sandkastenlösung in der Farm blockieren. Optional kann ein Farmadministrator auch die Anforderung entfernen, dass eine Sandkastenlösung in einem Sandkasten ausgeführt wird, indem er die Lösung als Farmlösung neu installiert. Wenn die Anforderung für die Ausführung in einem Sandkasten entfernt wurde, und die Lösung anschließend in einer Websitesammlung in der Farm ausgeführt wird, wird die Lösung nicht mehr in einer Sandkastenumgebung ausgeführt. Weitere Informationen zum Blockieren einer Sandkastenlösung finden Sie unter Blockieren einer Sandkastenlösung oder Aufheben der Blockierung einer Sandkastenlösung (SharePoint Server 2010). Weitere Informationen zum Installieren einer Farmlösung finden Sie unter Bereitstellen von Lösungspaketen (SharePoint Server 2010).

Grundlegendes zum Sandkastenlösungsdienst

Der Sandkastenlösungsdienst verwaltet die Ausführung von Sandkastenlösungen in einer Farm. Innerhalb des Sandkastenlösungsdiensts werden zwei Prozesse ausgeführt: der Arbeitsprozess und der Proxyprozess. Jede Sandkastenlösung wird in einer Anwendungsdomäne im Arbeitsprozess ausgeführt. Der Arbeitsprozess verwaltet die Sandkastenlösung, indem die Ressourcen, auf die von jeder Ressource zugegriffen wird, gesteuert werden, und indem Prozesse beendet werden, deren Ausführung zu lange dauert. Jedem Arbeitsprozess wird ein Proxyprozess zugeordnet, der Aufrufe an das SharePoint-Objektmodell verarbeitet. Eine detaillierte Erläuterung zur Arbeitsweise des Sandkastenlösungsdiensts finden Sie unter „Funktionsweise des Sandkasten-Ausführungsmodells“ unter Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220257&clcid=0x407).

Grundlegendes zu Ebenen

Sandkastenlösungen lassen sich basierend auf der durchschnittlichen Menge an Ressourcen, die sie pro Anforderung verwenden, im Sandkastenlösungsdienst in Ebenen gruppieren. Wie in der folgenden Abbildung dargestellt, enthält eine Ebene im Sandkastenlösungsdienst mindestens einen Arbeitsprozess, in dem Sandkastenlösungen ausgeführt werden. Jede Sandkastenlösung wird in ihrer eigenen Anwendungsdomäne ausgeführt, die wiederverwendet wird, wenn die Lösung aufgerufen wird.

Ebenen im Sandkastenlösungsdienst

Standardmäßig werden alle Sandkastenlösungen im Sandkastenlösungsdienst in einer einzigen Ebene ausgeführt, die einen einzigen Arbeitsprozess enthält. Standardmäßig kann dieser Arbeitsprozess bis zu 10 Anwendungsdomänen ausführen. Ein Farmadministrator kann zusätzliche Ebenen und Arbeitsprozesse innerhalb des Sandkastenlösungsdiensts konfigurieren, um Sandkastenlösungen im Hinblick auf Leistung, Sicherheit und Zuverlässigkeit voneinander zu trennen. Wenn eine Sandkastenlösung in einem bestimmten Arbeitsprozess zu viele Ressourcen verbraucht, führt dies dazu, dass alle Sandkastenlösungen innerhalb dieses Arbeitsprozesses angehalten werden. Da Sandkastenlösungen im Hinblick auf die von ihnen verbrauchten Ressourcen überwacht werden, werden sie auf der Grundlage des Ressourcenverbrauchs des Vortags automatisch in zusätzlichen Ebenen voneinander getrennt. Durch die Erstellung zusätzlicher Arbeitsprozesse und Ebenen lassen sich Sandkastenlösungen daher isolieren und effiziente Lösungen vor ineffizienten Lösungen schützen, indem ineffiziente Lösungen in anderen Ebenen ausgeführt werden müssen.

Farmadministratoren können für jede Ebene die folgenden Eigenschaften festlegen:

  • ResourceMaxValue – Diese Eigenschaft ist eine Zahl, die festlegt, welche Sandkastenlösungen in der Ebene ausgeführt werden. Der Standardwert ist 0. Wenn die Ebene verwendet werden soll, muss ein höherer Wert festgelegt werden.

  • MaximumWorkerProcesses – Diese Eigenschaft stellt die maximale Anzahl von Arbeitsprozessen dar, die in der Ebene ausgeführt werden kann. Der Standardwert ist 1. Wenn Sie diese Eigenschaft auf einen höheren Wert als 1 festlegen, wird auf dem Server, der die Anforderung verarbeitet, ein zusätzlicher Arbeitsprozess erstellt.

  • MaximumAppDomainsPerProcess – Diese Eigenschaft stellt die maximale Anzahl von Anwendungsdomänen dar, die in einem Arbeitsprozess in der Ebene ausgeführt werden kann. Der Standardwert ist 10.

  • MaximumConnectionsPerProcess – Diese Eigenschaft stellt die maximale Anzahl zulässiger Verbindungen vom Sandkastenlösungsdienst zu einem Arbeitsprozess in der Ebene dar. Der Standardwert ist 1.

  • PriorityPerProcess – Diese Eigenschaft stellt die Priorität dar, die das Betriebssystem dem Arbeitsprozess in der Ebene zugewiesen hat.

Weitere Informationen zu Ebenen finden Sie unter Verwenden von Ausführungsebenen zum Schützen von effizienten Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=220258&clcid=0x407) und Sandkastenebenen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=217145&clcid=0x407). Informationen zum Konfigurieren von Ebenen finden Sie unter Konfigurieren von Ebenen für den Sandkastenlösungsdienst (SharePoint Server 2010).

Grundlegendes zu Kontingenten und Ressourcenpunkten

Sandkastenlösungen werden im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch auf der Grundlage von Standardkontingenten pro Websitesammlung überwacht. Wenn Sie Kontingente für Ihre Websitesdammlungen festlegen, können Sie verhindern, dass Sandkastenlösungen zu viele Systemressourcen verbrauchen. Wenn eine oder mehrere Sandkastenlösungen das für die Websitesammlung festgelegte Kontingent überschreitet, werden alle Sandkastenlösungen in dieser Websitesammlung automatisch angehalten, bis der normalerweise jede Nacht ausgeführte Zeitgeberauftrag „Tägliches Update der Ressourcenverwendung der Lösung“ ausgeführt wird.

Kontingente werden über die Website für die SharePoint-Zentraladministration als eine einzelne Zahl verwaltet, die die Gesamtsumme der pro Tag für alle Sandkastenlösungen in einer Websitesammlung erlaubten Ressourcenpunkte steuert. Farmadministratoren können Kontingentvorlagen erstellen, die für beliebige Websitesammlungen in der SharePoint-Farm gelten sollen. Weitere Informationen zum Planen von Kontingenten finden Sie unter Planen der Kontingentverwaltung (SharePoint Server 2010). Weitere Informationen zum Erstellen von Kontingentvorlagen finden Sie unter Erstellen, Bearbeiten und Löschen von Kontingentvorlagen (SharePoint Server 2010). Weitere Informationen dazu, wie Sie das maximale Ressourcenkontingent für eine spezifische Websitesammlung festlegen, finden Sie unter Ändern der Speichergrenzen für eine Websitesammlung in Verwalten von Speichergrenzen für Websitesammlungen (SharePoint Server 2010).

Um die von Ihren Sandkastenlösungen verbrauchten Ressourcen zu beschränken, definieren Sie Ressourcenpunkte. Ressourcenpunkte entsprechen einer bestimmten Menge des Ressourcenverbrauchs, die Sie für bis zu 15 Ressourcenkennzahlen (d. h. zu überwachende Systemressourcen) definieren können. Diese laufen für die gesamte Websitesammlung auf, während Sandkastenlösungen ausgeführt werden. Wenn Sie die Ressourcenkennzahlen in einem Kontingent anzeigen, sehen Sie die Anzahl der Ressourcen pro Punkt. Dies entspricht der Häufigkeit, die eine bestimmte Ressource verwendet werden kann, bis ein einzelner Ressourcenpunkt aufgelaufen ist. Für jede Ressourcenkennzahl können Farmadministratoren die folgenden Eigenschaften konfigurieren:

  • MinimumThreshold – Der Mindestressourcenverbrauch, der erreicht werden muss, bevor er zur laufenden Summe des Websitesammlungskontingents hinzuaddiert wird

  • AbosoluteLimit – Der maximale Ressourcenverbrauch einer einzelnen Anforderung, der auftreten darf, bevor der Arbeitsprozess angehalten wird

  • ResourcesPerPoint – Die Menge einer bestimmten Ressource, die einem Ressourcenpunkt entspricht und auf das Gesamtkontingent für die Websitesammlung angerechnet wird

Wenn der Ressourcenverbrauch den von der ResourcesPerPoint property-Eigenschaft festgelegten Grenzwert erreicht, läuft für die Websitesammlung ein Ressourcenpunkt auf. Wenn die Gesamtzahl der Ressourcenpunkte das Kontingent einer Websitesammlung überschreitet, werden alle Sandkastenlösungen in der Websitesammlung für den Rest des Tages deaktiviert.

Die Standardgrenzwerte der Ressourcenpunkte sind vermutlich für die meisten Szenarien geeignet. Sie können einzelne Ressourcenpunkte jedoch bei Bedarf anpassen, falls höhere Grenzwerte erforderlich sind. Weitere Informationen zum Anpassen einzelner Ressourcenpunkte finden Sie unter Konfigurieren von Ressourcenpunkten für Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010).

Farmadministratoren können die Verteilung von Ressourcenpunkten unter Verwendung von Windows PowerShell in einem Skript optimieren, um die Verteilung einzelner Ressourcenpunkte innerhalb des Sandkastenlösungskontingents für eine Websitesammlung zu konfigurieren. Eine Liste der einzelnen Ressourcenkennzahlen, des Minimumschwellenwerts, des absoluten Grenzwerts und der Ressourcen pro Punkt für jede Ressourcenkennzahl finden Sie unter Einschränkungen beim Ressourceneinsatz in Sandkastenlösungen in SharePoint 2010(https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=217149&clcid=0x407). Informationen zur Konfiguration der Einstellungen für bestimmte Ressourcenkennzahlen finden Sie unter Konfigurieren von Ressourcenpunkten für Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010).

Hinweis

Wenn Sie feststellen, dass Serverressourcen von einer Sandkastenlösung kontinuierlich falsch verwendet werden, können Sie die Lösung blockieren, bis der Entwickler eine Korrektur vorgenommen hat. Weitere Informationen zum Blockieren und zum Aufheben der Blockierung von Sandkastenlösungen finden Sie unter Blockieren einer Sandkastenlösung oder Aufheben der Blockierung einer Sandkastenlösung (SharePoint Server 2010).

Verwalten von Sandkastenlösungen

Als Farmadministrator haben Sie folgende Möglichkeiten, um Sandkastenlösungen und den Sandkastenlösungsdienst zu verwalten:

  • Aktivieren des Sandkastenlösungsdiensts auf Servern in der Farm

  • Ändern des Lastenausgleichsschemas für eine Farm

  • Blockieren einer Sandkastenlösung oder Aufheben der Blockierung einer Sandkastenlösung in einer Farm

  • Konfigurieren von Kontingenten für Websitesammlungen in einer Farm

  • Konfigurieren von Kontingentvorlagen für eine Farm

  • Verwenden Sie Windows PowerShell, um die folgenden Aufgaben auszuführen:

    • Anzeigen von Kontingenteinstellungen für eine Websitesammlung

    • Anzeigen und Konfigurieren von Ressourcenpunkten für bestimmte Ressourcenkennzahlen

    • Anzeigen und Konfigurieren von Ebenen für den Sandkastenlösungsdienst

Weitere Informationen zur Verwaltung von Sandkastenlösungen und des Sandkastenlösungsdiensts finden Sie unter Verwalten von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010).

Websitesammlungsadministratoren können Sandkastenlösungen auf die folgende Weise verwalten:

See Also

Concepts

Planen von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010)
Verwalten von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010)

Other Resources

Ressourcencenter für Sandkastenlösungen
Architektur von Sandkastenlösungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=177368&clcid=0x407)
Sandkastenlösungen in SharePoint 2010
Installieren, Deinstallieren und Upgraden von Sandkastenlösungen in SharePoint 2010
Ressourcencenter: Was ist neu in Microsoft SharePoint Server 2010?