Sichern und Wiederherstellen einer Analysis Services-Datenbank

Aktualisiert: 17. November 2008

Durch das Anfertigen einer Sicherung können Administratoren einen ganz bestimmten Zustand einer Microsoft SQL Server 2005 Analysis Services (SSAS)-Datenbank und deren Objekte speichern. Durch das Wiederherstellen können Administratoren eine Analysis Services-Datenbank in einen früheren Zustand zurückversetzen. Zu den Gründen für das Anlegen von Sicherungen gehören u. a. die Datenwiederherstellung und die Vorbereitung auf Betriebsprüfungen. Falls Sie noch nicht über einen Sicherungsplan verfügen und Ihre Daten wertvoll sind, sollten Sie so schnell wie möglich einen solchen Plan entwerfen und implementieren. Eine vollständige Sicherung einschließlich der Quelldaten erfordert das Sichern der Datenbank, die Detaildaten enthält. Im Allgemeinen enthalten Sicherungen von Analysis Services die Metadaten und einen Teil der Quelldaten und/oder Aggregationen, jedoch nicht die gesamten zugrunde liegenden Detaildaten. Wenn es sich jedoch bei sämtlichen Objekten um MOLAP-Objekte handelt, enthält die Sicherung Metadaten und Quelldaten.

Ein eindeutiger Vorzug der automatischen Sicherung besteht darin, dass der Datensnapshot stets so aktuell ist wie durch die automatisch gesteuerte Sicherungshäufigkeit vorgegeben. Automatische Planer stellen sicher, dass das Sichern nicht vergessen wird. Auch das Wiederherstellen einer Datenbank kann automatisiert werden. Dies ist gleichzeitig eine gute Möglichkeit zum Replizieren der Daten, doch achten Sie stets darauf, die Verschlüsselungsschlüsseldatei auf der Instanz, die die replizierten Daten erhält, ebenfalls zu sichern. Das Synchronisierungsfeature ist für die Replizierung von Datenbanken von Analysis Services bestimmt, doch es erfasst nur veraltete Daten. Alle der hier genannten Feature können über die Benutzerschnittstelle implementiert werden, und zwar über XML/A-Befehle oder programmgesteuert über AMO. Weitere Informationen zu Sicherungsstrategien finden Sie unter Backup Strategies with SQL Server 2005 Analysis Services.

Sichern einer Analysis Services-Datenbank

In SQL Server 2005 Analysis Services können Administratoren eine Analysis Services-Datenbank in einer einzelnen Betriebssystemdatei sichern, unabhängig von der Datenbankgröße. Falls die Analysis Services-Datenbank Remotepartitionen enthält, können diese ebenfalls gesichert werden. Wenn Sie eine Datenbank mit Remotepartitionen sichern, werden alle Remotepartitionen auf jedem Remoteserver in einer einzigen Datei auf jedem der Remoteserver gesichert. Sollen diese Remotesicherungen also außerhalb der jeweiligen Hostcomputer erstellt werden, müssen Sie die zu sichernden Dateien manuell in die für sie bestimmten Speicherplatzbereiche kopieren.

Beim Sichern einer Analysis Services-Datenbank entsteht eine Sicherungsdatei, deren Inhalt je nach dem von den Datenbankobjekten verwendeten Speichermodus variiert. Dieser Unterschied beim Sicherungsinhalt geht auf den Umstand zurück, dass mit jedem Speichermodus eine andere Gruppe von Informationen innerhalb einer Analysis Services-Datenbank gespeichert wird. So werden z. B. bei hybriden OLAP-Partitionen und -Dimensionen (HOLAP) sowohl Aggregationen als auch Metadaten in der Analysis Services-Datenbank gespeichert, während relationale OLAP-Partitionen und -Dimensionen (ROLAP) nur Metadaten in der Analysis Services-Datenbank speichern. Da der eigentliche Inhalt einer Analysis Services-Datenbank je nach Speichermodus der einzelnen Partitionen variiert, variiert auch der Inhalt der Sicherungsdatei. Die folgende Tabelle ordnet den Inhalt der Sicherungsdatei dem von den Objekten verwendeten Speichermodus zu.

Speichermodus Inhalt der Sicherungsdatei

MOLAP-Partitionen und -Dimensionen (Multidemsionale OLAP)

Metadaten, Quelldaten und Aggregationen

HOLAP-Parititonen und -Dimensionen

Metadaten und Aggregationen

ROLAP-Parititonen und -Dimensionen

Metadaten

ms174874.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Beim Sichern einer Analysis Services-Datenbank werden nicht die Daten in den zugrunde liegenden Datenquellen, wie z. B. eine relationale Datenbank, gesichert. Nur der Inhalt der Analysis Services-Datenbank wird gesichert.

Wenn Sie eine Analysis Services-Datenbank sichern, können Sie unter folgenden Optionen auswählen:

  • Ob alle Datenbanksicherungen komprimiert werden sollen. Standardmäßig werden Sicherungen komprimiert.
  • Ob der Inhalt der Sicherungsdateien verschlüsselt werden und für das Entschlüsseln und Wiederherstellen der Datei ein Kennwort erforderlich sein soll. Standardmäßig werden Sicherungsdateien nicht verschlüsselt.
    ms174874.security(de-de,SQL.90).gifSicherheitshinweis:
     Der Benutzer, der den Sicherungsbefehl ausführt, muss über die Schreibberechtigung für den angegebenen Sicherungsstandort zu jeder der Sicherungsdateien verfügen. Er muss außerdem entweder ein Mitglied der Serverrolle von Analysis Services oder ein Mitglied einer Datenbankrolle mit der Berechtigung "Vollzugriff (Administrator)" für die zu sichernde Datenbank sein.

