Bewährte Methoden für Personen und Profile (SharePoint Server 2010)

 

Gilt für: SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

Dieser Artikel gehört zu einer Reihe von Artikeln über bewährte Methoden für Microsoft SharePoint Server 2010. In diesem Artikel werden die typischen Merkmale und bewährten Methoden für das Arbeiten mit Benutzerprofilen in SharePoint Server beschrieben. Weitere Informationen und Ressourcen zu bewährten Methoden für SharePoint Server 2010 finden Sie unter Bewährte Methoden für SharePoint Server 2010 (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkId=220280&clcid=0x407, möglicherweise in englischer Sprache).

1. Bereinigen des Verzeichnisdiensts

Die Anordnung von Objekten im Verzeichnisdienst hat große Auswirkungen auf die Zeitdauer für die Synchronisierung von Profilinformationen. Löschen Sie Objekte im Verzeichnisdienst, um die Synchronisierungsleistung zu verbessern.

  • SharePoint Server verwendet Microsoft Forefront Identity Manager (FIM) zum Importieren aller Objekte in den von Ihnen ausgewählten Containern und wendet dann die Synchronisierungsfilter auf die importierten Objekte an. Verschieben Sie soweit möglich Benutzerkonten, die nicht importiert werden sollen, in Container, die nicht synchronisiert werden. Verschieben Sie entsprechend Gruppen, die nicht synchronisiert werden sollen, in Container, mit denen nicht synchronisiert wird.

  • Überwachen Sie die Verwendung von Gruppen im Verzeichnisdienst durch Ihre Organisation, und löschen Sie nicht mehr benötigte Gruppen.

  • Achten Sie darauf, dass dieselben Gruppenmitgliedschaftsinformationen mehrmals synchronisiert werden. Wenn Sie beispielsweise dieselbe Verteilergruppe in mehreren Farmen verwenden, sollten Sie alle Instanzen der Verteilergruppe mit Ausnahme einer Instanz in Containern platzieren, die nicht synchronisiert werden.

2. Verwenden von Synchronisierungsfiltern

Verwenden Sie Filter, um nur die Benutzer zu synchronisieren, für die Profile in SharePoint Server vorhanden sein sollen. Wenn beispielsweise sowohl Benutzerkonten als auch Dienstkonten in einem Verzeichnisdienstcontainer vorhanden sind, mit dem synchronisiert wird, erstellen Sie einen Filter, um Dienstkonten von der Synchronisierung auszuschließen. Weitere Informationen zu Synchronisierungsfiltern finden Sie im Abschnitt Informationen zu Ausschlussfiltern des Artikels Planen der Profilsynchronisierung (SharePoint Server 2010).

3. Konfigurieren von Richtlinien für Profileigenschaften

Geben Sie mithilfe von Richtlinien Datenschutzeinstellungen für Profileigenschaften an. Es gibt Standardrichtlinien für Eigenschaften. Sie sollten sie jedoch überprüfen und bestimmen, ob sie in Abhängigkeit von den Regeln Ihrer Organisation, Firma oder Behörde geändert werden sollten. Sie können Benutzern das Außerkraftsetzen einer Richtlinieneinstellung erlauben oder aber angeben, dass die Richtlinie nicht geändert werden darf.

Weitere Informationen zu diesen Richtlinien finden Sie im Abschnitt Informationen zu Eigenschaftenrichtlinien des Artikels Planen von Benutzerprofilen (SharePoint Server 2010).

4. Angeben des Domänencontrollers, mit dem synchronisiert werden soll

Wählen Sie beim Erstellen einer Synchronisierungsverbindung zu einer Gesamtstruktur mit mehreren Domänencontrollern einen bestimmten Domänencontroller aus, mit dem synchronisiert werden soll. Die Verbindung zwischen dem Domänencontroller und dem Synchronisierungsserver sollte eine möglichst geringe Wartezeit aufweisen. Weitere Informationen zum Angeben eines Domänencontrollers beim Erstellen einer Profilsynchronisierungsverbindung finden Sie im Abschnitt Erstellen einer Synchronisierungsverbindung zu einem Verzeichnisdienst des Artikels Konfigurieren der Profilsynchronisierung (SharePoint Server 2010).

Optimieren Sie in einer sehr umfangreichen Verzeichnisdienstgesamtstruktur den Domänencontroller selbst. Verschieben Sie möglichst viel von der Verzeichnisdienstdatenbank in den Arbeitsspeicher (RAM), und verwenden Sie schnelle Laufwerke. Dadurch wird der Zeitaufwand für die Profilsynchronisierung reduziert. Weitere Informationen zur Verzeichnisdienstdatenbank für Active Directory-Domänendienste (Active Directory Domain Services, AD DS) finden Sie unter Verwalten der Active Directory-Datenbank (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkId=225582&clcid=0x407, möglicherweise in englischer Sprache).

5. Gutes Verhältnis mit dem Verzeichnisdienstadministrator

Bleiben Sie in Kontakt mit den Administratoren der Verzeichnisdienste, mit denen synchronisiert wird. Sorgen Sie dafür, dass Sie benachrichtigt werden, falls der Administrator plant, einen Domänencontroller neu zu starten oder umfangreiche Änderungen am Verzeichnisdienst vorzunehmen. Versuchen Sie dafür zu sorgen, dass diese Ereignisse für einen Zeitraum geplant werden, in dem keine Profilsynchronisierung erfolgt.

6. Neustarten des Synchronisierungsdiensts nach der Installation von Updates

Wenn Sie ein Update für Microsoft SharePoint Server 2010 installieren, müssen Sie den Benutzerprofil-Synchronisierungsdienst beenden und neu starten.

Wenn Sie den Benutzerprofil-Synchronisierungsdienst starten, stellt SharePoint Server eine Version von Microsoft Forefront Identity Manager (FIM) bereit, um an der Synchronisierung teilzunehmen. Falls Sie ein SharePoint Server 2010 Service Pack, kumuliertes Update oder ein sonstiges Update installieren, mit dem die private SharePoint Server-Version von FIM geändert wird, wird die Änderung erst nach der erneuten Bereitstellung von FIM wirksam. Für die erneute Bereitstellung von FIM müssen Sie den Benutzerprofil-Synchronisierungsdienst beenden und neu starten. Anweisungen zum Starten und Beenden eines Diensts finden Sie unter Verwalten von Diensten auf dem Server (SharePoint Server 2010).

7. Ausführen von Datenbankwartungsaufträgen vor der Synchronisierung von Profilen

Wenn bei der Profilsynchronisierung viele Änderungen verarbeitet werden müssen, führen Sie einen vollständigen Scan der Profildatenbank aus, bevor Sie die Profilsynchronisierung starten.

Microsoft SQL Server verwendet Verlaufsstatistiken zu einer Datenbank für die Optimierung von Abfragen. Für eine möglichst gute Optimierung sollten die Statistiken so aktuell wie möglich sein. Beim Ausführen eines vollständigen Scans werden die aktuellsten Statistiken generiert. Für die Aktualisierung der Statistiken mit einem vollständigen Scan der Datenbank führen Sie die Integritätsanalyseregel Von SharePoint verwendete Datenbanken weisen veraltete Indexstatistiken auf aus.

8. Optimieren der Profil- und Synchronisierungsdatenbanken

Die Konfiguration der Profildatenbank und der Synchronisierungsdatenbank hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtleistung der Profilsynchronisierung. Empfehlungen zum Optimieren der Datenbankleistung finden Sie unter Speicher- und SQL Server-Kapazitätsplanung und -Konfiguration (SharePoint Server 2010) und Bewährte Methoden für SQL Server 2008 in einer SharePoint Server 2010-Farm. Beachten Sie insbesondere Folgendes, falls Sie über viele Benutzerprofile verfügen:

  • Verwalten Sie die Größe der Profildatenbank proaktiv. Verwenden Sie eine Datendatei (MDF) und eine Protokolldatei mit fester Größe, aber aktivieren Sie auch die automatische Vergrößerung für den Fall, dass die Größe zu klein angesetzt sein sollte.

  • Wenn Sie die automatische Vergrößerung aktivieren, sollten Sie eine feste Größe (z. B. 100 MB) anstelle eines Prozentsatzes für den Dateizuwachs verwenden.

  • Die Profilsynchronisierung verursacht viele Datenträgereingaben/-ausgaben. Verwenden Sie für die Profil- und Synchronisierungsdatenbank Laufwerke, von denen viele Ein-/Ausgabevorgänge pro Sekunde (IOPS) ausgeführt werden können, und verwenden Sie eventuell Festkörperlaufwerke (Solid-State Drives, SSD).

  • Falls viele Profile vorhanden sind und die Profilsynchronisierung häufig ausgeführt wird, sollten Sie eventuell die Datendatei (MDF) und die Protokolldatei auf separaten physischen Datenträgern platzieren.

