Der Leistungsindikator für die Auslagerungsdateiverwendung ist größer als 50 %

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-12-08

Microsoft® Exchange Server Analyzer enthält ein Erfassungsmodul für Leistungsdaten, mit dem Leistungsindikatorobjekte auf Computern abgefragt werden, auf denen Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003 ausgeführt wird. Das Erfassungsmodul für Leistungsdaten erfasst für deren Analyse Daten aus dem % Usage-Leistungsindikator des Paging File-Leistungsobjekts.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass der Leistungsindikator % Usage 50 % während des Erfassungszeitraums überschritten hat, wird ein Fehler angezeigt.

Bei der Auslagerungsdatei (Pagefile.sys) handelt es sich um eine ausgeblendete Systemdatei, mit der Windows temporäre Dateien speichert, wenn das System über wenig RAM verfügt. Die Auslagerungsdatei wird auch als Paging- oder Swap-Datei bezeichnet. Die Verwendung der Auslagerungsdatei beeinflusst die Gesamtleistung, weil Festplattenvorgänge länger benötigen als Speichervorgänge. Außerdem kann es möglicherweise zu einem Festplattenengpass und Leistungseinbußen kommen, wenn die Anzahl der Auslagerungsvorgänge auf und von der Festplatte hoch genug wird. In diesem Fall liegt das tatsächliche Problem beim Arbeitsspeicher, und der Festplattenengpass stellt lediglich ein Symptom dar.

Konkurrierender Speicherzugriff ist so lange tolerierbar, bis das System einen Punkt erreicht, an dem es im Verhältnis zu der für die tatsächliche Arbeit erforderlichen Zeit beträchtliche Zeit mit der Verwaltung des begrenzten Speichers verbringt. Bei einer grafischen Darstellung des konkurrierenden Speicherzugriffs über den durchschnittlichen Antwortzeiten werden Sie eine relativ gerade Linie vom Nullpunkt bis zu dem Punkt sehen, an dem die Werte der Antwortzeiten beträchtlich zu steigen beginnen. Dieser Punkt wird als Überlastungspunkt (Thrashing, wörtlich: Prügelei) bezeichnet. Überschreitet der konkurrierende Speicherzugriff diesen Punkt, beginnen die Antwortzeiten exponentiell zu steigen. Vorübergehende Überlastungen sind in manchen Umgebungen tolerierbar, Sie sollten jedoch darauf bedacht sein, diese zu vermeiden.

Dieser Fehler zeigt an, dass ein Leistungsproblem bei der Festplatte vorliegt, auf der sich die Auslagerungsdatei befindet. Dieses Problem kann letztendlich auf ein Speicherproblem auf dem Server zurückgeführt werden.

Um diesen Fehler zu beheben, führen Sie folgende Schritte aus:

  • Ziehen Sie in Betracht, die Auslagerungsdatei auf eine dedizierte Partition oder eine Hochgeschwindigkeits-Festplatte zu verlagern.
  • Entfernen Sie Überflüssige Software. Entfernen Sie alle Dritthersteller-Softwaretools, die Überwachungsfunktionen ausführen, sowie alle nicht unbedingt erforderlichen Dienste, um Exchange mehr Speicherressourcen zur Verfügung zu stellen. Das Performance-Snap-In (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=56118) kann Ihnen dabei helfen herauszufinden, wie viel Speicher von den Anwendungen verwendet wird.
  • Führen Sie Wartungsaufgaben des Servers außerhalb der Spitzenlastzeiten aus. Wenn Wartungstools wie Exchange Server Database Utilities (Eseutil.exe) oder Aufgaben wie die Postfachverwaltung währen Spitzenlastzeiten ausgeführt werden, wird möglicherweise Speicher belegt, der andernfalls von Exchange benötigt würde. Führen Sie diese Tools und Aufgaben als Best Practice außerhalb der Spitzenlastzeiten oder während Phasen geringer Nutzung aus.
  • Ziehen Sie in Betracht, Postfächer vom betroffenen Server auf einen anderen zu verschieben, um die Serverlast zu reduzieren. Weitere Informationen finden Sie unter Verschieben von Benutzerpostfächern auf einen anderen Server.

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