Ausführen von Systemstatus- und Bare-Metal-Sicherungen

 

Betrifft: System Center 2012 SP1 - Data Protection Manager, System Center 2012 R2 Data Protection Manager

DPM bietet zwei Arten von Systemsicherungen: Systemstatus- und Bare-Metal-Sicherung.

  • Die Systemstatussicherung schützt die Betriebssystemdateien. Wenn ein geschützter Computer starten, aber nicht auf die Systemdateien oder die Registrierung zugreifen kann, können Sie die Wiederherstellung mithilfe einer Systemstatussicherung durchführen. Bei der Systemstatussicherung wird Folgendes gesichert:

  • Die Bare-Metal-Sicherung schützt die Betriebssystemdateien und -daten (mit Ausnahme von Daten auf erforderlichen Partitionen). Wenn ein geschützter Computer nicht gestartet werden kann, können Sie die Wiederherstellung mithilfe einer Bare-Metal-Sicherung durchführen. Beachten Sie, dass eine Bare-Metal-Sicherung eine Systemstatussicherung umfasst.

  • Beide Arten der Systemsicherung verwenden Windows Server Backup zum Sichern von Daten in eine BKF-Datei. Für die Wiederherstellung ruft DPM die Sicherungen ab, und Sie verwenden die abgerufenen Daten zur Wiederherstellung des Computers mithilfe von Windows Server Backup.

  • Überprüfen Sie die Unterstützungsmatrix für DPM-Schutz, um zu verifizieren, welche Clients mit einer Systemsicherung geschützt werden können. Beachten Sie, dass sich DPM mit einer Bare-Metal-Sicherung nicht selbst schützen kann.

  • Da sich Systemdaten nicht häufig ändern, sollten Sie erwägen, ob Sie die Datenquellen, die Sie mit der Systemstatus- und Bare-Metal-Sicherung schützen möchten, in separaten Schutzgruppen anordnen.

  • Für den Systemschutz von Servern, auf denen Windows Server 2008 ausgeführt wird, installieren Sie das im Knowledge Base-Artikel 949779 beschriebene Update.

Was ist in der Systemstatussicherung enthalten?

Geschützter Computer

Umfang der Systemstatussicherung

Domänenmitglied

  • Startdateien

  • COM+-Klassenregistrierungsdatenbank

  • Registrierung

Domänencontroller

  • Active Directory (NTDS)

  • Startdateien

  • COM+-Klassenregistrierungsdatenbank

  • Registrierung

  • Systemvolume (SYSVOL)

Zertifikatdienste ausführendes Domänenmitglied oder Domänencontroller

Darüber hinaus werden Zertifikatdienste geschützt.

Clusterserver ausführendes Domänenmitglied oder Domänencontroller

Darüber hinaus werden Clusterserver-Metadaten geschützt.

Ausführen einer Systemsicherung

  1. Wenn eine Systemstatussicherung gestartet wird, fordert DPM eine Sicherung des Systemstatus des geschützten Servers von der Windows Server-Sicherung an.

  2. Wenn der DPM-Schutz-Agent auf dem geschützten Server installiert wurde, ist die Installation auf dem Laufwerk mit dem meisten freien Speicherplatz erfolgt. Dies ist das Laufwerk, das von der Windows Server-Sicherung für die erstellten Sicherungen verwendet wird.

  3. Die Windows Server-Sicherung erstellt einen Ordner (WindowsImageBackup) im Stammverzeichnis dieses Laufwerks. Während der Erstellung der Sicherung werden die Daten dort platziert.

    Beachten Sie, dass dieser Ordner bei jeder Sicherung erstellt wird. Zeit- und Datumsstempel geben den Zeitpunkt der letzten Systemsicherung an. Dieser Ordner und seine Inhalte werden nach Abschluss der ersten Sicherung nicht bereinigt. Er dient bei der nächsten Sicherung als reservierter Speicherplatz.

    Sie können das Laufwerk anpassen, das von DPM für die Systemstatussicherung verwendet wird. Wechseln Sie dazu auf dem geschützten Server zu „C:\Programme\Microsoft Data Protection Manager\DPM\Datasources“. Öffnen Sie die Datei „PSDataSourceConfig.xml“ zur Bearbeitung. Ändern Sie den Wert von <FilesToProtect> entsprechend dem Laufwerksbuchstaben. Schließen und speichern Sie die Datei. Führen eine Konsistenzprüfung aus, wenn eine Schutzgruppe den Systemstatus des Computers schützt. Falls eine Warnung generiert wird, klicken Sie in der Warnung auf den Link Schutzgruppe ändern, und durchlaufen Sie anschließend den Assistenten. Führen Sie dann eine weitere Konsistenzprüfung aus.

  4. Beim Ausführen einer Bare-Metal-Sicherung (die das Erfassen des Systemstatus umfasst) erfolgt der Sicherungsauftrag direkt auf einer Freigabe auf dem DPM-Server und nicht in einem Ordner auf dem geschützten Server. Dazu gibt dieser DPM-Server das Replikatvolume für die Bare-Metal-Sicherung frei und teilt der Windows Server-Sicherung mit, dass sie die für den Auftrag erstellte Freigabe anstelle des Laufwerks mit dem meisten freien Speicherplatz verwenden soll.

  5. Nach Abschluss der Sicherung wird die Datei auf den DPM-Server übertragen.

  6. Protokolle werden in „C:\Windows\Logs\WindowsServerBackup“ gespeichert.

Ausführen einer Systemstatus- oder Bare-Metal-Sicherung

  1. Erstellen Sie eine neue Schutzgruppe, oder ändern Sie eine vorhandene Schutzgruppe, um die Systemstatus- oder Bare-Metal-Sicherung für eine zu schützende Ressource zu konfigurieren.

  2. Erweitern Sie auf der Seite „Gruppenmitglieder auswählen“ des Schutzgruppen-Assistenten den Abschnitt „Verfügbare Mitglieder“, und wählen Sie unter „Systemschutz“ die Option Bare-Metal-Recovery (einschließlich Systemstatus) oder Systemstatus aus.

  3. Konfigurieren oder überprüfen Sie die restlichen Einstellungen des Assistenten.

  4. Nach Abschluss des Assistenten wird die erste Sicherung ausgeführt. Wenn diese abgeschlossen ist, können Sie den Wiederherstellungspunkt anzeigen. Klicken Sie dazu auf das Menüband „Wiederherstellen“, und führen Sie einen Drilldown zu „Wiederherstellbare Daten > Systemschutz > Alle durch DPM geschützte Daten“ durch.

NTBackup

Wenn Sie einen Server schützen, der ein älteres Betriebssystem als Windows Server 2008 ausführt, verwendet DPM „NTBackup“ und nicht die Windows Server-Sicherung. Beachten Sie dabei Folgendes:

  • Wenn eine Systemstatussicherung ausgeführt wird, wird die Sicherungsdatei für den Systemstatus unter „%systemdrive%\DPM_SYSTEM_STATE“ erstellt.

  • Die Protokolle für die Systemstatussicherung werden im Verzeichnis "C:\Dokumente und Einstellungen\Default User\Application Data\Microsoft\NTBackup" gespeichert. Die Protokolldateien erhalten die Namen "NTBackup0.log", "NTBackup1.log" usw. Sie können diese Protokolle anzeigen, um Probleme zu beheben, die im Zusammenhang mit der Systemstatussicherung auftreten. Sie können den Standardspeicherort der Sicherungsdatei auf dieselbe Weise wie für die oben beschriebene Windows Server-Sicherung ändern.