Der DSAccess-Benutzercache ist voll

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-05-05

Microsoft® Exchange Server Analyzer fragt die Microsoft WMI-Klasse (Windows®-Verwaltungsinstrumentation – Windows® Management Instrumentation) Win32_PerfRawData_MSExchangeDSAccess_MSExchangeDSAccessCaches ab, um den aktuellen Wert für TotalEntriesMemoryUserData zu bestimmen. Wenn Microsoft Exchange Server Analyzer feststellt, dass der Wert für TotalEntriesMemoryUserData gleich der Gesamtgröße (MaxMemoryUser) des DSAccess-Benutzercaches (Directory Service Access –Verzeichnisdienstzugriff) ist, wird eine Warnung angezeigt.

Bei DSAccess handelt es sich um eine interne Komponente von Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003, die den Zugriff der Exchange-Komponenten auf den Active Directory®-Verzeichnisdienst steuert. Die primäre Funktion von DSAccess stellt das Verwalten von Informationen zu verschiedenen verzeichnisbezogenen Ereignissen und Vorgängen dar. Zum Beispiel ermittelt DSAccess die Active Directory-Topologie und stellt fest, ob Domänencontroller und globale Katalogserver verfügbar sind und auf Abfragen reagieren. Außerdem werden alle Verzeichnisabfragen von internen Exchange-Komponenten, z. B. vom Exchange-Speicher, über DSAccess weitergeleitet. Diese Abfragen betreffen u. a. die Empfängeradressauflösung sowie die Konfigurationseinstellungssuche. Zu den Aufgaben von DSAccess gehört die Verwaltung eines Caches im Arbeitsspeicher, in dem ein Teil der Ergebnisse dieser Abfragen vorgehalten werden, sodass diese bei einer erneuten Anforderung derselben Informationen aus dem DSAccess-Cache abgerufen werden können, anstatt eine erneute LDAP-Abfrage (Lightweight Directory Access Protocol) an Active Directory zu stellen.

In Exchange 2000 Server wurde für den Benutzercache anfangs eine Größe von 25 MB festgelegt. Auf Exchange 2000 Server-Computern, die eine große Anzahl von Microsoft Office Outlook® 2003-Clients verwalten, war die als Standard vorgegebene Größe des DSAccess-Benutzercache nicht ausreichend. Um die Leistung zu steigern, wurde der Standardwert für den Benutzercache optimiert und in Exchange Server 2003 auf 140 MB festgelegt.

Da die Standardeinstellung für die maximale Größe des DSAccess-Benutzercaches von 25 MB bei Exchange 2000 Server in 140 MB bei Exchange Server 2003 geändert wurde, wird diese Warnmeldung wahrscheinlich bei Exchange 2000 Server-Computern angezeigt. Unabhängig davon, welche Version von Exchange diese Warnmeldung generiert, sollte dieses Problem so schnell wie möglich behoben werden. In Systemen mit zu kleinem DSAcess-Cache ist die lokale Nachrichtenübermittlung und die Namensauflösung des Adressbuchs unter Umständen langsamer als gewünscht.

Die maximale Größe des Benutzercaches kann manuell über einen Registrierungseintrag auf dem Exchange-Server konfiguriert werden. MaxMemoryUser ist ein Exchange 2000 Server-Registrierungsparameter, mit dem ein Exchange-Administrator die maximale Speichermenge steuern kann, die Benutzerdatenobjekte im DSAccess-Cache belegen dürfen.

Der Wert MaxMemoryUser wird häufig in Verbindung mit dem Wert MaxMemoryConfig verwendet, der die maximale Speichergröße steuert, die für Benutzerdatenobjekten im DSAccess-Cache zur Verfügung stehen. Wenn Sie den Wert für MaxMemoryUser wie im folgenden Verfahren beschrieben bearbeiten bzw. entfernen, sollten Sie auch den Wert für MaxMemoryConfig bearbeiten bzw. entfernen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Der Wert „DSAccess configuration cache“ weicht vom Standardwert ab.

importantWichtig:
Dieser Artikel enthält Informationen zum Bearbeiten der Registrierung. Stellen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung sicher, dass Sie für den Fall eines Problems mit dem Wiederherstellungsprozess für die Registrierung vertraut sind. Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Registrierung finden Sie im Hilfethema „Wiederherstellen der Registrierung“ in Regedit.exe oder Regedt32.exe.

So beheben Sie dieses Problem auf einem Exchange 2000 Server-Computer

  1. Öffnen Sie einen Registrierungs-Editor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Instance0

  3. Erhöhen Sie den Wert für MaxMemoryUser. Wenn dieser Wert DWORD nicht vorhanden ist, kann er manuell erstellt werden. Der Datenwert für den Registrierungsschlüssel wird in Kilobyte (KB) angegeben, d. h., ein Dezimalwert von 140000 entspricht 140 MB.

  4. Erhöhen Sie den Wert für MaxMemoryConfig. Wenn dieser Wert DWORD nicht vorhanden ist, kann er manuell erstellt werden. Der Wert für diesen Registrierungseintrag wird in Kilobyte (KB) angegeben. Es wird ein Wert von 5000 (dezimal) empfohlen. Dies entspricht 5 MB.

  5. Schließen Sie den Registrierungs-Editor, und starten Sie den Microsoft Exchange-Systemaufsichtsdienst neu, damit die Änderung wirksam wird.

So beheben Sie dieses Problem auf einem Exchange Server 2003-Computer

  1. Öffnen Sie einen Registrierungs-Editor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKLM\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Instance0

  3. Wenn MaxMemoryUser vorhanden und auf einen Wert unter 140 MB konfiguriert ist, löschen Sie den Wert MaxMemoryUser. Wenn MaxMemoryUser vorhanden und auf einen höheren Wert als 140 MB festgelegt wurde, erhöhen Sie den Wert um 10 Prozent.

  4. Wenn MaxMemoryConfig vorhanden ist, löschen Sie den Wert.

  5. Schließen Sie den Registrierungs-Editor, und starten Sie den Exchange-Systemaufsichtsdienst neu, damit die Änderung wirksam wird.

Machen Sie sich vor dem Bearbeiten der Registrierung mit den entsprechenden Vorgängen vertraut. Lesen Sie dazu den Microsoft Knowledge Base-Artikel 256986 „Beschreibung der Microsoft Windows-Registrierung“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=256986.

Weitere Informationen zu DSAccess finden Sie im Knowledge Base-Artikel 250570, „Verzeichnisdienst-Servererkennung und DSAccess-Verwendung“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=250570).