Leistungstests für SharePoint Server 2013

 

**Gilt für:**SharePoint Server 2013 Enterprise, SharePoint Server 2013 Standard

**Letztes Änderungsdatum des Themas:**2017-08-25

**Zusammenfassung:**Hier erfahren Sie, wie Sie Leistungstests für eine SharePoint Server 2013-Umgebung planen und ausführen.

In diesem Artikel wird beschrieben, wie die Leistung von SharePoint Server 2013 getestet wird. Die Test- und Optimierungsphase ist wichtiger Bestandteil einer effektiven Kapazitätsverwaltung. Sie sollten neue Architekturen testen, bevor Sie sie für die Produktion bereitstellen. Zudem sollten Sie Akzeptanztests ausführen und dabei die bewährten Methoden für die Überwachung befolgen, um sicherzustellen, dass mit den von Ihnen entworfenen Architekturen die Zielvorgaben für Leistung und Kapazität umgesetzt werden. Dadurch können Sie potenzielle Engpässe erkennen und optimieren, bevor sie Auswirkungen auf Benutzer in einer Livebereitstellung haben. Wenn Sie ein Upgrade für eine Office SharePoint Server 2007-Umgebung ausführen und Änderungen an der Architektur vornehmen möchten oder wenn Sie die Benutzerlast für die neuen SharePoint Server 2013-Funktionen abschätzen, dann sind die Tests besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die Zielvorgaben für Leistung und Kapazität mit der neuen, auf SharePoint Server 2013 basierenden Umgebung erfüllt sind.

Nachdem Sie die Umgebung getestet haben, können Sie die Testergebnisse analysieren, um zu ermitteln, welche Änderungen erforderlich sind, damit die in Step 1: Model unter Kapazitätsplanung für SharePoint Server 2013 von Ihnen festgelegten Zielvorgaben für Leistung und Kapazität umgesetzt werden.

Dies sind die empfohlenen Unterschritte, die Sie für die Präproduktion ausführen sollten:

  • Erstellen der Testumgebung, mit der die von Ihnen in Step 2: Design entworfene Ausgangsarchitektur imitiert wird

  • Füllen Sie den Speicher mit dem Dataset oder einem Teil des Datasets auf, das Sie in Step 1: Model identifiziert haben.

  • Belasten Sie das System mit synthetischer Last, welche die Arbeitslast darstellt, die Sie Step 1: Model identifiziert haben.

  • Führen Sie Tests aus, analysieren Sie Ergebnisse, und optimieren Sie Ihre Architektur.

  • Bereitstellen der optimierten Architektur im Rechenzentrum und Einführen einer Pilotbereitstellung mit einer kleineren Benutzergruppe

  • Analysieren der Pilotergebnisse, Erkennen potenzieller Engpässe und Optimieren der Architektur; bei Bedarf erneutes Testen

  • Bereitstellen für die Produktionsumgebung

Bevor Sie diesen Artikel lesen, sollten Sie Kapazitätsverwaltung und Größengestaltung für SharePoint Server 2013 lesen.

Inhalt dieses Artikels:

  • Erstellen eines Testplans

  • Erstellen der Testumgebung

  • Erstellen von Tests und Tools

Erstellen eines Testplans

Stellen Sie sicher, dass im Plan Folgendes berücksichtigt wurde:

  • Es ist Hardware vorhanden, die dafür vorgesehen ist, unter den erwarteten Zielvorgaben für die Leistung in der Produktion eingesetzt zu werden. Messen Sie die Leistung von Testsystemen immer vorsichtig.

  • Wenn Sie über benutzerdefinierten Code oder benutzerdefinierte Komponenten verfügen, ist es wichtig, dass Sie die Leistung dieser Komponenten zuerst isoliert testen, um deren Leistung und Stabilität zu überprüfen. Sobald sie stabil sind, sollten Sie das System testen, wenn diese Komponenten installiert sind, und die Leistung mit der Leistung der Farm vergleichen, in der die Komponenten nicht installiert sind. Benutzerdefinierte Komponenten sind häufig eine der Hauptursachen für Leistungs- und Zuverlässigkeitsprobleme in Produktionssystemen.

  • Sie sollten vorab wissen, worin die Testziele bestehen. Soll mit den Tests die Leistung bestimmter neuer, benutzerdefinierter Komponenten überprüft werden, die für die Farm entwickelt wurden? Soll damit getestet werden, wie lange es dauert, bestimmte Inhalte zu durchforsten und zu indizieren? Soll damit ermittelt werden, wie viele Anforderungen pro Sekunde von der Farm unterstützt werden? Es kann für einen Test viele verschiedene Ziele geben, und der erste Schritt bei der Entwicklung eines guten Testplans ist die Überlegung, worin die Ziele bestehen.

  • Sie sollten wissen, womit Sie das Testziel messen müssen. Wenn Sie beispielsweise die Durchsatzkapazität der Farm messen möchten, können Sie die RPS und Seitenwartezeit messen. Wenn Sie die Suchleistung messen möchten, können Sie die Durchforstungsdauer und die Dokumentindizierungsraten messen. Wenn das Testziel klar ist, können Sie klar definieren, welche Key Performance Indicators Sie überprüfen müssen, um die Tests auszuführen.

Erstellen der Testumgebung

Nachdem Sie die Testziele festgelegt, die Messungen definiert und die Kapazitätsanforderungen für die Farm ermittelt haben (Schritte 1 und 2 dieses Prozesses), besteht das nächste Ziel darin, die Testumgebung zu entwerfen und zu erstellen. Der Aufwand für die Erstellung einer Testumgebung wird oft unterschätzt. Die Produktionsumgebung sollte dabei so genau wie möglich dupliziert werden. Beim Entwerfen der Testumgebung sollten Sie unter anderem diese Features und Funktionen berücksichtigen:

  • Authentifizierung: Entscheiden Sie, ob in der Farm die Active Directory-Domänendienste (AD DS), die formularbasierte Authentifizierung (und wenn ja, mit welchem Verzeichnis), die anspruchsbasierte Authentifizierung usw. verwendet werden. Unabhängig davon, welches Verzeichnis Sie verwenden: Wie viele Benutzer benötigen Sie in der Testumgebung, und wie werden Sie sie erstellen? Wie viele Gruppen bzw. Rollen werden Sie benötigen, und wie werden Sie sie erstellen und auffüllen? Zudem müssen Sie sicherstellen, dass Sie den Authentifizierungsdiensten genug Ressourcen zugeordnet haben, damit sie sich beim Testen nicht als Engpass herausstellen.

  • DNS: Sie sollten wissen, welche Namespaces Sie beim Testen benötigen. Identifizieren Sie die Server, die auf diese Anforderungen reagieren sollen, und stellen Sie sicher, dass ein Plan mit der Angabe vorhanden ist, welche IP-Adressen von welchen Servern verwendet werden und welche DNS-Einträge Sie erstellen müssen.

  • Lastenausgleich: Vorausgesetzt, Sie verwenden mehrere Server (was normalerweise der Fall ist, da andernfalls wahrscheinlich nicht genügend Last für die Auslastungstests vorhanden ist), dann benötigen Sie eine Lastenausgleichslösung. Dabei kann es sich um ein Hardwaregerät für den Lastenausgleich handeln, oder Sie können einen Softwarelastenausgleich wie den Windows-Netzwerklastenausgleich verwenden. Entscheiden Sie, was Sie verwenden, und schreiben Sie alle Konfigurationsinformationen auf, die Sie für ein schnelles und effizientes Einrichten benötigen. Es sollte zudem bedacht werden, dass über Auslastungstest-Agents in der Regel nur einmal alle 30 Minuten versucht wird, die Adresse zu einer URL aufzulösen. Das heißt, Sie sollten für den Lastenausgleich keine Datei für lokale Hosts und kein Round-Robin-DNS verwenden, da dadurch von den Test-Agents wahrscheinlich für jede einzelne Anforderung immer derselbe Server verwendet wird, statt die Lasten über alle verfügbaren Server auszugleichen.

