Virtueller Speicher ist fragmentiert

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-02-15

Microsoft Exchange Analyzer fragt die Microsoft WMI-Klasse (Windows Management Instrumentation – Windows-Verwaltungsinstrumentation) Win32_NTLogEvent ab, um zu ermitteln, ob innerhalb der letzten 24 Stunden für MSExchangeIS eine Warnung für ein Ereignis 9582 aufgetreten ist.

Wenn Exchange Analyzer feststellt, dass in den letzten 24 Stunden ein Ereignisse 9582 protokolliert wurde, wird ein Fehler angezeigt.

Dieser Fehler zeigt an, dass der zum Ausführen des Exchange-Servers benötigte virtuelle Speicher fragmentiert ist.

In 32-Bit-Systemen von Microsoft Windows gibt es zwei Arten von Arbeitsspeicher:

  • Physischer Speicher Größe des tatsächlich im System installierten Speichers
  • Virtueller Speicheradressraum   Ein virtueller Speicherbereich von 4 GB

Die Gesamtgröße des virtuellen Adressraums bleibt immer gleich, unabhängig von der Größe des im System installierten physischen Arbeitsspeichers: 4 GB. Auch wenn dies nicht für alle 32-Bit-Anwendungen gilt: Bei Exchange Server entspricht der virtuelle Adressraum dem virtuellen Speicher. Die Begriffe werden austauschbar verwendet.

Zum normalen Betrieb des Exchange-Datenspeichers gehört das wiederholte Zuweisen, Verwenden und Freigeben von virtuellem Speicher. Häufiges Zuweisen, Verwenden und Freigeben von virtuellem Speicher kann eine Fragmentierung des virtuellen Speichers verursachen. Die Fragmentierung des virtuellen Speichers entspricht der Fragmentierung des Dateisystems, die im Lauf der Zeit auftreten kann. Nach einer gewissen Zeit sind die zugewiesenen Segmente des virtuellen Speichers nicht mehr zusammenhängend, und die Leistung wird beeinträchtigt. Im Dateisystem können Sie eine Anwendung ausführen, die das Dateisystem defragmentiert. In den meisten Fällen ist dies möglich, während das System online ist und auf das System zugegriffen wird. Für die Fragmentierung von virtuellem Speicher ist kein Defragmentierungstool vorhanden. Stattdessen müssen Sie den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst beenden und neu starten, um das Problem zu beheben.

So beheben Sie dieses Problem

  • Die Fragmentierung des virtuellen Speichers kann durch Software von Drittanbietern verursacht sein, die in den store/inetinfo-Prozessen ausgeführt wird. Vergewissern Sie sich, dass Sie über die neuesten Treiber für alle Anwendungen von Drittanbietern verfügen.
  • Verwenden Sie das Tool Leistungsprotokolle und Warnungen zum Überwachen des Leistungsindikators Gesamtanzahl von Bytes in freien großen Blöcken im VS für das Leistungsobjekt MSExchangeIS. Ermitteln Sie anhand der von diesem Leistungsindikator erfassten Daten das günstigste Zeitfenster innerhalb der nächsten 36 bis 72 Stunden, um den Server herunterzufahren und neu zu starten.
noteAnmerkung:
Wenn es sich um einen Server handelt, der Teil eines Clusters ist, müssen Sie den passiven Knoten beenden und neu starten, bevor Sie die Clusterressourcen darauf verschieben, um sicherzustellen, dass der virtuelle Zielspeicher-Adressraum bereinigt ist.
  • Wenn das Problem nach einem Neustart weiter besteht, ziehen Sie in Betracht, die Software von Drittanbietern zu deaktivieren.
  • Ziehen Sie in Betracht, Postfächer zu einem anderen Server zu verschieben, um die Serverlast zu reduzieren. Kontrollieren Sie anschließend, ob das Problem behoben ist. Weitere Informationen finden Sie unter Verschieben von Benutzerpostfächern auf einen anderen Server.

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