  • Verwenden Sie mindestens eine Datendatei (MDF) für tempdb pro CPU-Kern. Weitere Informationen zum Optimieren von tempdb finden Sie unter Optimieren der Leistung von 'tempdb' (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkId=225583&clcid=0x407, möglicherweise in englischer Sprache).

  • Bei hoher Auslastung sollten Sie eventuell eine dedizierte SQL Server-Instanz zur Unterstützung der Datenbanken der Benutzerprofildienst-Anwendung verwenden.

9. Überprüfen der Einstellungen für Zeitgeberaufträge

Mit Zeitgeberaufträgen werden Informationen über SharePoint Server und zu und von Verzeichnisdiensten weitergegeben. Manchmal führt ein Zeitgeberauftrag Arbeit aus, für die ein anderer Zeitgeberauftrag weitere Aktionen ausführt. Beispielsweise werden mit dem Auftrag für schrittweisen Import von Benutzerprofilen SharePoint Server-Benutzerprofile mit Informationen zu dem Benutzer aktualisiert, der im Verzeichnisdienst geändert wurde. Mit dem Aktivitätsfeedauftrag werden Aktivitäten berechnet, die im Abschnitt Aktivitätsfeed von Meine Website eines Benutzers angezeigt werden sollen. Falls die Position eines Benutzers im Verzeichnisdienst geändert wird, wird diese Änderung in Abhängigkeit vom Fortschritt eines Zeitgeberauftrags im Verhältnis zum anderen Zeitgeberauftrag möglicherweise nicht in den Aktivitätsfeeds der Kollegen des Benutzers angezeigt. Passen Sie die Zeiten für die Ausführung von Zeitgeberaufträgen an, um einheitlichere Ergebnisse zu erhalten und die Leistung zu verbessern.

Weitere Informationen zu den SharePoint Server-Zeitgeberaufträgen finden Sie unter Referenz für Zeitgeberaufträge (SharePoint Server 2010).

10. Keine Synchronisierung während umfangreichen Verzeichnisdienstaktualisierungen

Vergewissern Sie sich, dass keine Profilsynchronisierung ausgeführt wird, während Sie umfangreiche Änderungen am Verzeichnisdienst vornehmen. Beenden Sie beispielsweise die Profilsynchronisierung, falls Sie Verzeichnisdienstschemas aktualisieren oder eine Microsoft Exchange Server-Gesamtstruktur vorbereiten. Führen Sie eine vollständige Synchronisierung aus, wenn die Änderungen am Verzeichnisdienst abgeschlossen sind.

11. Vermeiden der Synchronisierung von BLOBs

Das Profil eines Benutzers ist offensichtlich nicht der beste Ort zum Speichern von BLOBs (Binary Large Objects). Speichern Sie BLOBs an einem anderen Ort, beispielsweise in einer Datenbank, und verwalten Sie nur einen Link zu dem BLOB im Profil.

Der Zeitaufwand zum Ausführen der Profilsynchronisierung ist abhängig von der Größe der zu synchronisierenden Attribute sowie von der Häufigkeit, mit der Attribute geändert werden. Wenn Sie Profilinformationen in mehreren Farmen replizieren, sind die Auswirkungen durch die Speicherung von BLOBs in Profilen sogar noch größer.

Danksagung

Das SharePoint Server 2010 Content Publishing-Team dankt den folgenden Kollegen für Ihre Beiträge zu diesem Artikel:

  • Chris Gideon, Microsoft Premier Field Engineering

  • Steve Peschka, Microsoft Consulting Services

  • Bill Baer, Microsoft SharePoint Technical Product Marketing

  • Yancho Yanev, Microsoft SharePoint Product Team

  • Siva Subbiah, Microsoft SharePoint Product Team

  • Jon Rosenberg, Microsoft SharePoint Product Team

  • Spencer Harbar, Enterprise Architect

  • Todd Lehmann, Microsoft Information Services

  • Sheyi Adenouga, Microsoft Customer Support Services

  • Joe McTaggart, Microsoft Premier Field Engineering

  • Ron Grzywacz, Microsoft Premier Field Engineering

  • Bassem Yacoube, Microsoft Consulting Services

See Also

Concepts

Bewährte Methoden (SharePoint Server 2010)
Verwalten des Benutzerprofildiensts (SharePoint Server 2010)
Verwalten des Benutzerprofildiensts (SharePoint Server 2010)
Planen der Profilsynchronisierung (SharePoint Server 2010)
Benutzerprofildienst (Übersicht) (SharePoint Server 2010)