Architekturübersicht über Service Provider Foundation

 

Veröffentlicht: Juli 2016

Gilt für: System Center 2012 SP1 - Orchestrator, System Center 2012 R2 Orchestrator

Dienstanbieter können mithilfe der Service Provider Foundation-Technologie Ihren Kunden Infrastructure-as-a-Service (IaaS) anbieten. Wenn ein Dienstanbieter für die Interaktion mit Kunden ein Frontend-Portal besitzt, können die Kunden mit Service Provider Foundation auf die Ressourcen auf dem System ihres Hostinganbieters zugreifen, ohne Änderungen am Portal vorzunehmen.

Übersicht

Die folgende Abbildung ist eine allgemeine Darstellung der Funktionsweise von Service Provider Foundation.

Übersicht über Service Provider Foundation

Der Mandant stellt einen Hosterkunden dar, der Objekte auf dem Hostersystem besitzt. Jeder Mandant verfügt über eigene Administratoren, Anwendungen, Skripts und andere Tools.

Die Hoster stellt dem Mandanten die Umgebung bereit, zu der virtuelle Maschinen zählen können. Die Hoster besitzt ein Frontend-Portal, das von allen Mandanten verwendet werden kann. Backendseitig verfügt der Hoster über eine Reihe von Ressourcen, die als Fabric bezeichnet werden. Die Hoster teil diese Ressourcen diskreten Gruppen nach seinem Bedarf zu. Jede dieser Gruppen wird als Stamp bezeichnet. Der Hoster kann dann auf beliebige, ihm angebracht erscheinende Art die Mandantenressourcen Stamps zuordnen. Die Ressourcen können entsprechend dem Geschäftsmodellschema des Hosters über verschiedene Stamps verteilt werden. Mit Service Provider Foundation kann der Hoster den Mandanten eine nahtlose Benutzererfahrung bieten, indem er die Daten der einzelnen Stamp aggregiert und den Mandanten den Zugriff auf diese Daten über Service Provider Foundation-APIs (Application Programming Interfaces) ermöglicht.

Ein Stamp in Service Provider Foundation ist eine für die Skalierbarkeit entwickelte logische Maßstabseinheit, die eine Zuordnung zwischen einem Server und den zugehörigen System Center 2012 Service Pack 1 (SP1)-Komponenten ermöglicht. Bei steigendem Mandantenbedarf stellt der Hoster zusätzliche Stamps bereit, um den Bedarf zu decken. Hinweis: In Service Provider FoundationSystem Center 2012 SP1 wurde nur eine Art von Stamp unterstützt, nämlich ein einzelner Server, auf dem Virtual Machine Manager (VMM) installiert ist.

Von Service Provider Foundation werden keine Clouds konfiguriert, sondern deren Ressourcen verwaltet. Virtuelle Maschinen werden in die Cloud übertragen, wenn sie beispielsweise für VMM oder mit dem Cmdlet T:Microsoft.SystemCenter.VirtualMachineManager.Cmdlets.New-SCVirtualMachine erstellt werden.

Architektur von Service Provider Foundation

Der Hoster kann einen Portalclient für die Interaktion mit dem Mandanten besitzen, über den er Zugriff auf die vom Hoster bereitgestellte Infrastruktur bietet. Vom Portal wird eine REST-API (Extensible Representational State Transfer) und das OData-Protokoll für die Kommunikation mit dem Webdienst verwendet. Von der anspruchsbasierten Authentifizierung wird die Identität des Mandanten überprüft und der vom Hoster zugewiesenen Benutzerrolle zugeordnet.

Von Service Provider Foundation wird eine Datenbank zum Aggregieren der Mandantenressourcen verwendet, die mit Windows PowerShell-Skripts und Orchestrator-Runbooks verwaltet werden. Auf diese Weise ist es für den Hoster möglich, Mandantenressourcen über Verwaltungsstamps auf beliebige Weise zu verteilen. Für den Mandanten sind die Ressourcen jederzeit leicht zugänglich und wirken für ihn zusammenhängend.

Siehe auch

Bereitstellung von Service Provider Foundation
Verwalten von Service Provider Foundation
Integrieren von Service Management Portal und API in System Center 2012 SP1
Verwaltung von Cloudressourcen mit System Center 2012 Service Pack 1 (SP1) – Orchestrator und Service Provider Foundation
Cmdlets in System Center 2012 – Service Provider Foundation
Entwicklerhandbuch für Service Provider Foundation