Installieren von Microsoft Dynamics CRM Server auf mehreren Computern

 

Veröffentlicht: Januar 2017

Gilt für: Dynamics 365 (on-premises), Dynamics CRM 2016

Sie können Microsoft Dynamics CRM Server 2016 auf mehreren Computern installieren, um die Verarbeitungslast auf mehrere Server zu verteilen. Wenn Microsoft Dynamics CRM Server 2016 auf diese Art und Weise bereitgestellt wird, können Leistung und Verfügbarkeit verbessert werden.

Wichtig

Die Bereitstellung der Microsoft Dynamics 365 Workgroup Server-Edition auf mehreren Servern wird nicht unterstützt und stellt eine Verletzung des Lizenzvertrags dar.

In diesem Thema

Konfigurationen mit mehreren Servern (Übersicht)

Schritt 1: Aktivieren des Netzwerklastenausgleichs

Schritt 2: Konfigurieren von Active Directory

Schritt 3: Installieren von Microsoft Dynamics CRM-Servern

Schritt 4: Konfigurieren des Failover-Clustering für die Bereitstellung

Schritt 5: Überprüfen und Überwachen der Clusterinstallation

Konfigurationen mit mehreren Servern (Übersicht)

Für die Basiskonfiguration werden normalerweise separate Computer verwendet, auf denen die Komponenten einer Microsoft Dynamics 365-Bereitstellung ausgeführt werden, die Microsoft SQL Server und eine Instanz von Windows Server einschließt, die wiederum als Active Directory-Domänencontroller fungiert. Eine Konfiguration von Microsoft Dynamics 365 mit mehreren Servern besteht aus mehreren Computern mit Microsoft Dynamics 365 Server, die auf einen Server mit SQL Server zugreifen.

In diesem Thema werden die Schritte zur Installation von Microsoft Dynamics CRM Server 2016 in einer aus zwei Knoten bestehenden Failover-Cluster-Konfiguration beschrieben, in der alle Server-Rollen auf einem Computer installiert sind, unter Verwendung der Failover-Cluster-Funktion in Windows Server. Diese Art von Bereitstellung wird als Vollständige Serverinstallation beschrieben. Eine bestimmte Servergruppenrolle, zum Beispiel die Front-End-Server-Rolle, oder individuellere Serverrollen können auf ähnliche Weise installiert werden. Wenn Sie Microsoft Dynamics CRM Server 2016 installieren, stehen Ihnen die folgenden Optionen für den Lastenausgleich der Dynamics 365-Webanwendung zur Verfügung, wobei auf beiden Servern im Failover-Cluster die folgenden Servergruppenrollen oder einzelnen Serverrollen installiert sein müssen.

  1. Installieren von vollständigem Server

  2. Installieren von Front-End-Server.

  3. Serverrolleninstallation (mithilfe des Microsoft Dynamics CRM-Server-Setup-Assistent oder durch Installation über die Befehlszeile mit einer XML-Konfigurationsdatei). Sie müssen mindestens die folgenden zwei Rollen auf den Lastenausgleichsservern im Cluster installieren.

    • Webanwendungsserver-Rolle. Diese Microsoft Dynamics 365 Server-Rolle wird zum Ausführen der Webanwendungskomponenten verwendet, mit denen für Benutzer eine Verbindung mit Microsoft Dynamics 365-Daten hergestellt wird.

    • Organisationswebdienst-Rolle. Diese Microsoft Dynamics 365 Server-Rolle dient zur Ausführung von Anwendungen, von denen die im Microsoft Dynamics 365 SDK beschriebenen Methoden verwendet werden.

    Wichtig

    Wenn Sie nur die Front-End-Server-Rollengruppe installieren möchten, müssen Sie die Back-End-Server-Gruppenrolle auf einem anderen Server in der Active Directory-Domäne installieren. Ähnlich verhält es sich, wenn Sie nur die erforderliche Webanwendungsserver- und die Organisationswebdienst-Rolle installieren möchten: In diesem Fall müssen die restlichen Serverrollen auf anderen Servern in der Active Directory-Domäne installiert werden.

Bevor Sie mit dem Failoverclustering beginnen, sind Kenntnisse hinsichtlich Microsoft Dynamics 365 Server-Bereitstellungsoptionen mit mehreren Servern erforderlich.Weitere Informationen:Microsoft Dynamics 365 Bereitstellung mit mehreren Servern

In diesem Thema wird davon ausgegangen, dass die Hardware und Failover-Cluster bereits vorhanden sind. Informationen zu den Vorgehensweisen für das Einrichten und Verwalten des Failoverclusterings unter Windows Server finden Sie in der Hilfe zum Failovercluster-Manager auf dem Windows Server-Computer. Informationen zu Failoverclusteringanforderungen und zum Konfigurieren des Failoverclusterings in Windows Server finden Sie unter Failoverclustering.

