Hot-Add-Speicherkonfiguration

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-02-22

Microsoft® Exchange Server Analyzer fragt die Microsoft WMI-Klasse (Windows®-Verwaltungsinstrumentation –Windows® Management Instrumentation) Win32_Computer System ab, um zu ermitteln, ob der Server Hot-Add-Speicherfunktionen unterstützt. Exchange Server Analyzer fragt außerdem die WMI-Klasse Win32_OperatingSystem ab, um folgendes zu ermitteln.

  • Wurde die Option /3GB in der Datei Boot.ini festgelegt.
  • Wurde der Kernel für die physischen Adresserweiterungen (PAE) geladen.
  • Welche Edition des Betriebssystems wird auf dem Server ausgeführt.

Schließlich fragt Exchange Server Analyzer den folgenden Registrierungseintrag ab, um zu bestimmen, ob der Parameter DynamicMemory vorhanden ist und richtig festgelegt wurde:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management

Wenn Microsoft Exchange Server Analyzer ermittelt, dass die folgenden Kriterien zutreffen, zeigt das Tool einen Fehler an:

  • Der Computer unterstützt Hot-Add-Speicher, und die Funktion ist standardmäßig aktiviert.
  • Der Computer führt Microsoft Windows Server™ 2003, Enterprise Edition oder Windows Server 2003, Datacenter Edition aus.
  • Der PAE-Kernel wurde geladen.
  • Die Option /3GB wurde in der Datei Boot.ini festgelegt.
  • Der Registrierungsparameter DynamicMemory ist gar nicht, auf Null oder auf einen Wert größer als 3 festgelegt.
noteAnmerkung:
Wenn der Computer Hot-Add-Speicher unterstützt, aber der Hersteller der Hardware hat diese Funktion standardmäßig deaktiviert, zeigt Exchange Server Analyzer eine Warnung, aber keine Fehlermeldung an.

Die Hot-Add-Speicherfunktion wurde mit Windows Server 2003, Enterprise Edition und Windows Server 2003, Datacenter Edition eingeführt, damit Systemadministratoren den physischen Speicher eines Computers ergänzen können, ohne ihn neu starten zu müssen. Diese Funktion ist auf Servern nützlich, die speicherintensive relationale Datenbankanwendungen wie Microsoft SQL Server ausführen. Da Exchange Server aber nicht mehr als 4 GB of physischen Speicher verwenden kann, ist diese Funktion für Exchange Server nicht nützlich.

Nicht alle Computer unterstützen Hot-Add-Speicher. Einige Hardwarehersteller haben bei den entsprechenden Computern die Funktion standardmäßig aktiviert, andere bieten Steuerungsmöglichkeiten innerhalb von BIOS (Basic Input Output System) an. Wenn beim Starten Hot-Add-Speicher aktiviert wird, muss der Betriebssystemkernel vorab Speicherplatz zuweisen, damit auch später zum Computer hinzugefügter Speicher verwaltet werden kann. Deshalb werden Kernelressourcen auf der Grundlage der Fähigkeiten des Computers und nicht auf der Grundlage des tatsächlich Installierten zugewiesen. Kernelspeicher ist auf Computern, die Microsoft Exchange Server ausführen, eine wertvolle Ressource. Aufgrund der Natur des von Exchange Server verwendeten physischen Speichers, können durch Deaktivieren der Hot-Add-Speicherfunktion zusätzliche Leistung und mehr Skalierbarkeit erzielt werden, da der Kernel eventuell in erheblichem Umfang Ressourcen zu Speicher zuordnet, der möglicherweise nie installiert wird. Bleibt diese Funktion aktiviert, so kann die maximale Größe des Auslagerungspools erheblich kleiner als erwartet sein. Dies kann einen deutlichen Leistungsrückgang, Systemstillstand und letztlich auch einen Ausfall des Dienstes verursachen.

Beispiele für die erwartete maximale Größe des ausgelagerten Pools (höhere Werte wären besser):

  • 240 MB   Ein Computer mit 4 GB physischen Speichers, ohne oder mit deaktiviertem Hot-Add-Speicher
  • 210 MB   Ein Computer mit 4 GB physischen Speichers, der aber bis zu 32 GB Hot-Add-Speicher unterstützen kann
  • 160 MB   Ein Computer mit 4 GB physischen Speichers, der aber bis zu 64 GB Hot-Add-Speicher unterstützen kann
importantWichtig:
Dieser Artikel enthält Informationen zum Bearbeiten der Registrierung. Stellen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung sicher, dass Sie für den Fall eines Problems mit dem Wiederherstellungsprozess für die Registrierung vertraut sind. Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Registrierung finden Sie im Hilfethema „Wiederherstellen der Registrierung" in Regedit.exe oder Regedt32.exe.

So beheben Sie dieses Problem auf Computern, die Windows Server 2003 Service Pack 1 (SP1) oder höher ausführen

  1. Setzen Sie den folgenden Registrierungsparameter, um die Hot-Add-Speicherfunktion zu deaktivieren:

    Pfad

    HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management

    Wert

    DynamicMemory

    Typ

    REG_DWORD

    Daten

    0x1

    noteAnmerkung:
    Der Wert für diesen Konfigurationsparameter gibt die Größe des maximal adressierbaren physischen Speichers in GB an, einschließlich des Hot-Add-Speichers, wenn der zum Startzeitpunkt installierte Speicher nicht größer ist. Wenn der Wert auf 1 festgelegt wird, reserviert der Kernel Speicherplatz von insgesamt 1 GB Systemspeicher oder den gesamten, beim Start installierten physischen Speicher, falls dieser größer ist.
  2. Starten Sie den Computer neu

So beheben Sie dieses Problem auf Computern, die Windows Server 2003 ohne Service Pack 1 ausführen

  • Wenden Sie sich an Ihren Hardwareanbieter, um zu ermitteln, ob die Hot-Add-Speicherfunktion in BIOS deaktiviert werden kann.

  • Wenn der Hot-Add-Speicher nicht über die Hardware gesteuert werden kann, empfiehlt es sich, die Aktualisierung auf Windows Server 2003 Service Pack 1 durchzuführen und dann dieses Verfahren zur Lösung des Problems zu befolgen, um den Parameter DynamicMemory zu implementieren. Wenn Sie nicht auf Service Pack 1 aktualisieren können, besteht auch die Möglichkeit, die Option /NOPAE in der Datei Boot.ini festzulegen. Durch Aktivieren dieser Option, wird der Computer gezwungen, Speicher oberhalb der 4 GB-Grenze nicht mehr zu erkennen. Verwenden Sie diese Option auf Computern unter Windows Server 2003 vor Service Pack 1, nicht aber auf Computern mit Service Pack 1, weil dadurch unbeabsichtigt neue Funktionen wie die Unterstützung für Data Execution Prevention (DEP) deaktiviert werden können.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Unterstützung von Hot-Add-Speicher in Windows Server 2003, finden Sie unter "Hot-Add Memory Support in Windows Server 2003" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=57183).