Informationen zur Exchange-Suche

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-01-18

Die Microsoft Exchange Server 2007-Suche ist ein Feature, das das schnelle Durchsuchen von Text in Nachrichten durch die Verwendung im Vorfeld erstellter Indizes ermöglicht. Mithilfe des Microsoft-Suchindizierungsmoduls (MSSearch) erstellt die Exchange-Suche den Anfangsindex, indem alle Nachrichten in einer Exchange 2007-Datenbank durchsucht werden. Wenn neue Nachrichten eingehen, aktualisiert Exchange den Index basierend auf Benachrichtigungen vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst.

Mithilfe der Exchange-Suche (auch als Volltextindizierung bezeichnet) können Benutzer in Dokumenten und Anlagen von Nachrichten, die in der Postfachdatenbank gespeichert sind, eine Volltextsuche ausführen. Volltextindizes werden nicht in den Exchange-Datenbanken gespeichert. Die Suchindexdaten für eine bestimmte Postfachdatenbank werden in einem Verzeichnis gespeichert, das sich an demselben Speicherort wie die Datenbankdateien befindet. Standardmäßig ist die Exchange-Suche für alle neuen Postfachdatenbanken aktiviert. Normalerweise belegen Indizes ungefähr 5 % der Gesamtgröße der Datenbank, daher sollte es sicher sein, 10 % der Gesamtgröße der Datenbank für die Indizes zuzuweisen.

Verbesserungen im Vergleich zur Inhaltsindizierung von Exchange Server 2003

Die Suchfunktionen in Exchange Server 2003 (Inhaltsindizierung) werden in Exchange 2007 durch die Exchange-Suche ersetzt. Die Exchange-Suche stellt die folgenden Feature- und Funktionsverbesserungen im Vergleich zur Inhaltsindizierung zur Verfügung:

  • Die Nutzung der Systemressourcen wie etwa CPU, Arbeitsspeicher, Datenträger-E/A und erforderlicher Speicherplatz für Indizes wurde verbessert, wodurch die Gesamtleistung erheblich gesteigert wird.

  • Neue Nachrichten werden normalerweise innerhalb von 10 Sekunden nach ihrem Eingang indiziert, und Abfrageergebnisse werden innerhalb von Sekunden zurückgegeben.

  • Die Exchange-Suche wird bei der Installation automatisch aktiviert und erfordert keinerlei Konfiguration.

  • Anlagen können nun indiziert werden. Mehrere Anlagetypen werden unterstützt, z. B. Microsoft Office-Dokumente, Textanlagen und HTML-Anlagen.

  • Die Indizierung wird automatisch für eine bestimmte Postfachdatenbank ausgesetzt, wodurch die E/A-Last des Datenträgers verringert wird. Die Indizierung wird außerdem automatisch für den gesamten Postfachserver ausgesetzt, wodurch die E/A-Last des Datenträgers und die CPU-Auslastung für die Exchange-Suche verringert wird.

  • Es steht eine Suchleiste mit einfachem Zugriff in Microsoft Outlook Web Access 2007 und Unterstützung für die Abfrageerstellung in Microsoft Office Outlook 2007 zur Verfügung.

Exchange-Suche und Anlagen

Abhängig von der verwendeten Version von Outlook kann die Exchange-Suche auch Anlagen durchsuchen. Die folgende Liste zeigt, wie die verschiedenen Versionen von Outlook zum Einschließen von Anlagen in den Suchlauf verwendet werden können:

  • Outlook 2007. Verwenden Sie das Feature "Sofortsuche" oder "Erweiterte Suche", um Anlagen in den Suchlauf einzubeziehen. Weitere Informationen finden Sie unter Suchen einer Nachricht oder eines Elements mittels Sofortsuche in der Outlook 2007-Hilfe.

    Hinweis

    Sie müssen sich im Onlinemodus befinden, damit Anlagen bei der Suche berücksichtigt werden können.

  • Outlook Web Access 2007. Outlook Web Access Access 2007 schließt Anlagen in alle Textsuchen ein.

  • Outlook 2003. Verwenden Sie die Features "Suchen" oder "Erweiterte Suche", und aktivieren Sie das Feld Im Feld "Betreff" und im Nachrichtentext, um Anlagen bei der Suche zu berücksichtigen.

    Hinweis

    Sie müssen sich im Onlinemodus befinden, damit Anlagen bei der Suche berücksichtigt werden können.

  • Outlook 2000. Verwenden Sie das Feature "Erweiterte Suche" (mit aktiviertem Feld Im Feld "Betreff" und im Nachrichtentext).

Unterschiede zwischen der Exchange-Suche und der Exchange-Informationsspeichersuche

Die Exchange-Suche ermöglicht das schnelle Durchsuchen von Text in Nachrichten durch die Verwendung im Vorfeld erstellter Indizes. Die Exchange-Informationsspeichersuche basiert hingegen auf einem sequenziellen Scan aller Nachrichten im Suchbereich und verwendet keine im Vorfeld erstellten Indizes. Die folgende Liste beschreibt einige der weiteren Unterschiede zwischen der Exchange-Suche und der Exchange-Informationsspeichersuche :

  • Die Exchange-Suche ist schneller als die Exchange-Informationsspeichersuche.

