Grundlegendes zu Nachrichteneinschränkungen

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2015-03-09

In diesem Thema werden die Optionen für Nachrichteneinschränkungen erörtert, die in Microsoft Exchange Server 2010 zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die Verbesserungen an der Funktionalität für die Nachrichteneinschränkung beschrieben, die in Service Pack 1 (SP1) von Exchange Server 2010 enthalten sind. Der Begriff Nachrichteneinschränkung bezieht sich auf eine Gruppe von Grenzwerten, die für eine Reihe von Nachrichten und Verbindungen festgelegt werden können, die auf einem Computer verarbeitet werden, auf dem Exchange 2010 ausgeführt wird und auf dem entweder die Serverrolle Hub-Transport oder die Serverrolle Edge-Transport installiert ist. Diese Grenzwerte verhindern die zufällige oder absichtliche Auslastung der Systemressourcen auf dem Transportserver.

Weitere Informationen zu Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit Transportservern finden Sie unter Verwalten von Transportservern.

Inhalt

Bereich von Nachrichteneinschränkungen

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Transportservern

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Sendeconnectors

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Empfangsconnectors

Nachrichteneinschränkungsrichtlinien

Bereich von Nachrichteneinschränkungen

Nachrichteneinschränkungen umfassen eine Vielzahl von Grenzwerten für Nachrichtenverarbeitungsgeschwindigkeiten, SMTP-Verbindungsgeschwindigkeiten und Timeouts von SMTP-Sitzungen. Zusammen schützen diese Grenzwerte den Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server davor, durch die Annahme und Übermittlung von Nachrichten überlastet zu werden. Obwohl ggf. ein gewaltiger Rückstand an Nachrichten und Verbindungen auf die Verarbeitung wartet, versetzen die Grenzwerte der Nachrichteneinschränkung den Transportserver in die Lage, Nachrichten und Verbindungen ordnungsgemäß zu verarbeiten.

Neben den Nachrichteneinschränkungen können Sie in Exchange 2010 auch Größenbeschränkungen für einzelne Nachrichtenkomponenten festlegen, z. B. die Anzahl von Empfängern, die Größe der Nachrichtenkopfzeile oder die Größe der einzelnen Anlagen. Weitere Informationen zu Größenbeschränkungen für Nachrichten finden Sie unter Grundlegendes zu Größenbeschränkungen für Nachrichten.

Eine weitere Exchange 2010-Funktion, die dazu beiträgt, eine Überlastung der Systemressourcen eines Exchange 2010-Transportservers zu verhindern, ist die Rückstaufunktion. Die Rückstaufunktion überwacht die Systemressourcen auf Hub-Transport- und Edge-Transport-Servern. Wenn für eine überwachte Systemressource, z. B. die Nutzung des Festplattenlaufwerks oder des Arbeitsspeichers, der angegebene Schwellenwert überschritten wird, nimmt der Exchange-Transportserver weniger neue Verbindungen und Nachrichten an und sorgt zunächst für die Übermittlung vorhandener Nachrichten. Wenn sich die Nutzung der überwachten Systemressourcen wieder normalisiert, steigert der Exchange-Transportserver die Anzahl der akzeptierten neuen Verbindungen langsam, bis der Normalwert erreicht wird. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zur Rückstaufunktion.

Verbesserungen in Bezug auf Nachrichteneinschränkungen in Exchange 2010 SP1

Exchange 2010 SP1 umfasst zusätzliche Funktionen, die die Funktionalität zur Nachrichteneinschränkung verbessern. Dank dieser Verbesserungen werden die folgenden Probleme gelöst, denen sich Administratoren in einer Messagingumgebung möglicherweise gegenübersehen:

  • Zahlreiche Ressourcen müssen Nachrichten mit großen Anlagen oder an verschiedene Empfänger senden, sodass für andere Nachrichtenübermittlungen längere Wartezeiten enstehen.

  • Eine hohe Rate an Postfachzustellungsvorgängen kann die Benutzerinteraktion mit dem Postfach verlangsamen. Beispielsweise kann es beim Postfachzugriff durch den Benutzer zu längeren Wartezeiten bei Aktualisierungen kommen.

  • Es steht keine zentrale Methode zur Verfügung, um negative Auswirkungen zu verhindern, die das Verhalten einzelner Benutzer möglicherweise auf die Ressourcenauslastung eines Transportservers hat. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Benutzer Nachrichten sendet, die hohe Zustellungskosten in Bezug auf die Anzahl von Empfängern oder die Gesamtnachrichtengröße oder beides aufweisen.

