USERVA wird falsch festgelegt

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-10-10

Microsoft® Exchange Server Analyzer fragt drei Microsoft WMI-Klasse (Windows®-Verwaltungsinstrumentation – Windows® Management Instrumentation) ab, um die Größe des physischen Speichers in dem Exchange Server-Computer und die Größe des virtuellen Adressenspeicherplatzes zu bestimmen, der für Prozesse im Benutzermodus reserviert wird, die auf dem Exchange Server-Computer ausgeführt werden. In der folgenden Tabelle werden die Klassen und Schlüssel beschrieben, die von Microsoft Exchange Server Analyzer ausgewertet werden.

Abgefragte Klasse Abgefragte Schlüssel Beschreibung

Win32_OperatingSystem

MaxProcessMemorySize

Maximaler Speicher in KB, der einem Prozess zugewiesen werden kann.

Win32_ComputerSystem

TotalPhysicalMemory

Größe des Arbeitsspeichers (RAM, Random Access Memory) in Byte, der im Computer installiert ist.

Win32_Service

Started

Status der Dienstinstanz. Der Wert True gibt an, dass der Dienst ausgeführt wird; der Wert False gibt an, dass der Dienst nicht ausgeführt wird.

Microsoft Exchange Server Analyzer liest außerdem den folgenden Registrierungseintrag, um die Microsoft Windows-Version zu bestimmen, die auf dem Exchange Server-Computer ausgeführt wird:

HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\CurrentVersion

Der Wert 4.0 für CurrentVersion gibt an, dass auf dem Exchange Server-Computer Microsoft Windows NT® 4.0 ausgeführt wird. Der Wert 5.0 zeigt an, dass auf dem Exchange Server-Computer Windows 2000 Server ausgeführt wird, und der Wert 5.2 zeigt an, dass auf dem Exchange Server-Computer Windows Server™ 2003 ausgeführt wird.

Schließlich sendet Exchange Server Analyzer eine Abfrage an den Active Directory®-Verzeichnisdienst, um den Zähler für das Attribut homeMDBBL des Postfachspeicherobjekts (msExchPrivateMDB) zu bestimmen. Das Ergebnis ist die Anzahl der Postfächer auf dem Exchange Server-Computer.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass alle folgende Kriterien erfüllt sind, wird eine Warnmeldung angezeigt:

  • Der Exchange Server-Computer wird auf Windows Server 2003 ausgeführt.
  • Der Wert TotalPhysicalMemory ist größer als 1073741824.
  • Der Wert MaxProcessMemorySize ist gleich 3145600.
  • Der Clusterdienst (ClusSvc) hat für Win32_Service\Started den Wert True, oder der Exchange Server-Computer enthält mehr als 20 Postfächer.

Diese Warnung gibt an, dass der Exchange Server-Computer nicht optimal für die Verwendung von virtuellem Speicher konfiguriert ist. Speziell /USERVA 3030 = Startschalter ist in der Datei Boot.ini des Exchange Server-Computers nicht vorhanden. Das Hinzufügen dieses Schalters ermöglicht eine größere Skalierbarkeit und bessere Leistung.

Windows Server 2003 unterstützt für boot.ini zwei Startschalter (/3GB und /USERVA), mit denen Sie die Zuweisung und Verwendung des Speichers und Speicheradressraums festlegen können. Ungeachtet der Menge des physischen Speichers im System verwendet Windows einen virtuellen Adressraum von 4 GB, wobei 2 GB Prozessen im Benutzermodus (z. B. Anwendungen) und 2 GB Prozessen im Kernelmodus (z. B. Treibern für das Betriebssystem und den Kernelmodus) zugewiesen sind. Diese Startschalter können zum Reservieren von mehr Speichers für Anwendungen (3 GB) und weniger Arbeitsspeicher für das Betriebssystem (1 GB) auf Systemen verwendet werden, die über mindestens 1 GB physischen Arbeitsspeicher verfügen. Dieser zusätzliche virtuelle Adressenspeicherplatz hilft beim Reduzieren des Grads der Speicherfragmentierung im Informationsspeicherprozess auf einem Exchange Server-Computer. Der /3GB-Schalter wird verwandt, um diese Zuordnungsänderung zu beeinflussen. Der Schalter wird in der Datei Boot.ini des Systems eingegeben und tritt nach einem Neu-Start in Kraft. Dieser Schalter sollte nur auf Exchange-Servern mit einem Speicher ab 1 GB verwendet werden, auf denen eines der folgenden Betriebssysteme ausgeführt wird:

  • Microsoft Windows Server 2003, Standard Edition
  • Microsoft Windows Server 2003, Enterprise Edition
  • Microsoft Windows Server 2003, Datacenter Edition
importantWichtig:
Der /3GB-Schalter darf nicht unter Windows 2000 Server verwendet werden, da er nicht unterstützt wird und zu Abstürzen des Betriebssystems oder von Anwendungen führen kann. Darüber hinaus wird der /3GB-Schalter unter den oben genannten Betriebssystemen nur unterstützt, wenn ein physischer Speicher von mindestens 1 GB verfügbar ist.

Der Schalter /USERVA wurde neu in Windows Server 2003 eingeführt. Mithilfe des Schalters kann die Unterteilung des virtuellen Adressraums zwischen Prozessen im Benutzermodus und Prozessen im Kernelmodus präziser gesteuert werden. Dieser Schalter sollte nur für Anwendungen verwendet werden, z. B. Exchange Server 2003, und zwar mit den bestimmten Werten, die von den Anwendungen unterstützt werden. Bei der Verwendung in Exchange Server 2003-Systemen sollte /USERVA immer 3030 entsprechen (d. h. /USERVA=3030). Dieser Wert bewirkt, dass dem Betriebssystem zusätzlich 40 MB zugewiesen werden, sodass Sie weitere Benutzer hinzufügen können, ohne dass alle verfügbaren Systemressourcen belegt werden.

So beheben Sie diese Warnung unter Windows Server 2003

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Arbeitsplatz, und wählen Sie Eigenschaften aus. Das Dialogfeld Systemeigenschaften wird angezeigt.

  2. Klicken Sie auf die Registerkarte Erweitert.

  3. Klicken Sie im Bereich Starten und Wiederherstellen auf Einstellungen. Das Dialogfeld Starten und Wiederherstellen wird angezeigt.

  4. Klicken Sie im Bereich Systemstart auf Bearbeiten. Dadurch wird die Windows-Datei Boot.ini in Microsoft Editor geöffnet.

  5. Fügen Sie der Startzeile im Abschnitt [Operating Systems] die folgenden Optionen hinzu: /3GB /USERVA=3030

  6. Speichern Sie die Änderungen, und schließen Sie Editor.

  7. Klicken Sie zweimal auf OK, um die geöffneten Dialogfelder zu schließen, und starten Sie den Verzeichnisserver anschließend neu, damit die Änderung wirksam wird.

Weitere Informationen zum Verwenden der Startschalter /3GB und /USERVA finden Sie in den folgenden Microsoft Knowledge Base-Artikeln: