Der Maximalwert für zwischengespeicherte Ansichten ist zu hoch festgelegt

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-07-21

Microsoft® Exchange Best Practices Analyzer fragt den Active Directory®-Verzeichnisdienst ab, um zu bestimmen, ob die maximale Anzahl zwischengespeicherter Ansichten pro Datenbank geändert wurde. Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass das Attribut msExchMaxCachedViews auf einen größeren Wert als 20 festgelegt wurde, zeigt das Analyzer eine Warnung an. Die konfigurierte Anzahl der zwischengespeicherten Ansichten pro Datenbank ist in der Ausgabe von Microsoft Exchange Server Analyzer enthalten. Eine optimale Methode besteht darin, fünf bis 20 zwischengespeicherte Ansichten zuzulassen.

msExchMaxCachedViews ist ein Attribut der Objektklasse msExchangePrivateMDB. Daher verfügt jedes Postfach-Datenbankspeicherobjekt in Active Directory über einen Attributwert msExchMaxCachedViews. Der Attributwert msExchMaxCachedViews gibt die maximale Anzahl der Ansichten an, die für einen bestimmten Ordner in einem Postfach zwischengespeichert werden. In diesem Kontext verweist "Ansicht" auf die Ordner, die angezeigt werden, wenn ein Benutzer auf ein Microsoft Office Outlook® 2003-Postfach oder eine höhere Version des Office Outlook-Postfachs eines anderen Benutzers zugreift. Wenn Benutzer mit anderen Benutzern gemeinsam auf einen Outlook-Ordner zugreifen, generiert Exchange Server eine Ansicht, in der private Elemente ausgeblendet werden.

Wenn ein Outlook-Benutzer zum ersten Mal den Kalender, den Kontaktordner oder andere Daten eines anderen Benutzers anzeigt, kann es bei der Anzeige zu Verzögerungen kommen. Nach der erstmaligen Anzeige kann bei nachfolgenden Versuchen die Anzeige schneller erfolgen. Nach einer gewissen Zeit wird die Anzeige jedoch wieder verzögert, wenn der Benutzer versucht, erneut auf den Ordner zuzugreifen. Die Verzögerung macht sich am stärksten bemerkbar, wenn der Ordner sehr viele Elemente enthält. Das ist der Fall, wenn im Ordner über 5000 Elemente enthalten sind.

Bei der Anwendung einer Ansicht auf einen Ordner werden Suchordner im Exchange-Speicher für jeden einzelnen Benutzer erstellt, der auf den Outlook-Ordner zugreift. Wenn ein Suchordner erstellt wird, wird er für spätere Verwendungen zwischengespeichert. Bevor Exchange Server einen neuen Suchordner erstellt, wird ermittelt, ob der Suchordner nicht bereits vorhanden ist. Wenn der Suchordner vorhanden ist, wird der zwischengespeicherte Suchordner verwendet, um die nachfolgende Anzeige zu beschleunigen.

Das Attribut msExchMaxCachedViews definiert, wie viele Suchordner in einem bestimmten Ordner zwischengespeichert werden. Das Attribut msExchMaxCachedViews kann z. B. definieren, wie viele Suchordner im Kalenderordner zwischengespeichert werden.

Wenn viele Benutzer die Outlook-Ordner gemeinsam verwenden, müssen Sie entscheiden, wie die Serverressourcen und akzeptable Client-Leistungswerte aufeinander abgestimmt werden sollen. Wenn ein Suchordner zwischengespeichert wird, wird ein Suchordner aktualisiert, sobald die Daten im Suchordner geändert werden. Bei solchen Aktualisierungen werden Prozessor- und Datenträgerressourcen verwendet. Wenn mehrere Zwischenspeicherungen des Suchordners verwaltet werden, wird die Prozessorleistung und die Datenträgerleistung weiter beeinträchtigt.

Wenn Exchange Server erstmals einen Suchordner erstellt, muss der Benutzer beim Erstellen des Suchordners möglicherweise mit Wartezeiten rechnen.

Angenommen, ein Exchange-Server ist mit 11 Suchordnern konfiguriert. Elf ist die Standardanzahl für Suchordner. Benutzer A verwendet den Kalenderordner mit 15 anderen Benutzern gemeinsam. Benutzer B greift auf den Ordner zu und muss warten, bis sein Suchordner erstellt ist. Nach der Erstellung des Suchordners für Benutzer B ist der Zugriff auf den Kalenderordner von Benutzer A schnell. Angenommen, Benutzer B greift am gleichen Tag nicht mehr auf den Ordner zu. In der Zwischenzeit, wenn 11 andere Benutzer auf den Ordner zugreifen, werden für sie eindeutige Suchordner erstellt. Da nur 11 Suchordner zwischengespeichert werden, muss Benutzer B, wenn er das nächste Mal auf den Kalender von Benutzer A zugreift, während der Erstellung eines neuen Suchordners für ihn erneut warten.

Als optimale Methode empfiehlt es sich, die maximale Anzahl der Suchordnerzwischenspeicherungen auf höchstens 20 zu begrenzen. Beim Überschreiten dieses Wertes, insbesondere bei Ordnern mit mehr als 5000 Elementen, kann es zur Überlastung des Servers kommen, weil der Server versucht, die zwischengespeicherten Ordner zu verwalten.

Eine weitere optimale Methode besteht darin, mindestens fünf Zwischenspeicherungen zuzulassen. Wenn Benutzer die Outlook-Ordner mit mehreren Benutzern gemeinsam verwenden, wirkt sich das Zwischenspeichern von nur vier Suchordnern negativ auf die Client-Erfahrungen aus und bewirkt, dass der Server mehr Ressourcen verwendet, um häufiger erneut zwischenzuspeichern.

Das Attribut msExchMaxCachedViews kann auch für Datenbanken mit Öffentlichen Ordnern festgelegt werden. Suchordner werden auch für Öffentliche Ordner erstellt. In der Standardeinstellung sind Öffentliche Ordner freigegebene Ressourcen, auf die viele Benutzer zugreifen können. Wenn Öffentliche Ordner viel Post empfangen, sollten Sie die Suchordner minimieren, weil Exchange Server beim Aktualisieren der Suchordner möglicherweise viel Prozessor- und Datenträgerleistung verbraucht. Weiterhin ist es nicht als optimale Methode anzusehen, die Client-Erfahrungen zu optimieren, indem viele Suchordnerzwischenspeicherungen bereitgestellt werden, wenn viele unterschiedliche Benutzer auf einen öffentlichen Ordner zugreifen. Diese Zwischenspeicherungen werden vermutlich verworfen, wenn für neue Benutzer neue Suchordner erstellt werden.

CautionVorsicht:
Wenn Sie das ADSI-Bearbeitungs-Snap-In (Active Directory Service Interfaces), das LDP-Tool (ldp.exe) oder einen anderen LDAP-Client (Lightweight Directory Access Protocol), Version 3, verwenden und die Attribute der Active Directory-Objekte nicht ordnungsgemäß ändern, können schwerwiegende Probleme verursacht werden. Diese Probleme erfordern möglicherweise eine Neuinstallation von Microsoft Windows Server™ 2003, Exchange Server 2003 oder von beiden Anwendungen. Sie ändern Active Directory-Objektattribute auf eigenes Risiko.

Damit dieses Verfahren abgeschlossen werden kann, benötigen Sie das Tool ADSI-Bearbeitung. Weitere Informationen zur Verwendung der ADSI-Bearbeitung finden Sie im Thema ADSI-Bearbeitung (adsiedit.msc).

So ändern Sie das Attribut msExchMaxCachedViews

  1. Starten Sie die ADSI-Bearbeitung.

  2. Erweitern Sie die folgenden Knoten:

    • Container Konfiguration
    • Konfiguration
    • Dienste
    • Microsoft Exchange
    • Organisationsname
    • Administrative Gruppen
    • Name der administrativen Gruppe
    • Server
    • InformationStore
    • Name der Speichergruppe
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Bereich Details auf Datenbankname, und wählen Sie anschließend Eigenschaften aus.

  4. Doppelklicken Sie im Feld Attribute auf msExchMaxCachedViews.

  5. Geben Sie im Dialogfeld Ganzzahlattribut-Editor im Feld Wert eine ganze Zahl zwischen 5 und 20 ein, und klicken Sie dann auf OK.

  6. Klicken Sie auf Übernehmen, und schließen Sie dann die ADSI-Bearbeitung.

  7. Warten Sie mindestens 15 Minuten, bis die Replikation abgeschlossen ist, und starten Sie dann den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst auf dem Exchange-Server neu, auf dem die Änderung erfolgt ist.