Bewerten der Systemanforderungen

Veröffentlicht: März 2016

Gilt für: System Center 2012 SP1 - Orchestrator, System Center 2012 - Orchestrator, System Center 2012 R2 Orchestrator

In diesem Abschnitt werden die ITIL-Best Practices zusammengefasst und die daraus für die Bereitstellung von Orchestrator geltenden Anforderungen bestimmt. In der folgenden Tabelle wird die Abfolge der Bewertungskriterien angegeben.

Ermitteln Sie Ihre betrieblichen Anforderungen im Rahmen der Planung des Bereitstellungsumfangs. Legen Sie hierbei fest, welche Prozesse Sie mithilfe von Orchestrator automatisieren möchten, welche Berichtsanforderungen für Ihre Organisation bestehen und welche Abteilungen von der Installation betroffen sind. Identifizieren Sie alle mit den auszuführenden Tasks verbundenen Anwendungen, Dienste, Server und manuellen Prozesse. Priorisieren Sie diese Anforderungen anhand der Geschäftsauswirkungen, um die Bereitstellungstasks effektiv anzuordnen.

Welche Prozesse möchten Sie automatisieren? Ordnen Sie die zu automatisierenden Prozesse den jeweiligen Schritten zu. Durch diese Detailebene wird die Erstellung von Runbooks vereinfacht. Ermitteln Sie die unternehmenskritischen Prozesse, die einen höheren Prüfaufwand erfordern, bevor Sie das Runbook in einer Produktionsumgebung einsetzen.

Bestimmen Sie für die zu automatisierenden Prozesse die gewünschte Häufigkeit. Ein einmal am Tag gestartetes Runbook beansprucht signifikant weniger Ressourcen als ein fortlaufend ausgeführtes Runbook, von dem ein Systemprozess überwacht wird. Berücksichtigen Sie sowohl die Arbeitsauslastung für das Orchestrator-System als auch für die automatisierten Prozesse. Die Reaktion eines Servers auf eine automatisierte Anforderungseingabe kann sich deutlich von der Reaktion auf manuelle Eingabeaufforderungen unterscheiden.

Berücksichtigen Sie den erforderlichen Umfang der zu protokollierenden veröffentlichten Daten für jedes Ihrer Runbooks. Bei steigendem Protokollierungsumfang erhöht sich der Netzwerkverkehr und die Auslastung des Servers, auf dem die Orchestrator-Datenbank gehostet wird.

Berechnen Sie, nachdem Sie die einzelnen Arbeitsauslastungen festgelegt haben, die Gesamtanzahl der Tasks, die zu bestimmten Zeitpunkten ausgeführt werden. Gehen Sie bei Ihrem Systementwurf von einer maximalen Arbeitslast aus. Die Anzahl und Platzierung der Runbook-Server sowie die Ressourcen der zu automatisierenden Prozesse müssen auf die größtmögliche Anzahl auszuführender Runbooks abgestimmt sein.

Geräte und Anwendungen, die nicht von Microsoft stammen, werden mithilfe von Integrationspaketen automatisiert. Bestimmen Sie die für die zu automatisierenden Prozesse erforderlichen Integrationspakete. Für jedes Software- und Hardwareprodukt ist normalerweise ein eigenes Integrationspaket erforderlich. Ist für den Fall, dass es kein kommerziell verfügbares Integrationspaket gibt, eine Automatisierung auf Skriptebene möglich? Müssen Sie zur vollständigen Automatisierung benutzerdefinierte Integrationspakete erstellen?

Bei der Planung des Sicherheitsmodells sollte auch ermittelt werden, ob sich Runbook-Server und Ressourcen in mehreren Active Directory-Gesamtstrukturen befinden müssen. Gibt es eine domänenübergreifende Vertrauensstellung? Gibt es Operations Manager-Gateways, für die Zertifikate erforderlich sind? Überprüfen Sie die aktuellen Sicherheitsanforderungen Ihrer Umgebung, um Berechtigungs- und Zertifikatanforderungen zu bestimmen.

Planen Sie, Runbook-Server über WAN-Verbindungen und Vertrauensstellungsgrenzen hinweg bereitzustellen? Wenn ja, müssen Sie die Gatewayserverplatzierung in Beziehung zur Orchestrator-Datenbank und den Runbook-Servern bestimmen. Während für das Starten von Runbooks und das Speichern von Runbookdaten kein aktiver Management-Server erforderlich ist, wird für alle aktiven Runbook-Server eine Orchestrator-Datenbank benötigt.

Bestimmen Sie den Grad der Fehlertoleranz für Ihre Orchestrator-Bereitstellung. In Abhängigkeit von Ihren Anforderungen können Sie Ihre Orchestrator-Umgebung so konfigurieren, dass sie im Fall eines einzelnen Fehlers hochverfügbar ist.

Bestimmen Sie die Anforderungen für Ihre Orchestrator-Bereitstellung sowie alle zusätzlichen Lasten, die zu einer Erhöhung der Anforderungen an die von der Automatisierung betroffenen Prozesse beigetragen haben. Verfügen Sie über angemessene Runbook-Server für die Anzahl der Runbooks, die zu einer bestimmten Zeit ausgeführt werden können? Ist die Orchestrator-Datenbank angemessen groß, um alle Anforderungen zu verarbeiten und veröffentlichte Daten zu protokollieren?

Identifizieren Sie alle Anforderungen für Ihre Umgebung. Schließen Sie alle Datenkonsolidierungsstrategien sowie Anforderungen an übergreifende Verwaltungsanordnungen, Datenaufbewahrung, Data Warehouse-Größe und Fehlertoleranz ein.

Bestimmen Sie die zusätzliche Bandbreite, die für den erhöhten Datenverkehr der Runbook-Server und der Orchestrator-Datenbank erforderlich ist. Müssen Sie für den Orchestrator-Webdienst Porteinstellungen des Netzwerks ändern?

Orchestrator werden vollständig alle System Center-Produkte wie Service Manager oder Operations Manager unterstützt. Ermitteln Sie vorhandene System Center-Produkte in Ihrer Umgebung, um zu bestimmen, ob zusätzliche Management-Server oder Gateways erforderlich sind.

Legen Sie fest, wo und wie die Erstellung von Runbooks erfolgt. Runbooks werden in der Regel auf von der Produktionsumgebung isolierten Computern erstellt. Abhängig von Ihren betrieblichen Anforderungen müssen Runbooks möglicherweise auch ohne vorherige Planung erstellt werden.

Identifizieren Sie die notwendigen Ressourcen zum Erstellen und Testen neuer Runbooks, wenn die Erstellung isoliert von der Produktionsumgebung erfolgt.

Es ist ratsam, Runbooks mit weitreichenden Auswirkungen erst in einer Präproduktionsumgebung bereitzustellen, bevor Sie sie in eine Produktionsumgebung überführen. Präproduktionsumgebungen sollten eine größtmögliche Annäherung an die eigentlichen Produktionsumgebungen darstellen.

Skalierungsplanung