Gründe für Exchange-Datenträger-E/A

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-05-31

Die Serverfunktionen in Microsoft Exchange Server 2007 heißen Hub-Transport und Edge-Transport (zusammen als Transportserver bezeichnet), ClientAccess, UnifiedMessaging und Mailbox. Da die einzelnen Server verschiedene Funktionen übernehmen, weisen sie jeweils unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich Speicher, Sicherung und Wiederherstellung auf:

  • Hub-Transport- und Edge-Transport-Server bieten Folgendes:

    • In die Organisation eingehende und aus ihr ausgehende E-Mail.

    • Bei Postfachservern ein- und ausgehende E-Mail.

    • Von Unified Messaging-Servern übermittelte Voicemail-Nachrichten.

  • Clientzugriffsserver (Serverfunktion ClientAccess) sind die Clientprotokollserver für Exchange, die Microsoft Outlook Web Access, Exchange ActiveSync, Outlook Anywhere und weitere Internetprotokolle bereitstellen.

  • Unified Messaging-Server bieten Outlook-Sprachzugriff sowie Unterstützung für eingehende Faxnachrichten.

  • Postfachserver, das Kernstück von Exchange Server, sind der Ort, an dem Benutzerpostfächer und Öffentliche Ordner gespeichert sind.

  • Postfachcluster, oder Einzelkopiecluster (Single Copy Cluster, SCC), verwenden den Clusterdienst in einer Aktiv/Passiv-Konfiguration mit freigegebenen Datenträgern.

  • Bei der fortlaufenden Replikation werden Protokolldateien an einen anderen Speicherort versendet; dies kann auf einem allein stehenden Server mithilfe von fortlaufender lokaler Replikation (Local Continuous Replication, LCR), in einem Cluster mithilfe von fortlaufender Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR) oder auf einem Remoteserver mithilfe der fortlaufenden Standbyreplikation (Standby Continuous Replication) erfolgen.

Serverfunktion "Mailbox"

Die Exchange 2007-Serverfunktion Mailbox (Postfachserver) ist die Serverkernfunktion auf der alle anderen Serverfunktionen aufbauen. Nach dem Bestimmen des Postfachprofils, einschließlich E/A pro Sekunde und Kapazität, können Sie mit dem Planen der Bereitstellung beginnen. Die Entscheidung, wie viele Benutzer Sie auf einem Exchange-Server konfigurieren, basiert normalerweise auf einer Abwägung zwischen dem Vermeiden eines Hardwareengpasses und der Möglichkeit, Daten im Rahmen ihres SLAs (Service Level Agreement, Vereinbarung zum Servicelevel) zu sichern und wiederherzustellen.

Drei Speicheranforderungen müssen gegeneinander abgewogen werden, um eine erfolgreiche Exchange 2007-Bereitstellung zu verwirklichen. Die erste Anforderung ist die transaktionelle E/A, oder die Leistung, ausgedrückt als Wartezeit für jeden E/A-Vorgang, der vom Speicher bedient werden muss. Die zweite Anforderung ist der Durchsatz bei der Sicherung und Wiederherstellung oder die Geschwindigkeit, mit der Daten auf ihr und von ihrem Sicherungsmedium verschoben werden können. Die dritte Anforderung ist die Kapazität, oder das Sicherstellen, dass in der ausgewählten RAID-Konfiguration (Redundant Array of Independent Disks) und auf dem Zielsicherungsmedium ausreichend Speicherplatz für Ihre Produktions-LUNs (Logical Unit Numbers) zur Verfügung steht.

Informationen zum Dimensionieren der E/A-Anforderungen mithilfe von Postfachprofilen finden Sie unter Speicherentwurf für Postfachserver. Beispielsweise können Sie 3.000 Benutzer auf einem Server mit einem Profil von 0,4 E/A-Vorgängen pro Sekunde (IOPS, I/O Per Second) mit 2-Gigabyte-Postfächern platzieren. Die Leistungsanforderung ist dann 1.200 IOPS. Sie müssen sicherstellen, dass Sie 6 Terabyte Informationen sichern und wiederherstellen können. Wenn Ihr Sicherungs-SLA vier Stunden beträgt, müssen Sie 1,5 Terabyte Daten in einer Stunde oder 417 MB (Megabyte) pro Sekunde sichern können. Wenn Ihre Sicherungslösung nur 300 MB pro Sekunde sichern kann, müssen Sie die Postfachgröße oder die Anzahl der Benutzer um 28 Prozent verringern.

In Exchange 2000 Server besteht die bewährte Methode, die von Einschränkungen des virtuellen Arbeitsspeichers beeinflusst wird, im vollständigen Füllen einer Speichergruppe mit fünf Datenbanken, bevor eine weitere Speichergruppe erstellt wird. In Exchange Server 2003 wurden diese Einschränkungen erheblich verringert, und die bewährte Methode besteht im Hinzufügen einer zusätzlichen Speichergruppe für jede neue Datenbank, bis die maximale Anzahl von Speichergruppen erstellt wurde. In Exchange 2007 ist der E/A-Aufwand aufgrund von Verbesserungen an der ESE (Extensible Storage Engine), dem von Exchange Server verwendeten Datenbankmodul, verringert.

Wesentliche Verbesserungen der Extensible Storage Engine

Exchange 2007 verringert den E/A-Gesamtaufwand für Exchange Server aufgrund einer Reihe von kritischen Entwurfsänderungen im ESE-Modul:

  • Ein 64-Bit-Betriebssystem und ein 64-Bit-Exchange Server-Anwendung ermöglichen einen viel größeren Datenbankcache, der sich von 900 MB auf potenziell Dutzende Gigabyte erhöht, abhängig vom Gesamtarbeitsspeicher des Systems.

  • Datenbankleseoperationen profitieren ebenfalls von vielen neuen Cacheoptimierungen. Eine damit einhergehende E/A-Erweiterung von 64 KB auf 1 MB verringert die E/A-Last weiter, indem sie die Möglichkeit zum Lesen und Schreiben größerer E/A-Vorgänge verbessert.

  • Es existiert keine Streamingdatenbankdatei, und das installierbare Dateisystem (IFS) wurde entfernt.

Als 64-Bit-Anwendung weist Exchange 2007 nicht die Einschränkungen im virtuellen Arbeitsspeicher auf wie seine 32-Bit-Vorläufer. Exchange 2007-Postfachserver unterstützen bis zu 50 Datenbanken und 50 Speichergruppen, und Sie können bis zu fünf Datenbanken in einer Speichergruppe platzieren. Die Höchstzahl der Datenbanken auf jedem Exchange 2007-Postfachserver ist jedoch auf 50 Datenbanken beschränkt.

Jede Speichergruppe erstellt ein eigenes separates Transaktionsprotokoll und bildet die Grundeinheit für Sicherung und Wiederherstellung. Soweit eine Limitierung des Caches nicht gegeben ist, wird die maximale Menge Daten, die von der ESE in das Transaktionsprotokoll geschrieben werden kann, bevor sie in die Datenbank geschrieben werden, als Prüfpunkttiefe bezeichnet. Wenn nur eine Datenbank in einer Speichergruppe verwendet wird, wird die gesamte Prüfpunkttiefe dieser Datenbank zugeordnet, und es erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Aktualisierungen an einer Datenbankseite im Cache erfolgen können und nur die letzte Aktualisierung in die Datenbank geschrieben wird, was den E/A-Aufwand verringert.

Exchange-Postfachdatenkomponenten

In der folgenden Tabelle werden die Aktivitäten der Serverfunktion Mailbox und ihre Auswirkungen auf die Datenträger-E/A beschrieben.

Aktivitäten der Serverfunktion "Mailbox" in Exchange 2007

Aktivität Auswirkungen der Aktivität auf die Datenträger-E/A

ESE-Datenbank (EDB-Datei)

Der Postfachserver speichert die gesamte E-Mail in einer ESE-Datenbank. Es besteht zufälliger Zugriff auf die ESE-Datenbank mit einer Seitengröße von 8 KB, obwohl das Zusammenlegen von E/A zu größeren E/A-Vorgängen führen kann. Aus Gründen der Zuverlässigkeit, und in manchen Fällen auch der Leistung, sollte sich die Datenbank auf Datenträgern befinden, die keine Transaktionsprotokolle enthalten.

Transaktionsprotokolldateien (LOG-Dateien)

Alle an der Datenbank vorgenommenen Änderungen werden zuerst in das Transaktionsprotokoll geschrieben, das sequenziell auf den Datenträger geschrieben wird. Die Größe der Schreibvorgänge schwankt zwischen 512 Bytes und der Protokollpuffergröße.

Inhaltsindizierung

Inhaltsindizierung ist eine Arbeitsauslastung mit Zufallsmuster, die auf der gleichen LUN wie die Datenbank platziert werden soll und normalerweise ungefähr 5 Prozent der Datenbankgröße umfasst. Da die Inhaltsindizierung im Hintergrund ausgeführt wird und Nachrichten beim Empfang indiziert werden, ist der Einfluss auf die Datenträger-E/A minimal.

Auslagerung

Wenn ein Prozess eine Seite im Arbeitsspeicher anfordert und das System die Seite am angeforderten Speicherort nicht finden kann, tritt ein Seitenfehler auf. Wenn sich die Seite an einer anderen Position im Arbeitsspeicher befindet, handelt es sich um einen "weichen" Seitenfehler. Wenn die Seite vom Datenträger abgerufen werden muss, ist der Fehler ein "harter" Seitenfehler. Die meisten Prozessoren können große Mengen von weichen Seitenfehlern ohne Folgen verarbeiten. Harte Seitenfehler können jedoch zu erheblichen Verzögerungen führen. Fortlaufend hohe Raten von Auslagerungen auf Datenträger weisen auf knappen Arbeitsspeicher hin.

Inhaltskonvertierung

Die systemeigene Methode zum Speichern von Daten in Exchange verwendet MAPI-Nachrichten, die im TNEF (Transport Neutral Encapsulating Format) gekapselt sind. Dies ermöglicht den Transport von MAPI-Nachrichten über SMTP und stellt MAPI-Clients, wie z. B. Microsoft Outlook, MAPI-Nachrichten zur Verfügung. Für Nicht-MAPI-Clients sind Nachrichten im MIME-Format erforderlich. Für dieses Format muss Exchange einen Inhaltskonvertierungsprozess von TNEF/MAPI in das MIME-Format ausführen. Der größte Teil der Inhaltskonvertierung erfolgt auf den Clientzugriffsservern und den Hub-Transport-Servern.

Legacy-WebDAV-Anwendungen (Web-Based Distributed Authoring and Versioning), wie z. B. Microsoft Entourage, greifen jedoch direkt auf den Postfachserver zu. In diesem Szenario wird der Konvertierungsprozess direkt auf dem Exchange 2007-Postfachserver ausgeführt. Wenn ein Legacy-WebDAV-Client Daten anfordert, die auf einem Clientzugriffsserver konvertiert werden müssen, wird vom Exchange 2007-Postfachserver auf die Daten zugegriffen, indem auf das virtuelle Verzeichnis /Exchange zugegriffen wird. (Einige Tools greifen auf das virtuelle Verzeichnis /ExAdmin zu, um auf Daten zuzugreifen.) Die Daten werden dann auf dem Postfachserver im Verzeichnis Tmp konvertiert und an den Clientzugriffsserver gesendet.

