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Planen digitaler Objektbibliotheken (SharePoint Server 2010)

 

Gilt für: SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

In diesem Artikel werden die Aufgaben zum Planen einer digitalen Objektbibliothek in Microsoft SharePoint Server 2010 beschrieben.

Die SharePoint Server 2010-Objektbibliothek, eine Art Dokumentbibliothek, ist eine Sammlung von Mediendateien – z. B. Bild-, Audio- und Videodateien –, die gemeinsam mit anderen Websitebenutzern verwendet werden können. In diesem Artikel finden Sie zunächst eine Übersicht über die Objektbibliothek und wie Sie diese planen. Anschließend werden zusätzliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Planung verschiedener Aspekte der Verwaltung digitaler Objekte in einem Unternehmen beschrieben.

Informationen zur Verwaltung digitaler Objekte finden Sie unter Verwalten von digitalen Objekten (Übersicht) (SharePoint Server 2010).

Inhalt dieses Artikels:

  • Übersicht über die Objektbibliothek

  • Planen von Objektbibliotheken

  • Planen der Berechtigungen und der Sicherheit

  • Planen des Speicherplatzes und der Leistung

  • Planen der Metadaten und der Suche

  • Planen von Webparts und Webseiten

  • Planen der Clientunterstützung

Übersicht über die Objektbibliothek

Objektbibliotheken sind Sammlungen von Mediendateien wie z. B. Bild-, Audio- und Videodateien in SharePoint Server 2010, die Sie gemeinsam mit anderen Websitebenutzern nutzen. Im Rahmen der Planung der Verwaltung digitaler Objekte müssen Sie die Objektbibliothek definieren, die den Anforderungen Ihrer Organisation am ehesten entspricht. Die Objektbibliothek ist lediglich eine SharePoint Server-Bibliothek mit spezialisierten Inhaltstypen für digitale Objekte, weshalb Sie zum Planen einer Lösung für digitale Objekte weitgehend die gleichen Methoden wie zum Planen einer Dokumentverwaltungslösung verwenden.

Für die Verwendung einer Objektbibliothek gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Als allgemeine Dokumentbibliothek für digitale Objekte auf der Teamebene   Hierbei kann es sich einfach um einen Speicherplatz für Bild-, Audio- und Videodateien für die Verwendung durch Ihr Team handeln. Sie sollten jeder Person im Team die Berechtigungen zum Hochladen, Organisieren und Verwalten von Objekten erteilen. Sie können aber auch die Aufgabe zum Organisieren und Verwalten von Objekten auf eine kleine Untergruppe von Personen in Ihrem Team einschränken.

    Hinweis

    Das Livestreaming von Audio- oder Videoinhalten wird von SharePoint Server 2010 nicht unterstützt.

  • Als zentrales Repository für digitale Objekte für die Organisation   In dieser Situation können Sie die Inhaltsgenehmigung und Workflow für alle Objekte verwenden, die der Bibliothek hinzugefügt werden. Und es können Personen mit unterschiedlichen Rollen vorhanden sein, die für separate Phasen des Genehmigungsvorgangs verantwortlich sind. Beispielsweise könnten Grafikdesigner und Audio-/Videoproduzenten Objekte in die Bibliothek hochladen. Ein Inhalts-Manager könnte aber für die Selektierung eingehender Objekte und deren Genehmigung für die Veröffentlichung sowie für das Zuweisen zusätzlicher Metadaten zu Objekten verantwortlich sein.

Planen von Objektbibliotheken

Die Planung der Objektbibliotheken für Ihre Lösung für digitale Objekte besteht im Wesentlichen aus den folgenden Schritten:

  1. Identifizieren der Rollen für die Verwaltung digitaler Objekte

  2. Analysieren der Objektverwendung

  3. Planen der Organisation von Objektbibliotheken

  4. Planen von Inhaltstypen

  5. Planen der Inhaltssteuerung für digitale Objekte

  6. Planen von Workflows

  7. Planen von Richtlinien

  8. Weitere Verwendungsmöglichkeiten für eine Objektbibliothek

Identifizieren der Rollen für die Verwaltung digitaler Objekte

Wie bei der Planung einer Dokumentbibliothek besteht der erste Schritt bei der Planung einer digitalen Objektbibliothek darin, die Teilnehmer und Beteiligten für die Lösung zu bestimmen. Dies hilft beim Beantworten von Fragen, wie z. B. wer digitale Objekte in der Organisation erstellt, welche Objekttypen von diesen Personen erstellt werden, wer die Objekte verwaltet sowie wer die Server wartet, auf denen die Objekte gespeichert werden. Weitere Informationen und ein Arbeitsblatt zum Aufzeichnen der gesammelten Daten finden Sie unter Identifizieren der Benutzer und Analysieren der Dokumentverwendung.

Analysieren der Objektverwendung

Nachdem Sie festgelegt haben, wer an den Objekten arbeitet, bestimmen Sie die Objekttypen, an denen diese Personen arbeiten, sowie die Art der Verwendung der Objekte. Diese Analyse hilft Ihnen bei der Festlegung wichtiger Informationen, wie z. B. der Strukturierungsart der Objektbibliotheken, der Anzahl der erforderlichen Bibliotheken, der zu verwendenden Inhaltstypen für die Objekte sowie der auf die Objektbibliotheken anzuwendenden Informationsverwaltungsrichtlinien. Die meisten digitalen Objekte sind wesentlich größer als Standarddokumente, weshalb Sie auch die Speicherkapazität planen müssen. Weitere Informationen und ein Arbeitsblatt zum Aufzeichnen der gesammelten Daten finden Sie unter Identifizieren der Benutzer und Analysieren der Dokumentverwendung.

Planen der Organisation von Objektbibliotheken

Beim Planen der Objektbibliotheken müssen Sie Entscheidungen zu den Bibliotheken treffen, insbesondere wo diese erstellt werden sollen, wie sie verwendet werden müssen, wie viele Bibliotheken erforderlich sind sowie wie diese organisiert werden sollen. Für die Planung von Objektbibliotheken verwenden Sie die gleichen Methoden wie für die Planung von Dokumentbibliotheken. In diesem Abschnitt werden spezielle Überlegungen für die Planung von Objektbibliotheken beschrieben:

  • Bestimmen der Anzahl erforderlicher Objektbibliotheken

  • Festlegen des Speicherorts für die Objektbibliothek

  • Auswählen einer festen Bibliothek oder einer Bibliothek für die Zusammenarbeit

  • Festlegen der Organisation der Objektbibliothek

Bestimmen der Anzahl erforderlicher Objektbibliotheken   Diese Festlegung hängt wie bei den vorherigen Analyse- und Planungsschritten auch von der Verwendungsweise der Objektbibliothek ab. Angenommen, Sie verfügen über einzelne Teams, die Objektbibliotheken für die Zusammenarbeit verwenden müssen und die beim Bearbeiten von Objekten die Inhaltssteuerung wie z. B. die Versionsverwaltung verwenden müssen. In diesem Fall können Sie eine Objektbibliothek für jede Teamwebsite erstellen, die eine Objektbibliothek benötigt. Anschließend können die Teams ihre eigenen Objekte verwalten. Wenn die Objektbibliothek als umfangreiches zentrales Repository für die Verwendung durch viele Teams dienen soll, können Sie eine einzelne Objektbibliothek erstellen und die Berechtigungen anpassen und auf jene Benutzer einschränken, die die Bibliothek verwenden, verwalten und durchsuchen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Dokumentbibliotheken (SharePoint Server 2010).

Hinweis

Falls Sie den datenträgerbasierten Cache für eine Webanwendung aktivieren, verwendet jede Websitesammlung innerhalb dieser Webanwendung den Cache. Wenn der datenträgerbasierte Cache für die meisten Websites nicht erforderlich ist, sollten Sie eine separate Webanwendung eventuell nur für jene Webanwendungen mit einer Objektbibliothek, für die der datenträgerbasierte Cache erforderlich ist, verwenden.

Festlegen des Speicherorts für die Objektbibliothek   Der Speicherort für die Objektbibliothek hängt von deren geplanter Verwendung ab. Für eine allgemeine, auf der Teamebene verwendete Objektbibliothek können Sie die Objektbibliothek auf der Websiteebene erstellen. Für ein zentrales Repository können Sie die Objektbibliothek auf der Websitesammlungsebene erstellen. Falls die Objektbibliothek zusammen mit einer Webveröffentlichungssite verwendet wird, platzieren Sie die Bibliothek in derselben Websitesammlung wie die Veröffentlichungssite, damit von Veröffentlichungsseiten verwendete Objektdateien für die Veröffentlichungssite verfügbar sind. Bestimmen Sie mithilfe Ihrer Objektanalyse, wer Objekte erstellt und verwendet sowie wie diese Objekte verwendet werden. Dies hilft bei der Festlegung, wo Objektbibliotheken im Unternehmen benötigt werden.