  • Testserver: Wenn Sie die Testumgebung planen, müssen Sie bei der Planung nicht nur die Server für die SharePoint Server 2013-Farm berücksichtigen, sondern auch die zum Ausführen der Tests erforderlichen Computer. In der Regel umfasst dies mindestens 3 Server; möglicherweise sind mehr Server erforderlich. Wenn Sie Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) für die Tests verwenden, wird ein Computer als Auslastungstestcontroller verwendet. Es werden im Allgemeinen 2 oder mehr Computer als Auslastungstest-Agents verwendet. Die Agents sind die Computer, die die Anweisungen zu den Tests vom Testcontroller annehmen und die Anforderungen an die SharePoint Server 2013-Farm ausgeben. Die Testergebnisse werden auf einem SQL Server-basierten Computer gespeichert. Sie sollten nicht denselben SQL Server-basierten Computer verwenden, der für die SharePoint Server 2016-Farm verwendet wird, da die verfügbaren SQL Server-Ressourcen für die SharePoint Server 2013-Farm durch das Schreiben der Testdaten verfälscht werden. Zudem müssen Sie die Testserver beim Ausführen der Tests auf die gleiche Weise überwachen, wie Sie die Server in der SharePoint Server 2013-Farm oder die Domänencontroller usw. überwachen. Somit können Sie sicherstellen, dass die Testergebnisse für die einzurichtende Farm repräsentativ sind. Gelegentlich können die Auslastungs-Agents oder Controller selbst einen Engpass darstellen. Sollte dies der Fall sein, dann entspricht der im Test angezeigte Durchsatz in der Regel nicht dem von der Farm unterstützten Maximum.

  • SQL Server: Befolgen Sie in der Testumgebung die Anweisungen in den Abschnitten "Konfigurieren von SQL Server" und "Überprüfen und Überwachen des Speichers und der SQL Server-Leistung" im Artikel Speicher- und SQL Server-Kapazitätsplanung und -Konfiguration (SharePoint Server).

  • Datasetüberprüfung: Bedenken Sie bei Ihren Überlegungen zu den Inhalten, für die die Tests ausgeführt werden sollen, dass Sie idealerweise Daten aus einem vorhandenen Produktionssystem verwenden sollten. Beispielsweise können Sie die Inhaltsdatenbanken aus einer Produktionsfarm sichern und sie in der Testumgebung wiederherstellen. Anschließend fügen Sie die Datenbanken an, um die Inhalte in die Farm zu übernehmen. Immer dann, wenn Sie Tests mit erfundenen Daten oder Beispieldaten ausführen, besteht die Gefahr, dass die Ergebnisse aufgrund von Unterschieden im Inhaltskorpus verfälscht sind.

Wenn Sie dennoch Beispieldaten erstellen müssen, sollten Sie dabei ein paar Punkte bedenken:

  • Alle Seiten sollten veröffentlicht werden; nichts sollte ausgecheckt werden.

  • Die Navigation sollte realistisch sein; erstellen Sie nicht mehr Inhalte, als Sie erwartungsgemäß in der Produktion verwenden würden.

  • Sie sollten eine Vorstellung von den Anpassungen haben, die auf der Produktionswebsite verwendet werden sollen. Beispielsweise sollten Sie sich bei der Implementierung von Gestaltungsvorlagen, Stylesheets, JavaScript usw. in der Testumgebung so nah wie möglich an der Produktionsumgebung orientieren.

  • Ermitteln Sie, wie viele SharePoint-Gruppen und/oder -Berechtigungsstufen Sie benötigen und wie Sie ihnen Benutzer zuordnen.

  • Überlegen Sie sich, ob Sie Profilimporte vornehmen müssen und wie lange dies dauern wird.

  • Ermitteln Sie, ob Sie Benutzergruppen benötigen und wie Sie sie erstellen und auffüllen.

  • Stellen Sie fest, ob Sie zusätzliche Suchinhaltsquellen benötigen und was für deren Erstellung erforderlich ist. Wenn Sie sie nicht erstellen müssen, ermitteln Sie, ob Sie über den Netzwerkzugriff verfügen, um sie durchforsten zu können.

  • Ermitteln Sie, ob Sie genug Beispieldaten besitzen – Dokumente, Listen, Listenelemente usw. Sollte dies nicht der Fall sein, dann stellen Sie einen Plan für die Erstellung dieser Inhalte auf.

  • Sie sollten über genug eindeutige Inhalte verfügen, um die Suche angemessen zu testen. Häufig wird der Fehler gemacht, ein und dasselbe Dokument mehrere Hundert oder sogar Tausend Mal in verschiedene Dokumentbibliotheken mit unterschiedlichen Namen hochzuladen. Dadurch kann die Suchleistung beeinträchtigt werden, da vom Abfrageprozessor sehr viel Zeit auf die Duplikaterkennung verwendet wird. Dies wäre in einer Produktionsumgebung mit realen Inhalten nicht erforderlich.

Erstellen von Tests und Tools

Sobald die Testumgebung funktionsfähig ist, können die Tests erstellt und angepasst werden, mit denen die Leistungskapazität der Farm gemessen wird. In diesem Abschnitt wird gelegentlich speziell auf Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) verwiesen, aber viele Konzepte sind unabhängig vom verwendeten Auslastungstesttool anwendbar. Weitere Informationen zu Visual Studio Team System finden Sie unter Visual Studio Team System im MSDN (https://msdn.microsoft.com/de-de/library/fda2bad5.aspx).

Für Auslastungstests von SharePoint 2010-Farmen können Sie auch das SharePoint-Auslastungstestkit (SharePoint Load Test Kit, LTK) zusammen mit VSTS verwenden. Mit dem Auslastungstestkit wird ein Visual Studio Team System 2008-Auslastungstest basierend auf IIS-Protokollen von Windows SharePoint Services 3.0 und Microsoft Office SharePoint Server 2007 generiert. Mithilfe des VSTS-Auslastungstests kann im Rahmen einer Übung zur Kapazitätsplanung oder eines Belastungstests vor einem Upgrade eine synthetische Last für SharePoint Foundation 2010 oder SharePoint Server 2010 generiert werden.

Das Auslastungstestkit ist im Lieferumfang des Microsoft SharePoint 2010 Administration Toolkit v1.0 enthalten, das im Microsoft Download Center (https://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=718447d8-0814-427a-81c3-c9c3d84c456e\&displaylang=en) verfügbar ist.

Ein Hauptkriterium für den Erfolg der Tests besteht darin, dass Sie eine realistische Arbeitsauslastung effektiv simulieren können, indem Sie Anforderungen für eine große Menge der Testwebsitedaten generieren, da Benutzer in einer SharePoint Server 2013-Produktionsfarm ebenfalls auf eine große Menge an Inhalten zugreifen. Dazu müssen Sie die Tests in der Regel so erstellen, dass sie datengesteuert sind. Statt Hunderte einzelner Tests zu erstellen, die für den Zugriff auf eine bestimmte Seite hartcodiert sind, sollten Sie nur einige wenige Tests verwenden, in denen für den dynamischen Zugriff auf diese Seiten Datenquellen mit den URLs für diese Elemente verwendet werden.

In Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) kann eine Datenquelle in den verschiedensten Formaten vorliegen. Das CSV-Dateiformat ist jedoch oft am einfachsten zu verwalten und zwischen der Bereitstellungs- und der Testumgebung zu transportieren. Beachten Sie, dass zum Erstellen von CSV-Dateien mit diesen Inhalten möglicherweise die Erstellung von benutzerdefinierten Tools erforderlich ist, um die auf SharePoint Server 2013 basierende Umgebung aufzuzählen und die verschiedenen verwendeten URLs zu erfassen.