Zur Sicherstellung eines konsistenten Nachrichtendurchsatzes und einer vorhersagbaren Zustellungslatenz für Nachrichten berechnet Exchange 2010 SP1 einen kumulierten Kostenwert für Nachrichten. Diese Kosten basieren auf den folgenden Kriterien:

  • Nachrichtengröße

  • Anzahl von Empfängern

  • Häufigkeit der Übertragung

Transportserver, die auf Exchange 2010 SP1 ausgeführt werden, verfolgen die durchschnittlichen Zustellungskosten von Nachrichten, die durch einzelne Benutzer gesendet werden. Durch die Verwendung der Nachrichtenkosten stellt Exchange 2010 SP1 eine Reihe von Einstellungen zur Verfügung, mit denen die Auswirkungen eines Benutzers oder einer Verbindung auf eine Exchange-Organisation gesteuert werden können. Diese Einstellungen werden als Einschränkungsrichtlinie bezeichnet. Wenn ein Benutzer wiederholt Nachrichten mit hohen Kosten sendet, beispielsweise Nachrichten mit großen Anlagen oder zahlreichen Empfängern, verwenden Exchange 2010 SP1-basierte Transportserver eine Einschränkungsrichtlinie, um den Benutzernachrichten mit hohen Kosten eine niedrigere Priorität zuzuweisen, während Nachrichten mit geringeren Kosten weiterhin zugestellt werden. Dieses neue Verhalten fügt der Funktionalität zur Nachrichteneinschränkung in Exchange 2010 den Aspekt der Dienstqualität (Quality of Service, QoS) hinzu.

Hinweis

Aus Benutzersicht wirkt sich die Nachrichteneinschränkung nicht auf die Nachrichtenpriorität aus. Die ursprünglich vom Benutzer festgelegte Nachrichtenpriorität wird beibehalten. Beispielsweise sind Nachrichten weiterhin als Wichtig oder Dringend gekennzeichnet.

Zur Unterstützung dieser neuen Funktionalität verwendet Exchange 2010 SP1 die folgenden Mechanismen:

  • Interner Priorisierungs-Agent Dieser Agent wird bei Auftreten des OnResolvedMessage-Ereignisses ausgelöst und weist Nachrichten desselben Absenders, die einen hohen kumulierten Kostenwert aufweisen, eine niedrigere Priorität zu. Die Kosten werden über einen Zeitraum von einer Minute gemessen und betreffen Nachrichten, die an mehr als 500 P1- und P2-Empfänger gesendet werden oder größer als 1 Megabyte (MB) sind.

  • Kontingentbasierte Prioritätswarteschlange für Warteschlangentyp "MapiDelivery" Dieser Mechanismus veranlasst Exchange, Nachrichten in einer Warteschlange mit normaler Priorität schneller zuzustellen als Nachrichten in einer Warteschlange mit niedrigerer Priorität. Standardmäßig lautet das Verhältnis zwischen Warteschlangen normaler und niedriger Priorität 20:1. Neue Nachrichten aus einer Warteschlange mit niedriger Priorität werden jedoch nie früher zugestellt als neue Nachrichten aus einer Warteschlange mit höherer Priorität. Stellen Sie sich zum Beispiel das folgende Szenario vor:

    1. Zwanzig Nachrichten mit der Priorität "Normal" werden gesendet. Standardmäßig ist die nächste zugestellte Nachricht eine Nachricht mit niedrigerer Priorität.

    2. Zwei neue Nachrichten werden vom Transportserver empfangen: Eine Nachricht von einer Warteschlange höherer Priorität, und eine Nachricht von einer Warteschlange mit niedrigerer Priorität.

    In diesem Szenario wird die Nachricht aus der Warteschlange mit höherer Priorität zuerst zugestellt. Anschließend wird die Nachricht aus der Warteschlange mit niedrigerer Priorität zugestellt.