Auswählen einer festen Bibliothek oder einer Bibliothek für die Zusammenarbeit   Je nach Szenario handelt es sich in erster Linie entweder um eine feste Bibliothek, in die abgeschlossene Objekte eingecheckt werden und die schreibgeschützt ist, oder aber um eine Umgebung für die Zusammenarbeit, in der die Versionsverwaltung für die Bibliothek aktiviert ist und Benutzer mit den entsprechenden Berechtigungen vorhandene Objekte lesen und in diese schreiben können.

Festlegen der Organisation der Objektbibliothek   Sie können alle Objekte im Stammverzeichnis der Objektbibliothek speichern und benutzerdefinierte Ansichten zum Anzeigen von Objekten für Bibliotheksbenutzer basierend auf bestimmten Kriterien verwenden. Darüber hinaus können Sie Ordner zum Speichern von Objekten basierend auf von Ihnen angegebenen Kriterien verwenden. Beispielsweise können Sie alle Videos in einem Ordner und alle Audiodateien in einem anderen Ordner speichern. Sie könnten aber auch Ordner basierend auf Produkten erstellen und alle Objekte für ein bestimmtes Produkt in den einzelnen Ordnern speichern. Bestimmen Sie mithilfe Ihrer Objektanalyse die gängigsten Szenarien für die Verwendungsweise von Objekten in Ihrer Organisation.

Planen von Inhaltstypen

Bei den in einer Objektbibliothek enthaltenen Inhaltstypen handelt es sich um "Bild", "Audio" und "Video". In Abhängigkeit von den Klassifizierungsanforderungen der Organisation können Sie entweder diese Inhaltstypen verwenden oder eigene benutzerdefinierte Inhaltstypen erstellen, die von diesen abgeleitet sind. Beispielsweise können Sie zwei separate Inhaltstypen für Poster und Produktlogos erstellen und die grundlegenden Merkmale für diese neuen Inhaltstypen vom Inhaltstyp "Bild" ableiten. Auf diese Weise können Sie separate Eigenschaften für die beiden neuen Inhaltstypen zuordnen, unterschiedliche Workflows angeben oder aber unterschiedliche Informationsverwaltungsrichtlinien auf der Basis der Inhaltstypen festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Inhaltstypen und Workflows (SharePoint Server 2010).

Planen der Inhaltssteuerung für digitale Objekte

Für digitale Objekte planen Sie den geeigneten Steuerungsgrad für jeden Inhaltstyp und jeden Speicherort. Wenn es sich z. B. bei der Objektbibliothek um eine Lösung für die Zusammenarbeit handelt, können Sie mithilfe der Versionsverwaltung aufeinander folgende Iterationen von Objekten in der Bibliothek speichern und die Benutzer zwingen, dass sie Objekte ein- und auschecken, bevor sie Objekte bearbeiten. Darüber hinaus können Sie ein Genehmigungsverfahren definieren, mit dem Objekte genehmigt werden müssen, bevor sie für eine Zielgruppe verfügbar gemacht werden können. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Versionsverwaltung, der Inhaltsgenehmigung und des Auscheckens (SharePoint Server 2010).

Planen von Workflows

Mithilfe von Workflows führen Sie Verwaltungsaufgaben für Objekte in der Objektbibliothek aus, so wie Sie das von Dokumenten in einer Dokumentverwaltungsbibliothek gewohnt sind. Dabei werden die folgenden wichtigen Fragen aufgeworfen: Müssen Objekte überprüft und genehmigt werden, bevor sie von Objektconsumern verwendet werden können? Wer ist für die Verwaltung des Ablaufdatums von Objekten verantwortlich? Werden Objekte nach deren Ablauf beibehalten oder gelöscht? Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Inhaltstypen und Workflows (SharePoint Server 2010).