Maximale Verwendung findet das Verzeichnis Tmp häufig, nachdem Benutzer von Nicht-MAPI-Clients auf einen neuen Server verschoben wurden. Zu diesem Verhalten kommt es, weil es zu einem hohen Inhaltskonvertierungsaufwand kommen kann, wenn Benutzer zum ersten Mal eine Verbindung mit ihren Postfächern herstellen.

Zum Verbessern der Leistung sollte sich das Verzeichnis Tmp nicht auf der gleichen LUN wie die Auslagerungsdatei oder das Betriebssystem befinden.

Datenbankwartung

Der Exchange 2007-Informationsspeicher erfordert periodische Onlinewartung, die für jede der Datenbanken ausgeführt wird. Die zwei Aufgaben, die sich auf die Datenträger-E/A auswirken, sind die physikalische Löschung von Nachrichten und Postfächern, die älter sind, als es die konfigurierte Aufbewahrungsrichtlinie vorschreibt, und die Onlinedefragmentierung der Datenbank. Da durch die Sicherung einer Datenbank eine möglicherweise ausgeführte Onlinedefragmentierung dieser Datenbank angehalten wird, muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass Sicherung und Datenbankwartung für die Durchführung ihrer Tasks exklusive Zeitfenster erhalten.

Sichern und Wiederherstellen

Für die Datensicherung müssen die Daten aus den Transaktionsprotokolldatei- und Datenbankvolumes gelesen werden. Diese zusätzliche E/A kann die Antwortzeiten für die Benutzer beeinträchtigen und sollte während der Geschäftszeiten vermieden werden. Bei einem Soft Recovery-Vorgang muss ESE alle Transaktionsprotokolldateien wiederherstellen. Das E/A-Profil wird dadurch zu einem Strom sequenzieller Lesevorgänge. Die Wiederherstellungsleistung lässt sich daher verbessern, wenn die Transaktionsprotokolldateien sich auf einem Datenträger mit schnellem sequenziellen Zugriff befinden. Die fortlaufende Replizierung stellt eine Möglichkeit dar, dies zu umgehen: Sie können VSS-basierte (Volume Shadow Copy Service) Sicherungen von der aktiven Kopie der Datenbank auf die passive Kopie der Datenbank übertragen.

Gelöschte Datenbankseiten unwiderruflich löschen

Wenn Sie einen Postfachserver so konfigurieren, dass gelöschte Datenbankseiten unwiderruflich gelöscht werden, wenn Sie ein Element aus der Datenbank löschen, dann werden mehrere Seiten gelöscht. Exchange überschreibt die gelöschten Seiten dann mit Nullen. In der RTM-Version von Microsoft Exchange Server 2007 wird dieses Feature nur während einer Onlinestreamingsicherung ausgeführt und sie führt während der Sicherung zu einer erhöhten physischen Datenträger-E/A. In Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) kann dieses Feature im Onlinewartungsfenster aktiviert werden.

Datenträger-E/A wird nicht nur durch den Zugriff auf die Datenbankdateien erzeugt, sondern auch durch weitere Aktivitäten. Diese Aktivitäten und ihr Einfluss auf die Datenträger-E/A sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Zusätzliche Aktivitäten, die Einfluss auf die Datenträger-E/A haben

Aktivität Auswirkungen der Aktivität auf die Datenträger-E/A

Anzahl der Elemente in einem Ordner

Wenn die Anzahl der Elemente in den Hauptpostfachordnern zunimmt, nehmen die physischen Datenträgerkosten zum Durchführen einiger Aufgaben für Benutzer von Outlook im Onlinemodus ebenfalls zu. Wenn Outlook im Exchange-Cachemodus verwendet wird, werden Indizes und Suchvorgänge auf dem Client durchgeführt. Wenn Sie Ihren Posteingang zum ersten Mal nach Größe sortieren, erfordert dies die Erstellung eines neuen Index, der zahlreiche Datenträger-E/A voraussetzt. Zukünftige Sortierungen des Posteingangs nach Größe sind weniger aufwendig. Es ist eine statische Anzahl von Indizes verfügbar, sodass Benutzer, die ihre Ordner häufig auf verschiedene Arten sortieren, diesen Grenzwert überschreiten und zusätzliche Datenträger-E/A verursachen könnten.

BlackBerry

Weitere Informationen zu BlackBerry und Exchange 2007 finden Sie in den Leistungsbenchmark-Richtlinien auf der Website „Research In Motion (RIM)“ auf der Webseite „BlackBerry Enterprise Server für Microsoft Exchange“.

Hinweis

UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exNote3rdPartyURL)

Öffentliche Ordner

Wenn sich auf dem Server Öffentliche Ordner befinden, ergeben sich zusätzliche E/A-Lasten. Wenn auf dem Server jedoch keine Replikate von Ordnerinhalten vorhanden sind, ist die durch die Datenbank für Öffentliche Ordner erzeugte E/A im Gegensatz zu der durch den Zugriff auf Benutzerpostfächer erzeugten E/A nicht sequenziell.

Durchführen von Sicherungen

Das Sichern von Postfächern erfordert sorgfältige Planung. In den folgenden Abschnitten werden einige Überlegungen zu VSS-basierten und Onlinestreamingsicherungen aufgestellt. Jede Lösung bedingt Kompromisse, die Variablen wie Kosten, Zeitaufwand und Zuverlässigkeit betreffen. Die meisten Administratoren definieren eine Uhrzeit für die Onlinedatenbankwartung und -defragmentierung und die Betriebssystemwartung. Diese Aktivitäten stehen mit der Zeit für die Sicherung im Wettbewerb. Es ist besondere Sorgfalt erforderlich, um die Last für Sicherung, Wartung und Produktion auszugleichen. Größere Postfächer können die Ausführung einer täglichen Vollsicherung im Rahmen Ihrer SLA unmöglich machen. Eine verbreitete Strategie zum Verringern des Einflusses einer vollständigen nächtlichen Sicherung liegt in der Ausführung wöchentlicher Vollsicherungen und täglicher differenzieller Sicherungen. Bei dieser Strategie müssen Sie die Vollsicherung und anschließend die letzte differenzielle Sicherung wiederherstellen.

Volumeschattenkopie-Dienst

Detailinformationen zu VSS-Grundlagen und bewährten Methoden für VSS für Exchange 2003 finden Sie auf der Website mit den bewährten Methoden für die Verwendung des Volumeschattenkopie-Diensts (VSS) mit Exchange Server 2003. Über die im genannten Artikel behandelten Informationen hinaus bestehen für Exchange 2007 zwei wichtige Überlegungen im Zusammenhang mit VSS, die berücksichtigt werden müssen:

  • Größere Postfächer

  • Fähigkeit zum Sichern einer CCR- und einer LCR-Kopie

Zwar können VSS-Sicherungen entweder von den Produktions- oder von Kopiedaten erstellt werden, jedoch ist es empfehlenswert, die Kopie zu sichern und einen Einfluss auf die physikalischen Produktionsdatenträger zu vermeiden.

Bei der LCR repliziert Exchange 2007 Transaktionsprotokolle auf einen separaten Datenträger auf dem gleichen Server. Bei der Verwendung von VSS-Klons auf der Kopie sollte der physikalische Kopiespeicher auf anderen physikalischen Datenträgern konfiguriert werden, sodass der Betrieb des Klons und die Prüfsummenintegrität sich nicht auf die physikalischen Produktionsdatenträger auswirken. Bei VSS-Snapshots auf der Kopie sollte die Speicherung der Kopie auf anderen physikalischen Datenträgern konfiguriert werden, sodass sich Prüfsummenintegrität und das nachfolgende Streaming auf Band nicht auf die physikalischen Produktionsdatenträger auswirken.

Bei der CCR repliziert Exchange 2007 Transaktionsprotokolle auf einen separaten Server. Dieser Server ist ein Knoten im Cluster, die Zielkopie wird jedoch nicht auf dem freigegebenen Speicherplatz gespeichert. Bei der Verwendung von VSS-Klonen können Sie die Prüfsummenintegrität auf der Kopie auf dem passiven Knoten mithilfe getrennter physikalischer Datenträger ausführen und den Sicherungsprozess auf diese Weise isolieren. Bei VSS-Snapshots wirken sich die Prüfsummenintegrität und das nachfolgende Streaming auf Band nicht auf die Produktionsserver oder die physikalischen Datenträger aus.

Onlinestreamingsicherung

Im Unterschied zu hardwarebasierten VSS-Sicherungen, bei der Daten normalerweise innerhalb der Speicherungsanwendung verschoben werden, ist bei der Verwendung von Streamingsicherungen der Server für das Verschieben der Daten zuständig. Die Auswirkungen des Prüfsummenintegritätsprozesses auf die Leistung stellen kein Problem dar, denn jede Seite wird während der Sicherung geprüft. Bei gleichzeitigen Sicherungen können die mehrfachen Datenströme Ihre Sicherungsmedien auslasten, gleich, ob es sich um per Gigabit-Ethernet oder per Fiber Channel angeschlossene Bänder handelt. Für viele Kunden schränkt das SLA-Sicherungsfenster, geteilt durch den Durchsatz pro Minute des Streamingsicherungsmediums, die zulässige Größe der Speichergruppe ein. Wenn Sie beispielsweise eine SLA von einer Stunde für Ihre Speichergruppe haben und 100 MB pro Sekunde sichern können, beträgt die maximale Speichergruppengröße 360 GB.

Clientzugriffsserver

Der Clientzugriffsserver befreit den Postfachserver von vielen statusfreien Tasks (angenommen, die Serverfunktionen sind auf verschiedenen physikalischen Servern installiert) und stellt einen einheitlichen Namespace bereit, in dem die Benutzer lediglich auf einen einzelnen Namen zu verweisen brauchen, unabhängig von dem Postfachserver, auf dem sie sich befinden. Internetprotokolle wie IMAP4 (Internet Message Access Protocol 4), POP3 (Post Office Protocol 3) und HTTP werden vom Clientzugriffsserver bedient. Outlook Anywhere, ActiveSync, AutoErmittlung, Verfügbarkeitsdienst und Webdienste sind weitere Beispiele für Features, die vom Clientzugriffsserver bedient werden.

Für den Clientzugriffsserver stellen Prozessor, Arbeitsspeicher und die Netzwerkverbindung mögliche Engpässe dar, jedoch weist er einen nur geringen Datenträger-E/A-Bedarf auf. SMTP-Verkehr (Simple Mail Transfer Protocol), eine potenzielle Überlegung bei der Datenträger-E/A bei Front-End-Servern, die Exchange 2003 und Exchange 2000 ausführen, wird nun ausschließlich von den Hub-Transport-Servern und den Edge-Transport-Servern verarbeitet.

In der folgenden Tabelle werden die Aktivitäten der Serverfunktion ClientAccess und ihre Auswirkungen auf die Datenträger-E/A beschrieben.

Aktivitäten der Serverfunktion "ClientAccess" in Exchange 2007

Aktivität Auswirkungen der Aktivität auf die Datenträger-E/A

Protokollierung

Die Protokollierung stellt einen sequenziellen Schreibvorgang dar, der ein Leistungsproblem verursacht und Speicherplatz auf Datenträgern zum Speichern der Protokolle verbraucht, wenn er aktiviert ist. Wenn Sie einen Verlauf des Protokolls speichern, das Sie für die Protokollierung ausgewählt haben, können Sie überprüfen, ob das Protokoll seine Arbeit wie erwartet ausführt oder ob Kommunikationsprobleme auftreten, und Angriffe aus dem Internet identifizieren.