  • Einschränkung gleichzeitiger Verbindungen basierend auf dem Status der Messagingdatenbank Dieser Mechanismus überwacht den Status der Exchange-Messagingdatenbank (MDB) und schränkt gleichzeitige Verbindungen mit Exchange-Transportservern basierend auf einer zugewiesenen Statuskennzahl ein. Die MDB wird von der Ressourcenstatusmonitor-API auf dem Hub-Transport-Server überwacht und erhält eine Statuskennzahl zwischen -1 und 100. Dieser Wert basiert auf der RPC-Leistungsstatistik, die mit jeder RPC-Antwort vom Prozess Store.exe gesendet wird. Das Framework für die Ressourcenintegrität verwendet sowohl den Leistungsindikator Anforderungen/s als auch den Leistungsindikator Durchschnittliche RPC-Wartezeit, um eine Statuskennzahl für die Datenbank zu berechnen. Zur Aufrechterhaltung eines konsistenten Benutzererlebnisses bei der Interaktion mit dem Postfach senkt Exchange die Anzahl von gleichzeitigen Verbindungen, wenn die Statuskennzahl abnimmt. Die folgenden Statuswertebereiche stehen zur Verfügung:

    • -1: Dieser Wert gibt an, dass der MDB-Status unbekannt ist. Dieser Wert wird beim Start der Datenbank zugewiesen. In diesem Szenario wird die Datenbank als fehlerfrei betrachtet.

    • 0: Dieser Wert wird zugewiesen, wenn die Datenbank sich in einem fehlerhaften Zustand befindet. In diesem Zustand sollte die Datenbank nicht abgefragt werden.

    • 1 bis 99: Diese Werte repräsentieren einen Zustand mittlerer Integrität. Ein niedrigerer Wert steht für eine Datenbank niedrigerer Integrität.

    • 100: Dieser Wert steht für eine fehlerfreie Datenbank.

Der Microsoft Exchange-Einschränkungsdienst in Exchange 2010 SP1 bietet ein Framework für die Einschränkung der Nachrichtenübermittlung. Dieser Dienst wird beim Installieren der Postfachserverrolle installiert. Der Exchange 2010-Einschränkungsdienst verfolgt die Einschränkungseinstellungen für die Nachrichtenübermittlung für einen bestimmten Benutzer und speichert die Einschränkungsinformationen im Arbeitsspeicher zwischen. Die Einschränkungseinstellungen für die Nachrichtenübermittlung werden auch als Budget bezeichnet. Ein Neustart des Exchange 2010-Einschränkungsdiensts führt auch dazu, dass die Budgets zur Einschränkung der Nachrichtenübermittlung zurückgesetzt werden.

Sie können die in Exchange 2010 SP1 verfügbaren Cmdlets für Einschränkungsrichtlinien dazu verwenden, individuelle Budgeteinstellungen für eine Einschränkungsrichtlinie zu konfigurieren. Ein Budget entspricht dem Zugriffsumfang, der einem Benutzer oder einer Anwendung für eine bestimmte Einstellung zugewiesen ist. Ein Budget gibt an, wie viele Verbindungen ein Benutzer verwenden kann, oder wie hoch die Benutzeraktivität pro Minute sein darf. Beispielsweise kann durch das Konfigurieren eines Budgets die Zeitdauer festgelegt werden, für die ein Benutzer eine bestimmte Funktion in Exchange verwenden kann, beispielsweise ActiveSync, Outlook Web App oder Exchange-Webdienste. Dieser Schwellenwert wird in einer Einschränkungsrichtlinie gespeichert und definiert das Budget.

Zeiteinstellungen für ein Budget werden als Prozentsatz einer Minute festgelegt. Daher repräsentiert ein Schwellenwert von 100 einen Zeitraum von 60 Sekunden. Angenommen, Sie möchten Outlook Web App-Richtlinieneinstellungen festlegen, um die Zeitdauer einzuschränken, für die ein Benutzer Outlook Web App-Code auf einem Clientzugriffsserver ausführen kann, und Sie möchten die Zeit, die der Benutzer mit dem Clientzugriffsserver kommunizieren kann, auf 600 Millisekunden pro Minute einschränken. Hierzu müssen Sie den Wert der beiden folgenden Parameter auf 1 Prozent pro Minute (600 Millisekunden) festlegen:

  • OWAPercentTimeInCAS: 1

  • OWAPercentTimeInMailboxRPC: 1

Einem Benutzer, auf den diese Richtlinie angewendet wird, wird ein OWAPercentTimeInCAS-Budget von 600 Millisekunden und ein OWAPercentageTimeInMailboxRPC-Budget von 600 Millisekunden zugewiesen. In diesem Szenario kann der Benutzer bei Anmeldung an Outlook Web App bis zu 600 Millisekunden lang Clientzugriffscode ausführen. Nach Ablauf der 600 Millisekunden wird die Verbindung als "Über Budget" eingestuft, und der Exchange-Server lässt nach Überschreitung des Budgetgrenzwerts für eine Minute keine weitere Outlook Web App-Aktion zu. Nach Ablauf einer Minute kann der Benutzer für weitere 600 Millisekunden Outlook Web App-Clientzugriffscode ausführen.