Unter anderem für folgende Aufgaben ist möglicherweise die Verwendung von Tools erforderlich:

  • Erstellen von Benutzern und Gruppen in Active Directory oder in einem anderen Authentifizierungsspeicher bei Verwendung der formularbasierten Authentifizierung

  • Aufzählen von URLs für Websites, Listen und Bibliotheken, Listenelemente, Dokumente usw. und Schreiben der URLs in CSV-Dateien für Auslastungstests

  • Hochladen von Beispieldokumenten in verschiedene Dokumentbibliotheken und Websites

  • Erstellen von Websitesammlungen, Websites, Listen, Bibliotheken, Ordnern und Listenelementen

  • Erstellen von Meine Websites

  • Erstellen von CSV-Dateien mit Benutzernamen und Kennwörtern für Testbenutzer; dabei handelt es sich um die Benutzerkonten, mit denen die Auslastungstests ausgeführt werden. Es sollten mehrere Dateien erstellt werden, sodass bestimmte Dateien beispielsweise nur Administratorbenutzer enthalten, andere Dateien Benutzer mit erhöhten Rechten (wie Autor/Mitwirkender, Hierarchie-Manager usw.) und wieder andere nur Leser enthalten usw.

  • Erstellen einer Liste mit Beispielen für Suchschlüsselwörter und -ausdrücke

  • Auffüllen von SharePoint-Gruppen und -Berechtigungsstufen mit Benutzern und Active Directory-Gruppen (oder Rollen, sofern Sie die formularbasierte Authentifizierung verwenden)

Beim Erstellen der Webtests sollten Sie weitere bewährte Methoden beachten und implementieren. Hierzu zählen unter anderem folgende bewährte Methoden:

  • Erfassen Sie als Ausgangspunkt einfache Webtests. Diese Tests enthalten hartcodierte Werte für Parameter wie URL, IDs usw. Ersetzen Sie diese hartcodierten Werte durch Links aus den CSV-Dateien. Die Datenbindung für diese Werte in Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) ist sehr einfach.

  • Sie sollten grundsätzlich Gültigkeitsprüfungsregeln für den Test verwenden. Wenn beispielsweise beim Anfordern einer Seite ein Fehler auftritt, wird als Reaktion häufig die Seite error.aspx angezeigt. Für den Webtest wird dies lediglich als weitere positive Antwort angezeigt, da der HTTP-Statuscode 200 (erfolgreich) in den Auslastungstestergebnissen ausgegeben wird. Es ist aber offensichtlich ein Fehler aufgetreten, also sollte dies anders nachverfolgt werden. Durch die Erstellung einer oder mehrerer Gültigkeitsprüfungsregeln können Sie feststellen, wann bestimmter Text als Antwort gesendet wird, sodass bei der Gültigkeitsprüfung ein Fehler auftritt und die Anforderung als Fehler markiert wird. In Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) kann als einfache Gültigkeitsprüfungsregel beispielsweise die ResponseUrl-Gültigkeitsprüfung verwendet werden: Dabei wird ein Fehler erfasst, wenn die nach den Umleitungen ausgegebene Seite nicht der im Test erfassten Antwortseite entspricht. Sie können auch eine FindText-Regel hinzufügen, mit der ein Fehler erfasst wird, wenn beispielsweise die Wörter "Zugriff verweigert" in der Antwort gefunden werden.

  • Verwenden Sie für Tests mehrere Benutzer in verschiedenen Rollen. Bestimmte Vorgänge, z. B. die Ausgabezwischenspeicherung, verhalten sich in Abhängigkeit von den Rechten des aktuellen Benutzers jeweils anders. Beispielsweise werden für einen Websitesammlungsadministrator oder einen authentifizierten Benutzer mit Genehmigungs- oder Erstellungsrechten keine zwischengespeicherten Ergebnisse angezeigt, da sie immer die aktuelle Version des Inhalts sehen sollen. Für anonyme Benutzer werden die zwischengespeicherten Inhalte jedoch angezeigt. Sie müssen sicherstellen, dass die Testbenutzer eine Mischung dieser Rollen darstellen, die der Mischung der Benutzer in der Produktionsumgebung ungefähr entspricht. Beispielsweise sind in der Produktion wahrscheinlich nur zwei oder drei Websitesammlungsadministratoren vorhanden. Demnach sollten Sie keine Tests erstellen, in denen 10 % der Seitenanforderungen über Benutzerkonten ausgeführt werden, die Websitesammlungsadministratoren für die Testinhalte darstellen.

