Grundlegendes zu Faxnachrichten in Unified Messaging

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-08-22

MicrosoftExchange Server 2010 Unified Messaging (UM) ermöglicht die Zustellung von Voicemailnachrichten an das Exchange 2010-Postfach eines Benutzers sowie den Empfang von Faxnachrichten im Exchange 2010-Benutzerpostfach. Bei Exchange 2010 Unified Messaging wird eine Faxnachricht in Form einer E-Mail-Nachricht an das Postfach des Benutzers geschickt, an die eine Bilddatei mit der Endung TIF angefügt ist. Der Benutzer kann die angefügte Datei mit einer Software öffnen, die Bilddateien mit der Erweiterung TIF verarbeiten kann. In diesem Thema wird die Faxfunktion und deren Funktionsweise in Exchange 2010 Unified Messaging behandelt.

Hinweis

Unified Messaging ermöglicht Benutzern nicht das Senden ausgehender Faxnachrichten. Es gibt jedoch eine Reihe von Drittanbieterlösungen wie Internetfaxdienste, E-Mail-Faxdienste oder Faxserveranwendungen von Drittanbietern, mit denen ausgehende Faxnachrichten gesendet werden können.

Inhalt

Übersicht über die Faxübermittlung

Faxübermittlungsmethoden

T.38

Übersicht über das Senden von Faxen mit Exchange 2010 Unified Messaging

Empfangen eingehender Faxe

Verweismethoden für Faxanrufe

Konfigurieren der Faxübermittlung

Telefonnummern und Faxübermittlung

Journalfunktion bei UM-Faxnachrichten

Übersicht über die Faxübermittlung

"Fax" ist eine Abkürzung für das Wort "Faksimile". Es handelt sich dabei um eine Technologie für die elektronische Übergabe von Dokumenten. Im Allgemeinen werden Faxnachrichten von Faxgeräten oder Computerfax/-modems über das Public Switched Telephone Network (PSTN), einem telefon- oder leitungsvermittelten Netzwerk gesendet und empfangen. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, Faxnachrichten zu senden und zu empfangen.

In den meisten Organisationen sollen Benutzer in der Lage sein, Faxnachrichten zu senden und zu empfangen. Organisationen verwenden für das Versenden und Empfangen von Faxnachrichten über das PSTN oder über das Internet eine oder mehrere der in der folgenden Liste aufgeführten Methoden. Jede dieser Methoden hat Vor- und Nachteile.

  • Herkömmliche Faxgeräte und computerbasierte Faxübermittlung

  • Faxübermittlung mit Faxservern oder Faxgateways

  • Faxübermittlung über ein VoIP-Netzwerk (Voice over IP)

  • Faxübermittlung mit einer E-Mail-Clientanwendung

Zum Senden einer Faxnachricht müssen Benutzer in einer Organisation möglicherweise folgende Schritte ausführen:

  • Ausdrucken einer Kopie des zu faxenden Dokuments und Senden der Faxnachricht mit einem Faxgerät

  • Speichern des Dokuments auf dem Computer und Verwenden eines Faxmodems zum Senden der Faxnachricht

  • Verwenden eines Internetfaxdiensts zum Faxen eines Dokuments über eine Softwareanwendung

  • Senden einer ausgehenden Faxnachricht an einen Faxserver mithilfe einer Softwareanwendung, die den Faxserver nutzt

Zum Empfangen einer Faxnachricht müssen Benutzer in einer Organisation möglicherweise folgende Schritte ausführen:

  • Empfangen einer Faxnachricht auf einem Faxgerät in der Organisation

  • Empfangen einer Faxnachricht über ein auf dem Computer installiertes Faxmodem

  • Empfangen einer Faxnachricht über einen Internetfaxdienst

  • Empfangen einer Faxnachricht über einen Faxserver, der in einem Netzwerk konfiguriert ist

  • Empfangen einer Faxnachricht über einen Unified Messaging-Server in einem VoIP-Netzwerk

Faxübermittlungsmethoden

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Faxnachrichten zu senden und zu empfangen:

Herkömmliche Faxgeräte und computerbasierte Faxübermittlung   Scanner, ein Faxmodem in einem Computer, ein Drucker mit integrierter Faxfunktion oder ein spezielles Faxgerät können zum Senden und Empfangen von Faxnachrichten verwendet werden. Alle diese Geräte übertragen Daten in Form von Impulsen über eine Telefonleitung an ein anderes Faxmedium, meist ein anderes Faxgerät oder einen Computer mit einem Faxmodem. Die Impulse werden dann in Bilder umgewandelt oder zum Drucken des Bildes auf Papier verwendet.

Für die herkömmliche Faxmethode ist mindestens eine Telefonleitung am Sende- und am Empfangsgerät erforderlich. Es kann jeweils nur ein Fax gesendet oder empfangen werden. Ein Nachteil beim Senden und Empfangen von Faxnachrichten über ein Faxmodem besteht darin, dass der Computer eingeschaltet sein und eine Faxsoftware oder einen Faxdienst ausführen muss. Bei dieser computerbasierten Art der Faxübermittlung wird weder für das Senden noch das Empfangen das Internet verwendet. Die folgende Abbildung zeigt, wie Faxnachrichten mit herkömmlichen Geräten oder über den Computer gesendet und empfangen werden.