Diese Exchange 2010 SP1-Funktionen, zusammen mit den Funktionen der RTM-Version (Release to Manufacturing) von Exchange 2010, ermöglichen einem Exchange-Administrator die Aufrechterhaltung eines konsistenten Benutzererlebnisses, ohne dass mehr Server bereitgestellt werden müssen, als zur Verarbeitung der normalen Arbeitsauslastung erforderlich sind.

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Transportservern

Sie können die Nachrichteneinschränkungsoptionen an den folgenden Stellen festlegen:

  • Auf dem Transportserver

  • Auf einem Sendeconnector

  • Auf einem Empfangsconnector

Sie können alle auf Hub-Transport- oder Edge-Transport-Server verfügbaren Nachrichteneinschränkungsoptionen mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell festlegen. Einige dieser Optionen können Sie auch durch Konfiguration der Transportservereigenschaften in der Exchange-Verwaltungskonsole festlegen.

In der folgenden Tabelle sind die Nachrichteneinschränkungsoptionen aufgeführt, die auf Hub-Transport- oder Edge-Transport-Servern verfügbar sind.

Optionen zur Nachrichteneinschränkung auf Hub-Transport- oder Edge-Transport-Servern

Quelle Parameter Beschreibung

Set-TransportServer

MaxConcurrentMailboxDeliveries

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl von Übermittlungsthreads an, die beim Senden von Nachrichten an Postfächer gleichzeitig auf dem Hub-Transport-Server geöffnet sein dürfen. Der Speichertreiber auf dem Hub-Transport-Server ist für die Übermittlung von Nachrichten an und von Postfachservern zuständig. Dieser Grenzwert bezieht sich auf die Übermittlung von Nachrichten an beliebige Postfächer in der Exchange-Organisation. Der Standardwert für den Parameter MaxConcurrentMailboxDeliveries ist 20.

Set-TransportServer

MaxConcurrentMailboxSubmissions

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl von Übermittlungsthreads an, die bei der Übernahme von Nachrichten von Postfächern gleichzeitig auf dem Hub-Transport-Server geöffnet sein dürfen. Der Speichertreiber auf dem Hub-Transport-Server ist für die Übermittlung von Nachrichten an und von Postfachservern zuständig. Dieser Grenzwert bezieht sich auf die Übernahme neuer Nachrichten von beliebigen Postfächern in der Exchange-Organisation. Der Standardwert für den Parameter MaxConcurrentMailboxSubmissions ist 20.

Set-TransportServer

MaxConnectionRatePerMinute

Dieser Parameter gibt die maximale Geschwindigkeit an, mit der neue eingehende Verbindungen zum Hub-Transport-Server oder zum Edge-Transport-Server geöffnet werden können. Diese Verbindungen werden für einen beliebigen Empfangsconnector geöffnet, der sich auf dem Server befindet. Der Standardwert für den Parameter MaxConnectionRatePerMinute beträgt 1200 Verbindungen pro Minute.

Set-TransportServer oder

Transportservereigenschaften

MaxOutboundConnections

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl gleichlaufender ausgehender Verbindungen an, die auf dem Hub-Transport-Server oder dem Edge-Transport-Server gleichzeitig geöffnet sein können. Die ausgehenden Verbindungen laufen über die Sendeconnectors, die sich auf dem Server befinden. Der Wert, der mit dem Parameter MaxOutboundConnections angegeben wird, bezieht sich auf alle Sendeconnectors, die sich auf dem Transportserver befinden. Der Standardwert des Parameters MaxOutboundConnections ist 1000. Wenn Sie den Wert unlimited eingeben, gibt es für die Anzahl der ausgehenden Verbindungen keinen Grenzwert.

Dieser Wert kann auch mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole konfiguriert werden.

Set-TransportServer oder

Transportservereigenschaften

MaxPerDomainOutboundConnections

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl Verbindungen an, die ein mit dem Internet verbundener Hub-Transport-Server oder Edge-Transport-Server zu einer einzigen Remotedomäne geöffnet haben kann. Die ausgehenden Verbindungen zu Remotedomänen laufen über die Sendeconnectors, die sich auf dem Server befinden. Der Standardwert des Parameters MaxPerDomainOutboundConnections ist 20. Wenn Sie den Wert unlimited eingeben, gibt es für die Anzahl der ausgehenden Verbindungen pro Domäne keinen Grenzwert.

