Konfiguration und Leistung von Exchange Server

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-09-06

Microsoft® Exchange Server Analyzer hat festgestellt, dass Ihr Exchange-Server nicht für optimale Leistung konfiguriert ist.

Im normalen Betrieb greifen die Exchange-Server auf verschiedene Dateien zu. Der Speicherort der Dateien kann zu einem Leistungsengpass beitragen. Gruppen von untereinander abhängigen Dateiten, z. B. Laufwerke für Transaktionsprotokolle, werden auch als Ressourcen bezeichnet.

Wenn die Verteilung dieser Ressourcen zu einem Datenträgerengpass beiträgt, zeigt Exchange Server Analyzer möglicherweise eine Warnung oder einen Fehler zum Speicherort der Ressourcen auf dem Exchange-Server an. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass bestimmte Ressourcen von anderen Lastanforderungen isoliert sind, verschieben Sie diese Ressourcen auf ein dediziertes Speichergerät. Die folgende Liste beschreibt, wie Ressourcen verwendet werden, und sie enthält Empfehlungen dafür, wie Sie die jeweiligen Ressourcen konfigurieren können.

  • **Transaktionsprotokolllaufwerke   **Die Transaktionsprotokolldateien verwalten den Zustand und die Integrität der EDB- und STM-Dateien. Dies bedeutet, dass in Wirklichkeit die Protokolldateien die Daten darstellen. Es wurde für jede Speichergruppe eine Transaktionsprotokolldatei eingestellt. Da die Transaktionsprotokolle eine kritische Sicherungskomponente für die Daten in den Datenbankdateien von Exchange Server darstellen, muss Exchange Server alle Daten an die Protokolldatei übergeben, ehe viele der Transaktionen auf Daten beendet werden können. Verzögerungen beim Schreiben auf dem Transaktionsprotokolllaufwerk können die Leistung des Servers erheblich beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Laufwerke für das Transaktionsprotokoll isolieren, damit die Laufwerke ihr eigenes Festplattenteilsystem haben, das nicht auch von anderen Servern, Anwendungen oder Ressourcen genutzt wird. Um die beste Leistung zu erzielen, sollte jedes Transaktionsprotokoll über ein dediziertes Laufwerk verfügen.
  • **Speicherort des TEMP-Laufwerks   **Bei erstmaliger Installation legt das Betriebssystem den Speicherort der temporären Datei auf das Laufwerk fest, das vom Betriebssystem verwendet wird. Dies bedeutet, dass jede E/A auf dem TEMP-Laufwerk mit den E/A konkurriert, die von diesem Laufwerk für Programme und Auslagerungsdateioperationen ausgeführt werden. Dieser Wettbewerb um E/A beeinträchtigt die Leistung. Das TEMP-Laufwerk wird für die Mail-Übermittlung und für die Inhaltskonvertierung von großen Nachrichten genutzt. Wenn das TEMP-Laufwerk zum Engpass wird, werden der Nachrichtenfluss und einige Clientanwendungen beeinträchtigt. Damit das Betriebssystem nicht mit dem TEMP-Laufwerk um E/A konkurrieren muss, und um die Gefahr von Leistungsproblemen auf dem Exchange-Server zu senken, wird empfohlen, das Sie:
    • Ändern Sie die globale Umgebungseinstellung für TEMP, damit sie auf einen anderen Datenträger zeigt.
    • Verschieben Sie das TEMP-Laufwerk auf einen eigenen Datenträger.
  • Speicherort der EDB- und STM-Dateien   Eine Exchange-Datenbank besteht aus zwei Dateien:
    • **Eine edb-Datei (MAPI-Inhalt)   **Diese Datei speichert alle MAPI-Meldungen und -Tabellen, die vom Prozess Store.exe verwendet werden, um alle Meldungen und Prüfsummen der EDB- und STM-Dateien und die MAPI-Meldungen zu suchen.
    • **Eine STM-Datei (kein MAPI-Inhalt)   **Diese Datei enthält Meldungen, die mit ihrem einheitlichen Internetinhalt gesendet werden.
      Da der Zugriff auf Dateien jedes dieser Typen im Allgemeinen zufällig erfolgt, können beide Dateitypen auf demselben Datenträger-Volume gespeichert werden. Es dürfen jedoch auf keinen Fall auf dem Laufwerk, auf dem sich die Transaktionsprotokolle befinden, EDB- und STM-Dateien gespeichert werden. Da es wichtig ist, Leistungsengpässe auf den Laufwerken mit Datenbankdateien zu vermeiden, wird außerdem empfohlen, dass Sie diese Dateien auf dedizierte Laufwerke für jede Speichergruppe platzieren.
  • **Speicherort des SMTP-Verzeichnisses   **Die SMTP-Warteschlange speichert SMTP-Meldungen solange, bis Exchange sie in eine Datenbank (den Postfachspeicher oder den Informationsspeicher für Öffentliche Ordner) schreibt oder die Meldungen an einen anderen Server oder Connector sendet. Im Allgemeinen treten SMTP-Warteschlangen bei zufälligen, kleinen E/As auf. Exchange Server Analyzer zeigt eine Warnung an, wenn das SMTP-Verzeichnis sich auf einem Laufwerk befindet, das von den folgenden Elementen gemeinsam benutzt wird:
    • Jede andere Exchange-Datendatei
    • Das TEMP- oder TMP-Verzeichnis
    • Die Auslagerungsdatei
    • Das Systemlaufwerk
      Wenn im SMTP-Verzeichnis kein Datenträgerengpass besteht, können Sie diese Warnung getrost ignorieren. Wenn jedoch der Datenverkehr zu diesem Laufwerk hoch ist und es auf dem Laufwerk zu einem Leistungsengpass kommt, sollten Sie das SMTP-Verzeichnis auf ein eigenes Laufwerk verschieben oder die Kapazität des Laufwerks mit dem SMTP-Verzeichnis erhöhen.
  • **Speicherort der Auslagerungsdatei   **Die Auslagerungsdatei dient als Erweiterung des physischen Speichers. In der Auslagerungsdatei speichert das System unbenutzte Seiten oder Seiten, die das System später brauchen wird. Die Auslagerungsdatei ist immer verwendet, und sogar von Servern, die eine ausreichende Menge an freiem Speicher besitzen. Diese dauerhafte Nutzung ist darauf zurückzuführen, dass das Betriebssystem versucht, nur notwendige Seiten zu speichern und ausreichend Speicherplatz für Operationen frei zu halten. Beispielsweise wird u. U. bei einem Drucktool, das nur beim Start verwendet wird, ein Teil seines Speichers auf einen Datenträger ausgelagert und niemals zurückgeholt, falls er nie wieder verwendet wird.
    Stellen Sie sicher, dass auf Servern, deren physischer Speicher stark ausgelastet wird, der Zugriff auf die Auslagerungsdatei so schnell wie möglich ist. Es wird empfohlen, eine zweite Auslagerungsdatei auf einem Laufwerk zu erstellen, dass für die Auslagerungsdatei dediziert ist.

Weitere Informationen