Verwenden von AWE

Aktualisiert: 14. April 2006

Microsoft SQL Server 2005 verwendet das AWE-API (Address Windowing Extensions) von Microsoft Windows, das große Mengen an physikalischem Arbeitsspeicher unterstützt. SQL Server 2005 kann unter Microsoft und Microsoft auf bis zu 64 GB Arbeitsspeicher zugreifen.

ms175581.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Die AWE-Unterstützung steht nur in der SQL Server 2005 Enterprise, Standard und Developer Edition zur Verfügung und besitzt nur für 32-Bit-Betriebssysteme Gültigkeit. SQL Server 2005 Analysis Services (SSAS) kann den zugeordneten AWE-Speicher nicht nutzen. Wenn weniger physikalischer Speicher als im virtuellen Adressraum (Benutzermodus) verfügbar ist, ist die Aktivierung von AWE nicht möglich.

Standardmäßige 32-Bit-Adressen können maximal 4 GB Arbeitsspeicher zuordnen. Die Standard-Adressräume von 32-Bit-Prozessen sind daher auf 4 GB beschränkt. Bei den 32-Bit-Betriebssystemen von Microsoft Windows werden standardmäßig 2 GB für das Betriebssystem reserviert, während die übrigen 2 GB für die Anwendung verfügbar sind. Falls Sie den /3gb-Parameter in der Datei Boot.ini von angeben, reserviert das Betriebssystem nur 1 GB des Adressraums, und die Anwendung kann auf bis zu 3 GB zugreifen. Weitere Informationen zum /3gb-Parameter finden Sie unter Prozessadressraum.

Bei AWE handelt es sich um eine Gruppe von Erweiterungen zu den Arbeitsspeicherverwaltungs-Funktionen von Windows, mit deren Hilfe Anwendungen mehr als die 2-3 GB Arbeitsspeicher reservieren können, die über die standardmäßige 32-Bit-Adressierung verfügbar sind. Mithilfe von AWE können Anwendungen physikalischen Arbeitsspeicher reservieren und anschließend Sichten des nicht ausgelagerten Arbeitsspeichers dynamisch dem 32-Bit-Adressraum zuordnen. Obwohl der 32-Bit-Adressraum auf 4 GB begrenzt ist, kann der nicht ausgelagerte Arbeitsspeicher viel umfangreicher sein. Hierdurch können arbeitsspeicherintensive Anwendungen, z. B. große Datenbanksysteme, mehr Arbeitsspeicher reservieren, als in einem 32-Bit-Adressraum unterstützt werden kann.

Bevor Sie das Betriebssystem für AWE konfigurieren, sollten Sie Folgendes beachten:

  • AWE ermöglicht die Zuordnung von physikalischem Arbeitsspeicher oberhalb von 4 GB auch auf 32-Bit-Systemen. AWE sollte nur dann verwendet werden, wenn der verfügbare physikalische Arbeitsspeicher größer ist als der im Benutzermodus verfügbare virtuelle Arbeitsspeicher.
  • Um einen physikalischen Arbeitsspeicher mit mehr als 4 GB in 32-Bit-Betriebssystemen zu unterstützen, müssen Sie der Datei Boot.ini den /pae-Parameter hinzufügen und den Computer neu starten. Weitere Informationen finden Sie in der Windows-Dokumentation.
    ms175581.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    In wird PAE nur automatisch aktiviert, wenn der Server Geräte zum Hinzufügen von Speicher im laufenden Systembetrieb (Hot-Add Memory) verwendet. In einem System, das für die Verwendung von Geräten zum Hinzufügen von Speicher im laufenden Systembetrieb konfiguriert wurde, ist nicht erforderlich, den /pae-Parameter zu verwenden. In allen anderen Fällen müssen Sie den /pae-Parameter in der Datei Boot.ini verwenden, um Arbeitsspeicher über 4 GB zu nutzen.
  • Wenn auf einem Computer mehr als 16 GB an physikalischem Arbeitsspeicher verfügbar sind, erfordert das Betriebssystem 2 GB des virtuellen Adressraums für Systemzwecke und kann deshalb im Benutzermodus nur einen virtuellen Adressraum von 2 GB unterstützen. Damit das Betriebssystem den Arbeitsspeicherbereich oberhalb von 16 GB verwenden kann, darf der /3gb-Parameter nicht in der Datei Boot.ini vorhanden sein. Wenn der Parameter enthalten ist, kann das Betriebssystem den physikalischen Arbeitsspeicher oberhalb von 16 GB nicht verwenden.
ms175581.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Der SQL Server-Pufferpool kann den AWE zugeordneten Arbeitsspeicher vollständig verwenden. Allerdings können nur Datenbankseiten dem virtuellen Adressraum von SQL Server dynamisch zugeordnet werden, dementsprechend können Zuordnungen auch aufgehoben werden und von den Vorteilen des durch AWE zugeordneten Arbeitsspeichers profitieren. AWE kann zusätzliche Benutzer, Threads, Datenbanken, Abfragen und andere Objekte, die dauerhaft im virtuellen Adressraum vorhanden sind, nicht direkt unterstützen.

Eine Tabelle, in der die maximalen Werte für den Serverarbeitsspeicher aufgelistet sind, finden Sie unter Arbeitsspeicherarchitektur.

Siehe auch

Konzepte

awe enabled (Option)
Aktivieren der Speicherunterstützung für physikalischen Speicher über 4 GB
Aktivieren des AWE-Arbeitsspeichers für SQL Server

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005

Änderungsverlauf

Version Verlauf

14. April 2006

Geänderter Inhalt:
  • Die Liste der SQL Server-Editionen, die AWE unterstützen, wurde korrigiert.
  • Der Hinweis hinsichtlich und PAE wurde hinzugefügt.