Dieser Wert kann auch in der Exchange-Verwaltungskonsole konfiguriert werden.

Set-TransportServer

PickupDirectoryMaxMessagesPerMinute

Dieser Parameter gibt die Geschwindigkeit der Nachrichtenverarbeitung für das PICKUP-Verzeichnis und das Wiedergabeverzeichnis an. Jedes Verzeichnis kann Nachrichtendateien unabhängig voneinander mit der Geschwindigkeit verarbeiten, die durch den Parameter PickupDirectoryMaxMessagesPerMinute angegeben ist. Standardmäßig kann das PICKUP-Verzeichnis 100 Nachrichten pro Minute und das Wiedergabeverzeichnis 100 Nachrichten pro Minute gleichzeitig verarbeiten.

Das PICKUP-Verzeichnis und das Wiedergabeverzeichnis werden alle 5 Sekunden oder 12 Mal pro Minute auf neue Nachrichten überprüft. Dieses Abrufintervall von 5 Sekunden kann nicht konfiguriert werden. Damit entspricht die maximale Anzahl von Nachrichten, die während eines Abrufintervalls verarbeitet werden können, dem Wert, den Sie dem Parameter PickupDirectoryMaxMessagesPerMinute zuordnen, dividiert durch 12 (PickupDirectoryMaxMessagesPerMinute/12). Standardmäßig können ungefähr 8 Nachrichten während des Abrufintervalls von 5 Sekunden verarbeitet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in den folgenden Themen:

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Sendeconnectors

Die folgende Tabelle zeigt die Nachrichteneinschränkungsoption, die auf in Ihrer Organisation oder auf einem Edge-Transport-Server konfigurierten Sendeconnectors verfügbar ist. Sie müssen diese Option mithilfe der Shell konfigurieren.

Optionen zur Nachrichteneinschränkung für Sendeconnectors

Quelle Parameter Beschreibung

Set-SendConnector

ConnectionInactivityTimeOut

Mit diesem Parameter wird die maximale Zeit angegeben, für die eine geöffnete SMTP-Verbindung zu einem Zielmessagingserver im Leerlauf bleiben kann, bis die Verbindung geschlossen wird. Der Standardwert beträgt 10 Minuten.

Weitere Informationen finden Sie unter Set-SendConnector.

Nachrichteneinschränkungsoptionen auf Empfangsconnectors

Die folgende Tabelle zeigt die Nachrichteneinschränkungsoptionen, die auf Empfangsconnectors verfügbar sind, die auf einem Hub-Transport-Server oder einem Edge-Transport-Server konfiguriert sind. Sie müssen diese Optionen mithilfe der Shell konfigurieren.

Optionen zur Nachrichteneinschränkung für Empfangsconnectors

Quelle Parameter Beschreibung

Set-ReceiveConnector

ConnectionInactivityTimeOut

Mit diesem Parameter wird die maximale Zeit angegeben, für die eine geöffnete SMTP-Verbindung zu einem Quellmessagingserver im Leerlauf bleiben kann, bis die Verbindung geschlossen wird. Der Standardwert für einen Empfangsconnector, der auf einem Hub-Transport-Server konfiguriert ist, beträgt 5 Minuten. Der Standardwert für einen Empfangsconnector, der auf einem Edge-Transport-Server konfiguriert ist, beträgt 1 Minute.

Set-ReceiveConnector

ConnectionTimeOut

Mit diesem Parameter wird die maximale Zeit angegeben, für die eine SMTP-Verbindung zu einem Quellmessagingserver geöffnet bleiben kann, und zwar auch dann, wenn der Messagingserver Daten überträgt. Der Standardwert für einen Empfangsconnector, der auf einem Hub-Transport-Server konfiguriert ist, beträgt 10 Minuten. Der Standardwert für einen Empfangsconnector, der auf einem Edge-Transport-Server konfiguriert ist, beträgt 5 Minuten. Der im Parameter ConnectionTimeout angegebene Wert muss größer als der des Parameters ConnectionInactivityTimeout sein.

Set-ReceiveConnector

MaxInboundConnection

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl eingehender SMTP-Verbindungen an, die von diesem Empfangsconnector gleichzeitig zugelassen werden. Der Standardwert ist 5000.

Set-ReceiveConnector

MaxInboundConnectionPercentagePerSource

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl von SMTP-Verbindungen von einem einzigen Quellmessagingserver aus an, die von einem Empfangsconnector gleichzeitig zugelassen werden. Der Wert wird als Prozentsatz der verbleibenden verfügbaren Verbindungen auf einem Empfangsconnector ausgedrückt. Die maximale Anzahl von Verbindungen, die vom Empfangsconnector zugelassen werden, wird durch den Parameter MaxInboundConnection definiert. Der Standardwert des Parameters MaxInboundConnectionPercentagePerSource beträgt 2 Prozent.

Set-ReceiveConnector

MaxInboundConnectionPerSource

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl von SMTP-Verbindungen von einem einzigen Quellmessagingserver aus an, die von einem Empfangsconnector gleichzeitig zugelassen werden. Der Standardwert ist 100.

Set-ReceiveConnector

MaxProtocolErrors

Dieser Parameter gibt die maximale Anzahl von SMTP-Protokollfehlern an, die von einem Empfangsconnector zugelassen werden, bevor dieser die Verbindung zu dem Quellmessagingserver beendet. Der Standardwert ist 5.

Set-ReceiveConnector

TarpitInterval

Dieser Parameter gibt die Verzögerung an, die in Verbindung mit dem Teergrubenverfahren verwendet wird. Beim Teergrubenverfahren werden SMTP-Antworten für bestimmte SMTP-Kommunikationsmuster, die auf einen Verzeichnisdiebstahlangriff oder andere unerwünschte Nachrichten hinweisen, künstlich verzögert. Ein Verzeichnisdiebstahlangriff ist der Versuch, gültige E-Mail-Adressen einer bestimmten Organisation zu sammeln, die dann als Ziel für unverlangte Werbe-E-Mails verwendet werden.

Die Verzögerung, die mit dem Parameter TarpitInterval angegeben wird, gilt nur für anonyme Verbindungen. Der Standardwert für den Parameter TarpitInterval beträgt 5 Sekunden. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zur Empfängerfilterung.

Weitere Informationen finden Sie unter Set-ReceiveConnector.

Nachrichteneinschränkungsrichtlinien

In Exchange 2010 SP1 verfügt jedes Postfach über eine ThrottlingPolicy-Einstellung. Der Standardwert für diese Einstellung lautet $Null. Sie können den Befehl Set-Mailbox zusammen mit dem Parameter ThrottlingPolicy verwenden, um eine Einschränkungsrichtlinie für ein Postfach zu konfigurieren.

Es ist eine Standardeinschränkungsrichtlinie vorhanden, um eine standardmäßige Budgetkonfiguration für Benutzer bereitzustellen, die sich mit Exchange verbinden. Erstellen Sie eine neue Einschränkungsrichtlinie, um angepasste Budgeteinstellungen für einen oder mehrere Benutzer zu konfigurieren. Wenden Sie die Richtlinie anschließend auf den geeigneten Benutzer oder eine geeignete Gruppe an.

Wichtig

Es wird empfohlen, die Standardeinschränkungsrichtlinie nicht zu ändern.

In der Exchange-Verwaltungsshell können alle Nachrichteneinschränkungsoptionen festgelegt werden, die für Postfachserver zur Verfügung stehen. Zum Verwalten von Einschränkungsrichtlinien stehen die folgenden Cmdlets zur Verfügung:

  • Get-ThrottlingPolicy

  • Remove-ThrottlingPolicy

  • New-ThrottlingPolicy

  • Set-ThrottlingPolicy

Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Clienteinschränkungsrichtlinien.

Mithilfe der Cmdlets New-ThrottlingPolicy und Set-ThrottlingPolicy können Sie konfigurieren, wie hoch die Benutzeraktivität in Exchange für eine bestimmte Verbindung oder einen bestimmten Zeitraum sein darf. Diese Einstellungen repräsentieren das Budget eines Benutzers. Sie können Einschränkungsrichtlinien konfigurieren, um den Zugriff auf die folgenden Exchange-Funktionen zu steuern:

  • Exchange ActiveSync

  • Exchange-Webdienste

  • Outlook Web App

  • Unified Messaging

  • IMAP4

  • POP3

  • Outlook-Clientverbindungen (MAPI- oder RPC-Verbindungen)

  • Nachrichtenübermittlungseinstellungen

  • PowerShell-Befehle

  • CPU-Auslastung

Weitere Informationen zu den verfügbaren Richtlinieneinstellungen bei Verwendung der Cmdlets für Einschränkungsrichtlinien finden Sie unter New-ThrottlingPolicy und Set-ThrottlingPolicy.

Weitere Informationen zum Konfigurieren von Transportservern finden Sie den folgenden Themen:

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