Terminologie von SQL Server Profiler

Um SQL Server Profiler verwenden zu können, müssen Sie die Begriffe verstehen, mit denen die Funktionsweise des Tools beschrieben wird.

  • Ereignis
    Ein Ereignis ist eine Aktion, die innerhalb einer Instanz von SQL Server Database Engine (Datenbankmodul) generiert wird. Im Folgenden sind Beispiele dafür aufgeführt:

    • Anmeldeverbindungen, fehlgeschlagene und getrennte Verbindungen.

    • Die Transact-SQL-Anweisungen SELECT, INSERT, UPDATE und DELETE.

    • Der Status von RPC-Batches (Remote Procedure Call, Remoteprozeduraufruf).

    • Der Start oder das Ende einer gespeicherten Prozedur.

    • Der Start oder das Ende von Anweisungen innerhalb gespeicherter Prozeduren.

    • Der Start oder das Ende eines SQL-Batches.

    • Ein Fehler, der in das SQL Server-Fehlerprotokoll geschrieben wird.

    • Eine Sperre, die für ein Datenbankobjekt eingerichtet oder aufgehoben wird.

    • Ein geöffneter Cursor.

    • Überprüfungen der Sicherheitsberechtigungen.

    Die gesamten von einem Ereignis generierten Daten werden in der Ablaufverfolgung in einer einzelnen Zeile angezeigt. Diese Zeile wird von Datenspalten unterbrochen, die Details zu den Ereignissen enthält.

  • Ereignisklasse
    Eine Ereignisklasse ist ein Ereignistyp, dessen Ablauf verfolgt werden kann. Die Ereignisklasse enthält alle Daten, die von einem Ereignis berichtet werden können. Im Folgenden sind Beispiele für Ereignisklassen aufgeführt:

    • SQL:BatchCompleted

    • Audit Login

    • Audit Logout

    • Lock:Acquired

    • Lock:Released

  • Ereigniskategorie
    Eine Ereigniskategorie bestimmt, wie Ereignisse innerhalb von SQL Server Profiler zusammengefasst werden. So sind beispielsweise alle Sperrereignisklassen in der Ereigniskategorie Sperren zusammengefasst. Ereigniskategorien sind jedoch nur in SQL Server Profiler vorhanden. Dieser Begriff drückt nicht aus, wie Modulereignisse gruppiert werden.

  • Datenspalte
    Eine Datenspalte ist ein Attribut einer Ereignisklasse, die in der Ablaufverfolgung erfasst ist. Da von der Ereignisklasse der Typ der Daten festgelegt wird, die gesammelt werden können, gelten nicht alle Datenspalten für alle Ereignisklassen. In einer Ablaufverfolgung, in der die Lock:Acquired-Ereignisklasse erfasst wird, enthält die BinaryData-Datenspalte beispielsweise den Wert der gesperrten Seiten-ID oder der Zeile, aber die Integer Data-Datenspalte enthält keine Werte, weil sie nicht auf die erfasste Ereignisklasse anwendbar ist. Weitere Informationen zu Standarddatenspalten finden Sie unter Beschreiben von Ereignissen mithilfe von Datenspalten.

  • Vorlage
    Eine Vorlage definiert die Standardkonfiguration für eine Ablaufverfolgung. Dazu gehören insbesondere die Ereignisklassen, die mithilfe von SQL Server Profiler überwacht werden sollen. Sie können beispielsweise eine Vorlage erstellen, mit der die zu verwendenden Ereignisse, Datenspalten und Filter angegeben werden. Eine Vorlage wird nicht ausgeführt, sondern als Datei mit der Erweiterung TDF gespeichert. Nach dem Speichern steuert die Vorlage die Ablaufverfolgungsdaten, die beim Starten einer auf der Vorlage basierenden Ablaufverfolgung erfasst werden.

  • Ablaufverfolgung
    Eine Ablaufverfolgung zeichnet Daten auf der Grundlage der ausgewählten Ereignisklassen, Datenspalten und Filter auf. Sie können beispielsweise eine Ablaufverfolgung erstellen, um Ausnahmefehler aufzuzeichnen. Wählen Sie dazu die Exception-Ereignisklasse und die Datenspalten Fehler, Status und Schweregrad aus. Daten aus diesen drei Spalten müssen gesammelt werden, damit die Ablaufverfolgung sinnvolle Daten als Ergebnis liefert. Sie können dann eine solcherart konfigurierte Ablaufverfolgung ausführen und Daten aufgrund aller Exception-Ereignisse sammeln, die auf dem Server auftreten. Ablaufverfolgungsdaten können gespeichert oder sofort für Analysezwecke verwendet werden. Ablaufverfolgungen können zu einem späteren Zeitpunkt wiedergegeben werden, obwohl bestimmte Ereignisse wie Exception-Ereignisse nie wiedergegeben werden. Sie können die Ablaufverfolgung als Vorlage speichern, um in Zukunft ähnliche Ablaufverfolgungen zu erstellen.

    SQL Server bietet zwei Möglichkeiten für die Ablaufverfolgung einer Instanz von SQL Server: SQL Server Profiler und gespeicherte Systemprozeduren.

  • Filter
    Beim Erstellen einer Ablaufverfolgung oder Vorlage können Sie Kriterien definieren, um die von dem Ereignis gesammelten Daten zu filtern. Damit Ablaufverfolgungen nicht zu groß werden, können Sie sie filtern, sodass nur eine Teilmenge der Ereignisdaten gesammelt wird. Sie können beispielsweise die Microsoft Windows-Benutzernamen in der Ablaufverfolgung auf bestimmte Benutzer beschränken, wodurch die Ausgabedatenmenge kleiner wird.

    Ist kein Filter eingerichtet, werden alle Ereignisse der ausgewählten Ereignisklassen in der Ablaufverfolgungsausgabe zurückgegeben.