Weitere Informationen zum Sichern einer Analysis Services-Datenbank finden Sie unter Sicherungsoptionen.

Wiederherstellen von Analysis Services-Datenbanken

In SQL Server 2005 Analysis Services können Administratoren eine Analysis Services-Datenbank von einer oder mehreren Sicherungsdateien wiederherstellen.

ms174874.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Falls die Sicherungsdatei verschlüsselt ist, können Sie sie erst für die Wiederherstellung einer Analysis Services-Datenbank verwenden, nachdem Sie das beim Sichern verwendete Kennwort angegeben haben.

Während der Wiederherstellung stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Sie können die Datenbank mit ihrem ursprünglichen Datenbanknamen wiederherstellen, oder Sie können einen neuen Datenbanknamen angeben.
  • Sie können eine vorhandene Datenbank überschreiben. Falls Sie sich für das Überschreiben der Datenbank entscheiden, müssen Sie ausdrücklich angeben, dass die vorhandene Datenbank überschrieben werden soll.
  • Sie können wählen, ob vorhandene Sicherheitsinformationen wiederhergestellt werden sollen oder ob Sie die Informationen zur Sicherheitsmitgliedschaft auslassen möchten.
  • Sie können auswählen, ob der Wiederherstellungsbefehl den Wiederherstellungsordner für jede wiederherzustellende Partition ändern soll. Lokale Partitionen können an jedem Ordnerstandort wiederhergestellt werden, der für die Instanz von Analysis Services, auf der die Datenbank wiederhergestellt wird, also lokal gilt. Remotepartitionen können in jedem Ordner und auf jedem Server außer dem lokalen Server wiederhergestellt werden. Remotepartitionen können nicht zu lokalen Partitionen werden.
    ms174874.security(de-de,SQL.90).gifSicherheitshinweis:
    Der Benutzer, der den Wiederherstellungsbefehl ausführt, muss über die Leseberechtigung für jede der Sicherungsdateien verfügen und ein Mitglied der Serverrolle von Analysis Services auf dem Analysis ServicesServer sein, auf dem die Datenbank wiederhergestellt wird.

Informationen zum Wiederherstellen einer Analysis Services-Datenbank finden Sie unter Wiederherstellungsoptionen.

Sicherheitsüberlegungen für Sicherungen und Wiederherstellungen

Die im Folgenden beschriebenen Sicherheitsüberlegungen ermöglichen eine Wiederherstellung der Daten im Falle eines Systemfehlers. Außerdem wird dadurch das Risiko eines Zugriffs von nicht autorisierten Personen auf Ihre Daten verringert.

Physischer Schutz

Für den Schutz von Sicherungsfestplattendateien empfiehlt es sich, die Sicherungen nur in Festplattendateien mit eingeschränkten Zugriffssteuerungslisten (ACL, Access Control List) zu schreiben. Die Zugriffssteuerungslisten sollten für den Verzeichnisstamm eingerichtet werden, unter dem die Sicherungen erstellt werden. In einigen Fällen empfiehlt es sich, datenträgerbasierte Sicherungen mithilfe des verschlüsselnden NTFS-Dateisystems (EFS, Encrypting File System) zusätzlich zu schützen.

Außerdem wird empfohlen, eine Kopie der Sicherungsdateien separat an einem sicheren Ort zu speichern.

Kennwortschutz für Sicherungen

MicrosoftSQL Server 2005 Analysis Services (SSAS) unterstützt den Kennwortschutz von Sicherungsdateien. Wenn eine Analysis Services-Sicherungsdatei nicht über einen Kennwortschutz verfügt, können alle Benutzer mit Zugriff auf die Sicherungsdatei die gesamte Analysis Services-Datenbank wiederherstellen und deren Inhalte lesen.

Wenn die Sicherungsdatei ein Kennwort erhalten soll, sollte dieses den Mindestanforderungen an sichere Kennwörter entsprechen, damit die Daten in der Sicherungsdatei wirksam geschützt werden.

Ein sicheres Kennwort weist die folgenden Merkmale auf:

  • Es umfasst mindestens 15 Zeichen. Es besteht aus einer Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Symbolen. Es wird in keinem Wörterbuch aufgeführt und weist in keiner Sprache eine sinnvolle Bedeutung auf. So ist beispielsweise "HeuteIstDer01.10.2008" ein unsicheres Kennwort. Ein sicheres Kennwort darf keine Befehle oder Namen enthalten.
  • Es unterscheidet sich deutlich von früheren Kennwörtern. So sollte beispielsweise das Kennwort "EfMaMjJaSoNd$2009" nicht auf das Kennwort "EfMaMjJaSoNd$2008" folgen.
  • Es wird regelmäßig geändert. Jede Sicherungsdatei verfügt über ein eigenes Kennwort.
  • Es wird nicht an unsicheren Orten gespeichert oder veröffentlicht.
ms174874.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
Unsichere Kennwörter können die Auswirkungen von Brute-Force-Angriffen auf geschützte Sicherungsdateien erheblich verstärken.

Siehe auch

Andere Ressourcen

Verwalten von Analysis Services
Sichern und Wiederherstellen von Datenbanken
Backing Up, Restoring, and Synchronizing Databases (XMLA)

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005

Änderungsverlauf

Version Verlauf

17. November 2008

Neuer Inhalt:
  • Sicherheitsüberlegungen für Sicherungen und Wiederherstellungen: Anhand der hier beschriebenen Sicherheitsüberlegungen können Daten im Falle eines Systemfehlers wiederhergestellt werden. Außerdem wird dadurch das Risiko eines Zugriffs von nicht autorisierten Personen auf Ihre Daten verringert.