Herkömmliche und computerbasierte Faxübermittlung

Konventioneller Faxversand

Faxserver oder Faxgateways und Internetfaxdienste   Es gibt mehrere Methoden, Faxnachrichten über das Internet zu senden und zu empfangen. Dazu gehört auch die Verwendung einer Softwareanwendung auf einem Computer oder eines E-Mail-Clients zum Empfangen von Faxnachrichten. In den meisten Fällen ist bei dieser Faxmethode ein Faxserver oder Faxgateway für die Umwandlung von Fax zu E-Mail erforderlich. Diese Methode wird immer häufiger eingesetzt, da Organisationen auf zusätzliche Faxgeräte verzichten können. Außerdem müssen keine zusätzlichen Telefonleitungen installiert werden. Bei dieser Art der Faxübermittlung muss das Dokument, einschließlich eines Deckblatts mit den korrekten ID-Informationen, erstellt und an ein herkömmliches Faxgerät gesendet werden. Der Benutzer verwendet beispielsweise eine Softwareanwendung wie Microsoft OfficeWord oder Outlook, um das Fax zu erstellen und an den Faxserver oder an das Faxgateway zu senden. Der Faxserver oder das Faxgateway empfängt das Fax und sendet es über eine herkömmliche Telefonleitung an ein Faxgerät oder ein Faxmodem, das auf einem Computer installiert ist. Die folgende Abbildung zeigt, wie Faxserver, Faxgateways und Internetfaxdienste zum Senden und Empfangen von Faxnachrichten verwendet werden können.

Faxübermittlung mit Faxservern oder Faxgateways

Versenden von Faxnachrichten mit Faxservern/-gateways

Mit Internetfaxdiensten können Benutzer Faxnachrichten von einem Computer über das Internet versenden. Mithilfe einer Softwareanwendung wie Word oder Outlook können Faxnachrichten erstellt und an den Internetfaxdienst gesendet werden. Viele Unternehmen bieten Internetfaxdienste in Form eines Abonnements oder mit separater Abrechnung pro gesendetem Fax an. Die Verwendung von Internetfaxdiensten bietet folgende Vorteile:

  • Es ist kein Faxgerät erforderlich.

  • Es muss keine Software oder Hardware installiert werden.

  • Es sind keine speziellen Telefonleitungen erforderlich.

  • Die Vertraulichkeit ist gewahrt.

  • Gleichzeitiges Senden mehrerer Faxnachrichten ist möglich.

  • Der Empfang von Faxnachrichten bei ausgeschaltetem Computer ist möglich.

Die folgende Abbildung zeigt die Verwendung von Internetfaxdiensten zum Senden und Empfangen von Faxnachrichten.

Internetfaxdienste

Internetfaxdienste

Faxübermittlung mit einer E-Mail-Clientanwendung Faxnachrichten können mithilfe eines Faxgeräts über das Internet gesendet und empfangen und dann von einem E-Mail-Client wie Outlook empfangen werden.

Mithilfe des T.37-Protokolls können Faxgeräte Faxnachrichten über das Internet an einen E-Mail-Client senden. Ein Fax wird dabei über das Internet als E-Mail-Anlage, üblicherweise als TIF- oder PDF-Datei, gesendet. Bei dieser Faxmethode sind Faxgeräte mit iFax- oder T.37-Unterstützung erforderlich sowie eine E-Mail-Adresse für die Sende- und Empfangsfaxgeräte. Damit vorhandene Faxgeräte und Faxmodems weiterhin verwendet werden können, unterstützen alle T.37-Faxgeräte die Standardfaxübermittlung per Telefonleitung. In einigen Fällen können T.37-Faxgeräte auch genutzt werden, wenn ein Faxgateway verwendet wird. Die folgende Abbildung zeigt die Verwendung von Faxgeräten mit T.37-Unterstützung und E-Mail-Clients zum Senden und Empfangen von Faxnachrichten.

Versenden einer Faxnachricht per E-Mail

Versenden einer Faxnachricht per E-Mail

Faxübertragung mithilfe eines VoIP-Netzwerks   VoIP (Voice over IP) ist eine Technologie, die Hard- und Software umfasst, die es ermöglichen, ein IP-basiertes Netzwerk als Übertragungsmedium für Telefonate zu verwenden. In einem VoIP-Netzwerk werden Sprach- und Faxdaten in Form von Paketen über das Internetprotokoll (IP) gesendet, statt konventioneller Leitungsübertragungen bzw. leitungsvermittelter Telefonleitungen des PSTN. Ein IP-Gateway, das an Ihr IP-Netzwerk angeschlossen wird, verwendet VoIP, um Sprachdatenpakete zwischen einem Exchange 2010 Unified Messaging-Server und einem PBX-System (Private Branch eXchange, Nebenstellenanlage) zu senden. Alternativ können Sie eine IP-PBX-Anlage verwenden, die die Funktionen eines IP-Gateways und einer PBX-Anlage übernimmt.

Es werden zwei Haupttypen von Netzwerken unterschieden: leitungsvermittelte Netzwerke und paketvermittelte Netzwerke. Ein leitungsvermitteltes Netzwerk ist ein Netzwerk, in dem eine dedizierte Verbindung besteht. Eine dedizierte Verbindung ist ein Schaltkreis oder eine Leitung, der bzw. die zwischen zwei Knoten eingerichtet wird, um diesen die Kommunikation untereinander zu ermöglichen. Nachdem ein Anruf zwischen zwei Knoten aufgebaut wurde, kann die Verbindung nur von diesen beiden Knoten verwendet werden. Wenn der Anruf von einem der beiden Knoten beendet wird, wird auch die Verbindung unterbrochen. In leitungsvermittelten Netzwerken, wie z. B. PSTN, werden mehrere Anrufe über dasselbe Übertragungsmedium übermittelt. Häufig handelt es sich bei dem im PSTN verwendeten Medium um Kupferkabel. Es können aber auch Glasfaserkabel verwendet werden.

In paketvermittelten Netzwerken wie dem Internet oder einem LAN (Local Area Network) werden Pakete über die zweckmäßigste Route an ihr Ziel geleitet, wobei aber nicht alle Pakete zwischen zwei Hosts dieselbe Route nehmen, auch nicht, wenn sie von einer einzigen Nachricht stammen. Bei dieser Vorgehensweise kann man davon ausgehen, dass die Pakete zu unterschiedlichen Zeiten und nicht in der richtigen Reihenfolge ankommen. In einem paketvermittelten Netzwerk werden Pakete (Nachrichten oder Fragmente von Nachrichten) einzeln zwischen Knoten über Datenverbindungen geroutet, die für andere Knoten freigegeben werden können. Bei der Paketvermittlung wird die verfügbare Bandbreite im Gegensatz zur Leitungsvermittlung für mehrere Verbindungen mit Knoten im Netzwerk freigegeben. Paketvermittelte Netzwerke haben das Internet erst ermöglicht und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Datennetzwerken, insbesondere LAN-basierten IP- und VoIP-Netzwerken, wesentlich erhöht und diese verbreitet. Die folgende Abbildung zeigt die Zustellung von Faxnachrichten über ein VoIP-Netzwerk und Exchange Unified Messaging.

Versenden einer Faxnachricht über ein VoIP-Netzwerk

Versenden einer Faxnachricht über ein VoIP-Netzwerk

T.38

T.38 ist ein Faxübermittlungsstandard und -protokoll, der die Faxübermittlung in einem IP-basierten Netzwerk ermöglicht. Ein IP-basiertes Netzwerk, das das T.38-Protokoll benutzt, verwendet zum Senden der Nachricht an das Empfängerpostfach SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und MIME. T.38 ermöglicht IP-Faxübertragungen für IP-fähige Faxgeräte und Faxgateways. Die Geräte können auf IP-Netzwerken basierende Hosts umfassen, wie etwa Clientcomputer und Drucker. In Exchange 2010 Unified Messaging stellen die Faxdateien separate Dokumente dar, die als TIF-Dateien codiert und einer E-Mail-Nachricht als Anlage beigefügt sind. Sowohl die E-Mail-Nachricht als auch die TIF-Dateianlage werden an das Exchange 2010 UM-aktivierte Postfach des Empfängers gesendet.

Exchange 2010 Unified Messaging basiert auf der Fähigkeit des Gateways, TDM-Protokolle (Time Division Multiplex) oder leitungsvermittelte Telefonieprotokolle, wie etwa ISDN (Integrated Services Digital Network) oder QSIG, von einer PBX-Anlage in IP- oder VoIP-basierte Protokolle, wie beispielsweise SIP (Session Initiation Protocol), RTP (Real-Time Transport Protocol) oder T.38 für den Empfang von Faxnachrichten, zu übersetzen bzw. umzuwandeln. Das IP-Gateway ist ein integraler Bestandteil und Voraussetzung für die Funktionalität und den Betrieb von Unified Messaging. Das IP-Gateway ist zuständig für das Abtasten von Faxsignalen. Unified Messaging-Server benötigen das IP-Gateway zum Senden einer Benachrichtigung, wenn eine Faxnachricht erkannt wurde. Der Unified Messaging-Server handelt dann die Mediensitzung neu aus und verwendet das T.38-Protokoll.

Übersicht über die Faxübermittlung

Übersicht über das Senden von Faxen mit Exchange 2010 Unified Messaging

In Exchange 2010 Unified Messaging erhält der Benutzer Faxdateien als separate Dokumente, die als TIF-Bilddateien codiert und einer E-Mail-Nachricht als Anlage beigefügt sind. E-Mail-Nachricht und TIF-Anlage werden beide an das Exchange 2010 UM-aktivierte Postfach des Empfängers gesendet.

Das Senden einer Faxnachricht an das Postfach des Benutzers besitzt mehrere Vorteile. Hierzu gehören die folgenden Vorteile:

  • Die Anzahl der physischen oder herkömmlichen Faxgeräte kann reduziert werden.

  • Die Anzahl der Telefonleitungen in einer Organisation, die für die Faxübermittlung genutzt werden, kann verringert werden, da der Unified Messaging-Server in der Lage ist, mehrere Faxnachrichten in eine Warteschlange zu verschieben und die einzelnen Faxnachrichten zu senden, sobald die Telefonleitung frei ist.

  • Faxnachrichten, die als TIF-Bilddateien eingehen, haben eine bessere Qualität als herkömmliche Faxnachrichten. Eingehende Faxnachrichten können auf einem lokalen oder freigegebenen Drucker ausgedruckt werden.

  • An ein Benutzerpostfach gesendete Faxnachrichten sind sicherer, da die Gefahr, dass eine andere Person als der Empfänger das Fax an sich nimmt, wesentlich geringer ist.

  • Benutzer können Faxnachrichten direkt an ihrem Schreibtisch empfangen.

  • Eingehende Faxnachrichten können auf die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien einer Organisation geprüft werden.

Eine Faxnachricht kann nur an einen einzelnen UM-aktivierten Benutzer gesendet werden. Die Weiterleitung von Faxnachrichten an eine Verteilerliste ist bei Exchange 2010 Unified Messaging nicht möglich. Wenn Sie diese Funktionalität benötigen, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Erstellen Sie ein Postfach, das den Faxanruf entgegennimmt. Dieses wird als Postfach für die Verteilerliste verwendet.

  2. Aktivieren Sie das Postfach der Verteilerliste für UM.

  3. Erstellen Sie eine Regel für dieses UM-aktivierte Postfach. Legen Sie in der Regel fest, dass alle Nachrichten an die ausgewählte Verteilerliste weitergeleitet werden.

    Hinweis

    Wenn Sie die RTM-Version von Exchange 2010 Unified Messaging verwenden, müssen Sie möglicherweise die In-Band-Faxtonerkennung aktivieren, damit bei einigen IP-PBX-Anlagen der Faxempfang ordnungsgemäß funktioniert. Legen Sie dazu in der Datei "msexchangeum.config" den Parameter EnableInbandFaxDetection auf "True" fest. Die Datei "msexchangeum.config" befindet sich auf einem Exchange 2010 Unified Messaging-Server im Verzeichnis "\Programme\Microsoft\Exchange\V14\bin". Wenn Sie diese Einstellung nicht konfigurieren, müssen Unified Messaging-Server IP-Gateways für die Durchführung der In-Band-Faxtonerkennung verwenden.
    Das Ändern der Einstellung des Parameters EnableInbandFaxDetection in der Datei "msexchangeum.config" in "True" ist in Exchange 2010 Service Pack 1 (SP1) nicht erforderlich. Die Aktivierung der Faxtonerkennung ist auf einem Unified Messaging-Server mit Exchange 2010 SP1 installiert nicht erforderlich, da der Unified Messaging-Server durch Unified Communications Managed API v. 2.0 (UCMA) sowohl In-Band- als auch Out-of-Band-Faxereignisse abhören kann.

Übersicht über die Faxübermittlung

Empfangen eingehender Faxe

Der Empfang von Faxnachrichten in einem VoIP-Netzwerk unterscheidet sich von dem Empfang mit einem standardmäßigen Faxgerät oder über einen Faxserver in einem IP-basierten Netzwerk. Um das Senden und Empfangen von Faxnachrichten über ein VoIP-Netzwerk zu aktivieren, müssen Sie über ein IP-Gateway oder eine IP-PBX-Anlage mit T.38-Protokollunterstützung sowie einen Server verfügen, der ebenfalls T.38 unterstützt. T.38 ermöglicht IP-basierte Faxübermittlung bei IP-netzwerkbasierten Hosts, z. B. Clientcomputer sowie Drucker mit integrierter Faxfunktion und Server wie einem Unified Messaging-Server.

Wichtig

Das Senden und Empfangen von Faxen mithilfe von T.38 oder G.711 wird in einer Umgebung, in der Unified Messaging und Microsoft Office Communications Server 2007 integriert sind, nicht unterstützt.

Wenn ein Anruf auf einer PBX-Anlage eingeht, leitet diese den Anruf an die entsprechende Durchwahlnummer weiter. Wird der Anruf an der Durchwahlnummer des Benutzers nicht entgegengenommen, leitet die PBX-Anlage ihn an ein IP-Gateway weiter. Dieses wiederum leitet den Faxanruf an den entsprechenden Unified Messaging-Server weiter. Wenn der Anruf auf dem Unified Messaging-Server eingeht, muss der Server bestimmen, ob es sich um einen Sprachanruf oder einen Faxanruf handelt. Bei Verwendung des SIP-Protokolls verarbeitet der Unified Messaging-Server den Anruf als Sprachnachricht. Wenn jedoch das IP-Gateway das T.38-Protokoll verwendet, erkennt der Unified Messaging-Server, dass es sich um einen Faxanruf handelt und verarbeitet diesen. Exchange 2010 Unified Messaging leitet eingehende Faxanrufe an einen dafür vorgesehenen Faxpartnerserver weiter, der dann die Faxverbindung mit dem Faxabsender aufbaut und die Nachricht im Namen des UM-aktivierten Benutzers empfängt. Der Server des Faxpartners sendet das Fax, das als TIF-Anlage in die SMTP-Nachricht eingeschlossen ist, dann an das Postfach des Empfängers.

Wenn ein eingehendes T.38-Faxsignal vom IP-Gateway an den Exchange 2010 UM-Server gesendet wird, fragt der UM-Server Active Directory mittels LDAP ab, um festzustellen, ob der vorgesehene Empfänger des eingehenden Faxanrufs eingehende Faxnachrichten empfangen darf, und um die SIP-Adresse des Faxpartnerservers zu ermitteln. Nach diesen Überprüfungen sendet der UM-Server eine Verweisanforderung für den Faxanruf an das IP-Gateway oder den SIP-Peer, das bzw. der die Faxanforderung dann an den Faxpartnerserver weiterleitet. Nachdem der Faxanruf erfolgreich hergestellt wurde, sendet der Faxabsender das Faxmedium und die Faxdaten an einen Faxpartnerserver. Nachdem der Faxpartnerserver das Faxmedium und die Faxdaten erhalten hat, sendet er mithilfe von SMTP eine E-Mail-Nachricht an einen Hub-Transport-Server, die ein TIF-Bild der Faxnachricht und besondere X-Header für den Faxempfänger enthält.

Nachdem die Faxnachricht authentifiziert und von einem gültigen Faxpartnerserver gesendet wurde, gibt der UM-Postfach-Assistent auf dem Postfachserver einen RPC-Aufruf an den UM-Server aus. So wird vom UM-Server sichergestellt, dass die Eigenschaften dieser Faxnachrichten mit den Faxnachrichten übereinstimmen, die von einem Exchange 2010 Unified Messaging-Server erstellt werden. Schließlich übermittelt der UM-Server die endgültige Faxnachricht, die die E-Mail-Nachricht und die TIF-Anlage für das eingehende Fax einschließt, erneut an einen Hub-Transport-Server. Danach wird die vollständige und formatierte Version der Faxnachricht mittels MAPI RPC dem vorgesehenen Empfänger zugestellt. Die folgende Abbildung zeigt die Schritte beim Empfangen einer eingehenden Faxnachricht.

Senden von Faxnachrichten in Exchange 2010 Unified Messaging

Faxnachrichten in Unified Messaging

Übersicht über die Faxübermittlung

Verweismethoden für Faxanrufe

Ein eingehender Faxanruf kann Exchange 2010 UM entweder mittels erneuter SIP-INVITE-Anforderung vom IP-Gateway oder SIP-Peer (Mediengateway), CNG-Benachrichtigung durch den SIP-Peer oder CNG-Erkennung durch den UM-Server signalisiert werden. In den folgenden Unterabschnitten wird der Faxanrufverweis für jeden einzelnen Fall ausführlich beschrieben.

REINVITE von einem SIP-Peer

Der Anrufablauf in diesem Szenario erfolgt wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

REINVITE von einem SIP-Peer

Re-INVITE vom SIP-Peer

Ein für eine UM-Pilotnummer eingehender Anruf wird als INVITE mit einem SDP-Voiceprofil (RTP/Audio) an UM geleitet (1). UM nimmt die Einladung an, und Mediendatenströme werden eingerichtet. Nach der Einrichtung des Anrufs initiiert der Anrufer die Faxübertragung (2). Der SIP-Peer erkennt den anrufenden Faxton (CNG). Der SIP-Peer gibt eine REINVITE-Anforderung an den UM-Server aus und gibt nunmehr ein Faxprofil (T.38 oder G.711) im SDP an (3). UM antwortet auf die REINVITE-Anforderung mit dem Signal "200 OK", das den SIP-Peer in den Zustand "Gehalten" versetzt (4). UM gibt einen REFER-Befehl aus, mit dem der SIP-Peer (CNG) an einen Endpunkt einer Faxpartnerlösung verwiesen wird, der aus den Konfigurationsdaten abgerufen wurde (5). Der SIP-Peer sendet den INVITE-Befehl für die Faxsitzung an die Partnerlösung (6). Die Faxpartnerlösung akzeptiert den INVITE-Befehl, und eine Mediensitzung mit dem SIP-Peer wird eingerichtet.

CNG-Benachrichtigung durch SIP-Peer

Der Anrufablauf in diesem Szenario erfolgt wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

CNG-Benachrichtigungen von einem SIP-Peer

CNG-Benachrichtigung durch SIP-Peer

Ein für eine UM-Pilotnummer eingehender Anruf wird als INVITE mit einem SDP-Voiceprofil (RTP/Audio) an UM geleitet (1). UM nimmt die Einladung an, und Mediendatenströme werden eingerichtet. Nach der Einrichtung des Anrufs initiiert der Anrufer die Faxübertragung (2). Der SIP-Peer erkennt den anrufenden Faxton (CNG). Der SIP-Peer benachrichtigt den UM-Server über die Faxnachricht, indem er eine CNG-Benachrichtigung im RFC 4733-Format über den RTP-Datenstrom sendet (3). UM gibt als Antwort auf die Benachrichtigung unmittelbar einen REFER-Befehl aus, sodass der SIP-Peer an einen Endpunkt einer Faxpartnerlösung verwiesen wird, der aus den Konfigurationsdaten abgerufen wurde (4). Der SIP-Peer sendet den INVITE-Befehl für die Faxsitzung an die Partnerlösung (5). Die Faxpartnerlösung akzeptiert den INVITE-Befehl (6), und eine Mediensitzung mit dem SIP-Peer wird eingerichtet.

CNG-Erkennung durch einen UM-Server

Der Anrufablauf in diesem Szenario erfolgt wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

CNG-Benachrichtigungen von einem UM-Server

CNGDetectionFAX

Ein für eine UM-Pilotnummer eingehender Anruf wird als INVITE mit einem SDP-Voiceprofil (RTP/Audio) an UM geleitet. UM nimmt die Einladung an, und Mediendatenströme werden eingerichtet (1). Nach der Einrichtung des Anrufs initiiert der Anrufer die Faxübertragung (2). Der UM-Server erkennt den Faxton (CNG) im RTP-Audiodatenstrom (3). UM gibt als Antwort auf die Benachrichtigung unmittelbar einen REFER-Befehl aus, sodass der SIP-Peer an einen Endpunkt einer Faxpartnerlösung verwiesen wird, der aus den Konfigurationsdaten abgerufen wurde (4). Der SIP-Peer sendet den INVITE-Befehl für die Faxsitzung an die Partnerlösung (5). Die Faxpartnerlösung akzeptiert den INVITE-Befehl (6), und eine Mediensitzung mit dem SIP-Peer wird eingerichtet.

Übersicht über die Faxübermittlung

Konfigurieren der Faxübermittlung

Beim Installieren der Unified Messaging-Serverrolle wird der Server nicht standardmäßig für die Verarbeitung eingehender Faxanrufe und die anschließende Zustellung an einen UM-aktivierten Benutzer konfiguriert. Um Exchange 2010 UM mit einem Faxpartnerserver zu konfigurieren, müssen Sie die UM-Postfachrichtlinie sowie die Authentifizierung zwischen dem UM-Server und dem Faxpartnerserver konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellen und Konfigurieren von eingehenden Faxen.

Telefonnummern und Faxübermittlung

In Exchange 2010 Unified Messaging stehen folgende Optionen zur Verfügung, wenn Sie den Faxempfang für UM-aktivierte Benutzer konfigurieren:

  • Eine DID-Telefonnummer (Direct Inward Dial), die bei Voicemail verwendet wird.

  • Eine separate DID-Telefonnummer, die für den Faxempfang verwendet wird.

  • Eine zentrale Faxnummer, auf der alle Faxnachrichten eingehen.

Eine einzelne DID-Telefonnummer

Wenn Sie einen Benutzer mithilfe des Assistenten zum Aktivieren von Unified Messaging oder des Cmdlets Enable-UMMailbox für Unified Messaging aktivieren, müssen Sie mindestens eine Durchwahlnummer für den Benutzer angeben. Diese Durchwahlnummer gilt nur für einen Benutzer und darf in einem bestimmten Satz Wähleinstellungen nur einmal vorkommen. Unified Messaging verwendet diese Durchwahl zum Suchen des richtigen Benutzers in Active Directory. Zudem wird sie für die Zustellung von Sprach- und Faxnachrichten an das Exchange 2010-Postfach des Benutzers verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Enable-UMMailbox.

In diesem Szenario verwendet der Benutzer eine einzelne DID-Nummer für Sprach- und Faxnachrichten. Diese Konfiguration ist einfach zu verwalten, und es werden keine zusätzlichen DID-Nummern verschwendet. Wenn bei Eingang eines Faxanrufs der Benutzer abwesend ist oder gerade telefoniert, nimmt UM den Anruf an, erkennt das Faxsignal, erstellt eine Faxnachricht und sendet diese an den Benutzer.

In diesem Szenario kann der Benutzer Anrufe von Faxgeräten erhalten. Er hat folgende Möglichkeiten:

  • Wenn es klingelt, nimmt er den Anruf nicht entgegen, sodass der Faxanruf von einem Unified Messaging-Server angenommen und weitergeleitet wird. Die Faxnachricht wird erstellt und an das Postfach des Benutzers weitergeleitet.

  • Er nimmt den Faxanruf entgegen und leitet ihn an sich selbst weiter, sodass ein Unified Messaging-Server den Anruf annimmt und weiterleitet. Die Faxnachricht wird erstellt und an das Postfach des Benutzers weitergeleitet.

  • Er wartet darauf, dass der Anrufer einen erneuten Faxsendeversuch startet, und lässt den Faxanruf an einen Unified Messaging-Server weiterleiten.

Bei Verwendung einer einzelnen DID-Nummer muss der Benutzer zusätzliche Aktionen ausführen, um Faxnachrichten zu empfangen.

Übersicht über die Faxübermittlung

Mehrere DID-Telefonnummern

Wenn Sie einen Benutzer für Unified Messaging aktivieren, müssen Sie mindestens eine Durchwahlnummer für diesen Benutzer eingeben. Sie können jedoch auch weitere Durchwahlnummern für einen UM-aktivierten Benutzer hinzufügen, indem Sie den Parameter SecondaryAddress des Cmdlets Set-Mailbox verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Set-Mailbox.

Wichtig

In Exchange 2007 SP1 können Sie das Cmdlet Set-Mailbox oder die Exchange-Verwaltungskonsole verwenden, um mehrere Durchwahlnummern hinzuzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Ändern einer Durchwahlnummer für einen UM-aktivierten Benutzer.

Das Hinzufügen mehrerer Durchwahlnummern ist für einen UM-aktivierten Benutzer in folgenden Fällen nützlich:

  • Beim Empfang vieler Faxnachrichten

  • Wenn zum Empfangen von Faxnachrichten kein Anruf entgegengenommen werden soll

  • Wenn beim Entgegennehmen von Telefonaten kein Faxsignal ertönen soll

Das Hinzufügen mehrerer Durchwahlnummern ist im Vergleich zu einer einzelnen Durchwahlnummer komplexer und erfordert unter Umständen zusätzliche Konfigurationseinstellungen auf einer PBX-Anlage. Zum Konfigurieren mehrerer Durchwahlnummern für einen UM-aktivierten Benutzer müssen DID-Durchwahlnummern verfügbar sein, die in der Organisation noch nicht genutzt werden. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung mehrerer Nummern für einen UM-aktivierten Benutzer nicht, wenn die Organisation nur über eine begrenzte Anzahl von DID-Durchwahlnummern verfügt.

Der Vorteil mehrerer DID-Telefonnummern besteht darin, dass der UM-aktivierte Benutzer Sprachanrufe auf der einen DID-Durchwahlnummer und Faxanrufe auf der anderen empfängt. Die Verwendung separater DID-Nummern für Voicemail und Faxanrufe ist für den Benutzer einfacher, auch wenn diese Methode komplexer ist und zusätzliche Konfigurationsschritte erfordert.

Wenn Sie zwei DID-Durchwahlnummern für einen bestimmten Benutzer konfigurieren, können diese aus unterschiedlichen UM-Wähleinstellungen stammen. In diesem Szenario können Sie einen Satz Wähleinstellungen erstellen, diesen Wähleinstellungen Unified Messaging-Server hinzufügen und einen Unified Messaging-Server als dedizierten Server zum Empfangen von Faxanrufen und Weiterleiten von Faxnachrichten an die Benutzer verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von UM-Wähleinstellungen.

Für die Konfiguration mehrerer DID-Durchwahlnummern für UM-aktivierte Benutzer stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Mehrere DID-Nummern (eine für Fax ohne Unified Messaging und eine für Voicemail)   Dieser Konfigurationstyp wird für jeden Benutzer einzeln aktiviert. Er wird verwendet, wenn zusätzliche oder nicht verwendete DID-Durchwahlnummern zur Verfügung stehen. Eine DID-Durchwahlnummer wird als Voicemailnummer und die andere als Faxnummer des Benutzers veröffentlicht. In diesem Szenario werden Sprachanrufe an einen Unified Messaging-Server weitergeleitet, wenn der Anruf nicht entgegengenommen wird oder das Besetztzeichen ertönt. Es wird eine Sprachnachricht erstellt und an das Postfach des UM-aktivierten Benutzers gesendet. Die andere Durchwahlnummer kann einem Faxgerät oder einem anderen Computer mit Faxmodem zugewiesen werden. Obwohl diese Konfiguration durchaus möglich ist, ist es nicht erforderlich, dass Unified Messaging-Server die Faxanrufe verarbeiten, und Faxnachrichten werden nicht an das Postfach des UM-aktivierten Benutzers gesendet.

  • Mehrere DID-Nummern (eine für Fax und eine für Voicemail)   Dieser Konfigurationstyp wird für jeden Benutzer einzeln aktiviert. Er wird verwendet, wenn die Organisation über mehrere DID-Durchwahlnummern verfügt. In diesem Szenario werden beide DID-Durchwahlnummern an einen Unified Messaging-Server weitergeleitet, wenn der Anruf nicht entgegengenommen wird oder das Besetztzeichen ertönt. Dieser erstellt dann abhängig von der gewählten DID-Durchwahlnummer eine Sprach- oder eine Faxnachricht. Auch wenn der Benutzer eine Nummer für Voicemail- und eine andere für Faxanrufe angibt, erkennt der Unified Messaging-Server den Anruftyp, der auf der DID-Durchwahlnummer eingeht, und kann eine Sprach- oder Faxnachricht für beide DID-Durchwahlnummern erstellen. Dies ist besonders hilfreich, wenn ein Benutzer kein separates Faxgerät bzw. keinen dedizierten Computer mit Faxmodem für eingehende Faxanrufe besitzt.

  • Zwei DID-Nummern (eine "Phantomdurchwahlnummer" für Fax- und eine für Sprachanrufe)   Dieser Konfigurationstyp wird für jeden Benutzer einzeln aktiviert. Im Grunde handelt es sich hierbei um die gleiche Konfiguration, wie bei zwei DID-Nummern (eine für Fax- und eine für Sprachanrufe). In dieser Konfiguration jedoch wird die für Faxanrufe verwendete Nummer des UM-aktivierten Benutzers in der PBX-Anlage als "Phantomdurchwahlnummer" konfiguriert. Auf dieser "Phantom"-DID-Durchwahlnummer eingehende Anrufe werden immer an den Unified Messaging-Server weitergeleitet.

    Der Vorteil dieser Konfigurationsart besteht darin, dass eingehende Faxanrufe von einem Unified Messaging-Server angenommen werden. Wenn ein Anruf nicht entgegengenommen wird, erstellt der Unified Messaging-Server ein Fax und leitet es an das Postfach des UM-aktivierten Benutzers weiter, ohne diesen zu stören. Dies ist möglich, weil sich kein Telefon- oder Faxgerät in der Nähe des Benutzers befindet und er deshalb kein Klingeln bei eingehenden Anrufen hört.

    Der Nachteil bei dieser Konfiguration ist, dass Sie über zusätzliche DID-Durchwahlnummern verfügen müssen. Außerdem muss die PBX-Anlage für die Weiterleitung des Anrufs auf einen Unified Messaging-Server konfiguriert werden.

Zentrale Faxnummer

Wenn Sie einen Benutzer mithilfe des Assistenten zum Aktivieren von Unified Messaging oder des Cmdlets Enable-UMMailbox für Unified Messaging aktivieren, müssen Sie mindestens eine Durchwahlnummer für den Benutzer angeben. Diese Art der Faxkonfiguration wird in den einzelnen Unified Messaging-Wähleinstellungen definiert.

Bei einigen Organisationen, insbesondere wenn diese täglich viele Faxnachrichten erhalten, muss möglicherweise eine Faxnummer für die gesamte Organisation veröffentlicht werden. Diese Faxnummer wird dann von sämtlichen Anrufern verwendet, die Faxnachrichten an Benutzer der Organisation senden. Diese Konfiguration ist in folgenden Situationen hilfreich:

  • Ein Benutzer innerhalb der Organisation empfängt für eine effektive Verwaltung zu viele Faxnachrichten in seinem Postfach.

  • Ein Benutzer empfängt zu viele Spam-Faxnachrichten in seinem Postfach.

  • Die Geschäftslogik ist zu komplex für eine garantierte Erstellung einer Transportregel. Dies ist möglicherweise der Fall, wenn in einer Organisation bestimmte Faxnachrichten an eine Gruppe und andere an eine andere Gruppe geleitet werden soll. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den folgenden Themen:

  • Das Filtern von Faxnachrichten mit Outlook ist nicht effektiv.

Wenn eine Faxnummer für die gesamte Organisation veröffentlicht wird, kann die Organisation steuern, welche Faxtypen von Benutzern empfangen werden. Der Vorteil dieser Konfiguration besteht darin, dass nur eine einzelne DID-Durchwahlnummer oder eine externe Telefonnummer erforderlich ist. Außerdem ist keine separate DID-Nummer für die Faxübermittlung für die einzelnen UM-aktivierten Benutzer erforderlich. Allerdings ist entsprechendes Personal erforderlich, das eingehende Faxnachrichten anhand der Informationen auf dem Deckblatt oder der Nachricht selbst an die Benutzer verteilt.

Hinweis

In Exchange 2010 Unified Messaging ist die Verwendung einer zentralen Faxnummer mit OCR (Optical Character Recognition, optische Zeichenerkennung) nicht verfügbar. Diese Art der Konfiguration kann eine zentrale Faxnummer verwenden. Statt einer Weiterleitung an den Empfänger durch entsprechendes Personal empfängt die Faxsoftware das Fax, führt OCR durch und versucht den Empfänger anhand der Informationen auf dem Deckblatt oder in der Faxnachricht zu ermitteln.

Journalfunktion bei UM-Faxnachrichten

Viele Organisationen, die die Journalfunktion implementieren, verwenden ggf. auch Unified Messaging, um ihre E-Mail-Nachrichten, Voicemail und die Faxinfrastruktur zu konsolidieren. Möglicherweise wünschen Sie jedoch nicht, dass der Journalvorgang Journalberichte für Nachrichten generiert, die von Unified Messaging generiert werden. In diesem Fall können Sie entscheiden, ob Voicemailnachrichten und Benachrichtigungen über verpasste Anrufe, die von einem Exchange 2010 Unified Messaging-Server verarbeitet werden, erfasst oder ausgelassen werden sollen. Wenn in Ihrer Organisation die Erfassung derartiger Nachrichten nicht erforderlich ist, können Sie den Speicherplatz, der zum Speichern von Journalberichten benötigt wird, verringern, indem Sie diese Nachrichten nicht berücksichtigen. Wenn Sie den Journalvorgang für Voicemailnachrichten und Benachrichtigungen über verpasste Anrufe aktivieren bzw. deaktivieren, wird diese Änderung auf alle Hub-Transport-Server in Ihrer Organisation angewendet. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Journalen.

Hinweis

Nachrichten, die von einem Unified Messaging-Server generierte Faxe enthalten, werden immer erfasst, selbst wenn Sie eine Journalregel konfigurieren, die keine Erfassung von Unified Messaging-Voicemailnachrichten und Benachrichtigungen über verpasste Anrufe festlegt.

Übersicht über die Faxübermittlung

 © 2010 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.