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ESE-Datenbankcachegröße in Exchange 2007

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-07-14

In Microsoft Exchange Server 2007 wird standardmäßig keine maximale Größe für den ESE-Datenbankcache (Extensible Storage Engine) festgelegt. Folglich kann der Exchange-Informationsspeicher eine viel größere Menge an physikalischem Speicher als in früheren Exchange-Versionen verwenden. Dieser größere Datenbankcache, der die Leistung wesentlich verbessert, wird durch die 64-Bit-Architektur in Exchange 2007 ermöglicht.

In diesem Thema wird der Unterschied zwischen den Datenbankcaches in Exchange Server 2003 und Exchange 2007 erläutert. Außerdem können Sie, was allerdings nicht empfehlenswert ist, mit dem weiter unten in diesem Thema beschriebenen Verfahren eine maximale Größe für den ESE-Datenbankcache festlegen.

Datenbankcachegröße in Exchange 2003

Exchange 2003 wird auf einem 32-Bit-Betriebssystem ausgeführt, bei dem die maximale Größe des Speicheradressraums auf 4 GB begrenzt ist. Das Betriebssystem stellt nur 2 GB adressierbaren RAM für einzelne Anwendungen wie Exchange bereit (bzw. 3 GB, wenn die Option /3GB in der Exchange-Datei boot.ini angegeben ist). Mit einer solch begrenzten Menge an adressierbarem RAM muss die Größe des Datenbankcaches sorgfältig verwaltet werden, um die optimale Leistung von Exchange zu ermöglichen. 

Datenbankcachegröße in Exchange 2007

Ein großer Datenbankcache steigert die Leistung ganz wesentlich, weil sich die Anzahl der Datenträger-E/A-Vorgänge verringert, und die Informationen schneller aus dem Arbeitsspeicher als vom Datenträger gelesen werden können.

Mit der 64-Bit-Architektur in Exchange 2007 ist die Größe des Datenbankcaches nicht mehr durch Grenzwerte beschränkt, die für den virtuellen Adressraum gelten. Stattdessen wird sie durch die Menge des verfügbaren Arbeitsspeichers und die Datenbank-E/A bestimmt. Beispiel: Auf einem Server mit 16 GB physikalischem RAM kann ESE den Datenbankcache auf 8 GB erhöhen, wenn diese Menge die Speicheranforderungen erfüllt, und den übrigen Arbeitsspeicher für Systemcache und andere auf dem Server ausgeführte Anwendungen bereitstellen. 

Da die maximale Größe des Datenbankcaches nicht standardmäßig festgelegt wird, kann ESE die Datenbankcachegröße bei Bedarf anheben und fast den gesamten verfügbaren RAM auf dem Server verwenden, wenn die anfallende Menge von Datenbank-E/A-Vorgängen diese Erhöhung rechtfertigt. Wenn andere Anwendungen oder der Windows Server-Systemcache Arbeitsspeicher anfordern oder benötigen, vermindert ESE die Größe das Datenbankcaches entsprechend. ESE vergrößert den Datenbankcache nur dann, wenn die Menge der Datenbank-E/A dies rechtfertigen. Die Mindestgröße des Datenbankcaches für Exchange 2007 liegt auf Servern mit mindestens 2 GB RAM standardmäßig bei 512 MB.

Festlegen der maximalen Größe des Datenbankcaches

Mit ADSI-Bearbeitung (Active Directory Service Interfaces) können Sie die maximale Datenbankcachegröße festlegen.

Wichtig

Es empfiehlt sich nicht, eine maximale Datenbankcachegröße festzulegen. Die maximale Datenbankcachegröße sollte nicht niedriger als die empfohlene Mindestmenge an physikalischem RAM sein. Wenn Sie die maximale Datenbankcachegröße auf einen Wert unterhalb der empfohlenen Werte reduzieren müssen, sollten Sie gleichzeitig die Anzahl der Speichergruppen auf dem Server verringern. Weitere Informationen finden Sie unter "Empfohlene maximale Speicherkonfiguration für Postfachserver" in Planen von Speicherkonfigurationen.

Hinweis

Der Parameter msExchESEParamCacheSizeMax legt die Größe des Datenbankcaches in 8-KB-Seiten fest.

So legen Sie die maximale Größe des Datenbankcaches in Exchange 2007 fest

  1. Starten Sie die ADSI-Bearbeitung. (Klicken Sie im Menü Start auf Ausführen, und geben Sie dann adsiedit.msc ein.)

  2. Klicken Sie in ADSI-Bearbeitung im Menü Aktion auf Verbinden mit.

  3. Klicken Sie in Verbindungseinstellungen unter Verbindungspunkt auf Bekannten Namenskontext auswählen, und wählen Sie dann Konfiguration aus der entsprechenden Liste aus.

  4. Klicken Sie unter Computer auf Domäne oder Server auswählen oder eingeben, und wählen Sie in dem entsprechenden Feld den Namen des Domänencontrollers aus, bzw. geben Sie ihn ein.

  5. Klicken Sie auf Erweitert.

  6. Wählen Sie unter Erweitert die Option Anmeldeinformationen angeben aus, und geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Kennwort in die entsprechenden Felder ein.

  7. Geben Sie in das Feld Portnummer den Wert 389 ein.

  8. Klicken Sie unter Protokoll auf LDAP.

  9. Schließen Sie das Dialogfeld Erweitert, indem Sie auf OK klicken.

  10. Schließen Sie das Dialogfeld Verbindungseinstellungen, indem Sie auf OK klicken.

  11. In ADSI-Bearbeitung werden Sie mit dem Container Konfiguration des Domänencontrollers verbunden.

  12. Navigieren Sie zum folgenden Objekt: Configuration/Services/Microsoft Exchange/<Ihre Organisation>/Administrative Groups/<Ihre administrative Gruppe>/Servers/<Servername>/Information Store.

  13. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Informationsspeicher, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  14. Klicken Sie im Attribut-Editor auf das Attribut msExchESEParamCacheSizeMax, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  15. Geben Sie im Attribut-Editor für Ganzzahlen die maximale Größe des Datenbankcaches ein, ausgedrückt als Anzahl von 8-KB-Seiten, und klicken Sie dann auf OK.

    Wenn Sie z. B. die Datenbankcachegröße auf 14 GB festlegen möchten, teilen Sie 14 GB (14.680.064 KB) durch 8 und erhalten so den Wert "1.835.008" 8-KB-Seiten. Geben Sie im Dialogfeld Attribut-Editor für Ganzzahlen diesen Wert ohne Kommas oder Punkte ein.

  16. Klicken Sie auf OK, um das Fenster Informationsspeicher Eigenschaften zu schließen.

  17. Schließen Sie ADSI-Bearbeitung, und starten Sie den Microsoft Exchange-Informationspeicherdienst neu.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum ESE-Datenbankcache in Exchange 2007 finden Sie unter den folgenden Themen: