Problembehandlung im Betrieb

Letzte Aktualisierung: November 2013

Betrifft: Microsoft Enterprise Desktop Virtualization 2.0

Dieses Thema enthält Informationen zur Behandlung allgemeiner Probleme, die bei der Verwendung von Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) 2.0 auftreten können.

Behandlung von Problemen bei der MED-V-Verwendung

Im Folgenden werden Probleme beschrieben, die bei der Ausführung von MED-V auftreten können, sowie Hinweise zu deren Lösung gegeben:

  • Fehler bei der Umleitung von Dokumenten. Dieses Problem tritt meist dann auf, wenn der Ordner "Eigene Dokumente" des Endbenutzers auf einen Speicherort im Netzwerk verweist. Das Erstellen eine Freigabe aus einem anderen freigegebenen Ordner wird von Windows nicht unterstützt. Wenn ein Laufwerk oder Ordner auf den Gast umgeleitet wird, wird von RDP\Windows Virtual PC eine Freigabe für diesen Ordner erstellt. Wenn also der Ordner „Eigene Dokumente“ auf dem Host bereits auf eine Freigabe verweist, kann von RDP\Windows Virtual PC keine Freigabe einer Freigabe erstellt werden.

    Eine andere mögliche Ursache für dieses Problem liegt darin, dass die für den Aufbau der Verbindung zur Netzwerkressource erforderlichen Anmeldeinformationen von den Domänenanmeldeinformationen des Benutzers abweichen. Wenn von MED-V beispielsweise erkannt wird, dass Dokumente auf den Host umgeleitet werden, werden die entsprechenden Informationen an den Gast gesendet, und es wird dann versucht, eine erneute Verbindung mit der Netzwerkressource herzustellen. Wenn die Anmeldeinformationen des Benutzers nicht authentifiziert werden können, wird die Authentifizierung von MED-V möglicherweise abgebrochen.

    Lösung

    Versuchen Sie Folgendes, um dieses Problem zu beheben:

    • Legen Sie das Stammverzeichnis des Benutzers innerhalb von Active Directory fest. Für den Gast und den Host sollten dann eine Verbindung mit derselben Netzwerkressource hergestellt werden.

    • Ordnen Sie dem Ordner "Eigene Dokumente" einen Laufwerksbuchstaben zu (auf dem Host; ordnen Sie ein Laufwerk zu, das auf eine Netzwerkressource verweist.), anstatt ihn auf einen UNC-Pfad umzuleiten. Dem Ordner "Eigene Dokumente" kann dann anstatt des UNC-Pfads ein Laufwerksbuchstabe zugewiesen werden. Der Gast wird dann, wie vorgesehen, auf dasselbe zugeordnete Laufwerk umgeleitet.

    • Erstellen Sie im Gast ein Startskript, das den Ordner "Eigene Dokumente" auf die Netzwerkressource umleitet und ggf. die zusätzlichen Anmeldeinformationen bereitstellt.

  • Fehler bei der URL-Umleitung. Eine URL, die vom Host auf den Gast umgeleitet werden soll, wird nicht wie vorgesehen umgeleitet oder es wird eine Fehlermeldung zurückgegeben, die besagt, dass die Website nicht vorhanden ist.

    Lösung

    Dieser Fehler kann auftreten, wenn in den URL-Umleitungsinformationen ein Schreibfehler aufgetreten ist oder bestimmte Zeichen, wie das Sternchen (*), fälschlicherweise verwendet wurden. Überprüfen Sie den Registrierungswert für die URL-Umleitung, und korrigieren Sie alle Fehler.

    Der Registrierungsschlüssel lautet RedirectUrls und befindet sich in der Regel unter:

    Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\MEDV\v2\UserExperience

  • Symbol in der Taskleiste ist irreführend. Das in der Taskleiste des Endbenutzers angezeigte Symbol für veröffentlichte Anwendungen und umgeleitete URLs ist standardmäßig das Symbol für Windows Virtual PC. Endbenutzer, denen dieses Standardverhalten nicht bekannt ist, sind möglicherweise verwirrt, wenn sie in der Taskleiste nach ihren Anwendungen suchen.

    Lösung

    Die einzige Möglichkeit zur Vermeidung dieses Standardverhaltens besteht darin, die Benutzereinstellungen für die Taskleisteneigenschaften folgendermaßen zu ändern:

    1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

    2. Klicken Sie im Dialogfeld Eigenschaften von Taskleiste und Startmenü auf die Registerkarte Taskleiste.

    3. Wählen Sie aus der Dropdownliste Schaltflächen der Taskleiste die Option Nie gruppieren aus.

    4. Klicken Sie auf OK.

    Die erwarteten Symbole für die veröffentlichten Anwendungen und umgeleiteten URLs werden angezeigt.

  • Warnung, wenn sich ein zweiter Benutzer anmelden möchte oder wenn die virtuelle Maschine verwendet wird. Wenn sich ein zweiter Benutzer bei einem MED-V-Arbeitsbereich anmeldet, während MED-V vom ersten Benutzer weiterhin ausgeführt wird, wird eine Warnung ausgegeben. Die Warnung wird auch ausgegeben, wenn MED-V gestartet wird, während die virtuelle Maschine verwendet wird, z. B. wenn die virtuelle Maschine über Windows Virtual PC im Menü Start gestartet wurde. Wenn der Endbenutzer die Warnmeldung akzeptiert, wird MED-V heruntergefahren.

    Lösung

    Ein Endbenutzer muss sich vergewissern, dass alle anderen Benutzer bei MED-V abgemeldet sind, bevor er sich anmeldet. Dies stellt sicher, dass keine andere Instanz von MED-V ausgeführt wird und dass die virtuelle Maschine nicht von Windows Virtual PC gesteuert wird.

