Konfigurieren der Verfügbarkeit mithilfe der SQL Server-Datenbankspiegelung (SharePoint Foundation 2010)

 

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

In diesem Artikel wird beschrieben, wie die Verfügbarkeit in einer Farm für Microsoft SharePoint Foundation 2010 mithilfe einer Hochverfügbarkeits-Datenbankspiegelung konfiguriert wird. In dem Artikel wird vorausgesetzt, dass Sie mit den unter Planen der Verfügbarkeit (SharePoint Foundation 2010) vorgestellten Konzepten und Begriffen vertraut sind.

Die Microsoft SQL Server-Datenbankspiegelung bietet Unterstützung für die Verfügbarkeit, indem Transaktionen direkt von einer Prinzipaldatenbank und einem Prinzipalserver an eine Spiegeldatenbank und einen Spiegelserver gesendet werden, wenn der Transaktionsprotokollpuffer für die Prinzipaldatenbank auf den Datenträger geschrieben wird. Für die Verfügbarkeit in einer Microsoft SharePoint Foundation 2010-Farm verwenden Sie die Hochverfügbarkeits-Datenbankspiegelung, die auch als Hochsicherheitsmodus mit automatischem Failover bezeichnet wird. An der Hochverfügbarkeits-Datenbankspiegelung sind drei Serverinstanzen beteiligt: ein Prinzipalserver, ein Spiegelserver und ein Zeugenserver. Der Zeugenserver ermöglicht das automatische Failover von SQL Server vom Prinzipal- zum Spiegelserver. Das Failover von der Prinzipaldatenbank zur Spiegeldatenbank nimmt in der Regel einige Sekunden in Anspruch.

In einer SharePoint Foundation 2010-Farm kann die Spiegelung Redundanz für die Inhalts- und Konfigurationsdatenbanken sowie für viele Dienstdatenbanken bereitstellen. Auch wenn die Datenbanken auf demselben Server gespiegelt sind, erfolgt das Failover für jede Datenbank einzeln. Die folgende Abbildung zeigt, wie die Spiegelung konfiguriert wird, um Verfügbarkeit in einer SharePoint Foundation 2010-Farm bereitzustellen.

Diagrammspiegelung aller Datenbanken in einer Farm

In SharePoint Foundation 2010 wird Spiegelung unterstützt. Wenn in Ihrer Umgebung Spiegelung verwendet werden soll, konfigurieren Sie zunächst die Spiegelung, und legen Sie dann den Wert der Failoverdatenbank in SharePoint Foundation fest.

Inhalt dieses Artikels

  • Anforderungen für die Datenbankspiegelung

  • Konfigurieren der Hochverfügbarkeits-Datenbankspiegelung

  • Konfigurieren von SharePoint 2010-Produkten für die Verwendung gespiegelter Datenbanken

  • Benutzererfahrung bei einem Failover

Bevor Sie beginnen

Bevor Sie mit dem Konfigurieren der Spiegelung beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass der Datenbankadministrator die folgenden Anforderungen und unterstützten Topologien kennt.

Anforderungen für die Datenbankspiegelung

Vor dem Konfigurieren der Datenbankspiegelung für eine SharePoint Foundation-Umgebung sollten Sie sich mit den Empfehlungen in der nachstehenden Liste vertraut machen. Stellen Sie sicher, dass die Datenbanken und das System die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Die Wartezeit im System sollte nicht mehr als 1 Millisekunde betragen.

  • Die Systembandbreite sollte bevorzugt 1 Gigabyte (GB) pro Sekunde betragen.

  • Protokolle werden in Echtzeit zwischen dem Prinzipalserver und dem Spiegelserver kopiert. Dieser Kopiervorgang kann die Leistung beeinträchtigen. Stellen Sie sicher, dass auf dem Prinzipal- und Spiegelserver genügend Speicher und Bandbreite zur Verfügung stehen.

  • Auf dem Prinzipalserver und dem Spiegelserver muss dieselbe Version und Edition von SQL Server in derselben Sprache ausgeführt werden. Die Datenbankspiegelung ist nur in den Editionen Standard, Developer und Enterprise verfügbar. Auf dem Zeugenserver kann jede beliebige Version von SQL Server ausgeführt werden, auch SQL Server 2008 Express.

  • Die Spiegelung ist nur für Datenbanken, die das vollständige Wiederherstellungsmodell verwenden, möglich.

    SharePoint Foundation 2010-Datenbanken sind standardmäßig für das einfache Wiederherstellungsmodell konfiguriert. Zum Konfigurieren der Datenbankspiegelung muss das Wiederherstellungsmodell der Datenbank auf Vollständig festgelegt werden. Weitere Informationen zum Festlegen des Wiederherstellungsmodells für eine Datenbank finden Sie unter Vorgehensweise: Anzeigen oder Ändern eines Wiederherstellungsmodells einer Datenbank (SQL Server Management Studio) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=132075&clcid=0x407).

  • Wenn Sie die Spiegelung von Datenbanken planen, sollten Sie berücksichtigen, dass die Transaktionsprotokolle für diese Datenbanken sehr groß werden können. Um dieses Problem zu umgehen, können Sie einen Wiederherstellungsplan einrichten, bei dem die Transaktionsprotokolle bei Bedarf abgeschnitten werden. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel So verhindern Sie, dass das Transaktionsprotokoll einer SQL Server-Datenbank unerwarteterweise größer wird (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=111458&clcid=0x407).

  • In jeder Datenbankspiegelungssitzung werden mindestens zwei Threads für jede Datenbank erstellt. Stellen Sie sicher, dass auf dem Datenbankserver genügend Threads zugeordnet werden können, um alle unterstützten Datenbanken zu spiegeln. Wenn nicht genügend Threads zur Verfügung stehen, kann die Leistung bei Hinzunahme weiterer Datenbanken in einer Sitzung beeinträchtigt werden.

Weitere Informationen zur Leistung bei der Datenbankspiegelung finden Sie unter Bewährte Methoden und Überlegungen zur Leistungsoptimierung für Datenbankspiegelungen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=185119&clcid=0x407).

Sicherheit im Zusammenhang mit der Datenbankspiegelung

Bei der Datenbankspiegelung werden TCP-Sitzungen verwendet, um das Transaktionsprotokoll zwischen Servern zu übertragen und die aktuelle Integrität des Systems für automatische Failover zu überwachen. Die Authentifizierung erfolgt auf Sitzungsebene, wenn ein Port für eine Verbindung geöffnet wird. Die Datenbankspiegelung unterstützt sowohl die Windows-Authentifizierung (NTLM oder Kerberos) als auch Zertifikate.

Wenn das Netzwerk nicht sicher ist, sollten die während der Sitzung übertragenen Daten verschlüsselt werden. Die Datenbankspiegelung unterstützt die Verschlüsselungsalgorithmen AES (Advanced Encryption Standard, Erweiterter Verschlüsselungsstandard) and RC4. Weitere Informationen zur Sicherheit im Zusammenhang mit der Datenbankspiegelung finden Sie unter Transportsicherheit bei der Datenbankspiegelung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=83569&clcid=0x407).

Sicherheit bei SharePoint 2010-Produkten und gespiegelte Server

Wenn Sie eine gespiegelte Datenbank einrichten, werden die SQL Server-Anmeldungen und Berechtigungen für die Datenbank, die in einer SharePoint-Farm verwendet werden sollen, nicht automatisch in den Datenbanken master und msdb auf dem Spiegelserver konfiguriert. Sie müssen die Berechtigungen für die erforderlichen Anmeldungen selbst einrichten. Dazu gehören beispielsweise die folgenden:

  • Das Anwendungspoolkonto der Zentraladministration sollte Mitglied der festen Serverrollen dbcreator und securityadmin sein.

  • Alle Anwendungspoolkonten, die Standardkonten für den Inhaltszugriff und alle für Dienstanwendungen erforderlichen Konten sollten über SQL Server-Anmeldungen verfügen, jedoch sollten diesen keine festen Server- oder Datenbankrollen von SQL Server zugewiesen werden.

  • Mitglieder der SharePoint-Gruppe Farmadministratoren sollten ebenfalls über SQL Server-Anmeldungen verfügen und Mitglieder derselben SQL Server-Rollen sein wie das Anwendungspoolkonto der Zentraladministration.

Es wird empfohlen, Anmeldungen und Berechtigungen durch ein Skript vom Prinzipalserver auf den Spiegelserver zu übertragen. Ein Beispielskript steht im Knowledge Base-Artikel 918992: Übertragen von Benutzernamen und Kennwörtern zwischen Instanzen von SQL Server 2005 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=122053&clcid=0x407) zur Verfügung. Weitere Informationen zum Übertragen von SQL Server-Metadaten zwischen Instanzen finden Sie im Artikel Verwalten von Metadaten beim Bereitstellen einer Datenbank auf einer anderen Serverinstanz (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=122055&clcid=0x407) der SQL Server-Onlinedokumentation.

