Konfigurieren eines Windows Virtual PC-Abbilds für MED-V

Letzte Aktualisierung: November 2013

Betrifft: Microsoft Enterprise Desktop Virtualization 2.0

Nachdem Sie alle gewünschten Komponenten im MED-V-Abbild installiert haben, können Sie das Abbild für die Verwendung in Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) 2.0 konfigurieren. Die Themen in diesem Abschnitt helfen Ihnen bei der Konfiguration des MED-V-Abbilds für eine Ausführung der erstmaligen Einrichtung bevor Sie das MED-V-Arbeitsbereichspaket erstellen.

Mit der erstmaligen Einrichtung wird der MED-V-Arbeitsbereich für einen Endbenutzer vorbereitet. Bei diesem Prozess wird aus dem im MED-V-Arbeitsbereich vorhandenen Abbildpaket eine virtuelle Maschine erstellt und anschließend die Windows-Miniinstallation für die virtuelle Maschine ausgeführt. Dazu zählt sowohl die Ausführung der benutzerdefinierten Einrichtungsskripts als auch der Anwendung "FtsCompletion.exe" zur Durchführung der erstmaligen Einrichtung.

Führen Sie folgende Schritte aus, um das MED-V-Abbild für die Ausführung der erstmaligen Einrichtung zu konfigurieren:

  1. Optional können Sie, bevor Sie mit der Konfiguration des Windows Virtual PC-Abbilds fortfahren, die virtuelle Festplatte (Virtual Hard Disk, VHD) komprimieren, um freien Speicherplatz zu gewinnen und die Größe der VHD zu verringern. Weitere Informationen finden Sie unter Komprimieren der virtuellen MED-V-Festplatte.

  2. Passen Sie den Einrichtungsprozess für die virtuelle Maschine an.

  3. Versiegeln Sie das MED-V-Abbild mithilfe von Sysprep.

Anpassen des Einrichtungsprozesses für die virtuelle Maschine

  • Als Teil der Vorbereitung des Abbilds für die Verwendung mit MED-V können Sie verschiedene Einstellungen für die virtuelle Maschine konfigurieren, z. B. die Einstellungen für die Ausführung von Windows Update. Geben Sie alle erforderlichen Einstellungen für die virtuelle Maschine an, bevor Sie das MED-V-Arbeitsbereichspaket erstellen.

  • Bevor Sie das MED-V-Arbeitsbereichspaket erstellen, ist es ratsam, die Wiederherstellungspunkte auf der virtuellen Maschine zu deaktivieren, um zu verhindern, dass der differenzierende Datenträger uneingeschränkt wächst. Weitere Informationen finden Sie unter How to turn off and turn on System Restore in Windows XP (Deaktivieren und Aktivieren der Systemwiederherstellung unter Windows XP) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=195927).

    Hinweis

    Sie können in der Datei "Sysprep.inf" die Wiederherstellungspunkte für die Ausführung der erstmaligen Einrichtung deaktivieren. Ein Beispiel für die Festlegung des Schlüssels "GuiRunOnce" finden Sie in der Beispieldatei "Sysprep.inf" später in diesem Abschnitt.

  • Konfigurieren Sie den Einrichtungsprozess so, dass die Miniinstallation ausgeführt und nicht die standardmäßige Windows-Willkommensseite angezeigt wird. Dazu müssen Sie entweder das Sysprep-Tool mit dem Schalter -mini ausführen oder in der grafischen Benutzeroberfläche das Kontrollkästchen für die Miniinstallation aktivieren. Weitere Informationen finden Sie unter Versiegeln des MED-V-Abbilds mithilfe von Sysprep.

    Aufrufen der Datei zur Durchführung der erstmaligen Einrichtung

    • Eine ausführbare Datei mit der Bezeichnung "FtsCompletion.exe" ist Bestandteil der Installation des MED-V-Gast-Agents. Standardmäßig befindet sie sich auf dem Systemlaufwerk des MED-V-Abbilds unter Programme – Microsoft Enterprise Desktop Virtualization.

      Wichtig

      Als letzten Schritt im Prozess der erstmaligen Einrichtung müssen Sie dieses Programm ausführen. Der Benutzer, für den das ausführbare Programm aufgerufen wird, muss Mitglied der lokalen Administratorgruppe des Gasts sein.

    • Sie können festlegen, wie dieses ausführbare Programm aufgerufen wird, z. B. mithilfe eines Skripts, das zusammen mit dem MED-V-Arbeitsbereich bereitgestellt wird. Sie können das Programm über die letzte Zeile der Datei "Sysprep.inf" aufrufen. In der Beispieldatei später in diesem Abschnitt wird demonstriert, wie Sie dieses ausführbare Programm in der Datei "Sysprep.inf" aufrufen.