Planen von Richtlinien

Für jeden Inhaltstyp, der in der Objektbibliothek verwendet werden soll, müssen Sie die Informationsverwaltungsrichtlinien planen, die bestimmen, wie Objekte überwacht, aufbewahrt und bezeichnet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Informationsverwaltungsrichtlinien (SharePoint Server 2010).

Wichtig

Von SharePoint Server 2010 wird nicht automatisch der Schutz durch die Verwaltung von Informationsrechten (Information Rights Management, IRM) auf Audio- oder Videoinhalte angewendet, die in einer SharePoint Server 2010-Objektbibliothek gespeichert sind. Wenn darüber hinaus in SharePoint Server 2010 gespeicherte Audio- oder Videoobjekte von einem Benutzer angezeigt werden, werden möglicherweise Kopien dieser Objekte im lokalen Browsercache des Benutzers gespeichert. Der Media Player von SharePoint Server 2010 unterstützt die Wiedergabe von durch IRM geschützten Audio- und Videoformaten, bei denen der DRM-Schutz durch einen externen IRM-Anbieter angewendet wurde, der von Microsoft Silverlight 3 oder nachfolgenden Versionen unterstützt wird. Weiter Informationen finden Sie unter Verwaltung digitaler Rechte (Digital Rights Management, DRM) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=154933&clcid=0x407).

Weitere Verwendungsmöglichkeiten für eine Objektbibliothek

In der folgenden Tabelle werden zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten für eine Objektbibliothek in SharePoint Server 2010 aufgelistet.

Feature Beschreibung

Podcasts

Mit den neuen Audio- und Videoinhaltstypen, die in Objektbibliotheken enthalten sind, kann der RSS-Feed der Bibliothek für das Podcasting verwendet werden. Die Benutzer können die URL für den RSS-Feed der Bibliothek in ihrer Podcastanwendung eingeben, um Updates zu erhalten, wenn der Objektbibliothek neue Audio- und Videodateien hinzugefügt werden. Weitere Informationen zum Hochladen von Audio- und Videodateien finden Sie unter Einrichten einer Bibliothek zum Speichern von Bild-, Audio- und Videodateien.

Vorgeschlagene Speicherorte für Inhaltsbrowser

Bei Verwendung einer Veröffentlichungssite kann die URL für eine Objektbibliothek in einer separaten Website der Liste Vorgeschlagene Speicherorte für Inhaltsbrowser für die Veröffentlichungssite hinzugefügt werden. Auf diese Weise können Inhaltsersteller auf die Objektbibliothek zugreifen, wenn sie Objekte auf Webseiten in SharePoint Server 2010 oder in Anwendungen der Microsoft Office 2010-Suite wie z. B. Microsoft Word einfügen.

Inhaltsorganisation

Wenn Sie eine Objektbibliothek als zentrales Repository verwenden, sollten Sie eventuell mit dem Inhaltsorganisationsfeature das Routing von Objekten automatisieren, die von Benutzern in die Bibliothek hochgeladen werden. Wenn Sie das Inhaltsorganisationsfeature in Websiteeinstellungen starten, wird automatisch eine neue Bibliothek erstellt, die als Abgabebibliothek bezeichnet wird. Dies ermöglicht das Erstellen von Regeln, wie dieser Bibliothek hinzugefügte Objekte an andere Bibliotheken wie z. B. die Objektbibliothek weitergeleitet werden. Beispielsweise können Sie alle Audioobjekte an einen Ordner der Objektbibliothek weiterleiten, während alle Videoobjekte in einem anderen Ordner gespeichert werden.

Die Verwendung der Inhaltsorganisation bietet unter anderem den Vorteil, dass Sie festlegen können, dass für bestimmte Metadatenfelder eine Benutzereingabe erforderlich ist, wenn neue Objekte hinzugefügt werden. Auf diese Weise haben Sie die Kontrolle darüber, wo unterschiedliche Objekttypen gespeichert werden. Und außerdem wird der Arbeitsaufwand reduziert, der andernfalls für Inhalts-Manager anfallen würde, die für die Verwaltung der Objektbibliotheken und der darin enthaltenen Objekte zuständig sind.

