Der ausgelagerte Pool hat den Warnschwellenwert überschritten

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-03-16

Microsoft® Exchange Server Analyzer sendet eine Abfrage an die Microsoft WMI-Klasse (Windows®-Verwaltungsinstrumentation – Windows® Management Instrumentation) Win32_PerfRawData_PerfOS_Memory, um den aktuellen Wert für den Schlüssel PoolPagedBytes zu ermitteln. Die von Exchange Server Analyzer ausgeführten Aktionen hängen vom verwendeten Betriebssystem, des Vorhandenseins oder Fehlens des Schalters /3GB in der Windows-Datei Boot.ini und des für den Schlüssel ermittelten Werts ab.

In der Tabelle wird die Matrix der Berechnungen angezeigt, die von Microsoft Exchange Server Analyzer verwendet wurde, um zu ermitteln, ob dieser Wert für einen angegebenen Exchange-Server außerhalb des gültigen Bereichs liegt. Wenn die Bedingungen in der Tabelle erfüllt werden, wird eine Warnung angezeigt.

Der Wert des Schlüssels PoolPagedBytes ist die Größe (in Bytes) des ausgelagerten Kernel-Speicher-Pools. Dies ist ein Bereich des physischen Systemspeichers für Objekte, die auch dann auf den Datenträger geschrieben werden können, wenn sie nicht verwendet werden. Dieser Wert für den Schlüssel entspricht dem zuletzt beobachteten Wert. Auf einem optimal eingerichteten Exchange-Server sollten nicht mehr als 180 MB Speicher für den ausgelagerten Speicher-Pool verwendet werden, außer wenn eine Sicherung oder Wiederherstellung stattfindet.

Unter Windows 2000 Server und Windows 2000 Advanced Server beträgt der Maximalwert für den ausgelagerten Speicher-Pool 470 MB. Wenn der Schalter /3GB auf dem Windows 2000 Advanced Server-Computer verwendet wird, beträgt der Maximalwert für den ausgelagerten Speicher-Pool 192 MB. Auf einem Windows Server 2003-Computer ohne den Schalter /3GB beträgt der Maximalwert für den ausgelagerten Pool 491 MB. Auf einem Windows Server 2003-Computer ohne den Schalter /3GB beträgt der Maximalwert für den ausgelagerten Pool 256 MB.

Da es nicht möglich ist, den Grenzwert für den ausgelagerten Speicher-Pool über die oben angeführten Werte hinaus zu erhöhen, sollte dieser Zustand so schnell wie möglich korrigiert werden. Unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und der An- oder Abwessenheit des „/3GB“-Schalters kann von Windows nur auf eine bestimmte Menge ausgelagerten Speicher-Pool zugegriffen werden. Wenn unter Windows der Kernel-Speicherplatz zur Neige geht, werden möglicherweise Fehlermeldungen angezeigt, und das System stürzt ab. Kernel-Speicher ist für den ordnungsgemäßen Betrieb des Systems unabdingbar und sollte deshalb sorgfältig überwacht werden.

Wenn dieser Zustand nach dem Neustart des Exchange-Servers erneut auftritt, muss als nächster Schritt sichergestellt werden, dass das System ordnungsgemäß eingerichtet ist und dass sämtliche Software und Hardware auf dem neusten Stand ist. Dazu sollten die neusten Versionen folgender Komponenten installiert werden:

• Service Pack für das Windows-Betriebssystem
• Service Pack für Exchange Server
• Hardware-Firmware und -Treiber
• Aktualisierungen des System-BIOS
• Aktualisierungen sämtlicher installierter und ausgeführter Anwendungen von Drittanbietern

Wenn Aktualisierungen der Software und Hardware dieses Problem nicht lösen, sollten Sie sämtliche Software von Drittanbietern deaktivieren, den Exchange Server-Computer erneut starten und den Kernel-Speicher überwachen.

Weitere Informationen zum optimalen Einstellen von Exchange Server finden Sie in den folgenden Microsoft Knowledge Base-Artikeln und Exchange-Themen:

• 815372, „Optimieren der Speichernutzung in Exchange Server 2003“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=815372
• 266096, „XGEN: Exchange 2000 erfordert Befehlszeilenoption "/3GB" bei mehr als 1 Gigabyte physischem RAM“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=266096.
• „Troubleshooting Microsoft Exchange Server Performance“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47588.
• „Troubleshooting Exchange 2000 Server Performance“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=18177.
• „Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47576)

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Exchange-Blog-Artikeln:

• „Microsoft Windows Kernel Memory Management and Microsoft Exchange Server“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=63477)
• „Configuring Hot-Add and Large Memory for Exchange 2003“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=63478)
• „Large Security Tokens and Kernel Memory Exhaustion“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=63479)

  Anmerkung:
  Die Links zu diesen Blogs dienen ausschließlich Informationszwecken. Der Inhalt kann jederzeit ohne vorherige Ankündigung geändert werden.