Lange dauernde MAPI-Operation

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-11-22

Das Tool Microsoft® Exchange Server Analyzer verwendet das Tool Exchange Server User Monitor (ExMon), um zu bestimmen, ob MAPI-Benutzeroperationen länger dauern, als auf einem stabilen Server mit Exchange erwartet werden sollte.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass eine oder mehrere MAPI-Operationen eines Benutzers länger als 30 Sekunden gedauert haben, zeigt Exchange Server Analyzer eine Fehlermeldung an.

Eine Zunahme der Anzahl von Ansichten für jeden Ordner kann viele MAPI-Operationen ebenfalls mit zusätzlichem Verarbeitungsaufwand belasten. Die beiden gängigsten Operationen, SeekRow und FindRow, werden in diesem Thema behandelt. Andere MAPI-Operationen, die von Exchange Server Analyzer als "lange dauernd" bestimmt werden, können in der Regel mithilfe derselben Aktionen wie die MAPI-Operationen SeekRow und FindRow aufgelöst werden.

Clientanwendungen verschieben mithilfe der MAPI-Operationen SeekRow oder FindRow den Cursor zwischen Zeilen in einer Ansicht. SeekRow gibt an, um wie viele Zeilen der Cursor verschoben werden soll, und ist in Bezug auf die CPU-Zeit sehr wenig aufwändig. FindRow ist sehr aufwändig, weil damit der Cursor zum ersten Element in einer nicht materialisierten (nicht zwischengespeicherten) Ansicht verschoben wird, die die Beschränkungskriterien erfüllt. Anschließend wird die Ansicht verworfen, nachdem die Clientanwendung den Vorgang abgeschlossen hat. Der letztliche CPU-Verarbeitungsaufwand von FindRow hängt von der Komplexität der Beschränkung, der Anzahl der Nachrichteneigenschaften, auf die für jede Nachricht zugegriffen wird, und der Anzahl der Zeilen ab, die der Informationsspeicher überprüfen muss, bis er das erste den Kriterien entsprechende Element findet. Auf diese Weise sind sie lose mit der Anzahl der Elemente im Ordner korreliert.

MAPI-Operationen, die länger als 30 Sekunden dauern, sind nicht unbedingt immer problematisch. Wenn bei den ermittelten Benutzern häufig Verzögerungen bzw. Verzögerungen auftreten, die sich negativ auf die Messagingumgebung auswirken, sollten Sie die Gründe kennen. Arbeiten Sie mit dem Benutzer zusammen, bei dem lange Verzögerungen auftreten, um Folgendes zu bestimmen:

  • Ist die Anzahl der Elemente in Ordnern hoch?
  • Welche Anwendungen führt der Benutzer aus?

So beheben Sie dieses Problem

  • Bitten Sie Benutzer mit zahlreichen Elementen in ihren Ordnern, die Anzahl der Elemente pro Ordner zu reduzieren. Es wird empfohlen, dass Sie weniger als 5000 Elemente in den Ordnern Posteingang, Kalender, Gesendete Elemente, Kalender und Gelöschte Elemente speichern.
  • Konfigurieren Sie die Clientcomputer, deren Betrieb am aufwändigsten ist (insbesondere diejenigen mit langen Wartezeiten bei den Vorgängen Restrict, SetColumns oder FindRow), für die Verwendung im Exchange-Cachemodus. Im Exchange-Cachemodus wird der Server von nahezu allem überschüssigen RPC-Datenverkehr isoliert.
  • Deaktivieren Sie sämtliche Anwendungen, und aktivieren Sie sie anschließend einzeln nacheinander, um die Anwendung zu bestimmen, die das Problem ggf. verursacht. Wenn diese Anwendungen für Ihre geschäftlichen Zwecke nicht erforderlich sind oder es für die Anwendungen einen veröffentlichten Hotfix gibt, deaktivieren Sie die Anwendungen, oder aktualisieren Sie sie, um die Verarbeitungslast auf ein angemesseneres Niveau abzusenken.
noteAnmerkung:
Manche Anwendungen können die Serverlast deutlich erhöhen, ohne eine große Anzahl von MAPI-Operationen zu verursachen. Dies liegt daran, dass manche Operationen aufwändiger als andere sind. Es kann zwar sein, dass die Anzahl der aufwändigen Operationen nur geringfügig ansteigt, dass dies aber einen deutlichen Einfluss auf die Serverleistung hat. ExMon meldet diese Benutzer mit einem starken Einfluss auf die CPU, ohne dass sie notwendigerweise eine hohe Anzahl von MAPI-Operationen durchgeführt haben.

Beachten Sie auch, dass die Wartezeiten für MAPI-Operationen zunehmen, wenn es einen Ressourcenengpass (im Allgemeinen einen Datenträger- oder CPU-Engpass) gibt. Ermitteln Sie Engpässe bei Serverressourcen, und erhöhen Sie entweder die Serverressourcenkapazität, oder verschieben Sie Benutzer auf weniger ausgelastete Server.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen zu Exchange Server: