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Informationen zur Bereitstellung des Data Warehouse-Moduls

 

Veröffentlicht: Juli 2016

Gilt für: System Center 2012 SP1 - Service Manager, System Center 2012 R2 Service Manager, System Center 2012 - Service Manager

Die Data Warehouse-Modulbereitstellung in System Center 2012 – Service Manager beginnt, wenn ein Service Manager -Verwaltungsserver bei einem Data Warehouse-Verwaltungsserver registriert wird. In den folgenden Abschnitten werden Teile, Funktionen und Zeitpläne von Modulen beschrieben.

Management Pack-Synchronisierung

Die Management Pack-Synchronisierung ist der Vorgang, bei dem vom Data Warehouse erkannt wird, welche Klassen und Beziehungen in Quellsystemen vorhanden sind. Dieser Vorgang wird auch als MPSync bezeichnet. Für jedes Management Pack, von dem eine Klasse oder eine Beziehung definiert wird, werden vom Data Warehouse Extrahierungsaufträge zum Abrufen der Daten für diese Klasse oder Beziehung aus der entsprechenden Quelle erstellt. Diese Management Packs und die zugehörigen Aufträge werden zwischen den Systemen synchronisiert.

Nur versiegelte Management Packs und die entsprechenden Daten werden im Data Warehouse synchronisiert. Wenn Sie ein Management Pack ändern, müssen Sie die Versionsnummer erhöhen. Zudem dürfen Sie keine Änderungen vornehmen, die möglicherweise Fehler verursachen. Andernfalls kann das Management Pack nicht importiert werden. Beispielsweise dürfen keine Klassen, Eigenschaften oder Beziehungen entfernt werden. Entsprechend dürfen Datentypen nicht auf nicht unterstützte Weise geändert werden. Beispielsweise darf eine Zeichenfolgeneigenschaft nicht in eine numerische Eigenschaft geändert werden.

Der MPSync-Orchestrierungsauftrag wird alle 30 Minuten ausgeführt.

Es ist möglich, dass von mehreren Quellen auf dasselbe Management Pack verwiesen wird. Die Version im Quellsystem muss die gleiche oder eine höhere Version als die im Data Warehouse aufweisen, da sonst bei der Registrierung ein Fehler auftritt.

Es ist möglich, Management Packs aus dem Data Warehouse zu entfernen. Allerdings sollten Sie folgende Punkte beachten:

  1. Beim Entfernen von Management Packs werden die Daten nicht wie in der Service Manager -Datenbank aus dem Data Warehouse gelöscht. Vielmehr wird die Datenbankansicht gelöscht, auf die die Benutzer Zugriff haben.

  2. Wenn Sie ein Management nach dem Löschen erneut importieren, werden die Verlaufsdaten erneut angezeigt.

    System_CAPS_ICON_note.jpg Hinweis


    Nur versiegelte Management Packs werden von Service Manager in Richtung Data Warehouse synchronisiert. Eine Ausnahme stellen Listenelemente dar, die auch als Aufzählung bezeichnet. Gruppen oder Warteschlangen werden in Richtung Datawarehouse synchronisiert, unabhängig davon, ob sie sich in einem versiegelten oder in einem nicht versiegelten Management Pack befinden. Weitere Informationen zum Versiegeln eines Management Packs finden Sie im Blogpost Sealing Management Packs (Versiegeln von Management Packs).

Aus Service Manager importierte Management Packs sind Service Manager-spezifisch und Data Warehouse-spezifisch. Von den Service Manager Management Packs werden Informationen darüber bereitgestellt, wie die Service Manager -Datenbank strukturiert ist. Von den Data Warehouse Management Packs werden Struktur und Prozesse der Data Warehouse-Datenbanken gesteuert.

Berichtbereitstellung

Beim Management Pack-Synchronisierungsprozess werden Management Pack aus Service Managerimportiert. Zudem wird definiert, wie mit diesen Management Packs die Struktur geformt, die Daten verschoben und Berichte für das Data Warehouse und die Berichterstellung kopiert werden. Nach der Synchronisierung dieser Management Packs zwischen Service Manager und dem Data Warehouse werden die Daten abgerufen, und Berichte werden für die Verwendung durch den Benutzer bereitgestellt.

Sequenziell werden Berichte in folgendem Prozess bereitgestellt:

  1. Nach der Synchronisierung aller erkannter Management Packs mit dem Data Warehouse wird von der Management Pack-Synchronisierung der Workflow für die Berichtbereitstellung ausgelöst.

  2. Da die Datenbank „DWStagingandConfig“ das letzte Ziel der synchronisierten Management Pack ist, wird beim Bereitstellungsworkflow abgefragt, ob die Datenbank „DWStagingandConfig“ neue oder geänderte Berichte zur Bereitstellung oder zu entfernende Berichte enthält.

  3. Beim Bereitstellungsworkflow werden neue oder aktualisierte Berichte über die SSRS-Webdienste auf dem SSRS-Server (SQL Server Reporting Services) veröffentlicht.

  4. Die Berichte und die entsprechenden Metadaten werden mit SSRS speichert.

  5. Der Workflow für die Schemabereitstellung wird durch die Management Pack-Synchronisierung ausgelöst.

  6. Noch einmal: Informationen, durch die Schemaänderungen verursacht werden, werden von der Datenbank „DWStagingandConfig“ basierend auf den neu synchronisierten Management Packs abgerufen, von denen Änderungen verursacht werden.

  7. Schemaänderungen werden in der Datenbank „DWRepository“ bereitgestellt.

  8. Erforderliche Änderungen an ETL-Modulen werden in der Datenbank „DWStagingandConfig“ vorgenommen.

Management Packs, die nur Service Manager-spezifische Informationen enthalten, führen nicht dazu, dass die Bereitstellungsaktivitäten ausgeführt werden. Sie werden nur für neue Data Warehouse- und berichterstellungsspezifische Elemente ausgelöst.

Grundlegendes zu den ETL-Prozessen

Nach der Bereitstellung von Data Warehouse-Schema und -Berichten wird die Datenbank „DWDataMart“ mit den eigentlichen Daten für die Berichterstellung aufgefüllt. Hierzu werden ETL-Prozesse verwendet. Diese drei Prozesse haben jeweils einen eigenen bestimmten Zweck:

  • Der ProzessExtrahieren wurde speziell für die Verarbeitung großer Datenvolumen aus mehreren Quellen entwickelt. Mithilfe dieses Prozesses können Daten in einen zum Bearbeiten der Daten erstellten Bereich verschoben werden.

  • Der ProzessTransformieren wurde zur Optimierung komplexer logischer Vorgänge sowie von Integrationsvorgängen entwickelt. Bei diesem Prozess findet der Hauptteil des ETL-Prozesses statt.

  • Der ProzessLaden wurde zum Massenübertragen der bereits verarbeiteten Daten an das entsprechende Ziel entwickelt.

Einer der Gründe für drei unterschiedliche Datenbanken ist der, dass Sie auf diese Weise Ihre Hardwareumgebung einfacher optimieren können. In Umgebungen mit hohen Datenvolumen müssen sich die Datenbanken „DWStagingandConfig“ und „DWRepository“ auf Computerhardware befinden, die für Lese-/Schreib-E/A-Vorgänge optimiert sind. Die Computerhardware, auf der die Datenbank „DWDatamart“ gehostet wird, muss für Lese-E/A-Vorgänge optimiert sein. Vor diesem Hintergrund kann die Datenbank „DWDatamart“ getrennt von den Datenbanken „DWStagingandConfig“ und „DWRepository“ auf einem anderen Server oder Datenträger gespeichert werden. Die Datenbanken „DWStagingandConfig“ und „DWRepository“ müssen jedoch auf einem Server gespeichert werden.

Auf hoher Ebene tritt ETL bei den beschriebenen Prozessen in folgenden Abschnitten auf. Wenn Sie Management Packs konfigurieren möchten, die für die benutzerdefinierte Berichterstellung verwendet werden, benötigen Sie ausführliche Informationen zu diesen Prozessen. Weitere Informationen zu ETL-Prozessen finden Sie im Authoring Guide for System Center 2012 - Service Manager (Konfigurationshandbuch zu System Center 2012 - Service Manager).

Extrahieren

Der Prozess „Extrahieren“ wird nach geplanten Intervallen gestartet. „Extrahieren“ ist der Prozess, bei dem Rohdaten aus dem OLTP-Speicher (Online Transaction Processing System), in diesem Fall aus der Service Manager -Datenbank, abgerufen werden.

  1. Beim Prozess „Extrahieren“ wird Service Manager nach Deltadaten abgefragt, die sich seit der letzten Ausführung des Prozesses „Extrahieren“ angesammelt haben.

  2. Die neuen Daten werden in derselben einfachen Form wie in der Service Manager -Datenbank in die Datenbank „DWStagingandConfig“ geschrieben.

Transformieren

Der Prozess „Transformieren“ wird nach geplanten Intervallen gestartet. „Transformieren“ ist der Prozess, bei dem Rohdaten aus der Datenbank „DWStagingandConfig“ verschoben werden. Dabei werden die Bereinigungs-, Neuformatierungs- und Zusammenfassungsfunktionen ausgeführt, die erforderlich sind, um die Rohdaten in das endgültige Format für die Berichtserstellung zu bringen. Die umgewandelten Daten werden in die DWRepository-Datenbank geschrieben.

Laden

Der Prozess „Laden“ wird nach geplanten Intervallen gestartet. Beim Prozess „Laden“ werden die Daten aus der Datenbank „DWRepository“ abgefragt. Die transformierten Daten aus „DWRepository“ werden in der Datenbank „DWDatamart“ eingefügt. Bei „DWDatamart“ handelt es sich um die Datenbank für alle Berichtsanforderungen von Endbenutzern.