Warteschlangeneinstellungen (Project Server 2010-Einstellungen)

 

Gilt für: Project Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-12-30

Die Warteschlangeneinstellungen können auf der Seite der Microsoft Project Server 2010-Servereinstellungen im Abschnitt Warteschlange konfiguriert werden. Weitere Informationen zu verwandten administrativen Einstellungen finden Sie unter Warteschlange (Project Server 2010-Einstellungen).

Auf der Seite mit den Warteschlangeneinstellungen können Sie angeben, wie das Warteschlangensystem von Project Server 2010 in Ihrer Umgebung funktioniert. Auf der Seite mit den Warteschlangeneinstellungen können Sie u. a. folgende Optionen konfigurieren:

  • Warteschlangentyp

  • Maximale Anzahl der Auftragsprozessorthreads

  • Abrufintervall (in Millisekunden)

  • Wiederholungsintervall (in Millisekunden)

  • Wiederholungslimit

  • SQL-Wiederholungsintervall (in Millisekunden)

  • SQL-Wiederholungslimit

  • SQL-Timeout (in Sekunden)

  • Cleanupintervall (in Stunden)

  • Offset für das Cleanupintervall (in Minuten)

  • Altersschwelle für das Cleanup erfolgreicher Aufträge (in Stunden)

  • Altersschwelle für das Cleanup nicht erfolgreicher Aufträge (in Stunden)

  • Buchhaltungsintervall (in Millisekunden)

  • Warteschlangentimeout (in Minuten)

  • Schnelles Abrufen

Die Warteschlangeneinstellungen auf dieser Seite werden durch Eingeben eines Werts im zugehörigen Einstellungsfeld konfiguriert.

Wichtig

Die Warteschlangeneinstellungen wirken sich nur auf die jeweilige Microsoft Project Web App-Site aus.

Warteschlangentyp

Mithilfe der Einstellung Warteschlangentyp können Sie die Warteschlange auswählen, für die die Einstellungen auf der Seite gelten sollen. Sie können die Projektwarteschlange (die Auftragstypen wie das Speichern und Veröffentlichen eines Projekts verarbeitet) und die Arbeitszeittabellen-Warteschlange (die Auftragstypen wie das Speichern der Arbeitszeittabelle und Benachrichtigungen verarbeitet) auswählen.

Maximale Anzahl der Auftragsprozessorthreads

Mit der Einstellung Maximale Anzahl der Auftragsprozessorthreads können Sie festlegen, wie viele Auftragsprozessorthreads vom ausgewählten Warteschlangentyp verwendet werden können (Projekt oder Arbeitszeittabelle).

Es wird empfohlen, sich bei der maximalen Anzahl der Prozessorthreads zunächst an der Zahl der verfügbaren Prozessoren (oder Kerne) zu orientieren. Angenommen, der Project Server-Anwendungsserver verwendet einen einzelnen Doppelkernprozessor. In diesem Fall sollten die Einstellungen für zwei Threads pro Warteschlange konfiguriert werden. Wenn der Anwendungsserver vier Doppelkernprozessoren verwendet, können Sie acht Threads pro Warteschlange verwenden. Sie können diese Einstellungen anhand des Transaktionsumfangs sowie der durchschnittlichen Größe der Transaktionen (z. B. 10-Zeilen-Projekte vs. 1000-Zeilenprojekte) anpassen.

Darüber hinaus sollten Sie auch die Farmtopologie sowie die anderen Anwendungen berücksichtigen, die in der Farm ausgeführt werden. Wenn Sie beispielsweise eine Farm mit vier Anwendungsservern haben, die jeweils über zwei Kerne verfügen, erhalten Sie durch den Wert 4 32 mögliche Threads für den Betrieb.

Passen Sie diese Einstellung entsprechend an, wenn Ihr Anwendungsserver auch als Front-End-Webserver verwendet wird oder Suchvorgänge oder andere prozessorintensive Aktivitäten ausführt.

Darüber hinaus sollten Sie auch den Durchsatz des Computers mit SQL Server berücksichtigen, auf dem die Project Server-Datenbanken gehostet werden. Angenommen, Sie verfügen über acht Anwendungsserver zur Verarbeitung von Threads, und die Einstellung Maximale Anzahl der Auftragsprozessorthreads ist auf 4 (32 mögliche Threads für die Verarbeitung von Aufträgen) festgelegt. In diesem Fall kann es bei SQL Server zu Konflikten kommen, da alle Threads in der gleichen Tabelle ausgeführt werden.

Ferner können Sie die Leistungsindikatoren, Anwendungsprotokolle und ULS-Protokolle im Auge behalten, um die Warteschlange möglichst optimal für die im Regelfall zu erwartende Serverlast zu konfigurieren.

Abrufintervall (in Millisekunden)

Mit der Einstellung Abrufintervall können Sie das Zeitintervall (in Millisekunden) angeben, in dem die Projekt- oder Arbeitszeittabellen-Datenbank (je nachdem, welchen Auftragstyp Sie ausgewählt haben) vom NT-Warteschlangendienst bezüglich neuer Aufträge abgerufen wird. Gültige Werte sind 500 bis 300.000; der Standardwert ist 1000.