Nachdem Sie die Anpassung des MED-V-Abbilds abgeschlossen haben, können Sie das Abbild mithilfe von Sysprep versiegeln.

Versiegeln des MED-V-Abbilds mithilfe von Sysprep

  • Das Systemvorbereitungstool (Sysprep) ist eine Technologie, mit der Sie abbildbasierte Installationen im Netzwerk mit minimalem Eingriff durch einen Administrator oder IT-Mitarbeiter durchführen können.

  • In einer MED-V-Umgebung können Sie mithilfe von Sysprep eindeutige Sicherheits-IDs (SIDs) und andere Einstellungen zuweisen, die beim ersten Starten eines MED-V-Arbeitsbereichs zur Anwendung kommen.

    Hinweis

    Weitere Informationen zum Verwenden von Sysprep finden Sie unter Technische Referenz zu Sysprep (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=195930).

    Warnung

    Wenn Sie in der Datei "Sysprep.inf" Nicht-ASCII-Zeichen verwenden, müssen Sie die Datei mit einer für die verwendeten Zeichen geeigneten Codierung abspeichern. Für Windows XP ist es erforderlich, dass die Datei "Sysprep.inf" mithilfe der Codepage der Zielsprache codiert ist.

    Stellen Sie außerdem sicher, dass das Systemgebietsschema des Computers, auf dem der MED-V-Arbeitsbereich bereitgestellt wird, evtl. in der Datei "Sysprep.inf" vorhandene sprachspezifische Zeichen verarbeiten kann. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Einstellungen für das Systemgebietsschema zu ändern:

    1. Klicken Sie auf Start, Systemsteuerung und dann auf Region und Sprache.

    2. Klicken Sie auf die Registerkarte Verwaltung unter Sprache für Unicode-inkompatible Programme auf Gebietsschema ändern.

      Wenn Sie zur Eingabe eines Administratorkennworts oder zur Bestätigung aufgefordert werden, geben Sie das Administratorkennwort ein, oder bestätigen Sie den Vorgang.

    3. Wählen Sie die bevorzugte Sprache aus, und klicken Sie dann auf OK.

    So konfigurieren Sie Sysprep auf dem MED-V-Gastcomputer

    1. Erstellen Sie im Stammverzeichnis des Systemlaufwerks des MED-V-Abbilds einen Ordner mit dem Namen Sysprep.

    2. Laden Sie die Datei "deploy.cab" herunter. Weitere Informationen finden Sie unter Windows XP Service Pack 3 Deployment Tools (Bereitstellungstools für Windows XP Service Pack 3) im Microsoft Download Center (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=195928).

    3. Kopieren oder extrahieren Sie aus der Datei "deploy.cab" die Dateien "Setupmgr.exe", "Sysprep.exe" und "Setupcl.exe" in den Ordner "Sysprep".

    4. Führen Sie im Ordner "Sysprep" Setup-Manager ("Setupmgr.exe") aus, um eine Antwortdatei "Sysprep.inf" zu erstellen.

      Alternativ können Sie diese Datei auch manuell erstellen oder die im Unternehmen vorhandene Datei verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Tools für die Systemvorbereitung (Sysprep) zum Automatisieren der erfolgreichen Bereitstellung von Windows XP (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=195929).

    5. Befolgen Sie die Schritte im Assistenten von Setup-Manager.

      Wichtig

      Sie müssen den MED-V-Gast für den Beitritt zu einer Domäne konfigurieren, bei der Benutzer sich mit den Anmeldeinformationen anmelden, die sie auch zur Anmeldung bei dem MED-V-Host verwenden.

      Warnung

      Wenn Sie ein Proxykonto für den Betritt virtueller Maschinen zur Domäne konfigurieren, müssen Sie sich bewusst sein, dass es für den Endbenutzer möglich ist, die Anmeldeinformationen für das Proxykonto in Erfahrung zu bringen. Ergreifen Sie alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen, um das Risiko zu minimieren, z. B. indem Sie die Benutzerrechte für das Konto beschränken. Weitere Informationen zu Sicherheitsaspekten bei der Konfiguration eines Windows Virtual PC-Abbilds für MED-V finden Sie unter Bewährte Methoden für die Sicherheit von MED-V-Abläufen.

      Wenn Endbenutzer während der erstmaligen Einrichtung Angaben zu den in der Datei "Sysprep.inf" festgelegten Parametern machen müssen, müssen Sie bei der Erstellung des MED-V-Arbeitsbereichspakets festlegen, dass die erstmalige Einrichtung im Modus Attended (Beaufsichtigt) ausgeführt wird. Wenn keine Informationen von Seiten des Endbenutzers benötigt werden, können Sie bei der Erstellung des MED-V-Arbeitsbereichspakets festlegen, dass die erstmalige Einrichtung im Modus Unattended (Unbeaufsichtigt) ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von MED-V-Arbeitsbereichspaketen.

      Auch wenn Sie bei der Art und Weise, wie Sie die gewünschten Einstellungen vornehmen, keinerlei Einschränkungen unterliegen, hat es sich für MED-V doch bewährt, die Datei "Sysprep.inf" zu erstellen und die erstmalige Einrichtung im Modus Unattended auszuführen. Dazu ist es erforderlich, alle benötigten Einstellungsinformationen im Assistenten Setup-Manager einzugeben.

      Warnung

      Wenn Sie eine lokale Richtlinie oder einen Registrierungseintrag zum Einschluss einer Vereinbarung zum Servicelevel (Service Level Agreement, SLA) in das Abbild (VHD) festgelegt haben, muss die erstmalige Einrichtung, wenn sie nicht fehlschlagen soll, im Modus Attended ausgeführt werden. Oder, und dies ist die für MED-V empfohlene Methode, Sie erzwingen die SLA durch eine Gruppenrichtlinie zu einem späteren Zeitpunkt, sodass die SLA dem Endbenutzer nach Abschluss der erstmaligen Einrichtung angezeigt wird.

      Hinweis

      Sie können den MED-V-Arbeitsbereich so konfigurieren, dass bestimmte Einstellungen der Datei "Sysprep.inf" basierend auf der Konfiguration des Hosts und der Identität des Endbenutzers festgelegt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von MED-V-Arbeitsbereichspaketen.

    6. Versiegeln Sie das MED-V-Abbild.

      Wichtig

      Es ist ratsam, eine Sicherungskopie des MED-V-Abbilds zu erstellen, bevor Sie es versiegeln.

      Nachdem Sie alle Schritte im Assistenten Setup-Manager ausgeführt haben, können Sie Sysprep ausführen, um das MED-V-Abbild zu versiegeln.

    So führen Sie Sysprep aus

    1. Führen Sie das Systemvorbereitungstool (Sysprep.exe) im Ordner Sysprep aus, den Sie bei der Konfiguration von Sysprep in der virtuellen MED-V-Maschine erstellt haben.

    2. Klicken Sie im angezeigten Warnmeldungsfeld auf OK.

    3. Aktivieren Sie im Dialogfeld Optionen die Kontrollkästchen Kulanzfrist für Aktivierung nicht zurücksetzen und Miniinstallation verwenden. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass im Feld Modus für das Herunterfahren die Option Herunterfahren festgelegt ist.

    4. Klicken Sie auf Erneut versiegeln. Auf diese Weise werden die Identitätsinformationen entfernt und die Ereignisprotokolle gelöscht, um die erstmalige Einrichtung vorzubereiten.

    5. Wenn Sie mit den im angezeigten Bestätigungsmeldungsfeld aufgeführten Informationen nicht zufrieden sind, klicken Sie auf Abbrechen, und ändern Sie die Auswahloptionen.

    6. Klicken Sie auf OK, um den Systemvorbereitungsprozess abzuschließen.

    Nachdem Sie Sysprep für das MED-V-Abbild ausgeführt haben, wird die virtuelle Maschine heruntergefahren und kann jetzt für die Erstellung eines MED-V-Arbeitsbereichs verwendet werden.

Beispiel

Hier ist ein Beispiel für eine Datei "Sysprep.inf".

;SetupMgrTag [GuiUnattended] EncryptedAdminPassword=NO TimeZone=10 OEMDuplicatorstring="MED_V v2 Host" AdminPassword="administrator" AutoLogon=Yes AutoLogonCount=1 OEMSkipRegional=1 OemSkipWelcome=1

[UserData] ProductKey= FullName="MED-V User" OrgName="Contoso" ComputerName=*

[Identification] JoinDomain=domain.corp.contoso.com DomainAdmin=UserName DomainAdminPassword=Password

[Networking] InstallDefaultComponents=Yes

[Branding] BrandIEUsingUnattended=Yes

[Proxy] Proxy_Enable=0 Use_Same_Proxy=0

[Unattended] InstallFilesPath=C:\sysprep\i386 TargetPath=\WINDOWS UpdateServerProfileDirectory=1 OemSkipEula=Yes

[RegionalSettings] LanguageGroup=1 Language=00000409

[GuiRunOnce] Command0="wmic /namespace:\\root\default path SystemRestore call Disable %SystemDrive%\" Command1="c:\Program Files\Microsoft Enterprise Desktop Virtualization\FtsCompletion.exe"

[sysprepcleanup]

Siehe auch

Konzepte

Erstellen von MED-V-Arbeitsbereichspaketen
Vorbereiten eines MED-V-Abbilds

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