In diesem Beispiel wird ein Cluster mit zwei Knoten mithilfe von zwei Computern unter Windows Server eingerichtet. Die Servernamen lauten CRM01 und CRM02.

Schritt 1: Aktivieren des Netzwerklastenausgleichs

Vergewissern Sie sich, dass das Failover-Clustering ordnungsgemäß konfiguriert ist und im Netzwerk für die Server CRM01 und CRM02 funktioniert. Die folgenden Portregeleinstellungen sind erforderlich, wenn Sie den Failovervcluster aktivieren.

  • Portbereich: Behalten Sie den Standardbereich bei, der von 0 bis 65535 reicht.

  • Protokolle: Beide

  • Affinität: Ledig

Schritt 2: Konfigurieren von Active Directory

Konfigurieren Sie Active Directory durch Erstellen eines Kontos für die Ausführung des CRMAppPool-Diensts und die Verwendung eines Dienstprinzipalnamens (SPN). Dies ist erforderlich, wenn IIS in einer Cluster- oder Netzwerklastenausgleich-Umgebung ausgeführt wird. Der SPN bezeichnet eindeutig eine Instanz eines ausgeführten Diensts.Active Directory verwendet den SPN für die gegenseitige Authentifizierung einer Dienstinstanz, was der Dienstinstanz die ordnungsgemäße Authentifizierung ermöglicht, wenn ein Benutzer versucht, auf Ressourcen zuzugreifen, die sich auf anderen Domänenmitgliedscomputern befinden. Weitere Informationen finden Sie im MSDN-Artikel MSDN: Dienstprinzipalnamen.

Zur Erstellung von SPNs verwenden Sie den ADSI-Editor, der in Windows Server enthalten ist. Sie können mit diesem Microsoft Management Console (MMC)-Snap-In-Tool SPN-Werte für einen bestimmten Computer oder ein Benutzerkonto eingeben.

Konfigurieren des SPN

  1. Wenn noch kein Benutzerkonto für die CRMAppPool Identität angegeben wurde, erstellen Sie ein Benutzerkonto, das verwendet wird, um den CRMAppPool-Anwendungspool in IIS auszuführen. Dazu öffnen Sie Active Directory-Benutzer und -Computer und erstellen Sie ein neues Benutzerkonto. Verwenden Sie zum Erstellen des Benutzerkontos am besten einen Namen, der den Verwendungszweck des Kontos beschreibt, zum Beispiel CRMAppPoolService.

    Wichtig

    Das Benutzerkonto muss Mitglied der Domänenbenutzergruppe sein. Für bestimmte Berechtigungen, die erforderlich sind, siehe Für Microsoft Dynamics CRM-Setup und -Dienste erforderliche Mindestberechtigungen.

    Anstatt den ADSI-Editor zu verwenden, um den SPN zu konfigurieren, wie hier beschrieben, können Sie das setspn-Befehlszeilentool mit dem s-Parameter verwenden, um zu überprüfen, ob der SPN bereits verwendet wird, und ihn ggf. festzulegen. In diesem Beispiel ist CRMAppPoolService der Name des Kontos, das als Identität des CRMAppPoolIIS-Anwendungspools verwendet wird.setspn -s http/CRMNLBName.FQDN CRMAppPoolServiceWeitere Informationen:Setspn

  2. Starten Sie ADSI edit.

  3. Erweitern Sie die Domäne, erweitern Sie den Knoten, der mit DC= beginnt, und erweitern Sie dann die Organisationseinheit (OU), in der sich das Benutzerkonto befindet, beispielsweise CN=Users.

  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Benutzerkonto, das Sie im vorherigen Schritt erstellt haben, beispielsweise CRMAppPoolService, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  5. Führen Sie in der Liste Attribut einen Bildlauf nach unten aus, wählen Sie ServicePrincipalName aus, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  6. Geben Sie im Feld Hinzuzufügender Wert HTTP/CRMNLBName.FQDN ein, und klicken Sie anschließend auf Hinzufügen. (Dabei ist CRMNLBName der Failover-Clustername und FQDN der vollqualifizierte Domänenname.) So könnte beispielsweise der CRMNLBName.FQDN-Name CRMNLBCluster.contoso.com sein.

    Wichtig

    Notieren Sie sich den Namen des Failover-Clusters. Sie benötigen den Namen im nächsten Schritt beim Erstellen des Failover-Clusters und beim Aktualisieren der Konfigurationsdatenbank.

  7. Geben Sie im Feld Hinzuzufügender WertHTTP/CRMNLBName ein, und klicken Sie anschließend auf Hinzufügen.

  8. Klicken Sie zweimal auf OK.

  9. Schließen Sie den ADSI-Editor.

Schritt 3: Installieren von Microsoft Dynamics CRM-Servern

Jede Instanz von Microsoft Dynamics CRM Server 2016 in einer Multiserverbereitstellung muss einzeln installiert werden. Bei den folgenden Schritten wird angenommen, dass eine Instanz einer vollständigen Serverinstallation von Microsoft Dynamics CRM Server 2016 auf einem Computer mit der Bezeichnung CRM01 und eine zweite Instanz auf einem Computer mit der Bezeichnung CRM02 installiert wird.

Installieren Sie die erste Instanz von Microsoft Dynamics CRM Server auf CRM01

  1. Führen Sie Microsoft Dynamics CRM Server-Setup auf Server CRM01 aus. Detaillierte Anweisungen finden Sie unter Installieren der vollständigen Microsoft Dynamics CRM-Serverrolle auf einem Server ohne installiertes Microsoft Dynamics CRM.

  2. Wählen Sie auf der Seite Bereitstellungsoptionen angeben die Instanz von SQL Server aus, die für die Microsoft Dynamics CRM-Datenbanken verwendet wird. Wählen Sie dann die Option Neue Bereitstellung erstellen aus. Klicken Sie auf Weiter, und setzen Sie Setup fort.

  3. Wählen Sie auf der Seite Sicherheitskonto angeben das zuvor erstellte Domänenbenutzerkonto aus (zum Beispiel CRMAppPoolService).

  4. Führen Sie weiterhin Setup aus, bis die Installation abgeschlossen ist.

Installieren Sie die zweite Instanz von Microsoft Dynamics CRM Server auf CRM02

  1. Führen Sie Microsoft Dynamics CRM Server-Setup auf Server CRM02 aus.

  2. Geben Sie auf der Seite Bereitstellungsoptionen angeben den Namen des Computers ein (oder wählen Sie einen aus), auf dem die SQL Server-Instanz mit den Microsoft Dynamics CRM-Datenbanken (aus der Installation von CRM01) ausgeführt wird, und klicken Sie dann auf Mit einer vorhandenen Bereitstellung verbinden und ggf. upgraden. Klicken Sie auf Weiter.

  3. Wählen Sie auf der Seite Sicherheitskonto angeben das zuvor erstellte Domänenbenutzerkonto aus (zum Beispiel CRMAppPoolService).

  4. Führen Sie weiterhin Setup aus, bis die Installation abgeschlossen ist.

Schritt 4: Konfigurieren des Failover-Clustering für die Bereitstellung

Führen Sie nach Abschluss der Microsoft Dynamics CRM Server 2016-Installationen den Befehl Set-CrmSettings WebAddressSettings Windows PowerShell aus, um Failoverclustering für die Bereitstellung zu konfigurieren. Weitere Informationen: Dynamics 365-PowerShell-Referenz

Alternativ können Sie Bereitstellungs-Manager verwenden, wie hier beschrieben.

Überprüfen oder Ändern der Webadressen mit Deployment Manager

  1. Starten Sie auf dem Microsoft Dynamics CRM-Server den Bereitstellungs-Manager.

  2. Klicken Sie in der Konsolenstruktur mit der rechten Maustaste auf Microsoft Dynamics CRM, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Internetadresse, und vergewissern Sie sich, dass der Name des virtuellen Clusters angezeigt wird, zum Beispiel crmcluster:5555.

Wichtig

Abhängig von der Bereitstellung der Microsoft Dynamics CRM Server 2016-Rollengruppe (Vollständig oder Front-End) oder der individuelen Serverrolleninstallation und der Konfiguration der einzelnen Server im Webanwendungsserver-Failovercluster, kann die Organisationswebdienst, Discovery Web Service, Bereitstellungswebdienst oder -Internetadresse verschieden sein. Wenn Sie zum Beispiel die Front-End-Server-Rollengruppe auf einem Server in einem Failovercluster mit dem Namen crmcluster1 in der Domäne contoso installiert haben, die Back-End-Server-Rollengruppe jedoch auf einem anderen Server in einem anderen Failovercluster (z. B. crmcluster2) in der gleichen Domäne, weicht der Name der Webadressen für Webanwendungsserver, Organisationswebdienst, Discovery Web Service von der Webadresse für Bereitstellungswebdienst ab.

Für eine Rollenbereitstellung vom Typ vollständiger Server wird von allen Internetadressen der gleiche Computername oder FQDN des Clusters verwendet. Wenn Sie einen anderen TCP-Port als 80 (nicht sichere HTTP-Verbindung) oder 443 (sichere HTTP-Verbindung oder TLS/SSL), verwenden, müssen Sie die Portnummer durch Anfügen des FQDN-Namens mit :5555 angeben, wobei 5555 die Portnummer ist, zum Beispiel crmcluster:5555.