Veröffentlichte Links

Administratoren können in Clientanwendungen der Microsoft Office 2010-Suites wie z. B. Word, Microsoft Excel und Microsoft PowerPoint SharePoint-Websites und -Listen Links zu hinzufügen. Diese Links werden in den Dialogfeldern Öffnen, Speichern und Speichern unter auf der Registerkarte Meine SharePoint-Websites angezeigt, wenn Sie Dokumente in diesen Anwendungen öffnen und speichern. Die Benutzer können veröffentlichten Linklisten manuell Links zu hinzufügen, indem sie zu einer Bibliothek navigieren und auf Mit Office verbinden klicken. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen oder Löschen von Verknüpfungen mit Office-Clientanwendungen (SharePoint Server 2010).

Planen der Berechtigungen und der Sicherheit

Die Planung der Berechtigungen und der Sicherheit in einer Objektbibliothek ist mit der Planung der Berechtigungen und der Sicherheit in einer Dokumentbibliothek identisch. Weitere Informationen zu den verfügbaren Standardgruppen, Berechtigungsstufen und der Verwendung von benutzerdefinierten Gruppen oder Berechtigungsstufen finden Sie unter Bestimmen der zu verwendenden Berechtigungsstufen und Gruppen (SharePoint Server 2010).

Planen des Speicherplatzes und der Leistung

Eine Objektbibliothek ist eine spezielle Art von Dokumentbibliothek. Deshalb ähnelt die Bestimmung der Speicherplatzanforderungen für digitale Objekte der Bestimmung der Speicherplatzanforderungen für Dokumente. Der wichtigste Unterschied ist, dass Objektbibliotheken weniger Objekte als Dokumentbibliotheken enthalten. Die Objekte in einer Objektbibliothek sind aber größer als die Objekte in einer Dokumentbibliothek. Beim Planen des Speicherplatzes sollten Sie den Inhalt analysieren, um zu bestimmen, wie viele Objekte in der Objektbibliothek gespeichert werden und welche durchschnittliche Größe diese Objekte aufweisen. Angenommen, es sind 50.000 Objekte vorhanden, die eine durchschnittliche Dateigröße von 10 Megabyte (MB) aufweisen. In diesem Fall müssen auf dem Datenbankserver mindestens 500 Gigabyte (GB) Speicherplatz vorhanden sein. Wenn Sie den datenträgerbasierten BLOB-Cache (Binary Large Object) verwenden, müssen Sie außerdem sicherstellen, dass auf dem Front-End-Webserver ausreichend Speicherplatz für die zwischengespeicherten Dateien verfügbar ist.

In Abhängigkeit vom Typ der in Ihrer Objektbibliothek gespeicherten digitalen Objektdateien sollten Sie den datenträgerbasierten BLOB-Cache und die Bitratendrosselung aktivieren, um die Leistung für die Benutzer zu verbessern. Generell empfiehlt es sich, den datenträgerbasierten BLOB-Cache zu aktivieren. Wenn der datenträgerbasierte BLOB-Cache aktiviert ist, werden die angegebenen Dateitypen auf dem Front-End-Webserver gespeichert, um die Auslastung des Datenbankservers zu verringern, wenn diese Dateien angefordert und den Benutzern bereitgestellt werden.

Falls Sie die Objektbibliothek zum Bereitstellen von Audio- und Videodaten für Benutzer verwenden, sollten Sie stets den BLOB-Cache sowie die Bitratendrosselung auf dem Server aktivieren. Die Bitratendrosselung steuert, mit welcher Geschwindigkeit Audio- und Videodateien auf den Client heruntergeladen werden, damit die Leistung der Website nicht beeinträchtigt wird. Die Bitratendrosselung ermöglicht außerdem das progressive Herunterladen und Anzeigen dieser Objekte durch die Benutzer. Weitere Informationen zum datenträgerbasierten Cache finden Sie unter Planen im Hinblick auf Zwischenspeicherung und Leistung (SharePoint Server 2010). Weitere Informationen zum Aktivieren und Konfigurieren der Bitratendrosselung finden Sie unter Infodatei zur Bitratendrosselung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=154962&clcid=0x407).

