Die maximale Wartezeit beim LDAP-Lesevorgang hat 100 Millisekunden überschritten

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-09-19

Das Tool Microsoft Exchange Analyzer enthält ein Erfassungsmodul für Leistungsdaten, mit dem Leistungsindikatorobjekte auf Computern abgefragt werden, auf denen Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003 ausgeführt wird. Das Erfassungsmodul für Leistungsdaten erfasst für deren Analyse Daten aus dem LDAP Read Time-Leistungsindikator des MSExchangeDSAccess Process-Leistungsobjekts.

Der Leistungsindikator LDAP Read Time zeigt die Zeit in Millisekunden an, die für das Ausführen einer LDAP-Leseanforderung (Lightweight Directory Access Protocol) benötigt wird. Exchange Analyzer ruft fünf Minuten lang alle fünf Sekunden einen Messwert ab. Anschließend meldet Exchange Analyzer den Maximalwert des Leistungsindikators innerhalb des Erfassungszeitraums. Wenn der Höchstwert 100 Millisekunden übersteigt, zeigt Exchange Analyzer einen Fehler an.

Lange Wartezeiten bei LDAP-Lesevorgängen können von langen RPC-Wartezeiten (Remote Procedure Call, Remoteprozeduraufruf) und wachsenden Warteschlangen verursacht werden. Generell weisen lange Wartezeiten bei LDAP-Lesevorgängen auf eins der folgenden Probleme hin:

  • Ein Leistungsproblem bei der Netzwerkverbindung mit dem Domänencontroller.
  • Leistungsprobleme mit dem Domänencontroller selbst.
noteAnmerkung:
LDAP-Wartezeiten sind im Allgemeinen höher, wenn Benutzer eine Verbindung mit Domänencontrollern herstellen, die sich physisch an anderen Standorten befinden. Dennoch sollten die in diesem Artikel empfohlenen Maximalwerte für Wartezeiten grundsätzlich eingehalten werden.
Server mit Exchange fragen domänenexterne globale Katalogserver alle 15 Minuten ab, um stets über eine aktuelle Liste der globalen Katalogserver und Domänencontroller zu verfügen. Da einige dieser Verzeichnisserver ggf. Remoteserver sind, kann die Wartezeit für diese Abfragen lang sein. Dies ist akzeptabel, solange die Abfragen selten sind, d. h. die Rate kleiner als 0,5 Abfragen pro Sekunde ist.

Befindet sich der Domänencontroller, auf dem dieser Fehler protokolliert wurde, physisch an einem anderen Standort, können Sie diesen Fehler möglicherweise gefahrlos ignorieren, wenn Sie ermitteln können, dass der Domänencontroller, der diesen Fehler ausgibt, nicht vom Servercomputer mit Exchange verwendet wird. Eine Möglichkeit zur Ermittlung, ob ein Domänencontroller von Exchange verwendet wird, besteht darin, das Diagnoseprotokoll für die Topologie-Komponente des MSExchangeDSAccess-Diensts auf den Wert Minimum festzulegen. Finden Sie im Protokoll nicht die MSExchangeDSAccess-Ereignis-ID 2080, können Sie diesen Fehler gefahrlos ignorieren.

importantWichtig:
Für Umgebungen im gemischten Modus wurde zum Zeitpunkt der Freigabe von Exchange 2000 SP2 ein bestimmtes Verhalten für spezifische sicherheitsbezogene Benutzerattribute wie tokenGroups und tokengroupsGlobalandUniversal eingeführt. Diese dienen der Bestimmung, welchen Sicherheitsgruppen ein Benutzer angehört und welche Berechtigungen er zum Absichern von Ressourcen wie z. B. Öffentlichen Ordnern hat. Dazu muss der Server mit Exchange einen Domänencontroller abfragen, der für die Stammdomäne des Benutzers autorisierend ist. Der autorisierende Domänencontroller kann sich an einem Remotestandort befinden. Abfragen einer großen Anzahl von Benutzern in Remotestammdomänen, die auf lokale Öffentliche Ordner zugreifen, können zu langen RPC-Wartezeiten beitragen.

Weitere Informationen zu diesem Verhalten finden Sie im folgenden Thema des Exchange Server-Blogs "Exchange Does Not Always Use Local GCs" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=69166).

noteAnmerkung:
Links zu Blogs werden bereitgestellt, um Sie bei der Suche nach den benötigten technischen Informationen zu unterstützen. Der Inhalt jedes Blogs und die dazugehörigen URLs können jederzeit ohne vorherige Ankündigung geändert werden.

Um diesen Fehler zu beheben, führen Sie folgende Schritte aus:

  • Vergewissern Sie sich, dass alle Netzwerkverbindungen zum Domänencontroller funktionstüchtig sind und ICMP-Datenverkehr (Internet Control Monitoring Protocol) unterstützen.
  • Berücksichtigen Sie die in den folgenden Artikeln aufgeführten bewährten Methoden:
    • Informationen zum LDAP Read Time-Leistungsindikator und andere Leistungsindikatoren, die für die Problembehandlung von Active Directory-bezogenen Problemen herangezogen werden können, finden Sie unter dem Thema "Ruling Out Active Directory-Bound Problems" im Handbuch Troubleshooting Microsoft Exchange Server Performance (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47588). Dieser Artikel enthält ebenfalls Informationen zu Möglichkeiten der Leistungssteigerung von Active Directory.
    • Weitere Informationen zum Optimieren der Leistung von Active Directory finden Sie unter dem Thema „Active Directory Integration Tuning“ im Handbuch Performance and Scalability Guide for Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47576).
    • Informationen zum Sichern der Hochverfügbarkeit für Ihre Active Directory-Server finden Sie in den Abschnitten unter "Ensuring Reliable Access to Active Directory and Domain Name System" im Thema "System-Level Fault Tolerant Measures" im Handbuch Exchange Server 2003 High Availability Guide (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47571).
    • Informationen zu Aspekten der Netzwerkbandbreite finden Sie im Abschnitt „Network Performance“ des Themas „Understanding Exchange Performance“ im Handbuch Performance and Scalability Guide for Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47576).