Wiederholungsintervall (in Millisekunden)

Mit der Einstellung Wiederholungsintervall können Sie den Zeitraum (in Millisekunden) angeben, der zwischen Wiederholungen von Aufträgen liegen kann, bei denen ein SQL-Fehler aufgetreten ist, z. B. ein SQL-Deadlock. Gültige Werte sind 0 (unmittelbare Wiederholung) bis 300.000; der Standardwert ist 1000.

Wiederholungslimit

Mit der Einstellung Wiederholungslimit können Sie angeben, wie oft eine fehlgeschlagene Abrufabfrage wiederholt werden soll. Das Project Server-Warteschlangensystem fragt die Datenbanken regelmäßig ab, um Aufträge zur Verarbeitung abzurufen. Wenn diese Abfrage fehlschlägt, weil ein SQL-Fehler aufgetreten ist, wird die Datenbank nach einer gewissen Zeit erneut vom System abgefragt.

SQL-Wiederholungsintervall (in Millisekunden)

Die Datenbank wird von der Warteschlange in regelmäßigen Abständen abgefragt, um Aufträge zur Verarbeitung abzurufen. Wenn die Abfrage nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, wird sie nach Ablauf der Zeit wiederholt, die in der Einstellung SQL-Wiederholungsintervall (in Millisekunden) angegeben ist. Gültige Werte sind 0 (unmittelbare Wiederholung) bis 60.000; der Standardwert ist 1000.

SQL-Wiederholungslimit

Die Datenbank wird von der Warteschlange in regelmäßigen Abständen abgefragt, um Aufträge zur Verarbeitung abzurufen. Wenn die Abfrage nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, wird sie so oft wiederholt, wie in der Einstellung SQL-Wiederholungslimit angegeben. Gültige Werte sind 0 (keine Wiederholung) bis 100; der Standardwert ist 5.

SQL-Timeout (in Sekunden)

Die Warteschlange führt SQL-Aufrufe zum Abrufen und Ausführen von Aufträgen durch. Mit dieser Einstellung können Sie einen Timeoutwert (in Sekunden) für entsprechende Aufrufe festlegen. Wenn ein Auftrag aufgrund eines SQL-Timeoutfehlers nicht ordnungsgemäß verarbeitet werden kann, können Sie den Wert für die Einstellung erhöhen und den Vorgang wiederholen. Gültige Werte sind 30 bis 86400 (ein Tag); der Standardwert ist 1800 (30 Minuten).

Cleanupintervall (in Stunden)

Mit der Einstellung Cleanupintervall können Sie angeben, wie oft (in Stunden) der Auftrag zur Warteschlangenbereinigung durchgeführt wird. Gültige Werte sind 1 bis 100.000; der Standardwert ist 24 (einmal täglich). Angenommen, das Cleanupintervall ist auf den Standardwert 24 festgelegt. In diesem Fall wird der Auftrag zur Warteschlangenbereinigung einmal täglich ausgeführt. Die Uhrzeit, zu der der Auftrag durchgeführt werden soll, kann mit der Einstellung Cleanupintervalloffset festgelegt werden.

Cleanupintervalloffset (in Minuten)

Mit der Einstellung Cleanupintervalloffset können Sie die Uhrzeit angeben, zu der der Auftrag zur Warteschlangenbereinigung ausgeführt werden soll. Der Standardwert ist 0. Dies bedeutet, dass der Vorgang um 0:00 Uhr ausgeführt wird. Der gültige Bereich ist 0 (0:00 Uhr) bis 1439 (23:59 Uhr). Geben Sie diese Einstellung zusammen mit der Einstellung Cleanupintervall an. Angenommen, der Wert für Cleanupintervalloffset ist auf 180 und der Wert für Cleanupintervall ist auf 24 festgelegt. In diesem Fall wird der Auftrag zur Warteschlangenbereinigung täglich um 03:00 Uhr ausgeführt.

Sie können den Zeitpunkt für das Cleanupintervalloffset auf einen Zeitpunkt nach der geplanten Ausführung des Cube-Diensts festlegen. Wenn der Cube-Dienst beispielsweise um Mitternacht gestartet wird, können Sie festlegen, dass der Cleanupvorgang erst im Anschluss ausgeführt wird.

Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen (in Stunden)

Mit der Einstellung Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen können Sie angeben, wann Aufträge, die erfolgreich abgeschlossen wurden, aus dem System entfernt werden. Sie können diese Einstellung konfigurieren, indem Sie den Wert (in Stunden) im Feld Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen eingeben. Durch die Eingabe des Werts wird die Warteschlange so konfiguriert, dass erfolgreich abgeschlossene Aufträge, deren Alter dem festgelegten Wert entspricht oder größer als dieser ist, aus der Warteschlange gelöscht werden.

Angenommen, Sie legen den Wert von Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen auf 24 (Standardwert) fest. Die Einstellung Cleanupintervalloffset wurde so konfiguriert, dass infrage kommende Aufträge einmal täglich um 0:00 bereinigt werden. Wenn ein Auftrag zum Veröffentlichen nun am 1. September um 23:55 Uhr erfolgreich ausgeführt wurde, wird dieser am 3. September um 0:00 Uhr entfernt, weil er erst dann älter als 24 Stunden ist. Der Auftrag wird nicht bereits am 2. September um 0:00 Uhr entfernt, weil er zu diesem Zeitpunkt erst fünf Minuten alt ist.

Hinweis

Die Anzahl der erfolgreichen Aufträge ist im Vergleich zur Anzahl der nicht erfolgreichen Aufträge i. d. R. sehr hoch. Die Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen wird daher für gewöhnlich auf einen geringeren Wert als Altersschwelle für das Cleanup von nicht erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen festgelegt.

Hinweis

Standardkategorien von Project Server können nicht gelöscht werden.

Altersschwelle für das Cleanup von nicht erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen (in Stunden)

Mit der Einstellung Altersschwelle für das Cleanup von nicht erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen können Sie angeben, wann Aufträge, die nicht erfolgreich abgeschlossen wurden, aus dem System entfernt werden. Geben Sie dazu einen Wert (in Stunden) im Feld Altersschwelle für das Cleanup von erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen ein. Dadurch werden nicht erfolgreich abgeschlossene Aufträge in der Warteschlange im Rahmen des Cleanupintervalls bereinigt, wenn ihr Alter dem festgelegten Wert entspricht oder größer als dieser ist. Nicht erfolgreich abgeschlossene Aufträge werden auf die gleiche Weise wie erfolgreich abgeschlossene Aufträge aus dem System entfernt.

Hinweis

Aufträge mit dem Status Fehlerhafte und sperrende Korrelation werden erst dann aus dem Verlauf entfernt, wenn der diesbezügliche Vorgang erfolgreich wiederholt oder abgebrochen wurde. Aufträge mit diesem Status wirken sich nicht auf die Bereinigung von nicht erfolgreich abgeschlossenen Aufträgen aus.

Der Standardwert dieser Einstellung ist 168 Stunden (7 Tage). Informationen zum Auftragsstatus können eine wichtige Hilfe beim Behandeln von Problemen mit Aufträgen sein, die nicht erfolgreich abgeschlossen wurden. Es wird daher empfohlen, diesen Wert nicht auf einen geringeren Wert als die Standardeinstellung festzulegen.

Buchhaltungsintervall (in Millisekunden)

Vom Warteschlangensystem werden zahlreiche Buchhaltungsvorgänge ausgeführt. Beispiele sind das Aktivieren von Aufträgen im Status ""Im Standbymodus"", das Aktualisieren des Taktzeitstempels, die Überprüfung, ob ein Warteschlangencleanup ausgeführt wird, usw. Mit der Einstellung Buchhaltungsintervall wird das Zeitintervall (in Millisekunden) gesteuert, in dem diese Vorgänge ausgeführt werden.

Gültige Werte sind 500 bis 300.000; der Standardwert ist 10000 (zehn Sekunden).

Warteschlangentimeout (in Minuten)

In einer Farm mit mehreren Anwendungsservern können Aufträge bei einem Ausfall des Warteschlangendienstes auf einem Server automatisch auf die verbleibenden Anwendungsserver verteilt werden, deren Warteschlangendienst aktiv ist. Ein Timeout eines Warteschlangendiensts gilt dann als eingetreten, wenn der Takt länger als im Wert Warteschlangentimeout (in Minuten) festgelegt nicht aktualisiert wurde. Der Takt wird von der Warteschlange in allen Project Web App-Datenbanken aktualisiert, die angesprochen werden (beispielsweise immer, wenn Aufträge aus der veröffentlichten Datenbank und der Entwurfsdatenbank abgefragt werden).

Gültige Werte sind 2 bis 20; der Standardwert ist 3.

Hinweis

Der Wert von Warteschlangentimeout darf nicht geringer sein als das Vierfache des Werts Buchhaltungsintervall. Andernfalls wird der Wert von Warteschlangentimeout automatisch auf den vierfachen Wert des Buchhaltungswerts erhöht.

Hinweis

Standardkategorien von Project Server können nicht gelöscht werden.

Schnelles Abrufen

Die Einstellung Schnelles Abrufen ist standardmäßig aktiviert. Dabei werden alle Aufträge mit dem Status Wartet auf Verarbeitung so schnell wie möglich von der Warteschlange verarbeitet. Wenn dadurch jedoch der Server überlastet und die Warteschlange verlangsamt wird, kann diese Einstellung deaktiviert werden.

Wenn Schnelles Abrufen deaktiviert ist, wird von der Warteschlange überprüft, ob Aufträge von freien Threads verarbeitet werden können. Gegebenenfalls werden die Aufträge dann mit dem Status Wartet auf Verarbeitung in die freien Threads geladen. Anschließend wird das Abrufintervall abgewartet, und der Vorgang wird wiederholt.

Wenn Schnelles Abrufen aktiviert ist, wartet die Warteschlange bei ausstehenden Aufträgen nicht auf das Abrufintervall. Alle ausstehenden Aufträge werden unmittelbar im Rahmen der Auftragsverarbeitung verarbeitet.