Planen der Metadaten und der Suche

Durch das Hinzufügen von Metadaten, die den Typ und den Inhalt eines digitalen Objekts beschreiben, wird die Erkennung von Inhalt in einer Objektbibliothek erheblich verbessert. Denken Sie bei der Planung einer Objektbibliothek daran, dass Rich-Media-Dateien nicht automatisch durchsuchbar sind, da sie keinen Text enthalten, der von einer Suchmaschine indiziert werden kann. Die Metadaten, die zum Beschreiben digitaler Objekte verwendet werden, können Informationen wie z. B. den Titel, die Beschreibung, den Autor, das Urheberrecht und Unternehmensschlüsselwörter einschließen, die zusätzliche Details zu dem Objekt liefern. Manche Metadaten, wie z. B. die Größe und die Dimensionen eines Bilds, werden beim Hochladen des Objekts in der Objektbibliothek automatisch eingegeben. Andere Metadaten, wie z. B. eine Textbeschreibung eines Bilds, werden manuell hinzugefügt. Und zwar durch den Objektersteller, wenn das Objekt hochgeladen wird, oder durch den Bibliotheks-Manager beim Selektieren der eingehenden Objekte oder beim Ausführen administrativer Aufgaben, wie z. B. dem Hinzufügen von Schlüsselwörtern oder des Genehmigungsstatus zu Bibliotheksobjekten.

Planen von Webparts und Webseiten

In SharePoint Server 2010 gibt es viele Webparts und Feldsteuerelemente, die hinzugefügt oder aktualisiert wurden, um die neuen Inhaltstypen zu nutzen, die in einer Objektbibliothek enthalten sind. Webparts werden von Inhaltsbesitzern Webzonen auf Webpartseiten hinzugefügt, während Feldsteuerelemente von Siteentwicklern und Designern Veröffentlichungsseiten hinzugefügt werden. Weitere Informationen zu Webparts und Feldsteuerelementen finden Sie unter Grundlegendes zu Webparts und Feldsteuerelementen in SharePoint Server 2007-Veröffentlichungswebsites. Es folgen Beispiele für Webparts und Feldsteuerelemente, mit denen digitale Objekte angezeigt werden:

  • Medienwebpart und Feldsteuerelement   Hiermit wird ein eingebettetes Video auf einer Webseite angezeigt.

  • Bildwebpart und Feldsteuerelement   Hiermit werden Bilder auf einer Webseite angezeigt.

  • Webpart für Inhaltsabfragen   Hiermit werden Elemente von allen Websites in einer Websiteauflistung, eine ausgewählte Website oder eine Unterwebsite oder aber eine bestimmte Liste oder Bibliothek angezeigt. Die Abfrage kann so konfiguriert werden, dass eine Liste von Elementen basierend auf einer Liste und Inhaltstypen zurückgegeben wird, und sie kann gefiltert und einer bestimmten Zielgruppe zugeordnet werden.

Wenn Sie Webseiten für Websites entwerfen, sollten Sie darauf achten, welche Felder Benutzern in Webseiten und Webparts verfügbar gemacht werden sollen, damit die Benutzer die benötigten Objekte finden. Sie können die Informationen anpassen, die angezeigt werden, wenn ein Benutzer mit der Maus auf ein Objekt in der Objektbibliothek zeigt, indem Sie die Miniaturansicht auf der Seite Bibliothekseinstellungen bearbeiten.

Planen der Clientunterstützung

Wenn Unternehmensbenutzer in der Lage sein sollen, die in SharePoint Server 2010 angebotenen Rich-Media-Funktionen zu nutzen, installieren Sie Silverlight 3 oder nachfolgende Versionen auf allen Clientcomputern, mit denen auf Ihre Websites zugegriffen wird. Sie müssen planen, wie und wann Silverlight 3 installiert wird. Werden z. B. alle Benutzer auf die Objektbibliothek zugreifen? Müssen alle Benutzer Silverlight 3-Player installieren? Verlangt die Organisation eine verwaltete Bereitstellung des Silverlight 3-Clients auf allen Desktops, oder sollen die Benutzer den Client bei Bedarf installieren können? Weitere Informationen zu Silverlight 3 finden Sie unter Silverlight (Übersicht) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=154002&clcid=0x407).

Hinweis

Wenn ein Benutzer, der Silverlight 3 nicht auf einem Computer installiert hat, ein Audio- oder Videoobjekt wiederzugeben versucht, wird dieses Objekt im jeweiligen Mediaprogramm geöffnet, das auf dem Computer als Standardplayer festgelegt ist.

See Also

Concepts

Verwalten von digitalen Objekten (Übersicht) (SharePoint Server 2010)