Lange dauernde MAPI-Operation "SetColumns"

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-01-23

Das Tool Microsoft® Exchange Server Analyzer verwendet das Tool Exchange Server User Monitor (ExMon), um zu bestimmen, ob MAPI-Benutzeroperationen länger dauern, als auf einem stabilen Server erwartet werden sollte, auf dem Exchange Server ausgeführt wird.

Im Rahmen dieser Analyse überprüft Exchange Server Analyzer die ExMon-Daten auf von Benutzern ausgelöste MAPI-Operationen vom Typ SetColumns, die länger als 30 Sekunden gedauert haben.

Über den MAPI-Aufruf SetColumns wird eine Basisansicht erstellt. Der Aufruf von SetColumns bestimmt die Eigenschaften, die in der neuen Ansichtstabelle als Spalten angezeigt werden.

Beim erstmaligen Anfordern einer Eigenschaft in einer Ansicht muss der Server zusätzliche Aufgaben ausführen, um die Ansicht zu generieren. Nachdem eine bestimmte Eigenschaft in einer Ansicht angefordert wurde, ist sie für künftige Ansichten stets vorhanden. Dies bedeutet, dass beim ersten Anfordern neuer Eigenschaften der Aufruf von SetColumns wesentlich längern dauern kann. Die erforderliche Zeit ist proportional zur Anzahl neuer Eigenschaften und der Anzahl der Elemente im Ordner. Beispiel: Wenn ein Benutzer seinen Posteingang nach einer Postfachverschiebung erstmals anzeigt, benötigt der Server zur Generierung der Ansicht mehr Zeit. Dies liegt daran, dass Ansichten bei einer Postfachverschiebung nicht verschoben, sondern neu erstellt werden.

Allgemein ist es sehr verarbeitungsaufwändig, der Ansicht Eigenschaften hinzuzufügen. Der Verarbeitungsaufwand für das Hinzufügen von Eigenschaften ist proportional zur Anzahl der Elemente im Ordner und zur Anzahl der hinzugefügten Eigenschaften. In der Regel führt die Nutzung von Microsoft Office® Outlook® nicht zum Hinzufügen vieler Eigenschaften zur Nachrichtenordnertabelle. Weitere Eigenschaften können jedoch manuell hinzugefügt werden. Dies ist nicht generell ein Problem. Es kann jedoch zu Verzögerungen kommen, wenn eine Anwendung Spalten regelmäßig hinzufügt, viele Spalten hinzufügt oder ein beliebiger Client mehrere Spalten für zahlreiche Elemente hinzufügt. Je mehr Spalten die Nachrichtenordnertabelle enthält, desto höher ist der Verarbeitungsaufwand für alle anderen Aktionen, die auf Elemente in dem jeweiligen Ordner angewendet werden. Nachdem eine Spalte hinzugefügt wurde, kann sie nicht mehr entfernt werden. Jede Eigenschaft in der Tabelle Message-Folder erhöht den Verarbeitungsaufwand beim Einfügen von Elementen in den jeweiligen Ordner.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass eine von einem Benutzer ausgelöste MAPI-Operation vom Typ SetColumns länger als 30 Sekunden gedauert hat, zeigt Exchange Server Analyzer eine Fehlermeldung an.

Wenn ein Benutzer erstmals auf sein Postfach zugreift, nachdem es in eine neue Datenbank oder auf einen neuen Server verschoben wurde, muss der Server neue Ansichten erstellen. In diesem Fall ist zu erwarten, dass der Aufruf von SetColumns und Restrict lange dauert. Sie können diese Fehlermeldungen mehrere Tage nach dem Verschieben eines Postfachs bedenkenlos ignorieren.

Einige Anwendungen erstellen neue Ansichten und bewirken, dass Eigenschaften zu internen Informationsspeicherdaten heraufgestuft werden. Dies kann sich langfristig negativ auf die Leistung des Servers auswirken, wenn der Server auf Daten des jeweiligen Benutzers zugreift. Wenn bei den ermittelten Benutzern häufig Verzögerungen bzw. Verzögerungen auftreten, die sich negativ auf die Messagingumgebung auswirken, sollten Sie die Gründe kennen. Arbeiten Sie mit dem Benutzer zusammen, bei dem lange Verzögerungen auftreten, um Folgendes zu bestimmen:

  • Ist die Anzahl der Elemente in Ordnern hoch?
  • Welche Anwendungen führt der Benutzer aus?

Führen Sie zum Beheben des Problems die folgenden Schritte durch:

  • Bitten Sie Benutzer mit zahlreichen Elementen in ihren Ordnern, die Anzahl der Elemente pro Ordner zu reduzieren. Es wird empfohlen, dass Sie weniger als 5000 Elemente in den Ordnern Posteingang, Kalender, Gesendete Elemente, Kalender und Gelöschte Elemente speichern.
  • Konfigurieren Sie die Clientcomputer mit dem betriebsbedingten höchsten Verarbeitungsaufwand für den Exchange-Cachemodus. Beachten Sie besonders Clientcomputer mit langen Wartezeiten bei den Operationen Restrict, SetColumns und FindRow. Im Exchange-Cachemodus wird der Server von nahezu allem überschüssigen RPC-Datenverkehr isoliert.
  • Deaktivieren Sie alle Anwendungen. Aktivieren Sie diese anschließend nacheinander, um herauszufinden, welche das Problem verursacht. Deaktivieren Sie problematische Anwendungen dauerhaft, oder aktualisieren Sie sie, um die Verarbeitungslast auf einen angemessenen Grad zu reduzieren, wenn eine der folgenden Bedingungen vorliegt:
    • Die Anwendung ist für das Unternehmen nicht erforderlich.
    • Für die Anwendung gibt es eine verfügbare Aktualisierung.
noteAnmerkung:
Manche Anwendungen können die Serverlast deutlich erhöhen, ohne eine große Anzahl von MAPI-Operationen zu verursachen. Dies liegt daran, dass manche Operationen aufwändiger als andere sind. Es kann zwar sein, dass die Anzahl der aufwändigen Operationen nur geringfügig ansteigt, dass dies aber einen deutlichen Einfluss auf die Serverleistung hat. ExMon meldet Benutzer mit einem starken Einfluss auf die CPU, ohne dass sie notwendigerweise eine hohe Anzahl von MAPI-Operationen durchgeführt haben.

Beachten Sie auch, dass die Wartezeiten für MAPI-Operationen vom Typ SetColumns zunehmen, wenn es einen Ressourcenengpass (im Allgemeinen einen Datenträger- oder CPU-Engpass) gibt.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen zu Exchange Server: