Die Anzahl der fortlaufenden Aufrufe, die zurzeit auf den Virenscanner warten, befindet sich in der Nähe des Grenzwerts

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-09-16

Microsoft® Exchange Server Analyzer Tool untersucht das FCL-Protokoll (Function Call Log) von Exchange, die Datei Store.fcl, um die Anzahl aktueller, fortlaufender komponentenübergreifender Aufrufe des Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienstes (Store.exe) an die VAPI-Komponente (Virus API) zu ermitteln.

Exchange Server Analyzer fragt außerdem den Schlüssel ScanningThreads aus dem folgenden Registrierungseintrag ab, um die maximal zulässige Anzahl von Threads für VAPI-Komponentenaufrufe zu bestimmen:

HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\VirusScan

Fortlaufende Aufrufe sind Anforderungen vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (Store.exe) an andere Komponenten, die noch keine Antwort erhalten haben, wenn die Exchange FCL-Daten in die Datei Store.fcl geschrieben werden.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass die Anzahl fortlaufender Aufrufe vom Exchange-Informationsspeicherdienst (Store.exe) an die VAPI-Komponente die maximal zulässige Anzahl von Threads erreicht, wird ein Fehler angezeigt.

Wenn komponentenübergreifende Aufrufe vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (Store.exe) auf eine Antwort warten, können RPC-Threads (Remote Procedure Call, Remoteprozeduraufruf) diese Anforderungen im Hintergrund unterstützen, sodass es zu Exchange Server-Leistungsproblemen kommt, z. B. zu Verzögerungen der Serverantworten an die Clients.

Fortlaufende Aufrufe vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst an die VAPI-Komponente können folgende Ursachen haben:

  • Aktualisierungen eines Virenscanners, die dazu führen, dass die Objekte im Informationsspeicher erneut geprüft werden
  • Ein fehlerhaft konfigurierter Virenscanner
  • Verarbeitung einer umfangreichen Nachricht oder Anlage durch die Virenscannersoftware

Um diesen Fehler zu beheben, führen Sie folgende Schritte aus:

  • Planen Sie Aktualisierungen des Antivirenmoduls in Zeiten mit geringer Ressourcenbelastung, d. h. außerhalb von Spitzennutzungsintervallen.
  • Erwägen Sie, die Virenscannersoftware neu zu installieren (außerhalb von Spitzennutzungsintervallen)
  • Untersuchen Sie die Konfiguration Ihres Virenscannermoduls hinsichtlich der ordnungsgemäßen Threadkonfiguration, Ausschlüssen auf Dateiebene usw. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 823166, "Überblick über Exchange Server 2003 und Antivirus-Software" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=823166).
  • Vergrößern Sie die Threadanzahl für die Virenscanner-API:
    Der optimale Wert für ScanningThreads ist (2 * NumberOfProcessors) + 1. Auf einem Server mit zwei Prozessoren, auf dem Exchange Server ausgeführt wird, ist beispielsweise der optimale Wert für ScanningThreads gleich 5.
    noteAnmerkung:
    Bei aktiviertem Hyper-Threading beträgt der Wert für NumberOfProcessors das Zweifache der Anzahl der physikalischen Prozessoren. Es wird empfohlen, sich beim Hersteller Ihrer Antivirussoftware zu erkundigen, ob in dieser Formel physische oder logische Prozessoren verwendet werden sollen.
importantWichtig:
Dieser Artikel enthält Informationen zum Bearbeiten der Registrierung. Stellen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung sicher, dass Sie für den Fall eines Problems mit dem Wiederherstellungsprozess für die Registrierung vertraut sind. Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Registrierung finden Sie im Hilfethema "Wiederherstellen der Registrierung" in Regedit.exe oder Regedt32.exe.

So vergrößern Sie die Threadanzahl

  1. Öffnen Sie einen Registrierungseditor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKLM\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\VirusScan

  3. Doppelklicken Sie im rechten Bereich auf ScanningThreads.

  4. Geben Sie den Wert ein, der aus der obigen Formel zurückgegeben wird.

  5. Schließen Sie den Registrierungs-Editor, und starten Sie anschließend den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst neu, damit die Änderung wirksam wird.

Lesen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung den Microsoft Knowledge Base-Artikel 256986 "Beschreibung der Microsoft Windows-Registrierung" unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=256986, der weitere Informationen zum Bearbeiten der Registrierung enthält.

  • Im Abschnitt "Weitere Informationen" dieses Themas finden Sie weitere Artikel.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu den in Microsoft Exchange Server 2003 üblicherweise verwendeten Virenprüfprogrammen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 823166, "Überblick über Exchange Server 2003 und Antivirus-Software" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=823166).

Weitere Informationen zu den in Microsoft Exchange 2000 Server üblicherweise verwendeten Virenprüfprogrammen finden Sie im Knowledge Base-Artikel 328841, "XADM: Exchange und Antivirus-Software" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=328841).

Weitere Informationen zur Leistung von Exchange Server finden Sie im "Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47576).

Weitere Informationen zur Behandlung von Leistungsproblemen von Exchange Server finden Sie im Handbuch "Troubleshooting Microsoft Exchange Server Performance" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47588).

Weitere Informationen zur Behandlung von Leistungsproblemen von Informationsspeichern finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 257725, "XADM: Sammeln von Diagnosedaten zur Problembehandlung des Informationsspeichers" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=257725).