Berichtsserver-Datenbank (nativer SSRS-Modus)

Ein Berichtsserver ist ein zustandsloser Server, der SQL Server-Datenbank-Engine zum Speichern von Metadaten und Objektdefinitionen verwendet. Eine Reporting Services-Installation im nativen Modus verwendet zwei Datenbanken, um den persistenten Datenspeicher von temporären Speicheranforderungen zu trennen. Die Datenbanken werden gemeinsam erstellt und sind durch ihre Namen aneinander gebunden. Standardmäßig lauten die Datenbanknamen ReportServer bzw. ReportServerTempDB.

Bei einer Reporting Services-Installation im SharePoint-Modus wird zusätzlich eine Datenbank für die Datenwarnfunktion erstellt. Die drei Datenbanken im SharePoint-Modus sind Reporting Services-Dienstanwendungen zugeordnet. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten einer Reporting Services-SharePoint-Dienstanwendung

Die Datenbanken können in einer lokalen oder einer Remoteinstanz der Datenbank-Engine ausgeführt werden. Die Auswahl einer lokalen Instanz ist sinnvoll, wenn Sie über genügend Systemressourcen verfügen oder Softwarelizenzen einsparen möchten. Allerdings kann durch Ausführen der Datenbanken auf einem Remotecomputer die Leistung verbessert werden.

Sie können eine bereits vorhandene Berichtsserver-Datenbank aus einer früheren Installation oder einer anderen Instanz mit einer anderen Berichtsserverinstanz portieren oder wiederverwenden. Das Schema der Berichtsserver-Datenbank muss mit der Berichtsserverinstanz kompatibel sein. Falls die Datenbank in einem älteren Format vorliegt, werden Sie zum Aktualisieren auf das aktuelle Format aufgefordert. Ein Downgrade einer neueren auf eine ältere Version ist nicht möglich. Zudem können Sie, falls Sie mit einer neueren Berichtsserver-Datenbank arbeiten, diese nicht mit einer früheren Version einer Berichtsserverinstanz verwenden. Weitere Informationen zum Aktualisieren der Berichtsserver-Datenbanken auf neuere Formate finden Sie unter Aktualisieren der Berichtsserver-Datenbank.

Wichtig

Die Tabellenstruktur für die Datenbanken ist speziell für Servervorgänge vorgesehen und darf nicht geändert oder optimiert werden. Sie kann von Microsoft von einer Version zur nächsten geändert werden. Wenn Sie die Datenbank selbst ändern oder erweitern, ist die Ausführung künftiger Upgrades oder die Anwendung von Service Packs nicht mehr oder nur noch teilweise möglich. Auch können durch Ihre Änderungen Berichtsservervorgänge beeinträchtigt werden. Wenn Sie z. B. READ_COMMITTED_SNAPSHOT in der ReportServer-Datenbank aktivieren, machen Sie die interaktive Sortierfunktion unbrauchbar.

Alle Zugriffe auf eine Berichtsserver-Datenbank müssen durch den Berichtsserver abgewickelt werden. Für den Zugriff auf Inhalte in einer Berichtsserver-Datenbank können Sie Berichtsserver-Verwaltungstools verwenden. Zu diesen Tools gehören das Webportal oder SQL Server Management Studio, oder befehlsorientierte Benutzerschnittstellen verwenden, z. B. einen URL-Zugriff, den Berichtsserver-Webdienst oder den WMI-Anbieter (Windows Management Instrumentation, Windows-Verwaltungsinstrumentation).

Die Verbindung mit der Berichtsserver-Datenbank wird über den Reporting Services-Konfigurations-Manager definiert. Die Verbindung kann jedoch auch während des Setupvorgangs definiert werden, sofern Sie die Standardkonfiguration installieren. Weitere Informationen zur Berichtsserververbindung mit der Datenbank finden Sie unter Konfigurieren einer Verbindung mit der Berichtsserver-Datenbank (Berichtsserver-Konfigurations-Manager).

Berichtsserver-Datenbank

Die Berichtsserver-Datenbank ist eine SQL Server-Datenbank, in der folgende Inhalte gespeichert werden:

  • Von einem Berichtsserver verwaltete Elemente. Zu diesen Elementen gehören Berichte und verknüpfte Berichte, freigegebene Datenquellen, Berichtsmodelle, Ordner und Ressourcen sowie alle Eigenschaften und Sicherheitseinstellungen, die diesen Elementen zugeordnet sind.

  • Abonnements und Zeitplandefinitionen

  • Berichtsmomentaufnahmen (einschließlich Abfrageergebnisse) und Berichtsverlauf

  • Systemeigenschaften und Sicherheitseinstellungen auf Systemebene

  • Protokolldaten zur Berichtsausführung

  • Symmetrische Schlüssel, die verschlüsselte Verbindung und Anmeldeinformationen für externe Datenquellen

Da in der Berichtsserver-Datenbank der Anwendungsstatus und persistente Daten gespeichert sind, empfiehlt es sich, einen Sicherungszeitplan für diese Datenbank zu erstellen, um Datenverlust zu vermeiden. Empfehlungen und eine Anleitung zum Sichern der Datenbank finden Sie unter Verschieben von Berichtsserver-Datenbanken auf einen anderen Computer (nativer SSRS-Modus).

Temporäre Berichtsserver-Datenbank

Jede Berichtsserver-Datenbank speichert mithilfe einer zugehörigen temporären Datenbank Sitzungs- und Ausführungsdaten, zwischengespeicherte Berichte und Arbeitstabellen, die vom Berichtsserver generiert werden. Im Hintergrund ausgeführte Serverprozesse entfernen regelmäßig ältere und nicht mehr verwendete Elemente aus den Tabellen in der temporären Datenbank.

Reporting Services erstellt eine fehlende temporäre Datenbank nicht neu und repariert auch keine fehlenden oder geänderten Tabellen. Auch wenn die temporäre Datenbank keine persistenten Daten enthält, sollten Sie eine Kopie davon sichern, sodass Sie sie im Rahmen einer Wiederherstellung nach einem Fehler nicht neu erstellen müssen.

Wenn Sie die temporäre Datenbank sichern und dann wiederherstellen, sollten Sie die Inhalte löschen. Grundsätzlich können die Inhalte der temporären Datenbank jederzeit bedenkenlos gelöscht werden. Nach dem Löschen der Inhalte müssen Sie den Windows-Dienst „Berichtsserver“ jedoch neu starten.

Hosten einer Berichtsserver-Datenbank in einem SQL Server-Failovercluster
Speichern verschlüsselter Berichtsserverdaten (Berichtsserver-Configuration Manager)
Reporting Services-Berichtsserver
Verwalten einer Berichtsserver-Datenbank (nativer SSRS-Modus)
Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank (Berichtsserver-Konfigurations-Manager)
Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge für Reporting Services