Festlegen des Failoverclustering für die Bereitstellung

  1. Starten Sie auf Microsoft Dynamics CRM Server 2016 den Bereitstellungs-Manager.

  2. Klicken Sie in der Konsolenstruktur mit der rechten Maustaste auf Microsoft Dynamics CRM und dann auf Eigenschaften.

  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Internetadresse und dann auf Erweitert.

  4. Um die Bereitstellung auf die Failovercluster hinzuweisen, müssen Sie die Option Bereitstellung verwendet NLB auswählen. Durch Auswahl von Für die Bereitstellung wird ein Netzwerklastenausgleich verwendet wird Microsoft Dynamics CRM eingestellt, dass Windows Identity Foundation (WIF) so konfiguriert wird, dass das Verschlüsselungszertifikat zum Verschlüsseln, Entschlüsseln und Signieren von Sitzungsauthentifizierungscookies verwendet wird. Die verschlüsselten Cookies können dann von allen Servern im Failover-Cluster verarbeitet werden.

    Informationen zu den Vorgehensweisen für das Laden und Verwalten des Failoverclusterings unter Windows Server finden Sie in der Hilfe zum Failovercluster-Manager auf dem Windows Server-Computer. Informationen zum Konfigurieren des Failoverclusterings in Windows Server finden Sie unter Erstellen eines Failoverclusters.

    Hinweis

    Wenn Sie eine Clusterlösung verwenden, die Transport Layer Security (TLS) oder Secure Sockets Layer (SSL)-Abladungshardware verwendet, müssen Sie die TLS/SSL-Kopfzeile im Feld SSL-Kopfzeile angeben. Beachten Sie, dass die TLS/SSL-Kopfzeile keine URL oder Domäne ist. Sie ist vielmehr ein vereinbarter Kopfzeilenwert für die HTTP-Anforderung, die auf dem Gerät konfiguriert ist, das die TLS/SSL-Abladung abwickelt. In der Gerätdokumentation zur TLS/SSL-Abladung finden Sie den Kopfzeilenwert.

  5. Klicken Sie auf OK, und schließen Sie dann Bereitstellungs-Manager.

Konfigurieren von Domänennamen für IFD

Um die Bereitstellung für IFD zu konfigurieren, müssen Sie entweder den Set-Crmsetting ifdSettings Windows PowerShell -Befehl ausführen oder Bereitstellungs-Manager starten und das Konfigurations-Assistent für die Bereitstellung mit Internetzugriff ausführen, um die Domänenwerte hinzuzufügen oder zu ändern. Abhängig von der Bereitstellung der Microsoft Dynamics CRM Server 2016-Rollengruppe oder der Installation von Serverrollen sowie der Konfiguration der einzelnen Server im Failover-Cluster wird für die Werte Webanwendungs-Serverdomäne**,** Organisationswebdienst-Domäne und Domäne von Discovery Web Service der Domänenname für Failover -Cluster verwendet. Wenn der Webanwendungsserver zum Beispiel auf einem Failover-Cluster für Bereitstellung mit Internetzugriff installiert ist, das den virtuellen FQDN-Namen crmcluster.contoso.com besitzt, geben Sie contoso.com als Wert für Webanwendungs-Serverdomäne ein.Weitere Informationen:Konfigurieren des Microsoft Dynamics 365-Servers für IFD.

Weitere Informationen zur Konfiguration von Werten für interne Webadressen und externe Domänenwerte mithilfe von Bereitstellungs-Manager finden Sie unter Hilfe zum Bereitstellungs-Manager.

Schritt 5: Überprüfen und Überwachen der Clusterinstallation

Überprüfen Sie, ob die Clientanwendungen unter Verwendung des Clusternamens (z. B. CRMNLBCluster) die Bereitstellung herstellen können.

Für die Überwachung des Clusters stehen Ihnen die folgenden Optionen zur Verfügung.

  • Failover Cluster Manager. Protokolleinträge werden unten im Failover-Cluster-Manager angezeigt.

  • Ereignisanzeige. Einträge werden in den Systemprotokollen mithilfe der Failover-Clustering-Quelle erfasst.

  • Führen Sie die Windows PowerShell-Failoverclusteringbefehle aus, um Informationen zum Zustand des Clusters anzuzeigen.Weitere Informationen:Failovercluster-Cmdlets in Windows PowerShell

Siehe auch

Microsoft Dynamics CRM-Serverinstallation
Microsoft Dynamics CRM Reporting Extensions installieren

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