  • Die Exchange-Suche basiert aus Wörtern, Ausdrücken und Sätzen. Die Exchange-Informationsspeichersuche basiert auf einem Datenstrom aus Bytes. Dies bedeutet, dass die Exchange-Suche Satz- und Leerzeichen ignoriert und nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet, während die Exchange-Informationsspeichersuche nur eine genaue Übereinstimmung aller Zeichen findet.

  • Die Exchange-Suche durchsucht Anlagentypen, die von den installierten Filtern unterstützt werden. Die Exchange-Informationsspeichersuche durchsucht keine Anlagen.

  • Die Exchange-Suche verwendet ihren Volltextindex zum Auffinden von Datensätzen. Die Exchange-Informationsspeichersuche führt einen seriellen Scan des gesamten Ordners aus.

  • Die Exchange-Suche unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung. Die Exchange-Informationsspeichersuche unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung.

  • Die Exchange-Suche kann nur für Textsuchen verwendet werden. Die Exchange-Informationsspeichersuche unterstützt die Gesamtmenge der MAPI-Beschränkungen, die Nicht-Text-Eigenschaftentypen wie z. B. Datum und Uhrzeit beinhaltet.

Unterschiede zwischen der Verwendung des Outlook-Onlinemodus und der Exchange-Cachemodussuche

In Outlook 2003 und höheren Versionen können Benutzer Online- oder Exchange-Cachemodusprofile für den Zugriff auf ihre E-Mail-Nachrichten verwenden. Mithilfe eines Exchange-Cachemodusprofils können Benutzer selbst dann mit ihren E-Mail-Nachrichten arbeiten, wenn keine Verbindung mit ihrem E-Mail-Server verfügbar ist. Zwischen der Outlook Exchange-Cachemodussuche und -Onlinemodussuche bestehen mehrere Unterschiede.

  • In Office Outlook 2007 verwendet die Exchange-Cachemodussuche die Windows-Desktopsuche, die Voraussetzung für das Outlook 2007-Feature "Sofortsuche" (WDS 3.0) ist. Wenn WDS 3.0 nicht installiert ist, greift die Sofortsuche auf das Outlook 2003-Modell zurück – einen sequenziellen Scan des gesamten Suchbereichs. Outlook 2007 im Onlinemodus verwendet nach Möglichkeit die Exchange-Suche und greift auf die Exchange-Informationsspeichersuche zurück, wenn die Exchange-Suche nicht verfügbar ist.

  • In Outlook 2003 verwendet die Exchange-Cachemodussuche keinen Index und wird auf dem Clientcomputer ausgeführt, um jede Nachricht im Suchbereich sequenziell zu scannen. Die Outlook 2003-Onlinemodussuche verwendet die Exchange-Suche mithilfe im Vorfeld definierter Indizes und greift auf die Exchange-Informationsspeichersuche zurück, wenn die Exchange-Suche nicht verfügbar ist.

  • Die Exchange-Cachemodussuche verwendet einen Index, der für die zwischengespeicherte Kopie der Offlineordnerdatei (OST-Datei) des Benutzers erstellt wird, und wird auf dem Clientcomputer ausgeführt. Die Onlinemodussuchen finden auf dem Server statt. Onlinemodussuchen besitzen zwar Auswirkungen auf den Servercomputer mit Exchange, ihre Leistung ist wahrscheinlich jedoch besser, weil sie die Ressourcen eines Servers statt eines Clientcomputers nutzen können.

Exchange-Suche und Lokalisierung

Die Lokalisierungsunterstützung für die Exchange-Suche beschränkt sich auf Szenarien, in denen das Clientgebietsschema dem Nachrichtengebietsschema entspricht (das auch der Sprache entsprechen muss, die im Nachrichtentext verwendet wird). Die Exchange-Suche unterstützt keine Szenarien, in denen mehrere Sprachen in den Nachrichtentext einer Nachricht eingebettet sind oder sich das Clientgebietsschema vom Nachrichtengebietsschema unterscheidet.

Um konsistente Ergebnisse für lokalisierte Suchvorgänge zu erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Eine E-Mail-Nachricht muss in einer einzigen Sprache verfasst worden sein, und diese Sprache muss dem Gebietsschema der Nachricht entsprechen.

  • Der Suchausdruck darf nur eine einzige Sprache verwenden.

  • Die Sprache muss dem Gebietsschema des Clientcomputers entsprechen, das durch die Verbindung mit dem Server erkannt wurde.

Szenarien, in denen die Exchange-Suche unerwartete Ergebnisse zurückgeben kann

Die folgende Liste beschreibt einige Szenarien, in denen die Exchange-Suche möglicherweise unerwartete Ergebnisse zurückgibt:

  • Dokumente, die mit dem Feature "Digitale Rechteverwaltung" verschlüsselt sind, werden nicht indiziert.

  • Bei Anlagen, die keine zugehörigen Filter besitzen, wird die Anlage nicht indiziert. Die E-Mail-Nachricht wird jedoch indiziert.

  • Die erweiterte Suchgrammatik (die Eingabe "From:xyz" in die Basissuchleiste durchsucht z. B. die Eigenschaft "from:" nach der Zeichenfolge "xyz") wird nur unterstützt, wenn die Sofortsuche aktiviert ist. Für die Sofortsuche ist die Installation der Windows-Desktopsuche 3.0 erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Windows-Desktopsuche.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Verwalten der Exchange-Suche finden Sie unter Verwalten der Exchange-Suche.