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Überlegungen zur Leistung der Funktionen

 

Veröffentlicht: März 2016

Gilt für: System Center 2012 SP1 - Orchestrator, System Center 2012 - Orchestrator, System Center 2012 R2 Orchestrator

In diesem Abschnitt werden die Orchestrator-Prozesse beschrieben, die sich auf die Leistungsfähigkeit einer Produktionsumgebung auswirken können. Dabei steht das Erkennen von Prozessen während der Laufzeit, im Webdienst und während der Konfiguration im Mittelpunkt. Viele Konfigurationsaktivitäten finden zwar außerhalb einer Produktionsumgebung statt, beim Einrichten einer Produktionsumgebung zum Prüfen der Leistung sollten aber auch Abweichungen einbezogen werden, z. B. ob bestimmte Anforderungen eines Orchestrator-Administrators unterstützt werden.

-Runbooks

Runbooks haben eine einfache Struktur, können aber in Design und Komplexität stark voneinander abweichen. Sie sind für drei Vorgänge verantwortlich: Ausführen von Aktivitäten und Verzweigungslogik und Verwalten veröffentlichter Daten. Die folgenden Abschnitte enthalten weitere Informationen zu diesen Vorgängen.

Informationen zu Aktivitäten

Runbookaktivitäten enthalten zwei Arten von Code: Plattformcode und Domänencode. Plattformcode beruht auf einem Framework, das von allen Runbooks gemeinsam verwendet wird. Mit Plattformcode werden Orchestrator-Prozesse verwaltet. Domänencode ist Code in einer Runbookaktivität, mit dem Prozesse außerhalb von Orchestrator verwaltet werden. Beispiel: Die Aktivität „Webdienste aufrufen“ enthält Plattformcode für die Verarbeitung von Prozessen in Orchestrator, wie z. B. das Veröffentlichen von Daten, sowie spezifischen Domänencode für das Aufrufen eines Webdiensts.

Zwischen Aktivitäten mit ähnlichem Plattformcode bestehen wenig Verarbeitungsunterschiede. Domänencode ist abhängig von Wartezeitfaktoren, die außerhalb von Orchestrator auftreten. Er kann je nach Aktivität stark variieren. Um die Abhängigkeiten von Domänencode und ihre Auswirkungen auf die Runbookleistung zu verstehen, müssen Sie die Leistung einzelner Aktivitäten testen und dadurch die Anforderungen an die Produktionsumgebung ermitteln.

Veröffentlichte Daten

Von den Runbooks in Orchestrator werden Daten aus verschiedenen Aktivitäten gemeinsam genutzt. In jeder Aktivität werden veröffentlichte Daten verwendet, die von früheren Runbookaktivitäten erstellt wurden. Wie eine Aktivität die veröffentlichten Daten verwendet, hängt vom Domänencode ab. Von allen Runbookaktivitäten wird eine Mindestanzahl an Laufzeitparametern veröffentlicht, die als gemeinsame veröffentlichte Daten bezeichnet werden. Durch Domänencode können Daten veröffentlicht werden, dies ist aber nicht zwingend notwendig. Die veröffentlichten Daten, die vom Domänencode erstellt werden, werden als aktivitätsspezifische veröffentlichte Daten bezeichnet. Die von einer Aktivität erzeugten Daten können ein- oder mehrwertige Datenelemente enthalten. Jede Aktivität erzeugt z. B. einen einzelnen Datensatz einwertiger gemeinsamer veröffentlichter Daten. Mit dem Domänencode können mehrere Datensätze ein- und mehrwertiger Daten erzeugt werden.

Das Veröffentlichen von Daten in der Orchestration-Datenbank ist sehr ressourcenintensiv. Die Runbookleistung hängt von der Datenmenge ab, die von den einzelnen Aktivitäten veröffentlicht wird, und von der Leistung und Resilienz des Computers, auf dem die Orchestration-Datenbank gehostet wird. Beim Planen der Leistungsanforderungen sollten Sie daher die Menge an veröffentlichten Daten für die Runbooks und die Leistung des Computers berücksichtigen, auf dem die Orchestration-Datenbank gehostet wird.

Verzweigung

Bei Runbookaktivitäten werden Verzweigungen erzeugt, wenn Daten gleichzeitig an zwei oder mehr Aktivitäten übergeben werden müssen. Wenn ein Runbook gestartet wird, besteht die Verarbeitung zunächst aus nur einem Thread. Wenn dieser Thread auf Verzweigungen trifft, wird für jede Verzweigung ein Thread erstellt. Jeder Thread verweist auf die veröffentlichten Daten aus allen vorherigen Aktivitäten entlang des Threads. Die Gesamtzahl an Threads in einem Runbook hängt von der Anzahl der in einem Runbook verwendeten Verzweigungen ab. Runbooks mit mehreren Threads erfordern mehr Verarbeitungsleistung als Runbooks mit nur einem Thread.

Für die Bewertung der Leistungsanforderungen Ihrer Runbooks sollten Sie daher auch die Anzahl an Verzweigungen berücksichtigen, die in einem Runbook vorkommen werden. Runbooks mit vielen Verzweigungen erfordern mehr Verarbeitungsleistung auf den Runbookservern als Runbooks ohne Verzweigungen.

Bedienung

Die Bedienung erfolgt in der Orchestration-Konsole und im Orchestrator-Webdienst. Die Orchestration-Konsole ist eine Microsoft Silverlight-basierte Webanwendung, die den Orchestrator-Webdienst zum Verbinden mit der Orchestration-Datenbank erfordert. Die Orchestration-Konsole und der Orchestrator-Webdienst sind von der Leistung der Orchestration-Datenbank und des Internetinformationsdienste (IIS)-Servers abhängig, auf dem der Orchestrator-Webdienst gehostet wird.

Service Manager-Connector

Der Service Manager-Connector wird vom Orchestrator-Webdienst unterstützt. Service Manager ist für IT-Kunden konzipiert, die ca. 50.000 Benutzer bedienen. In den Service Manager-Szenarios für die Anforderungsverwaltung wird davon ausgegangen, dass jeder Benutzer eine Anforderung pro Monat übermittelt. Dies bedeutet einen Anforderungsumfang von 2.500 Anforderungen pro Tag (200 Anforderungen pro Stunde oder ca. drei Anforderungen pro Minute). Von Service Manager wird der Orchestrator-Webdienst verwendet, um den Status von Aktivitäten zu aktualisieren, sodass er die Unterstützung einer ähnlichen Anzahl von Statusanforderungen erfordert. Der Service Manager-Connector dient außerdem zum Ermitteln veröffentlichter Runbooks. Die Reaktionszeit zum Ermitteln eines Runbookordners hängt von der Anzahl der Runbooks im Ordner ab.

Siehe auch

Skalierungsplanung