Anforderungen und Überlegungen für die Bereitstellung von Analysis Services

Bevor Sie ein Microsoft SQL Server Analysis Services-Projekt bereitstellen, müssen wichtige Aspekte berücksichtigt werden, um die Zuverlässigkeit und Leistung der Analysis Services-Installation zu verbessern. Es kann z. B. erforderlich sein, die Hardwareressourcen zu vergrößern, wenn Sie vorhandenen Instanzen auf dem Server eine weitere Instanz von Analysis Services hinzufügen oder komplexe Cubes in Ihrem Projekt verarbeiten. Außerdem sollten Sie Vorkehrungen treffen, um die Verfügbarkeit Ihres Projekts zu gewährleisten, wenn ein Hardware- oder Softwarefehler auftritt oder bestimmte Verarbeitungstasks ausgeführt werden. Schließlich sollten Sie das Skalieren von Instanzen von SQL Server oder Analysis Services über mehrere Computer hinweg basierend auf den Leistungsanforderungen in Betracht ziehen.

Anforderungen und Überlegungen

Die folgenden Abschnitte behandeln die Anforderungen und Überlegungen hinsichtlich der Bereitstellung:

  • Ressourcenanforderungen

  • Überlegungen zur Verfügbarkeit

  • Skalierbarkeitsüberlegungen

Ressourcenanforderungen

Bevor Sie das Analysis Services-Projekt bereitstellen, berücksichtigen Sie die Ressourcenanforderungen Ihrer Installation. Ermitteln Sie insbesondere die Arbeitsspeicher- und Prozessoranforderungen sowie die Speicherplatzanforderungen.

Arbeitsspeicher- und Prozessoranforderungen

Analysis Services benötigt unter folgenden Umständen zusätzliche Arbeitsspeicher- und Prozessorressourcen:

  • Wenn große oder komplexe Cubes verarbeitet werden. Diese benötigen eine größere Menge von Arbeitsspeicher- und Prozessorressourcen als kleine oder einfache Cubes.

  • Wenn die Anzahl der Cubes in einer einzelnen Datenbank zunimmt.

  • Wenn die Anzahl der Datenbanken in einer einzelnen Instanz von Analysis Services zunimmt.

  • Wenn die Anzahl der Instanzen von Analysis Services auf einem einzelnen Computer zunimmt.

  • Wenn die Anzahl der Benutzer zunimmt, die gleichzeitig auf die Analysis Services-Ressourcen zugreifen.

Die Menge der Arbeitsspeicher- und Prozessorressourcen, die für Analysis Services verfügbar sind, ist abhängig davon, welche Version von Microsoft Windows auf dem Servercomputer installiert ist. Weitere Informationen zu den maximalen Prozessor- und Arbeitsspeicherressourcen nach Betriebssystem Sie unter Hardware and Software Requirements.

Wichtiger HinweisWichtig

Analysis Services kann maximal 3 GB Arbeitsspeicher in allen 32-Bit-Versionen von Windows ansprechen; dies ist unabhängig vom tatsächlichen Umfang des Arbeitsspeichers, der auf dem Computer installiert ist. Weitere Informationen zum Schalter /3GB finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel (KB-Artikel) 283037.

Anforderungen an den Datenträgerspeicher

Verschiedene Aspekte der Analysis Services-Installation und die Tasks, die sich auf Objektverarbeitung beziehen, erfordern unterschiedlichen Speicherplatz. In der folgenden Liste werden diese Anforderungen beschrieben.

  • Cubes
    Cubes, die große Faktentabellen besitzen, verlangen mehr Speicherplatz als Cubes mit kleinen Faktentabellen. Entsprechend (wenn auch in geringerem Umfang) erfordern Cubes mit zahlreichen großen Dimensionen mehr Speicherplatz als Cubes mit einer geringeren Anzahl von Dimensionselementen. Im Allgemeinen können Sie erwarten, dass eine Analysis Services-Datenbank ungefähr 20 Prozent des Speicherplatzes erfordert, der für die gleichen Daten benötigt wird, die in der zugrunde liegenden relationalen Datenbank gespeichert sind.

  • Aggregationen
    Aggregationen erfordern proportional zu den hinzugefügten Aggregationen zusätzlichen Speicherplatz – je mehr Aggregationen vorhanden sind, desto mehr Speicherplatz ist erforderlich. Wenn Sie das Erstellen nicht erforderlicher Aggregationen vermeiden, sollte der für Aggregationen benötigte Speicherplatz in der Regel ungefähr 10 Prozent der Größe der Daten nicht übersteigen, die in der zugrunde liegenden relationalen Datenbank gespeichert sind.

