Verwalten von Stoppwortdateien (Search Server 2010)

Grundlegendes zu Stoppwortdateien

Die Stoppwörter für eine bestimmte Sprache sind in der Stoppwortdatei für die Sprache aufgeführt. Vom Installationsprogramm für Microsoft Search Server 2010 wird für jede vom Produkt unterstützte Sprache eine Stoppwortdatei installiert. Nach der Installation enthalten viele Stoppwortdateien einige typische Stoppwörter für die zugehörige Sprache. Beispielsweise enthält die Stoppwortdatei für Deutsch (noisedeu.txt) die Wörter "der", "ein", "es", "im", "in", "ist", "und", "zu". Nach der Produktinstallation kann der Suchadministrator jederzeit Wörter in der Stoppwortdatei hinzufügen oder entfernen, um die Relevanz von Suchergebnissen zu verbessern oder Standards der Organisation einzuhalten. Weitere Informationen zum Hinzufügen oder Entfernen von Wörtern in einer Stoppwortdatei finden Sie unter Bearbeiten einer Stoppwortdatei weiter unten in diesem Artikel. Weitere Informationen zu unterstützten Sprachen finden Sie unter Stoppwortdateien nach Sprache weiter unten in diesem Artikel.

Zur Abfragezeit werden von der Wörtertrennung für die Sprache der Abfrage einzelne Wörter in der Suchabfrage erkannt, indem nach den lexikalischen Regeln der Sprache die Wortgrenzen bestimmt werden. Anschließend werden alle Wörter aus der Abfrage entfernt, die in der Stoppwortdatei aufgeführt sind.

Standardmäßig werden die Stoppwortdateien für alle unterstützten Sprachen unter %ProgramFiles%\Microsoft Office Servers\14.0\Data\Office Servers\Config installiert. Wenn ein Farmadministrator eine Suchdienstanwendung erstellt, werden die Stoppwortdateien automatisch aus dem Installationsverzeichnis (einschließlich dort vorhandener, von einem Suchadministrator bearbeiteter Stoppwortdateien) nach %ProgramFiles%\Microsoft Office Servers\14.0\Data\Applications\GUID\Config kopiert. Dabei bezeichnet GUID die GUID der neuen Suchdienstanwendung. Dieser Vorgang wird vom Suchsystem auf jedem Abfrageserver wiederholt, auf dem die neue Suchdienstanwendung ausgeführt wird. Somit befindet sich auf jedem Abfrageserver mit der Suchdienstanwendung eine Kopie der Stoppwortdatei.

Bearbeiten einer Stoppwortdatei

Wenn Sie eine Stoppwortdatei im Installationsverzeichnis bearbeiten, wird die bearbeitete Datei automatisch vom System an Suchdienstanwendungen verteilt, die später erstellt werden. Die bearbeitete Stoppwortdatei wird jedoch nicht automatisch an vorhandene Suchdienstanwendungen verteilt. Für jede vorhandene Suchdienstanwendung, für die die Änderungen gelten sollen, müssen Sie die bearbeitete Datei manuell in den Ordner der Suchdienstanwendung auf jedem Abfrageserver kopieren, auf dem die Suchdienstanwendung ausgeführt wird.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine Stoppwortdatei zu bearbeiten.

So bearbeiten Sie eine Stoppwortdatei

1. Stellen Sie sicher, dass das Benutzerkonto, mit dem dieses Verfahren ausgeführt wird, Mitglied der Administratorgruppe auf dem lokalen Server ist.

2. Öffnen Sie die Stoppwortdatei in einem Text-Editor. Weitere Informationen zum Suchen und Identifizieren der richtigen Stoppwortdatei finden Sie unter Grundlegendes zu Stoppwortdateien weiter oben in diesem Artikel.

3. Bearbeiten Sie die Datei so, dass sie nur die Wörter enthält, die vom Suchsystem in Suchabfragen ignoriert werden sollen.

4. Speichern Sie die Stoppwortdatei.

   Hinweis

   Verwenden Sie beim Speichern einer Stoppwortdatei für Codierung immer den Standardwert Unicode.

5. Starten Sie den SharePoint Server Search 14-Dienst mit folgenden Schritten:

   1. Klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Verwaltung, und klicken Sie dann auf Dienste.

   2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf SharePoint Server Search 14, und klicken Sie dann auf Neu starten.

      Änderungen der Stoppwortdatei treten nach dem Neustart des SharePoint Server Search 14-Diensts in Kraft.

      Hinweis

      In Microsoft Search Server 2010 wurden Stoppwörter vom Suchsystem aus Abfragen und aus dem Index ausgeschlossen. Nachdem ein Administrator ein Wort aus der Stoppwortdatei entfernt hatte, musste daher eine vollständige Durchforstung ausgeführt werden, um alle Instanzen des Stoppworts zu indizieren, die vom Crawler gefunden werden. Dagegen werden in Search Server 2010 Stoppwörter aus Abfragen ausgeschlossen, aber entwurfsgemäß nicht aus dem Index. Wenn Sie daher in Search Server 2010 ein Wort aus einer Stoppwortdatei entfernen, ist keine erneute Durchforstung nötig, da das Stoppwort bereits im Index enthalten ist, falls es bei einer Durchforstung gefunden wurde. (Wenn Sie einer Stoppwortdatei ein Wort hinzufügen, muss ebenfalls keine neue Durchforstung ausgeführt werden, da vom Suchsystem nicht nach Stoppwörtern im Index gesucht wird.)

Stoppwortdateien nach Sprache

Bei der Installation von Search Server 2010 werden Stoppwortdateien für die folgenden Sprachen installiert. Ist für eine Sprache keine Stoppwortdatei vorhanden, wird die neutrale Stoppwortdatei noiseneu.txt verwendet.