Konfigurieren der Verfügbarkeit mithilfe der SQL Server-Datenbankspiegelung (Project Server 2010)

 

Gilt für: Project Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2017-01-18

Mit der Microsoft SQL Server-Datenbankspiegelung wird Verfügbarkeit unterstützt, indem Transaktionen direkt von einer Prinzipaldatenbank und einem Prinzipalserver an eine Spiegeldatenbank und einen Spiegelserver gesendet werden. Dies ermöglicht die Redundanz für die vier Microsoft Project Server 2010-Datenbanken und für die zugehörige Inhaltsdatenbank. Dies ist bei einem Systemausfall sowie für die regelmäßige Systemwartung hilfreich.

In diesem Artikel werden Anforderungen für die Verwendung der Datenbankspiegelung mit einer Microsoft Project Web App (PWA)-Site beschrieben. Dieser Artikel gilt speziell für die vier Project Server 2010-Datenbanken (Entwurfsdatenbank, veröffentlichte Datenbank, Archivdatenbank und Berichtsdatenbank) sowie für die Microsoft SharePoint Server 2010-Inhaltsdatenbank im Zusammenhang mit PWA. Weitere Informationen zur Datenbankspiegelung für die restliche SharePoint Server 2010-Farm finden Sie unter Konfigurieren der Verfügbarkeit mithilfe von SQL Server-Clustern (SharePoint Server 2010)

Die Datenbankspiegelung für Project Server 2010 kann nur mithilfe von Windows PowerShell konfiguriert werden. Verwenden Sie das New-SPProjectWebInstance-Cmdlet, wenn Sie eine neue PWA-Site erstellen. Verwenden Sie das Set-SPProjectWebInstance-Cmdlet, wenn Sie eine vorhandene PWA-Site für die Verwendung mit der Datenbankspiegelung aktualisieren. Mit diesen Cmdlets können Sie die primären und sekundären Spiegelserver für die vier Project Server 2010-Datenbanken angeben.

Ausführliche Informationen zum Konfigurieren der Datenbankspiegelung in SQL Server finden Sie unter Datenbankspiegelung.

Wichtig

Für Project Server 2010 ist die synchrone Spiegelung erforderlich.

Überlegungen zum Failover

Project Server 2010 erfordert das manuelle Failover für die Entwurfsdatenbank, die veröffentlichte Datenbank und die Archivdatenbank. Diese Datenbanken interagieren miteinander. Alle diese Datenbank müssen in derselben SQL Server-Instanz vorhanden sein. Die Verwendung des automatischen Failovers für einen Zeugenserver könnte für eine dieser Datenbanken ein Failover auf den Spiegelserver bewirken, während die anderen Datenbanken auf dem primären Server verbleiben. Dies könnte zu Fehlern bei Aufrufen der Project Server-Schnittstelle (Project Server Interface, PSI) und sonstiger Project Server-Funktionalität führen. Wenn Sie ein Failover für die Entwurfsdatenbank, die veröffentlichte Datenbank oder die Archivdatenbank vornehmen müssen, führen Sie für alle drei Datenbanken gleichzeitig ein manuelles Failover auf den sekundären Server aus.

Die Berichtsdatenbank arbeitet unabhängig von den anderen drei Project Server-Datenbanken. Die Verwendung eines Zeugenservers und des automatischen Failovers wird für die Berichtsdatenbank unterstützt.

Beim Failover der Project Server-Datenbanken aufgrund einer Systemwartung oder anderer nicht dringlicher Aufgaben wird empfohlen, diesen Vorgang zu Zeiten mit geringer Systemauslastung auszuführen. Dadurch wird der Zeitaufwand für Protokollierungs-/Wiederholungsschritte auf dem sekundären Server minimiert, und Project Server kann auf dem sekundären Server schneller online geschaltet werden.

Videovorführung

In diesem Video werden die Schritte zum Konfigurieren der Datenbankspiegelung gezeigt.

Screenshot des Videos

Video ansehen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=202557\&clcid=0x407). Wenn Sie eine Kopie der Videodatei herunterladen möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Link, und klicken Sie dann auf Ziel speichern unter.

Konfiguration

Es wird empfohlen, die Spiegelung zu Zeiten mit minimaler Systemauslastung zu konfigurieren. Dadurch wird die Datenbanksynchronisierung beschleunigt.

Stellen Sie vor dem Konfigurieren der SQL Server-Spiegelung sicher, dass alle von SharePoint Server oder Project Server verwendeten Datenbankzugriffskonten in der SQL Server-Instanz, in der Sie die gespiegelten Datenbanken bereitstellen möchten, dupliziert werden. Hierzu zählen das Farmadministratorkonto und alle anderen Konten, die Sie für den Datenbankzugriff im Zusammenhang mit Project Server verwenden.

Es wird empfohlen, Anmeldungen und Berechtigungen vom Prinzipalserver auf den Spiegelserver zu übertragen, indem Sie ein Skript ausführen. Ein Beispielskript steht unter Knowledge Base-Artikel 918992: Übertragen von Benutzernamen und Kennwörtern zwischen Instanzen von SQL Server 2005 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=122053\&clcid=0x407) zur Verfügung. Weitere Informationen zum Übertragen von SQL Server-Metadaten zwischen Instanzen finden Sie in der SQL Server-Onlinedokumentation unter Verwalten von Metadaten beim Bereitstellen einer Datenbank auf einer anderen Serverinstanz (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=122055\&clcid=0x407).

Für die SQL Server-Spiegelung muss das Wiederherstellungsmodell für jede Datenbank, die Sie spiegeln möchten, auf Vollständig festgelegt sein. Die vollständige Wiederherstellung ist zwar die Standardeinstellung für Project Server-Datenbanken, aber es wird dennoch empfohlen, diese Einstellung vor dem Konfigurieren der Spiegelung zu bestätigen.

Führen Sie das folgende Verfahren für jede Project Server-Datenbank aus, die Sie spiegeln möchten.

So legen Sie das Wiederherstellungsmodell fest

  1. Erweitern Sie in SQL Server Management Studio den Knoten Datenbanken.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  3. Wählen Sie im linken Bereich Optionen aus.

  4. Wählen Sie in der Liste Wiederherstellungsmodell die Option Vollständig aus.

  5. Klicken Sie auf OK.

Nachdem Sie das Wiederherstellungsmodell überprüft haben, müssen Sie die folgenden Aktionen ausführen:

  1. Konfigurieren der SQL Server-Spiegelung in SQL Server für jede Datenbank, die Sie spiegeln möchten.

  2. Konfigurieren der PWA-Einstellungen, sodass auf den Spiegelserver verwiesen wird.

  3. Falls Sie die Inhaltsdatenbank spiegeln, Konfigurieren von SharePoint Server, sodass diese Inhaltsdatenbank gespiegelt wird.

Konfigurieren der Spiegelung in SQL Server

Sie müssen jede zu spiegelnde Datenbank sichern und in der SQL Server-Instanz wiederherstellen, in der die gespiegelte Datenbank vorhanden sein soll. Eine Transaktionsprotokollsicherung ist ebenfalls erforderlich.

Wichtig

Die Entwurfsdatenbank, die Archivdatenbank und die veröffentlichte Datenbank müssen alle in derselben SQL Server-Instanz ausgeführt werden. Wenn Sie eine dieser Datenbanken spiegeln, müssen Sie alle drei Datenbanken spiegeln.

Führen Sie die folgenden Verfahren für jede Project Server-Datenbank aus, die Sie spiegeln möchten.

So sichern Sie eine Datenbank

  1. Erweitern Sie in SQL Server Management Studio den Knoten Datenbanken.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, klicken Sie auf Tasks, und klicken Sie auf Sichern.

  3. Bestätigen Sie, dass der Sicherungstyp Vollständig lautet.

  4. Legen Sie als Sicherungsziel Datenträger fest, und wählen Sie einen Speichert auf dem lokalen Datenträger aus.

  5. Klicken Sie auf OK.

Nach Abschluss der Datenbanksicherung müssen Sie das Transaktionsprotokoll sichern.

So sichern Sie das Transaktionsprotokoll

  1. Erweitern Sie in SQL Server Management Studio den Knoten Datenbanken.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, klicken Sie auf Tasks, und klicken Sie auf Sichern.

  3. Wählen Sie in der Liste Sicherungstyp die Option Transaktionsprotokoll aus.

  4. Legen Sie für das Sicherungsziel dieselbe Datei und denselben Speicherort wie für die vollständige Sicherung fest.

  5. Klicken Sie auf OK.

Nachdem Sie alle Datenbanken gesichert haben, kopieren Sie die Datenbanksicherungsdateien in die SQL Server-Instanz, in der Sie die Spiegelung erstellen möchten.

Stellen Sie in der SQL Server-Instanz, in der Sie die Spiegelung erstellen möchten, jede Datenbank mithilfe des folgenden Verfahrens wieder her.

So stellen Sie eine Datenbank für die Spiegelung wieder her

  1. Klicken Sie in SQL Server Management Studio mit der rechten Maustaste auf Datenbanken, und klicken Sie dann auf Datenbank wiederherstellen.

  2. Geben Sie in das Feld In Datenbank den Namen der Datenbank ein, die Sie wiederherstellen.

  3. Wählen Sie die Option Von Medium aus, und klicken Sie auf Durchsuchen.

  4. Bestätigen Sie im Dialogfeld Sicherung angeben, dass im Feld Sicherungsmedientyp die Option Datei ausgewählt ist, und klicken Sie dann auf Hinzufügen.

  5. Navigieren Sie zum Speicherort der Sicherungsdateien, und wählen Sie die Datenbank aus, die Sie wiederherstellen möchten.

  6. Klicken Sie auf OK.

  7. Klicken Sie auf OK.

  8. Aktivieren Sie in der Liste Wählen Sie die wiederherzustellenden Sicherungssätze aus die Kontrollkästchen für die Sicherungstypen Vollständig und Transaktionsprotokoll.

  9. Klicken Sie im linken Bereich auf Optionen.

  10. Wählen Sie im Abschnitt Wiederherstellungsstatus die Option RESTORE WITH NORECOVERY aus.

    Wichtig

    Sie müssen die Datenbank mithilfe von NORECOVERY wiederherstellen, damit die Spiegelung ausgeführt wird.

  11. Klicken Sie auf OK.

Nachdem die Sicherungen wiederhergestellt wurden, können Sie die Spiegelung konfigurieren. Führen Sie für jede Datenbank, die Sie spiegeln möchten, das folgende Verfahren für die SQL Server-Instanz aus, in der sich die aktiven Datenbanken befinden.

So konfigurieren Sie die Spiegelung

  1. Erweitern Sie in SQL Server Management Studio den Knoten Datenbanken.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, die gespiegelt werden soll, klicken Sie auf Tasks, und klicken Sie dann auf Spiegeln.

  3. Klicken Sie im Dialogfeld Datenbankeigenschaften auf Sicherheit konfigurieren.

  4. Klicken Sie im Assistenten auf Weiter.

  5. Wählen Sie auf der Seite Zeugenserver einschließen die Option Nein aus, und klicken Sie dann auf Weiter.

  6. Klicken Sie auf der Seite Prinzipalserverinstanz auf Weiter.

  7. Klicken Sie auf der Seite Spiegelserverinstanz auf Verbinden.

  8. Geben Sie im Dialogfeld Verbindung mit Server herstellen den Namen des Spiegelservers ein, und klicken Sie dann auf Verbinden.

  9. Klicken Sie auf Weiter.

  10. Geben Sie auf der Seite Dienstkonten die Namen der Dienstkonten für den Prinzipalserver und den Spiegelserver ein, und klicken Sie dann auf Weiter.

  11. Klicken Sie auf Fertig stellen.

  12. Klicken Sie auf Schließen, wenn im Dialogfeld Endpunkte werden konfiguriert der Status Erfolg angezeigt wird.

  13. Klicken Sie im Dialogfeld Datenbankeigenschaften auf Spiegelung starten.

  14. Klicken Sie auf OK.

Nachdem SQL Server für die Spiegelung konfiguriert wurde, müssen Sie Project Server konfigurieren. Darüber hinaus müssen Sie SharePoint Server konfigurieren, falls Sie die Inhaltsdatenbank spiegeln.

Konfigurieren von Project Server für die Spiegelung

Beim Konfigurieren von Project Server für die Spiegelung müssen Sie mit dem Set-SPProjectWebInstance-Cmdlet von Windows PowerShell den Spiegelserver für die Project Server-Datenbank festlegen, die Sie spiegeln. Mit dem -PrimaryDBMirrorServer-Parameter wird der Spiegelserver für die Entwurfsdatenbank, die Archivdatenbank und die veröffentlichte Datenbank konfiguriert. Mit dem -ReportingDBMirrorServer-Parameter wird der Spiegelserver für die Berichtsdatenbank konfiguriert.

Führen Sie das folgende Verfahren auf dem Anwendungsserver aus, auf dem Project Server ausgeführt wird.

So konfigurieren Sie die Spiegelung in Project Server

  1. Klicken Sie im Startmenü auf Alle Programme und dann auf Microsoft SharePoint 2010-Produkte.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf SharePoint 2010-Verwaltungsshell, und klicken Sie dann auf Als Administrator ausführen.

  3. Führen Sie das Windows PowerShellSet-SPProjectWebInstance-Cmdlet mit den entsprechenden Werten für Ihre Spiegelserver aus. Beispiel:

    Set-SPProjectWebInstance -AdminAccount Litware\FarmAdmin -ArchiveDbname Proj_Archive -DraftDbname Proj_Draft -PrimaryDbserver SQL1 -PublishedDbname Proj_Pub -ReportingDbname Proj_Rep -ReportingDbserver SQL1 -PrimaryDBMirrorServer SQL2 -ReportingDBMirrorServer SQL2 -Url http://SharePointFarm/pwa

Die Konfiguration der Datenbankspiegelung ist damit für die Project Server-Datenbanken abgeschlossen.

Konfigurieren von SharePoint Server für die Spiegelung

Beim Spiegeln der Inhaltsdatenbank müssen Sie die Einstellungen für Failoverdatenbankserver auf der Website für die SharePoint-Zentraladministration konfigurieren, nachdem die Datenbankspiegelung in SQL Server konfiguriert wurde. Führen Sie das folgende Verfahren für die Inhaltsdatenbank aus, wenn Sie die Inhaltsdatenbank spiegeln.

So konfigurieren Sie SharePoint Server für die Spiegelung der Inhaltsdatenbank

  1. Klicken Sie in der Zentraladministration unter Anwendungsverwaltung auf Inhaltsdatenbanken verwalten.

  2. Klicken Sie im Abschnitt Datenbankname auf die Project Server-Datenbank, die Sie spiegeln möchten.

  3. Geben Sie auf der Seite Datenbankeinstellungen im Feld Failoverdatenbankserver den Namen Ihres Spiegelservers ein.

  4. Klicken Sie auf OK.

Für die Inhaltsdatenbank ist damit das Failover auf den Spiegelserver konfiguriert.

Failover von Datenbanken

Für das Failover von Datenbanken auf den Spiegelserver kann es mehrere Gründe geben, wie z. B. Wartungsarbeiten auf dem primären Server oder als Reaktion auf einen Hardwarefehler auf dem primären Server.

Berücksichtigen Sie beim Failover von Project Server-Datenbanken Folgendes:

  • Die Entwurfsdatenbank, die Archivdatenbank und die veröffentlichte Datenbank müssen alle in derselben SQL Server-Instanz ausgeführt werden. Wenn Sie für eine dieser Datenbanken ein Failover vornehmen, ist dies auch für die anderen beiden Datenbanken erforderlich. Für die Berichtsdatenbank und die Inhaltsdatenbank ist ein separates Failover möglich.

  • Das Failover von Datenbanken ist keine Methode, um Datenbanken permanent auf einen neuen Server zu verschieben. Für Project Server ist weiterhin die Verwendung des ursprünglichen Datenbankservers konfiguriert. Es werden lediglich Datenbankaufrufe an den Spiegelserver umgeleitet, bis Sie für die Datenbanken ein Failback auf den ursprünglichen Server vornehmen.

Das Failover einer gespiegelten Datenbank erfolgt mithilfe von SQL Server. Verwenden Sie das folgende Verfahren für das Failover einer Datenbank auf den Spiegelserver. Führen Sie dieses Verfahren in der SQL Server-Instanz aus, in der sich der Prinzipalserver befindet (nicht der Spiegelserver).

So führen Sie für eine Datenbank ein Failover auf den Spiegelserver aus

  1. Erweitern Sie in SQL Server Management Studio den Knoten Datenbanken.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbank, klicken Sie auf Tasks, und klicken Sie auf Spiegeln.

  3. Klicken Sie auf Failover.

  4. Klicken Sie im Bestätigungsdialogfeld auf Ja.

Beim Failover einer Datenbank werden von SQL Server die Rollen zwischen dem Prinzipalserver und dem Spiegelserver vertauscht – der Spiegelserver wird zum Prinzipalserver, und der Prinzipalserver wird zum Spiegelserver. Für das Failback führen Sie dasselbe Verfahren in der SQL Server-Instanz aus, in der sich nun aktuell die Prinzipaldatenbank befindet.

Beachten Sie, dass bei einem Failover von Datenbanken als Reaktion auf einen Hardwarefehler oder ein sonstiges Problem auf dem primären Server die Farm so lange wie nötig auf dem Spiegelserver ausgeführt werden kann. Die Datenbankredundanz ist jedoch erst möglich, wenn Sie den Fehler behoben und die Spiegelung erneut konfiguriert haben.

Stellen Sie nach Abschluss der erforderlichen Wartungs- oder Reparaturarbeiten auf dem primären Server sicher, dass Sie ein Failback der Datenbanken auf den ursprünglichen Server vornehmen.