Schritt für Schritt: Migrieren von Dateien während einer Remoteinstallation mit USMT und den Windows-Breitstellungsdiensten

User State Migration Tool (USMT) 5.0 kann mit den Windows-Bereitstellungsdiensten in Windows Server(R) 2003, Windows Server 2008, Windows Server 2008 R2 oder Windows Server® 2012 verwendet werden, um beim Installieren eines neuen Betriebssystems in einer Preboot eXecution Environment (PXE) Benutzerstatus zu migrieren. In Kombination mit einem angepassten Windows-Image (Abbild), das sowohl das Betriebssystem als auch Apps enthält, ist diese Methode ein schneller Weg, um Benutzer auf der vorhandenen Hardware auf ein neues Betriebssystem umzustellen.

Dieses Schritt-für-Schritt-Handbuch zeigt anhand eines einfachen Beispiels, wie Sie während einer Remoteinstallation mit den Windows-Bereitstellungsdiensten Dateien und Einstellungen mit USMT von Windows Vista® zu Windows® 8 migrieren. In diesem Beispiel wird eine Migration mit festem Link verwendet. Eine Migration mit festem Link ermöglicht Ihnen das Durchführen einer direkten Migration, bei der alle Benutzerstatus auf einem PC erhalten bleiben, während Sie ein altes Betriebssystem entfernen und ein neues installieren. Am Ende dieses Beispiels haben Sie auf dem Windows-Bereitstellungsdiensteserver eine Menüoption für eine Windows 8-Installation mit migrierten Einstellungen.

In diesem Beispiel werden Sie ein Befehlsskript erstellen und eine Antwortdatei ändern, um die USMT-Tools während der automatischen Installation aufzurufen. Außerdem erstellen Sie eine angepasste XML-Datei für die USMT-Migration. Anschließend fügen Sie die USMT-Tools und angepassten Dateien einer Imagedatei „Boot.wim“ hinzu, die auf dem Windows-Bereitstellungsdiensteserver verwendet werden soll. Zum Schluss importieren Sie die benötigte Datei auf den Windows-Bereitstellungsdiensteserver und testen die Remoteinstallation.

Inhalt dieses Dokuments

Vorteile

Anforderungen

Installieren des Windows ADK

Schritt 1: Erstellen einer benutzerdefinierten XML-Datei für USMT

Schritt 2: Erstellen eines Befehlsskripts zum Ausführen der USMT-Tools

Schritt 3: Erstellen einer Antwortdatei für die automatische Installation

Schritt 4: Anpassen der Datei „Boot.wim“

Schritt 5: Importieren von Dateien auf den Windows-Bereitstellungsdiensteserver

Nächste Schritte

Anhang der Beispieldateien

Vorteile

Dieses Szenario bietet folgende Vorteile:

  • Bereitstellungsgeschwindigkeit. Während einer USMT-Migration mit festem Link werden keine Dateien kopiert oder verschoben. Dadurch können Dateien schneller zu einem neuen Betriebssystem migriert werden. Weitere Informationen zu Migrationsspeichern mit festem Link finden Sie unter Migrationsspeicher mit festem Link.

  • Wiederherstellbare Daten. Während des Setupvorgangs werden keine Dateien vom System gelöscht. Das Benutzerprofil und andere Daten werden in das Verzeichnis „Windows.old“ verschoben. Sollte ein Fehler auftreten, sind Benutzerdaten weiterhin im Verzeichnis „Windows.old“ verfügbar.

  • Hardwareressourcen. Wenn Sie einen Migrationsspeicher mit festem Link verwenden, benötigen Sie beim Migrieren von Dateien kein externes Speichergerät.

  • Installation durch Benutzer. Benutzer, die über PXE Zugriff auf den Windows-Bereitstellungsdiensteserver haben, können nach ihrem persönlichen Zeitplan entscheiden, wann Sie das neue Betriebssystem installieren.

Anforderungen

Für dieses Szenario benötigen Sie Folgendes:

  • Windows 8-Produkt-DVD

  • Windows Assessment and Deployment Kit (Windows ADK)

    Sie können das Windows ADK direkt aus dem Internet installieren. Sie können die Installerdateien auch auf einem PC mit Internetzugriff herunterladen und Setup dann auf einem PC ausführen, der offline ist. Im Setup-Assistenten für das Windows ADK können Sie die Komponenten auswählen, die Sie installieren möchten, z. B. USMT.

  • Einen Referenzcomputer.

    Der Referenzcomputer ist ein beliebiger PC, auf dem Sie das Windows ADK installiert haben.

  • Einen Windows-Bereitstellungsdiensteserver

    Auf dem Windows-Bereitstellungsdiensteserver muss Windows Server 2008, Windows Server 2008 R2 oder Windows Server 2012 ausgeführt werden. Weitere Informationen zum Konfigurieren eines Windows-Bereitstellungsdiensteservers finden Sie auf dieser Microsoft-Website.

  • Optional: Eine angepasste Datei „Install.wim“

    Weitere Informationen zum Erstellen einer angepassten Datei „Install.wim“ finden Sie unter Technische Referenz zur Abbildverwaltung für die Bereitstellung (DISM) und Windows-Bereitstellungsoptionen.

    Wichtig

    Die verwendete Datei „Install.wim“ muss der Version der Datei „Boot.wim“ auf der Produkt-DVD entsprechen. Bei einer Datei „Boot.wim“ von Windows Vista mit SP1 müssen Sie z. B. auch eine Datei „Install.wim“ von Windows Vista mit SP1 verwenden.

Installieren des Windows ADK

So installieren Sie das Windows ADK

  1. Führen Sie ADK-Setup auf dem Referenzcomputer aus.

  2. Wählen Sie Installieren aus, geben Sie den Speicherort an, an dem die ADK-Features installiert werden sollen, und klicken Sie anschließend auf Weiter.

  3. Wählen Sie im Fenster Assessment and Deployment Kit die zu installierenden Features aus (einschließlich USMT), und klicken Sie dann auf Installieren.

Schritt 1: Erstellen einer benutzerdefinierten XML-Datei für USMT

Erstellen Sie eine angepasste XML-Datei, um Dateien aus dem Verzeichnis „Windows.old“ auf dem Ziel-PC wiederherzustellen.

In der Antwortdatei, die Sie für diese Bereitstellung erstellen, geben Sie an, dass Windows Setup den Datenträger vor der Installation nicht löschen soll. So bleiben Dateien und Verzeichnisse erhalten, die nicht in den Verzeichnissen des Windows-Betriebssystems enthalten sind. Außerdem kann Windows Setup ein Verzeichnis „Windows.old“ erstellen, um Dateien zu archivieren, die andernfalls vom neuen Betriebssystem überschrieben würden.

Bei einem PC mit einem Laufwerk „C:“ und einem Laufwerk „D:“, auf dem das Laufwerk „C:“ viele Verzeichnisse enthält, verschiebt Windows Setup z. B. nur drei Verzeichnisse („Benutzer“, „Programme“ und „Windows“) vom Laufwerk „C:“ in das Verzeichnis „Windows.old“. Alle anderen Verzeichnisse auf dem Laufwerk „C:“ und alle Daten auf dem Laufwerk „D:“ werden ignoriert. Anschließend werden für Windows 8 neue Versionen der Verzeichnisse „Benutzer“, „Programme“ und „Windows“ auf dem Laufwerk „C:“ erstellt.

Nach Abschluss der Installation befinden sich mit Ausnahme der wenigen Daten, die in das Verzeichnis „Windows.old“ verschoben wurden, alle Dateien an ihrem ursprünglichen Speicherort.

In der angepassten XML-Datei für USMT sollten Sie entsprechende Parameter angeben, um nur nach Dateien zu suchen, die in das Verzeichnis „Windows.old“ verschoben wurden, und diese dann in die neuen Windows-Verzeichnisse zu laden.

Wichtig

Falls Sie keine angepasste XML-Datei für dieses Szenario erstellen oder die Standarddatei „Migdocs.xml“ verwenden, werden alle nicht in Windows-Betriebssystemverzeichnissen enthaltenen Dateien auf dem Datenträger überprüft, und von jeder Datei werden wieder Duplikate auf den Datenträger geladen.

Eine Beispieldatei finden Sie im Anhang der Beispieldateien dieses Dokuments.

Weitere Informationen zum Erstellen benutzerdefinierter XML-Dateien für USMT finden Sie unter Anpassen von USMT-XML-Dateien.

Speichern Sie diese benutzerdefinierte XML-Datei unter dem Namen „Userprofile.xml“.

Schritt 2: Erstellen eines Befehlsskripts zum Ausführen der USMT-Tools

Erstellen Sie ein Befehlsskript, das die USMT-Befehlszeilentools aufruft.

  1. Starten Sie Editor oder einen anderen Texteditor, mit dem Sie ein Befehlsskript erstellen können.

  2. Erstellen Sie eine Variable für die Prozessorarchitektur des Ziel-PC. Die USMT-Tools werden je nach Architektur in unterschiedlichen Verzeichnissen gespeichert. Mit dieser Variable können Sie den Pfad zu den USMT-Tools ändern. Beispiel:

    IF '%PROCESSOR_ARCHITECTURE%' == 'x86' (SET USMTPATH=x86) ELSE (SET USMTPATH=x64)
    
  3. Verwenden Sie ScanState, um einen Migrationsspeicher mit festem Link zu erstellen und Dateien und Einstellungen aus dem Verzeichnis „Windows.old“ auf dem Ziel-PC zu sammeln. Geben Sie die benutzerdefinierte Datei „Userprofile.xml“ mit der Option /i: an. Beispiel:

    call <Pfad zu USMT-Tools>\%USMTPATH%\scanstate.exe %systemdrive%\store /v:13 /o /c /hardlink /nocompress /efs:hardlink /i:<Pfad zu USMT-Tools>\scripts\UserProfile.xml /i:<Pfad zu USMT-Tools>\%USMTPATH%\MigApp.xml /offlineWinOld:%systemdrive%\Windows.old\Windows /l:<Pfad zu USMT-Tools>\scanstate.log /progress:<Pfad zu USMT-Tools>\progress_scanstate.log
    

    <Pfad zu USMT-Tools> ist der Pfad des Verzeichnisses, in das Sie die USMT-Tools beim Bereitstellen des Windows-Images in Schritt 4 kopieren, z. B. „%windir%\sources\$OEM$\$$\usmt“.

    Wichtig

    Ist bereits ein Verzeichnis „Windows.old“ vorhanden, erhält der neue Ordner den Namen „Windows.old.nnn“, wobei nnn eine dreistellige Nummer wie 000 oder 001 ist. Falls Sie Windows mehrmals auf demselben PC installiert haben, enthält der Ordner „Windows.old“ möglicherweise nicht die aktuellen Dateiversionen.

    Weitere Informationen zur Verwendung von ScanState finden Sie unter ScanState-Syntax.

  4. Wenden Sie mit LoadState Dateien und Einstellungen aus Ihrem Migrationsspeicher mit festem Link auf die neue Windows-Installation auf dem Ziel-PC an. Geben Sie die benutzerdefinierte Datei „Userprofile.xml“ mit der Option /i: an. Beispiel:

    call <Pfad zu USMT-Tools>\%PATH%\loadstate.exe %systemdrive%\store /v:13 /c /hardlink /nocompress /lac /lae /i:<Pfad zu USMT-Tools>\scripts\UserProfile.xml /i:<Pfad zu USMT-Tools>\%PATH%\MigApp.xml /l:<Pfad zu USMT-Tools>\loadstate.log /progress:<Pfad zu USMT-Tools>\progress_loadstate.log
    

    <Pfad zu USMT-Tools> ist der Pfad des Verzeichnisses, in das Sie die USMT-Tools beim Bereitstellen des Windows-Images in Schritt 4 kopieren, z. B. „%windir%\sources\$OEM$\$$\usmt“.

    Weitere Informationen zur Verwendung von LoadState finden Sie unter LoadState-Syntax.

  5. Verwenden Sie das USMTUtils-Tool mit der Option /rd, um den Migrationsspeicher mit festem Link nach der Migration zu löschen. Beispiel:

    call ECHO Y | <Pfad zu USMT-Tools>\%PATH%\usmtutils /rd %systemdrive%\store
    

    <Pfad zu USMT-Tools> ist der Pfad des Verzeichnisses, in das Sie die USMT-Tools beim Bereitstellen des Windows-Images in Schritt 4 kopieren, z. B. „%windir%\sources\$OEM$\$$\usmt“.

  6. Fügen Sie dem Befehlsskript eine Fehlerüberprüfung hinzu. Ein Beispiel finden Sie im Anhang der Beispieldateien.

  7. Speichern Sie diese Datei auf dem Referenzcomputer als Befehlsskript. Als Dateinamen können Sie z. B. „Usmt.cmd“ verwenden.

Schritt 3: Erstellen einer Antwortdatei für die automatische Installation

So erstellen Sie eine Antwortdatei

  1. Legen Sie auf dem Referenzcomputer die Windows 8-Produkt-DVD ein.

  2. Navigieren Sie zum Verzeichnis „\Sources“ auf der DVD-ROM, und kopieren Sie die Datei „Install.wim“ von der Windows-Produkt-DVD an einen Speicherort auf dem PC.

  3. Klicken Sie zum Öffnen von Windows SIM auf Start, auf Alle Programme, auf Windows-Kits, auf Windows ADK und dann auf Windows System Image Manager.

  4. Klicken Sie im Menü Datei auf Windows-Image auswählen.

  5. Navigieren Sie im Dialogfeld Windows-Image auswählen zu dem Speicherort, an dem Sie die Datei „install.wim“ gespeichert haben, und klicken Sie dann auf Öffnen.

    Sie werden aufgefordert, ein Image auszuwählen. Wählen Sie das Windows-Image aus, das Sie installieren möchten, und klicken Sie dann auf OK.

    Sie werden aufgefordert, eine Katalogdatei zu erstellen. Klicken Sie auf Ja, um eine Katalogdatei zu generieren.

    Falls Sie von einem Fenster der Benutzerkontensteuerung aufgefordert werden, dass Programm zu genehmigen, können Sie das Programm zulassen oder die Installation abbrechen.

  6. Klicken Sie im Menü Datei auf Neue Antwortdatei. Im Bereich Antwortdatei wird eine leere Antwortdatei angezeigt.

So fügen Sie Windows-Einstellungen hinzu und konfigurieren Sie sie

Weitere Informationen zum Anpassen der Antwortdatei finden Sie in der Referenz für das unbeaufsichtigte Windows® Setup, die zusammen mit dem Windows ADK installiert wurde. Für dieses Szenario führen Sie folgende Schritte aus: Sie fügen einen synchronen Befehl zum Aufrufen des Befehlsskripts hinzu, das die USMT-Tools ausführt, Sie konfigurieren Einstellungen für die Windows-Bereitstellungsdienste, und Sie definieren grundlegende Datenträgerkonfigurationen.

  1. Erweitern Sie die Komponentenliste. Klicken Sie im Bereich Windows-Image von Windows SIM auf Komponenten, klicken Sie auf Microsoft-Windows-Shell-Setup und dann auf FirstLogonCommands.

  2. Fügen Sie einen SynchronousCommand zum Ausführen der erstellten Befehlsdatei hinzu. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf SynchronousCommand, und klicken Sie dann auf Einstellung zu Pass 7 oobeSystem hinzufügen.

    Der Struktur im Bereich Antwortdatei von Windows SIM wird ein Knoten „SynchronousCommand“ hinzugefügt.

  3. Legen Sie in Windows SIM im Eigenschaftenbereich von SynchronousCommand für Order den Wert 1 fest, und fügen Sie den Dateinamen der Befehlsdatei hinzu, die Sie zum Aufrufen der USMT-Tools erstellt haben. Sie können auch eine Beschreibung angeben. Beispiel:

    Eigenschaft Wert

    CommandLine

    cmd.exe /c <path to USMT.cmd>\usmt.cmd

    Beschreibung

    USMT-Tools aufrufen

    Order

    1

    <path to USMT.cmd> ist der Pfad des Verzeichnisses, in das Sie die Datei „USMT.cmd“ beim Bereitstellen des Windows-Images in Schritt 4 kopieren, z. B. „%windir%\sources\$OEM$\$$\usmt“.

  4. Fügen Sie einen weiteren SynchronousCommand zum Neustarten des PC nach der Ausführung von USMT hinzu. Klicken Sie im Bereich Windows-Image auf SynchronousCommand, und klicken Sie dann auf Einstellung zu Pass 7 oobeSystem hinzufügen.

    Der Struktur im Bereich Antwortdatei von Windows SIM wird ein Knoten „SynchronousCommand“ hinzugefügt.

  5. Legen Sie in Windows SIM im Eigenschaftenbereich von SynchronousCommand für Order den Wert 2 fest, und fügen Sie den Befehl zum Neustarten des PC hinzu. Sie können auch eine Beschreibung angeben. Beispiel:

    Eigenschaft Wert

    CommandLine

    shutdown /r /t 0

    Beschreibung

    Nach dem Ausführen von USMT neu starten

    Order

    2

  6. Fügen Sie der Antwortdatei für die Windows-Bereitstellungsdienste imagespezifische Informationen hinzu. Klicken Sie im Bereich Windows-Image von Windows SIM auf Microsoft-Windows-Setup, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf WindowsDeploymentServices, und klicken Sie dann auf Einstellung zu Pass 1 windowsPE hinzufügen.

    Der Struktur im Bereich Antwortdatei von Windows SIM wird ein Knoten „WindowsDeploymentServices“ hinzugefügt.

  7. Fügen Sie im Bereich Eigenschaften die folgenden Werte für WindowsDeploymentServices und untergeordnete Knoten hinzu.

    Eigenschaft Wert

    ImageSelection\InstallImage\ImageName

    <ImageName>

    ImageSelection\InstallImage\ImageGroup

    <ImageGroup>

    ImageSelection\InstallTo\DiskID

    <DiskID>

    ImageSelection\InstallTo\PartitionID

    <PartitionID>

    <ImageName> und <ImageGroup> sind die Bezeichner, die Sie in der Windows-Bereitstellungsdienstekonsole auf dem Windows-Bereitstellungsdiensteserver verwenden.

    Wichtig

    Die Werte für <DiskID> und <PartitionID> hängen von Ihrer Umgebung ab. Die Datenträger- und Partitionsinformationen müssen angegeben werden und korrekt sein, damit die Datenträgerformatierungsfenster in Windows OOBE für den Ziel-PC automatisiert werden. Werden diese Fenster nicht automatisiert, kann der Benutzer Datenträger- und Partitionsoptionen auswählen, durch die der Datenträger formiert wird und Dateien und Einstellungen entfernt werden, bevor sie migriert werden können.

  8. Fügen Sie der Antwortdatei DiskConfiguration hinzu. Klicken Sie im Bereich Windows-Image von Windows SIM auf Microsoft-Windows-Setup, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf DiskConfiguration, und klicken Sie dann auf Einstellung zu Pass 1 windowsPE hinzufügen.

    Der Struktur im Bereich Antwortdatei von Windows SIM wird ein Knoten „DiskConfiguration“ hinzugefügt.

  9. Geben Sie geeignete DiskConfiguration-Werte für Ihre Umgebung an. Ein Beispiel finden Sie in der Beispielantwortdatei im Anhang der Beispieldateien dieses Dokuments.

    Wichtig

    Die DiskConfiguration-Werte hängen von Ihrer Umgebung. Es ist wichtig, dass Sie Werte auswählen, durch die der Datenträger und die Benutzerdateien im Verzeichnis „Windows.old“ erhalten bleiben. Falls Sie falsche DiskConfiguration-Werte für Ihre Installation benutzen, kann es passieren, dass Sie den Datenträger formatieren und die Dateien und Einstellungen entfernen, bevor sie migriert werden können.

  10. Optional: Fügen Sie der Antwortdatei Befehle zum Hinzufügen des Ziel-PC zur Domäne hinzu. Je nach Netzwerkumgebung stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung, mit denen Sie den Ziel-PC der Domäne hinzufügen können. Sie können die Windows-Bereitstellungsdienste so konfigurieren, dass der PC der Domäne hinzugefügt wird, dem Befehlsskript aus Schritt 2 eine Aufgabe hinzufügen, die ein bereits in der Domäne enthaltenes Image bereitstellt und den Ziel-PC so der Domäne hinzufügt, oder Einstellungen in der Antwortdatei für die automatische Installation verwenden.

    Um die Einstellungen in der Antwortdatei für die automatische Installation zu verwenden, klicken Sie im Bereich Windows-Image von Windows SIM auf Microsoft-Windows-UnattendJoin, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Identification, und klicken Sie dann auf Einstellung zu Pass 4 specialize hinzufügen.

    Der Struktur im Bereich Antwortdatei von Windows SIM wird ein Knoten „Identification“ hinzugefügt.

    Fügen Sie die für die Netzwerkumgebung erforderlichen Werte hinzu. Fügen Sie z. B. JoinWorkgroup hinzu, und geben Sie Domain, Username und Password unter dem Knoten Credentials an.

    Weitere Informationen zur Verwendung dieser Komponente in der Antwortdatei für die automatische Installation finden Sie im Thema Microsoft-Windows-UnattendedJoin der Referenz für das unbeaufsichtigte Windows® Setup, die Sie zusammen mit dem Windows ADK installiert haben.

So überprüfen und speichern Sie die Einstellungen

  1. Überprüfen Sie die Antwortdatei, indem Sie im Menü Extras auf Antwortdatei überprüfen klicken. Fehler oder Warnungen werden im Bereich Meldungen von Windows SIM angezeigt.

  2. Speichern Sie die Antwortdatei unter dem Namen "Unattend.xml". Klicken Sie im Menü Datei auf Antwortdatei speichern unter, navigieren Sie zum gewünschten Speicherort für die Datei, geben Sie Unattend in das Textfeld Dateiname ein, und klicken Sie dann auf Speichern.

  3. Schließen Sie Windows SIM.

Schritt 4: Anpassen der Datei „Boot.wim“

Verwenden Sie die Abbildverwaltung für die Bereitstellung (DISM), um die Datei „Boot.wim“ bereitzustellen, und fügen Sie die USMT-Tools sowie die angepassten Dateien hinzu.

  1. Kopieren Sie die Datei „Boot.wim“ von der Windows-DVD auf Ihren Referenzcomputer. Geben Sie an einer Eingabeaufforderung z. B. Folgendes ein:

    xcopy D:\sources\boot.wim C:\imaging\
    
  2. Erstellen Sie auf dem Referenzcomputer an einer Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten ein Verzeichnis, und stellen Sie das Image mit Lese-/Schreibberechtigung bereit. Beispiel:

    mkdir C:\mounted_images
    dism /Mount-Image /ImageFile:D:\imaging\boot.wim /index:2 /MountDir:C:\mounted_images
    

    D:\imaging\boot.wim ist der Name und Speicherort der WIM-Datei, die bereitgestellt werden soll, und 2 ist die Referenznummer des spezifischen Volumes in der WIM-Datei.

  3. Kopieren Sie die USMT-Tools in das bereitgestellte Image. Beispiel:

    xcopy "C:\Program Files (x86)\Windows Kits\8.0\Assessment and Deployment Kit\User State Migration Tool\" C:\mounted_images\sources\$OEM$\$$\usmt /e
    
  4. Kopieren Sie das Befehlsskript in das bereitgestellte Image. Geben Sie an einer Eingabeaufforderung z. B. Folgendes ein:

    xcopy C:\myscripts\USMT.cmd C:\mounted_images\sources\$OEM$\$$\usmt
    
  5. Kopieren Sie die Datei „Unattend.xml“ in das bereitgestellte Image. Geben Sie an einer Eingabeaufforderung z. B. Folgendes ein:

    xcopy C:\myfiles\unattend.xml C:\mounted_images\sources\$OEM$\$$\usmt
    
  6. Erstellen oder ändern Sie eine Datei „Winpeshl.ini“, um Windows Setup mit der Datei für die automatische Installation in Windows PE aufzurufen. Beispiel:

    1. Starten Sie Editor oder einen anderen Texteditor, mit dem Sie eine Konfigurationsdatei erstellen können.

    2. Fügen Sie Windows Setup im LaunchApps-Abschnitt hinzu, und verwenden Sie den Pfad der Datei für die automatische Installation im Windows-Image. Beispiel:

      [LaunchApp]
      AppPath = %SYSTEMDRIVE%\myshell.exe
      [LaunchApps]
      %SYSTEMDRIVE%\setup.exe /unattend:%systemdrive%:\sources\$OEM$\$$\usmt\unattend.xml
      
    3. Speichern Sie die Datei unter dem Namen „Winpeshl.ini“ auf dem Referenzcomputer.

    4. Kopieren Sie die Datei „Winpeshl.ini“ in das Verzeichnis „system32“ des bereitgestellten Images. Geben Sie an einer Eingabeaufforderung z. B. Folgendes ein:

      xcopy C:\myfiles\winpeshl.ini C:\mounted_images\Windows\System32
      

    Hinweis

    Sie benötigen eine Version von Windows PE, die die Migration unterstützt. Für die Migration zu Windows 8.1 benötigen Sie z. B. Windows PE 5.0. Weitere Informationen finden Sie unter Neues in Windows PE.

  7. Nachdem Sie ein Image geändert haben, müssen Sie seine Bereitstellung aufheben. Außerdem müssen Sie die Änderungen übernehmen, damit sie permanent im Image gespeichert werden. Geben Sie an einer Eingabeaufforderung Folgendes ein:

    dism /unmount-Image /MountDir:C:\mounted_images /commit
    

    C:\mounted_images ist der Speicherort des Bereitstellungsverzeichnisses.

Schritt 5: Importieren von Dateien auf den Windows-Bereitstellungsdiensteserver

Sie müssen die angepassten Images importieren und den Windows-Bereitstellungsdiensteserver konfigurieren, um die neue integrierte USMT-Bereitstellung dem PXE-Menü hinzuzufügen.

  1. Kopieren Sie die angepassten Dateien und Images auf eine Netzwerkfreigabe oder ein Wechselmedium, z. B. „\\Server\Share\WDS“.

  2. Starten Sie die Windows-Bereitstellungsdienstekonsole auf dem Windows-Bereitstellungsdiensteserver. Klicken Sie auf Start, auf Verwaltung und anschließend auf Windows-Bereitstellungsdienste.

  3. Erweitern Sie im linken Bereich des Fensters Windows-Bereitstellungsdienste die Strukturansicht für den Server, auf den Sie die Imagedateien importieren möchten.

  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Verzeichnis Startabbilder für den Server, und wählen Sie Startabbild hinzufügen aus.

    Der Assistent zum Hinzufügen von Images wird geöffnet.

    Hinweis

    Sie können Images auch an einer Eingabeaufforderung hinzufügen. Beispielsweise wdsutil.exe /add-image /imagefile:<locationofboot.wim> /imagetype:boot. <locationofboot.wim> ist der Speicherort der Imagedatei, die hinzugefügt werden soll.

  5. Navigieren Sie zur Datei „Boot.wim“, z. B. „\\Server\Share\WDS\boot.wim“. Klicken Sie auf Weiter.

  6. Wählen Sie einen Imagenamen für das Image „Boot.wim“ aus, z. B. „win_withUSMT“. Geben Sie eine Imagebeschreibung ein, z. B. „Installiert Windows 8 und migriert Benutzerdateien“, und klicken Sie dann auf Weiter.

  7. Klicken Sie im Fenster Zusammenfassung auf Weiter und dann auf Fertig stellen.

  8. Klicken Sie im Fenster Windows-Bereitstellungsdienste mit der rechten Maustaste auf das Verzeichnis Installationsabbilder für den ausgewählten Server, und klicken Sie dann auf Abbildgruppe hinzufügen.

  9. Geben Sie einen Namen ein, und klicken Sie dann auf OK.

    Wichtig

    Die Namen der Installationsimagegruppe und des Installationsimages müssen den Angaben in der Datei „Unattend.xml“ entsprechen.

  10. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die erstellte Imagegruppe, und klicken Sie dann auf Installationsabbild hinzufügen.

    Der Assistent zum Hinzufügen von Images wird geöffnet.

  11. Navigieren Sie zur Datei „Install.wim“, z. B. „\\Server\Share\WDS\install.wim“. Klicken Sie auf Weiter.

  12. Wählen Sie die Images aus, die Sie aus der Datei hinzufügen möchten, und klicken Sie dann auf Weiter.

  13. Klicken Sie im Fenster Zusammenfassung auf Weiter und dann auf Fertig stellen.

  14. Klicken Sie im Fenster Windows-Bereitstellungsdienste mit der rechten Maustaste auf das importierte Image, und wählen Sie Eigenschaften aus. Aktivieren Sie Abbildinstallation im Modus für unbeaufsichtigte Installation zulassen, klicken Sie auf Datei auswählen, und navigieren Sie zum Speicherort der von Ihnen erstellten Datei „unattend.xml“. Klicken Sie auf OK.

Die Menüoption für das angepasste Image mit USMT ist jetzt im PXE-Startmenü des Windows-Bereitstellungsdiensteservers verfügbar und wird mit dem Imagenamen angezeigt, den Sie im Windows-Bereitstellungsdienste-Assistenten und in der Datei für die automatische Installation angegeben haben.

Sie können die Installation jetzt auf einem Ziel-PC testen.

Nächste Schritte

Sie sollten die Imageinstallation der Windows-Bereitstellungsdienste testen. Überprüfen Sie, ob die Werte für die Datenträgerpartitionierung korrekt sind und der erwartete Inhalt migriert wurde. Außerdem können Sie überprüfen, ob der Ziel-PC der Domäne wie erwartet hinzugefügt wurde.

Anhand der Schritte in diesem Dokument können Sie Installationsoptionen mit migrierten Dateien und Einstellungen für andere Konfigurationen hinzufügen, die von Ihrem Unternehmen verwendet werden. Weitere Informationen zu den Dateien und Einstellungen, die von USMT migriert werden, finden Sie unter Übersicht über USMT (User State Migration Tool).

Anhang der Beispieldateien

Beispieldatei „Userprofile.xml“

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<migration urlid="https://www.microsoft.com/migration/1.0/migxmlext/miguser">

   <!-- This component migrates data in user context -->
   <component type="Documents" context="User">
      <displayName>MigDocUser</displayName>
      <role role="Data">
         <rules>
            <include filter='MigXmlHelper.IgnoreIrrelevantLinks()'>
               <objectSet>
                  <script>MigXmlHelper.GenerateDocPatterns ("FALSE","TRUE","FALSE")</script>
               </objectSet>
             </include>
             <exclude filter='MigXmlHelper.IgnoreIrrelevantLinks()'>
               <objectSet>
                  <script>MigXmlHelper.GenerateDocPatterns ("FALSE","FALSE","FALSE")</script>
               </objectSet>
            </exclude>

            <!--   Example:
            <exclude>
               <objectSet>
                  <pattern type="File">%CSIDL_MYVIDEO%\* [*]</pattern>
               </objectSet>
            </exclude>
                    -->

            <contentModify script="MigXmlHelper.MergeShellLibraries('TRUE','TRUE')">
               <objectSet>
                  <pattern type="File">*[*.library-ms]</pattern>
               </objectSet>
            </contentModify>
            <merge script="MigXmlHelper.SourcePriority()">
               <objectSet>
                  <pattern type="File">*[*.library-ms]</pattern>
               </objectSet>
            </merge>
         </rules>
      </role>
   </component>
</migration>

Beispielbefehlsskript zum Aufrufen der USMT-Tools

@echo off
IF '%PROCESSOR_ARCHITECTURE%' == 'x86' (SET USMTPATH=x86) ELSE (SET USMTPATH=amd64)
:SCAN
call %windir%\usmt\%USMTPATH%\scanstate.exe %systemdrive%\store /v:13 /o /c /hardlink /nocompress /efs:hardlink /i:%windir%\usmt\scripts\UserProfile.xml /i:%windir%\usmt\%USMTPATH%\MigApp.xml /offlineWinOld:%systemdrive%\Windows.old\Windows /l:%windir%\usmt\scanstate.log /progress:%windir%\usmt\progress_scanstate.log
if %errorlevel%==0 (GOTO :LOAD) ELSE (GOTO :FAIL)
:LOAD
call %windir%\usmt\%USMTPATH%\loadstate.exe %systemdrive%\store /v:13 /c /hardlink /nocompress /lac /lae /i:%windir%\usmt\scripts\UserProfile.xml /i:%windir%\usmt\%USMTPATH%\MigApp.xml /l:%windir%\usmt\loadstate.log /progress:%windir%\usmt\progress_loadstate.log
if %errorlevel%==0 (GOTO :CLEAN) ELSE (GOTO :FAIL)
:CLEAN
call ECHO Y | %windir%\usmt\%USMTPATH%\usmtutils /rd %systemdrive%\store
:SUCCESS
echo USMT restore from Windows.old completed successfully!
GOTO :END
:FAIL
echo USMT restore from Windows.old failed.  Check the logs for details.
:END

Beispieldatei „Unattend.xml“

securitySicherheit Hinweis
Dieser Code dient nur als Beispiel. Sie müssen in der Konfigurationsphase Microsoft-Windows-Setup Datenträger- und Partitionswerte angeben, die die Ziel-PCs in Ihrer Umgebung unterstützen. Falls Sie falsche Werte für Ihre Installation benutzen, kann es passieren, dass Sie den Datenträger formatieren und die Dateien und Einstellungen entfernen, bevor sie migriert werden können.

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>
<unattend xmlns="urn:schemas-microsoft-com:unattend">
<settings pass="windowsPE">

   <component name="Microsoft-Windows-Setup" processorArchitecture="amd64" publicKeyToken="31bf3856ad364e35" language="neutral" versionScope="nonSxS" xmlns:wcm="https://schemas.microsoft.com/WMIConfig/2002/State">

      <ImageInstall>
         <OSImage>
            <WillShowUI>OnError</WillShowUI>
         </OSImage>
      </ImageInstall>

      <WindowsDeploymentServices>
         <Login>
            <WillShowUI>Always</WillShowUI>
         </Login>
         <ImageSelection>
            <WillShowUI>OnError</WillShowUI>
            <InstallImage>
               <ImageName>windows_usmt_ultimate</ImageName>
               <ImageGroup>windows_usmt</ImageGroup>
            </InstallImage>
            <InstallTo>
               <DiskID>0</DiskID>
               <PartitionID>1</PartitionID>
            </InstallTo>
         </ImageSelection>
      </WindowsDeploymentServices>

      <DiskConfiguration>
         <WillShowUI>OnError</WillShowUI>
         <Disk>            <DiskID>0</DiskID>            <WillWipeDisk>false</WillWipeDisk>            <ModifyPartitions>               <ModifyPartition>                  <Order>1</Order>                  <PartitionID>1</PartitionID>                  <Letter>C</Letter>               </ModifyPartition>            </ModifyPartitions>         </Disk>      </DiskConfiguration>
      <UpgradeData>
         <Upgrade>false</Upgrade>
      </UpgradeData>

   </component>
</settings>

<settings pass="oobeSystem">

   <component name="Microsoft-Windows-Shell-Setup" processorArchitecture="x86" publicKeyToken="31bf3856ad364e35" language="neutral" versionScope="nonSxS" xmlns:wcm="https://schemas.microsoft.com/WMIConfig/2002/State" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">

      <FirstLogonCommands>
         <SynchronousCommand>
            <Order>1</Order>
            <CommandLine>cmd.exe /c %windir%\usmt\scripts\usmt.cmd</CommandLine>
            <Description>call USMT</Description>
         </SynchronousCommand>
         <SynchronousCommand>
            <Order>2</Order>
            <CommandLine>shutdown /r /t 0</CommandLine>
            <Description>reboot the machine</Description>
         </SynchronousCommand>
      </FirstLogonCommands>

   </component>

</settings>
</unattend>

Siehe auch

Weitere Ressourcen

Leitfaden für die ersten Schritte mit den Windows-Bereitstellungsdiensten