  • Data Mining
    Standardmäßig speichern Miningstrukturen das Dataset, mit dem sie trainiert werden, auf dem Datenträger zwischen. Um diese zwischengespeicherten Daten vom Datenträger zu entfernen, können Sie die Verarbeitungsoption Klarstruktur verarbeiten für das Miningstrukturobjekt verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Verarbeiten von Data Mining-Objekten.

  • Objektverarbeitung
    Während der Verarbeitung speichert Analysis Services Kopien der Objekte, die aktuell verarbeitet werden, in der Verarbeitungstransaktion auf dem Datenträger, bis die Verarbeitung abgeschlossen ist. Nachdem die Verarbeitung abgeschlossen ist, ersetzen die verarbeiteten Kopien der Objekte die ursprünglichen Objekte. Daher müssen Sie ausreichend zusätzlichen Speicherplatz für eine zweite Kopie jedes Objekts vorsehen, das verarbeitet werden soll. Wenn Sie z. B. die Verarbeitung eines gesamten Cubes in einer einzigen Transaktion planen, benötigen Sie ausreichend Speicherplatz zum Speichern einer zweiten Kopie des gesamten Cubes.

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Überlegungen zur Verfügbarkeit

In einer Analysis Services-Umgebung ist ein Cube oder Miningmodell möglicherweise für die Abfrage nicht verfügbar, weil ein Hardware- oder Softwarefehler aufgetreten ist. Ein Cube kann auch nicht verfügbar sein, weil er verarbeitet werden muss.

Gewährleisten der Verfügbarkeit im Fall von Hardware- oder Softwarefehlern

Die Hardware oder Software kann aus verschiedenen Gründen ausfallen. Das Wahren der Verfügbarkeit Ihrer Analysis Services-Installation bezieht sich jedoch nicht nur auf die Problembehandlung der Quellen dieser Fehler, sondern auch auf das Bereitstellen alternativer Ressourcen, die dem Benutzer die weitere Verwendung des Systems ermöglichen, wenn ein Fehler auftritt. Cluster- und Lastenausgleichsserver werden normalerweise zum Bereitstellen der alternativen Ressourcen verwendet, die zum Wahren der Verfügbarkeit erforderlich sind, wenn Hardware- oder Softwarefehler auftreten.

Um die Verfügbarkeit im Fall eines Hardware- oder Softwarefehlers zu gewährleisten, sollten Sie das Bereitstellen von Analysis Services in einem Failovercluster in Betracht ziehen. In einem Failovercluster führt Microsoft Windows Clustering ein Failover auf einen sekundären Knoten durch, wenn der primäre Knoten aus einem bestimmten Grund einen Fehler aufweist oder neu gestartet werden muss. Nach dem schnell eintretenden Failover greifen Benutzer beim Ausführen einer Abfrage auf eine Instanz von Analysis Services zu, die auf dem sekundären Knoten ausgeführt wird.

Eine andere Lösung bei Verfügbarkeitsproblemen besteht im Bereitstellen des Analysis Services-Projekts auf zwei oder mehr Produktionsservern. Anschließend können Sie die Netzwerklastenausgleich-Funktion von Windows-Servern zum Kombinieren der Produktionsserver in einem einzigen Cluster verwenden. In einem NLB-Cluster leitet der NLB-Dienst Benutzerabfragen an die Server um, die noch verfügbar sind, wenn ein Server im Cluster aufgrund von Hardware- oder Softwareproblemen nicht verfügbar ist. Weitere Informationen zur Windows-Clusterunterstützung und zum Netzwerklastenausgleich finden Sie unter Clustering Services (in Englisch) auf der Technology Centers-Website zu Microsoft Windows Server 2003.

Gewährleisten der Verfügbarkeit während der Verarbeitung struktureller Änderungen

Bestimmte Änderungen an einem Cube können bewirken, dass der Cube bis zu seiner Verarbeitung nicht verfügbar ist. Wenn Sie z. B. strukturelle Änderungen an einer Dimension in einem Cube vornehmen, muss selbst dann, wenn Sie die Dimension erneut verarbeiten, jeder Cube, der die geänderte Dimension verwendet, ebenfalls verarbeitet werden. Bis Sie diese Cubes verarbeitet haben, können sie nicht durch Benutzer abgefragt werden; es können auch keine Miningmodelle abgefragt werden, die auf einem Cube basieren, der die geänderte Dimension aufweist.

Wenn Sie die Verfügbarkeit gewährleisten möchten, während die Verarbeitung struktureller Änderungen erfolgt, die sich auf einen oder mehrere Cubes in einem Analysis Services-Projekt auswirken können, sollten Sie die Integration eines Stagingservers und das Verwenden des Assistenten zum Synchronisieren einer Datenbank in Betracht ziehen. Mit dieser Funktion können Sie Daten und Metadaten auf einem Stagingserver aktualisieren und dann eine Onlinesynchronisierung des Produktionsservers und des Stagingservers durchführen. Weitere Informationen finden Sie unter Synchronisieren von Analysis Services-Datenbanken.

Wenn Sie inkrementelle Aktualisierungen der Quelldaten transparent verarbeiten möchten, aktivieren Sie proaktives Zwischenspeichern. Durch proaktives Zwischenspeichern werden Cubes mit neuen Quelldaten aktualisiert, ohne dass manuelle Verarbeitung erforderlich ist bzw. die Verfügbarkeit von Cubes beeinträchtigt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Proaktives Zwischenspeichern (Partitionen).

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Skalierbarkeitsüberlegungen

Mehrere Instanzen von Microsoft SQL Server und Analysis Services auf dem gleichen Computer können zu Leistungsproblemen führen. Eine Option zum Lösen dieser Probleme kann im Vergrößern der Prozessor-, Arbeitsspeicher- und Datenträgerressourcen auf dem Server bestehen. Möglicherweise müssen Sie jedoch auch die Instanzen von SQL Server und Analysis Services über mehrere Computer hinweg skalieren.

Skalieren von Analysis Services über mehrere Computer hinweg

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine Installation von Analysis Services über mehrere Computer hinweg zu skalieren. In der folgenden Liste werden diese Optionen beschrieben.

  • Wenn mehrere Instanzen von Analysis Services auf einem Computer vorhanden sind, können Sie eine oder mehrere Instanzen auf einen anderen Computer verschieben.

  • Wenn mehrere Analysis Services-Datenbanken auf einem Computer vorhanden sind, können Sie eine oder mehrere der Datenbanken in eine eigene Instanz von Analysis Services auf einen separaten Computer verschieben.

  • Wenn eine oder mehrere relationale Datenbanken Daten für eine Analysis Services-Datenbank bereitstellen, können Sie diese Datenbanken auf einen separaten Computer verschieben. Bevor Sie die Datenbanken verschieben, berücksichtigen Sie die gegebene Netzwerkgeschwindigkeit und Bandbreite zwischen der Analysis Services-Datenbank und den zugrunde liegenden Datenbanken. Wenn das Netzwerk langsam oder überlastet ist, wirkt sich das Verschieben der zugrunde liegenden Datenbanken auf einen separaten Computer negativ auf die Verarbeitungsleistung aus.

  • Wenn sich die Verarbeitung auf die Abfrageleistung auswirkt, die Verarbeitung jedoch nicht zu Zeiten verringerter Abfragelast durchgeführt werden kann, sollten Sie das Verschieben der Verarbeitungstasks auf einen Stagingserver in Erwägung ziehen und dann eine Onlinesynchronisierung des Produktionsservers und des Stagingservers ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Synchronisieren von Analysis Services-Datenbanken. Sie können die Verarbeitung mithilfe von Remotepartitionen auch auf mehrere Instanzen von Analysis Services verteilen. Das Verarbeiten von Remotepartitionen verwendet Prozessor- und Speicherressourcen auf dem Remoteserver anstelle von Ressourcen auf dem lokalen Computer. Weitere Informationen zur Verwaltung von Remotepartitionen finden Sie unter Verwalten von Analysis Services-Partitionen.

  • Wenn die Abfrageleistung schlecht ist, die Prozessor- und Speicherressourcen auf dem lokalen Server jedoch nicht vergrößert werden können, können Sie ein Analysis Services-Projekt auf zwei oder mehr Produktionsservern bereitstellen. Anschließend können Sie Netzwerklastenausgleich zum Kombinieren der Server in einem einzigen Cluster verwenden. In einem NLB-Cluster werden Abfragen automatisch auf alle Server im NLB-Cluster verteilt. Weitere Informationen finden Sie unter Clustering Services (in Englisch) auf der Technology Centers-Website zu Microsoft Windows Server 2003.

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