RPC Performance Counters Indicate Poor Server Performance
[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-04-24
Microsoft® Exchange Server Analyzer hat festgestellt, dass Ihr Server nicht mit optimaler Leistung arbeitet. Exchange Server Analyzer wertet zahlreiche RPC-Leistungsindikatoren (Remote Procedure Call, Remoteprozeduraufruf) aus. Weichen die gemeldeten Daten der RPC-Leistungsindikatoren von den in der folgenden Tabelle aufgeführten Stufen ungünstig ab, wird eine Warnung angezeigt.
Anzahl der Benutzer auf dem Exchange-Server | Schwellenwert für durchschnittliche RPC-Wartezeit |
---|---|
Unter 500 |
Im Durchschnitt über 15 |
Größer als oder gleich 500, aber unter 3000 |
Im Durchschnitt über 30 |
Über 3000 |
Im Durchschnitt über 50 |
Die folgenden Leistungsindikatoren werden in diesem Artikel erörtert, und sie werden mit dem Leistungsobjekt MSExchangeIS verwaltet:
- Durchschnittliche Wartezeit für RPC
- Anforderungen von RPC
Durchschnittliche Wartezeit für RPC
Der Leistungsindikator RPC Averaged Latency zeichnet, in Millisekunden (ms), die durchschnittliche Verarbeitungszeit für die letzten 1024 Pakete auf. Die Wartezeit stellt dar, wie lange es dauert, bis der Prozess Store.exe ein Paket nach Erhalt wieder zurückgibt. Der Leistungsindikator RPC Averaged Latency enthält keinerlei Netzwerkwartezeiten oder solche Wartezeiten, die durch Einflüsse außerhalb des Prozesses Store.exe eingeführt werden. Obwohl die Leistungsindikatordaten aus RPC Averaged Latency keine Netzwerkübertragungszeiten beinhalten, stellen sie Daten über den kürzesten Zeitraum zur Verfügung, den Client-Computer auf eine Antwort vom Server gewartet haben. Wenn die Daten des Leistungsindikators RPC Averaged Latency einen geringeren Wert als 50 ms aufweisen, kann der Server die Anforderungen in einer angemessenen Zeitspanne verarbeiten. Wenn der Leistungsindikator mehrere Sekunden lang mehr als 50 ms anzeigt, bedeutet dies, dass der Server Probleme hat, mit der Belastung Schritt zu halten. Im Ergebnis kann dies dazu führen, dass Benutzer Verzögerungen beim Zugriff auf Ihre E-Mail erleben. Wenn die durchschnittliche Wartezeit mehr als 100 ms beträgt, wird den Benutzern das folgende Popup-Fenster auf den Microsoft Office Outlook®-Clientcomputern angezeigt. "Abrufen von Daten aus Exchange Server."
Interpretieren Leistungsindikators für die durchschnittliche RPC-Wartezeit
Der Zähler RPC Averaged Latency kann in den beiden folgenden Situationen irreführend sein:
- Zuerst wird vermutet, dass einige MAPI-Operationen viel Zeit benötigen. Wenn der Clientcomputer z. B. nach einem Ordner sucht, der Tausende von Elementen enthält, um alle Elemente zu finden, die komplexen Kriterien entsprechen, ist es völlig normal, dass eine solche Operation mehrere Sekunden dauert. Wenn auf dem Server wenige Benutzer vorhanden sind, verursacht dieser fortlaufende Vorgang eine Spitze für den Wert von RPC Average Latency. Wenn die RPC-Last auf dem Server gering ist, beobachten Sie den Durchschnittswert über einen längeren Zeitraum (mindestens einige Minuten lang), statt auf das kurzzeitige, veränderliche Verhalten zu reagieren.
- Es kann aber auch die zweite Situation eintreten, dass die RPC/Last auf dem Server sehr niedrig ist. Manchmal kann sich die Wartezeit je nach der Aktivität des am stärksten ausgelasteten Benutzers dramatisch ändern. Weil die Serverlastung besonders hoch ist, können besonders umfangreiche Operationen durch einen einzelnen Benutzer dazu führen, dass die Daten über die durchschnittliche RPC-Wartezeiten ungewollt verzerrt werden.
Anforderungen von RPC
Der Leistungsindikator RPC Averaged Latency zeichnet die Anzahl der Anforderungen von Client-Computern, die von Exchange zum jeweiligen Zeitpunkt verarbeitet werden. Der Zähler hat einen Maximalwert von 100. Sobald der Exchange-Datenspeicher 100 RPC-Operationen verarbeitet, lehnt er neue Verbindungen regelmäßig ab. Auf einem gut konfigurierten Server sollte die Anzahl der unbearbeiteten Anforderungen kleiner als 50 sein. Wenn diese Zahl über einen längeren Zeitraum hinweg größer als 50 ist, bedeutet dies, das RPCs gesichert werden und auf Verarbeitung warten. In solch einer Situation müssen Client-Computer wahrscheinlich Wartezeiten in Kauf nehmen.
Interpretieren von RPC-Anforderungen
Der Schwellenwert von 50 Anforderungen ist nicht strikt einzuhalten. Bei einem gering ausgelasteten Server beginnen möglicherweise Leistungsprobleme aufzutreten, bevor der Leistungsindikator den Wert 30 erreicht. Ein stark ausgelasteter Server funktioniert jedoch u. U. auch bei 50 Anforderungen noch ordnungsgemäß. Idealerweise sollte für jeden Server ein Basiswert für diesen Leistungsindikator gemessen werden. Exchange Server Performance Troubleshooting Analyzer verwendet den Schwellenwert 50, der für die meisten großen Server geeignet ist.
Im Vergleich zu einem stark ausgelasteten Server besitzt ein wenig ausgelasteter Server einen geringeren Wert für RPC-Anfragen. Dies liegt daran, dass auf einem gering belasteten Server weniger Threads mit der Last mithalten müssen. Damit ein stärker ausgelasteter Server nicht in Rückstand gerät und einen höheren RPC-Anforderungswert erhält, muss er mehr Arbeiten gleichzeitig ausführen. Deshalb impliziert der größere RPC-Anforderungswert auf einem schwer belasteten Server für sich allein kein Leistungsproblem. Um die „Langsamkeit“ des Servers zu beurteilen, müssen Sie auch den Leistungsindikator RPC Average Latency berücksichtigen.
Ursachen von Latenz
Eine Zunahme der Wartezeiten kann folgende Ursachen haben:
- Eine Zunahme der RPC-Last
- Ein Engpass bei einer oder mehreren Serverressourcen
Eine Zunahme der Wartezeiten kann folgende Ursachen haben:
- Hohe RPC-Last (oder jede andere Serverbelastung)
- Hardwarefehlfunktion oder Konfigurationsfehler
So beheben Sie diesen Fehler
Befolgen Sie die Empfehlungen und Vorgehensweisen, die in den folgenden Ressourcen zu Exchange Server 2003 und Exchange Server 2007 enthalten sind:
- Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47576)
- Troubleshooting Exchange Server Performance (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47588).
- Exchange 2007 - Leistungsprobleme (https://technet.microsoft.com/de-de/library/bb397229(EXCHG.80).aspx)