  • Signaltöne während der erstmaligen Einrichtung. Gelegentlich sind Signaltöne zu hören, während von MED-V die erstmalige Einrichtung ausgeführt wird. Dies kann für den Endbenutzer verwirrend sein. Die Signaltöne werden von der virtuellen Maschine bei der Ausführung bestimmter Aktionen, z. B. beim Herunterfahren, ausgegeben.

    Lösung

    Sie können den für die Signaltöne verantwortlichen Dienst beenden, indem Sie am Anfang jeder Startsequenz für eine virtuelle Maschine den Befehl "net stop beep" eingeben. Oder Sie deaktivieren den Dienst mit dem Befehl "sc config beep start= disabled". Sie können diese Befehle vor dem Versiegeln des Abbilds oder als Teil von Sysprep angeben.

  • Mehrere Netzwerkverbindungen für MED-V-Arbeitsbereiche im BRIDGED-Modus erstellt. Wenn von der erstmaligen Einrichtung ein für den NAT-Modus konfigurierter MED-V-Arbeitsbereich erstellt wird, wird in Windows Virtual PC nur eine Netzwerkverbindung erstellt. Wird von der erstmaligen Einrichtung hingegen ein für den BRIDGED-Modus konfigurierter MED-V-Arbeitsbereich erstellt, werden separate Netzwerkverbindungen für jeden auf dem Computer installierten Netzwerkadapter erstellt, da MED-V nicht ermitteln kann, welcher Netzwerkadapter aktiv ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass servergespeicherten Benutzern immer ein Netzwerkadapter für verkabelte und Funkverbindungen zur Verfügung steht.

    Lösung

    Keine.

  • MED-V-Anwendung reagiert beim Schließen nicht oder erst sehr spät. In einigen Fällen reagiert eine MED-V-Anwendung nicht mehr, wenn sie geschlossen werden soll.

    Lösung

    Sie können angeben, wie lange von MED-V gewartet werden soll, bis nicht reagierende Anwendungen geschlossen werden. Dazu müssen Sie den Registrierungsschlüssel "WaitToKillAppTimeout" in der virtuellen Gastmaschine festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Verlängern der zum Herunterfahren benötigten Zeit, damit Prozesse ordnungsgemäß beendet werden können in Windows XP (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=206819).

  • Beim Umbenennen der Verknüpfung für eine veröffentlichte Anwendung in der virtuellen Gastmaschine wird der veröffentlichte Name auf dem Host nicht geändert. Wenn Sie eine Anwendung durch Erstellen einer Verknüpfung veröffentlichen und dann die Verknüpfung in der virtuellen Gastmaschine umbenennen, bleibt der ursprüngliche Anwendungsname im Menü Start auf dem Host erhalten. Das Programm wird weiterhin wie vorgesehen ausgeführt, es behält aber den ursprünglichen Namen.

    Lösung

    Keine. Dies ist ein bekanntes Verhalten von Windows Virtual PC.

  • Beim Verschieben einer Verknüpfung in der virtuellen Gastmaschine wird der Ort im Startmenü des Hostcomputers nicht aktualisiert. Verknüpfungen mit MED-V, die im Menü Start des Hostcomputers veröffentlicht werden, werden in der Registrierung katalogisiert. Wird eine Verknüpfung in einen Unterordner verschoben, wird die Registrierung nicht entsprechend aktualisiert.

    Lösung

    Zum Ändern des Orts einer Verknüpfung mit MED-V führen Sie folgende Schritte durch:

    1. Wenn MED-V ausgeführt wird, öffnen Sie auf der virtuellen MED-V-Gastmaschine Windows Explorer.

    2. Steuern Sie das Verzeichnis "%ALLUSERSPROFILE%\Startmenü\Programme" an.

    3. Verschieben Sie die Anwendungsverknüpfungen aus dem Startmenü bzw. den Programmordnern.

    4. Nach ca. 30 Sekunden prüfen Sie, ob die Verknüpfungen aus dem Menü Start des Hostcomputers entfernt wurden.

    5. Verschieben Sie die Anwendungsverknüpfungen in die neuen Programmordner im Verzeichnis "\Startmenü\Programme".

    6. Nach ca. 30 Sekunden prüfen Sie, ob die Verknüpfungen im Menü Start des Hostcomputers aktualisiert wurden.

  • Timeout für veröffentlichte Anwendungen bei Leerlauf. In bestimmten Fällen kann es nach einer gewissen Leerlaufzeit zu einem Timeout für veröffentlichte Anwendungen kommen. Diese Situation tritt nur dann ein, wenn IPsec aktiviert und der MED-V-Arbeitsbereich für den NAT-Modus konfiguriert ist. Im BRIDGED-Modus tritt diese Situation nicht ein.

    Lösung

    Deaktivieren Sie IPsec, wenn Sie den MED-V-Arbeitsbereich im NAT-Modus ausführen.

  • Anheften einer veröffentlichten Anwendung an die Taskleiste führt zu einer Umgehung von MED-V. Wenn ein Endbenutzer eine veröffentlichte Anwendung an die Taskleiste anheftet und dann die Anwendung schließt, wird MED-V beim nächsten Öffnen der Anwendung über das Taskleistensymbol umgangen. Stattdessen wird die Anwendung direkt in einem VMSAL-Fenster geöffnet.

    Lösung

    Heften Sie in MED-V veröffentlichte Anwendungen nicht an die Taskleiste an.

Siehe auch

Tasks

Problembehandlung bei der Bereitstellung

Konzepte

Bewährte Methoden für die Sicherheit von MED-V-Abläufen

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