  • Das Analysieren von abhängigen Anforderungen ist ein Attribut von Visual Studio Team System (Team Test Load Agent), mit dem bestimmt wird, ob mit dem Test-Agent versucht werden soll, nur die Seite oder die Seite und alle zugehörigen Anforderungen abzurufen, die Bestandteil der Seite sind, z. B. Bilder, Stylesheets, Skripts usw. Bei Auslastungstests werden diese Elemente normalerweise aus bestimmten Gründen ignoriert:

    • Wenn ein Benutzer eine Website zum ersten Mal besucht, werden diese Elemente oft vom lokalen Browser zwischengespeichert.

    • Diese Elemente stammen in der Regel nicht aus SQL Server in einer auf SharePoint Server 2013 basierenden Umgebung. Wenn die BLOB-Zwischenspeicherung aktiviert ist, werden sie stattdessen von den Webservern verarbeitet, sodass dadurch keine SQL Server-Last generiert wird.

Wenn Sie regelmäßig über einen hohen Anteil erstmaliger Benutzer Ihrer Website verfügen oder die Browserzwischenspeicherung deaktiviert haben oder wenn Sie den BLOB-Cache aus einem bestimmten Grund nicht verwenden möchten, kann es sinnvoll sein, das Analysieren von abhängigen Anforderungen in den Tests zu aktivieren. Dies ist für die meisten Implementierungen aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Beachten Sie, dass es durch das Aktivieren dieser Funktion zu einer deutlichen Erhöhung der vom Testcontroller gemeldeten RPS-Anzahl kommen kann. Diese Anforderungen werden so schnell verarbeitet, dass es irreführend sein kann und Sie möglicherweise denken, dass in der Farm eine größere Kapazität verfügbar ist als tatsächlich vorhanden.

  • Denken Sie daran, auch Clientanwendungsaktivitäten zu modellieren. Von Clientanwendungen wie Microsoft Word, PowerPoint, Excel und Outlook werden ebenfalls Anforderungen für SharePoint Server 2013-Farmen generiert. Durch diese Anwendungen entsteht eine zusätzliche Last für die Umgebung, da Anforderungen an den Server, z. B. zum Abrufen von RSS-Feeds, zum Erfassen von Informationen aus sozialen Netzwerken, zum Anfordern von Details zur Website- und Listenstruktur, zur Synchronisierung von Daten usw., gesendet werden. Diese Anforderungstypen sollten berücksichtigt und modelliert werden, wenn diese Clients in Ihrer Implementierung vorhanden sind.

  • In den meisten Fällen sollte ein Webtest nur eine einzige Anforderung enthalten. Es ist einfacher, die Testumgebung und einzelne Anforderungen anzupassen und die Problembehandlung aufzuführen, wenn der Test nur eine einzige Anforderung enthält. Webtests müssen in der Regel mehrere Anforderungen enthalten, wenn der zu simulierende Vorgang aus mehreren Anforderungen besteht. Zum Testen dieser Aktionen benötigen Sie beispielsweise einen Test mit mehreren Schritten: Auschecken eines Dokuments, Bearbeiten des Dokuments, Einchecken des Dokuments und Veröffentlichen des Dokuments. Darüber hinaus muss der Zustand zwischen den Schritten beibehalten werden. Beispiel: Dasselbe Benutzerkonto soll zum Auschecken, Bearbeiten und Einchecken verwendet werden. Diese aus mehreren Schritten bestehenden Vorgänge, für die der Zustand zwischen den Schritten übernommen werden muss, werden am besten durch mehrere Anforderungen in einem einzelnen Webtest verarbeitet.

  • Führen Sie jeden Webtest einzeln aus. Stellen Sie sicher, dass der jeweilige Test erfolgreich ausgeführt werden kann, bevor Sie ihn im Rahmen eines umfangreicheren Auslastungstests ausführen. Vergewissern Sie sich, dass alle Namen für Webanwendungen aufgelöst werden und dass die im Test verwendeten Benutzerkonten ausreichende Rechte zum Ausführen des Tests besitzen.

Webtests umfassen die Anforderungen für einzelne Seiten, zum Hochladen von Dokumenten, zum Anzeigen von Listenelementen usw. All diese Anforderungen werden in Auslastungstests zusammen ausgeführt. In einem Auslastungstest bringen Sie all die verschiedenen Webtests unter, die ausgeführt werden sollen. Jedem Webtest kann ein bestimmter Prozentsatz an Zeit für die Ausführung gegeben werden. Wenn Sie beispielsweise feststellen, dass 10 % der Anforderungen in einer Produktionsfarm Suchabfragen darstellen, können Sie im Auslastungstest konfigurieren, dass für einen Abfragewebtest 10 % der Zeit verwendet wird. In Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) umfassen Auslastungstests auch unter anderem das Konfigurieren der Browsermischung, der Netzwerkmischung, der Auslastungsmuster und der Testlaufeinstellungen.

Für Auslastungstests sollten einige zusätzliche bewährte Methoden beachtet und implementiert werden:

  • Verwenden Sie in den Tests ein angemessenes Verhältnis zwischen Lese- und Schreibvorgängen. Durch eine zu hohe Anzahl von Schreibvorgängen in einem Test kann der Gesamtdurchsatz eines Tests deutlich beeinträchtigt werden. Selbst in Zusammenarbeitsfarmen sind im Verhältnis zwischen Lese- und Schreibvorgängen meist viel mehr Lesevorgänge als Schreibvorgänge enthalten.

  • Berücksichtigen Sie die Auswirkungen anderer ressourcenintensiver Vorgänge, und entscheiden Sie, ob sie während eines Auslastungstests ausgeführt werden sollen. Beispielsweise werden Vorgänge wie das Sichern und Wiederherstellen im Allgemeinen nicht während eines Auslastungstests ausgeführt. Eine vollständige Suchdurchforstung sollte in der Regel nicht während eines Auslastungstests ausgeführt werden, eine inkrementelle Durchforstung kann hingegen normal sein. Sie müssen berücksichtigen, wie diese Vorgänge in der Produktion geplant werden – werden sie zu Spitzenauslastungszeiten ausgeführt? Wenn nicht, sollten sie bei den Auslastungstests wahrscheinlich ausgeschlossen werden, wenn Sie die maximale Auslastung bei stabilem Zustand ermitteln möchten, die bei hohem Datenverkehr unterstützt wird.

  • Verwenden Sie keine Reaktionszeit. Die Reaktionszeit ist eine Funktion von Visual Studio Team System (Team Test Load Agent), mit der Sie die Zeit simulieren können, die als Pause zwischen den Klicks auf einer Seite vergeht. Beispielsweise lädt ein typischer Benutzer eine Seite, liest sie drei Minuten und klickt dann auf der Seite auf einen Link, um eine andere Website zu besuchen. Eine angemessene Modellierung dieser Bedingungen in einer Testumgebung ist nahezu unmöglich, und es entsteht effektiv kein Mehrwert für die Testergebnisse. Es ist schwer zu modellieren, da die meisten Organisationen keine Möglichkeit haben, verschiedene Benutzer und die Zeit zwischen den Klicks auf verschiedenen Typen von SharePoint-Websites (z. B. Veröffentlichungswebsites oder Suchwebsites oder Zusammenarbeitswebsites usw.) zu überwachen. Es entsteht außerdem kein Mehrwert, da zwar Pausen zwischen den Seitenanforderungen der Benutzer entstehen können, aber keine Pausen für die auf SharePoint Server 2013 basierenden Server. Sie erhalten einen konstanten Datenstrom mit Anforderungen, der Höhen und Tiefen haben kann, aber es kommen keine Wartezeiten mit Leerlauf vor, wenn eine Pause zwischen den Klicks eines Benutzers auf die Links einer Seite entsteht.

  • Sie sollten zwischen Benutzern und Anforderungen unterscheiden. In Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) ist ein Auslastungsmuster vorhanden, für das Sie die Anzahl der zu simulierenden Benutzer eingeben müssen. Dies hat nichts mit Anwendungsbenutzern zu tun, sondern einfach damit, wie viele Threads auf den Auslastungstest-Agents zum Generieren von Anforderungen verwendet werden sollen. Häufig wird der Denkfehler gemacht, dass beispielsweise bei 5.000 Benutzern in der Bereitstellung die Zahl 5.000 in Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) verwendet wird – das ist falsch. Dies ist einer der vielen Gründe dafür, dass bei der Schätzung der Kapazitätsplanungsanforderungen die Verwendungsanforderungen auf der Anzahl der Anforderungen pro Sekunde basieren sollen – nicht auf der Anzahl der Benutzer. In einem Auslastungstest in Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) werden Sie feststellen, dass häufig Hunderte von Anforderungen pro Sekunde mit nur 50 bis 75 Auslastungstestbenutzern generiert werden können.

  • Verwenden Sie für die meisten zuverlässigen und reproduzierbaren Testergebnisse ein Muster mit konstanter Auslastung. In Visual Studio Team System (Team Test Load Agent) haben Sie die Möglichkeit, die Auslastung basierend auf einer konstanten Anzahl von Benutzern (Threads, siehe Erläuterung unter dem vorherigen Punkt), auf einem Muster mit gesteigerter Auslastung an Benutzern oder auf einem zielbasierten Nutzungstest zu verwenden. Es handelt sich um ein Muster mit gesteigerter Auslastung, wenn Sie mit einer niedrigeren Anzahl von Benutzern beginnen und sie dann erhöhen, indem Sie alle paar Minuten weitere Benutzer hinzufügen. Es handelt sich um einen zielbasierten Nutzungstest, wenn Sie für einen bestimmten Diagnoseindikator, z. B. für die CPU-Auslastung, einen Schwellenwert festlegen und mit dem Test die Auslastung erhöht wird, sodass dieser Indikator immer zwischen einem minimalen und einem maximalen Schwellenwert liegt, den Sie dafür definieren. Wenn Sie jedoch nur den maximalen Durchsatz ermitteln möchten, der von der SharePoint Server 2013-Farm bei Spitzenauslastungen unterstützt wird, ist es effektiver und genauer, ein Muster mit konstanter Auslastung zu verwenden. Auf diese Weise können Sie einfacher ermitteln, welche Auslastung vom System unterstützt wird, bevor die Schwellenwerte, die in einer fehlerfreien Farm eingehalten werden sollen, regelmäßig überschritten werden.

Denken Sie daran, dass mit jedem Auslastungstest Daten in der Datenbank geändert werden. Ob beim Hochladen von Dokumenten, beim Bearbeiten von Listenelementen oder auch nur beim Aufzeichnen von Aktivitäten in der Verwendungsdatenbank – es werden immer Daten in SQL Server geschrieben. Damit konsistente und gültige Testergebnisse aus den einzelnen Auslastungstests sichergestellt sind, sollten Sie über eine Sicherung verfügen, bevor Sie den ersten Auslastungstest ausführen. Nachdem der jeweilige Auslastungstest abgeschlossen ist, sollten die Inhalte mithilfe der Sicherung so wiederhergestellt werden, wie sie vor Beginn des Tests vorhanden waren.

See also

Kapazitätsplanung für SharePoint Server 2013
Warten und Überwachen von SharePoint Server 2013
Überwachung und Berichterstellung in SharePoint Server 2016
Softwarebeschränkungen und -grenzen für SharePoint Server 2016

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