Unterstützte Topologien

Es ist ratsam, eine 1:1-Zuordnung von Prinzipalserver- und Prinzipaldatenbankinstanz zu Spiegelserver- und Spiegeldatenbankinstanz zu verwenden, um die Kompatibilität mit SharePoint Foundation 2010 sicherzustellen.

Zu den unterstützten Topologien gehört das Spiegeln aller Inhaltsdatenbanken, der Konfigurationsdatenbank, der Inhaltsdatenbank der Zentraladministration und der Dienstanwendungsdatenbanken mit Ausnahme der Web Analytics-Stagingdatenbank und der Benutzerprofil-Synchronisierungsdatenbank.

Hinweis

Die Spiegelung der Datenbank für die Protokollierung der Verwendungs- und Integritätsdatenerfassung wird nicht empfohlen. Eine SharePoint-Umgebung kann weiterhin ausgeführt werden, wenn in dieser Datenbank ein Fehler auftritt. Zudem können die Daten schnell neu generiert werden.

Vermeiden Sie Topologien ohne eindeutig zugeordnete Prinzipalserver- und Prinzipaldatenbankinstanzen und Spiegelserver- und Spiegeldatenbankinstanzen. Verwalten Sie zudem die Konfigurationsdatenbank und die Inhaltsdatenbank der Zentraladministration auf demselben Server.

Konfigurieren der Hochverfügbarkeits-Datenbankspiegelung

In einer Produktionsumgebung sollte die Hochverfügbarkeitsspiegelung von einem SQL Server-Datenbankadministrator konfiguriert werden. Für eine Testumgebung stehen Transact-SQL-Skripts zur Verfügung, mit denen Sie die Umgebung konfigurieren können. Weitere Informationen finden Sie unter Beispielskript zum Konfigurieren der SQL Server-Spiegelung (SharePoint Foundation 2010).

Konfigurieren von SharePoint 2010-Produkten für die Verwendung gespiegelter Datenbanken

Führen Sie das folgende Verfahren für alle Konfigurations- und Inhaltsdatenbanken aus, um die gespiegelten Failoverdatenbanken in SharePoint Foundation 2010 bekannt zu machen.

Hinweis

Zum Festlegen von Failoverdatenbankwerten wird die Verwendung von Windows PowerShell-Cmdlets empfohlen. Sie können zwar auch auf der Website für die Zentraladministration einige Failoverdatenbankwerte festlegen, dies ist jedoch nicht für alle Datenbanken möglich.

So konfigurieren Sie SharePoint 2010-Produkte für die Verwendung gespiegelter Datenbanken mithilfe von Windows PowerShell

  1. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Mindestanforderungen erfüllt sind: Weitere Informationen finden Sie unter Add-SPShellAdmin.

  2. Klicken Sie im Startmenüauf Alle Programme.

  3. Klicken Sie auf Microsoft SharePoint 2010-Produkte.

  4. Klicken Sie auf SharePoint 2010-Verwaltungsshell.

  5. Geben Sie an der Windows PowerShell-Eingabeaufforderung die folgenden Befehle ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE:

    $db = get-spdatabase | where {$_.Name -eq " Datenbankname "}

    $db.AddFailoverServiceInstance(" Name der gespiegelten Datenbank ")

    $db.Update()

Weitere Informationen finden Sie unter Get-SPDatabase.

Benutzererfahrung bei einem Failover

Während in SQL Server zu einer gespiegelten Datenbank gewechselt wird, treten möglicherweise bei Benutzern einer SharePoint-Website, die diese Datenbank verwendet, vorübergehend Verbindungsprobleme und Datenverluste auf.

Überwachung der Spiegelung und Problembehandlung

Zur Überwachung des Status und der Leistung der Spiegelung in einer Farm können Datenbankadministratoren den Datenbankspiegelungs-Monitor verwenden. Durch die Überwachung können Sie die Geschwindigkeit des Datenflusses in der Datenbankspiegelungssitzung bestimmen. Der Datenbankspiegelungs-Monitor ist auch zur Problembehandlung bei einem reduzierten Datenfluss hilfreich. Weitere Informationen finden Sie unter Datenbankspiegelungs-Monitor (Übersicht) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=185068&clcid=0x407). Eine weitere Ressource für die Problembehandlung stellt der Artikel Problembehandlung beim Einrichten einer Datenbankspiegelung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=185069&clcid=0x407) in der SQL Server-Onlinedokumentation dar.

See Also

Other Resources

Datenbankspiegelung