Inhaltskonvertierung

Die Inhaltskonvertierung erfolgt für alle Exchange 2007-Protokolle auf dem Clientzugriffsserver. Die Konvertierung von WebDAV-Legacyinhalten für Outlook Web Access-Legacyclients erfolgt auf dem Exchange 2003-Postfachserver. Wenn ein Client Daten anfordert, die auf einem Clientzugriffsserver konvertiert werden müssen, wird vom Exchange 2003-Postfachserver auf die Daten zugegriffen, sie werden im TMP-Ordner des Postfachservers konvertiert und an den Clientzugriffsserver gesendet. Zur Leistungsverbesserung sollte sich der TMP-Ordner nicht auf der gleichen LUN wie die Auslagerungsdatei und das Betriebssystem befinden.

Auslagerung

Wenn ein Prozess eine Seite im Arbeitsspeicher anfordert und das System die Seite am angeforderten Speicherort nicht finden kann, tritt ein Seitenfehler auf. Wenn sich die Seite an einer anderen Position im Arbeitsspeicher befindet, handelt es sich um einen "weichen" Seitenfehler. Wenn die Seite vom Datenträger abgerufen werden muss, ist der Fehler ein "harter" Seitenfehler. Die meisten Prozessoren können große Mengen von weichen Seitenfehlern ohne Folgen verarbeiten. Harte Seitenfehler können jedoch zu erheblichen Verzögerungen führen. Fortlaufend hohe Raten von Auslagerungen auf Datenträger weisen auf knappen Arbeitsspeicher hin.

Ein Szenario, in dem die Datenträger-E/A zu einem Problem für Server mit der Funktion ClientAccess wird, liegt vor, wenn der Benutzer einen Internetclient für den Zugriff auf Postfachdaten entweder über das Protokoll POP3 oder IMAP4 verwendet. Da das Transportmodul sämtliche eingehende E-Mail in MAPI konvertiert, muss dieser Inhalt bei einem POP3- oder IMAP4-Client in das MIME-Format (Multipurpose Internet Mail Extensions) rückkonvertiert werden, bevor er zum Client gesendet wird. Diese Konvertierung erfolgt auf dem Server mit der Funktion ClientAccess. Ist die Nachricht größer als 64 KB, findet die Konvertierung auf dem Datenträger statt. Wenn ein großer Prozentsatz der Benutzer mit POP3 oder IMAP4 arbeitet, muss der temporäre Ordner, in dem die Konvertierung erfolgt, auf einem dedizierten schnellen Datenträger abgelegt werden.

Transportserver

Die Hub-Transport-Server und die Edge-Transport-Server stellen den Bridgehead und den Gateway für Exchange 2007 dar. Ihre primäre Aufgabe besteht im Senden und Empfangen von E-Mail. Viele Unternehmen stellen einen Transportserver in zwei Gruppen bereit:

  • Antispam- und Antivirenschutz (Edge-Transport-Server)

  • Routing (Hub-Transport-Server)

Die Hauptzuständigkeit des Edge-Transport-Servers besteht im Schutz der Exchange-Infrastruktur vor eingehender E-Mail, die Spam oder Viren enthält. Der Hub-Transport-Server kategorisiert anschließend die ordnungsgemäßen E-Mail-Nachrichten und stellt sie an den richtigen Postfachserver zu. Der Einfluss der Massenspeicherlösung auf diese Server schwankt, je nach Anzahl der pro Sekunde verarbeiteten Nachrichten und ihrer durchschnittlichen Größe.

In der folgenden Tabelle werden die Aktivitäten der Serverfunktionen Edge-Transport und Hub-Transport und ihre Auswirkungen auf die Datenträger-E/A beschrieben.

Aktivitäten der Serverfunktionen "Edge-Transport" und "Hub-Transport" in Exchange 2007

Aktivität Auswirkungen der Aktivität auf die Datenträger-E/A

ESE-Datenbank (Datei mail.que)

Sowohl der Exchange 2007-Edge-Transport-Server als auch der Hub-Transport-Server speichern die gesamte E-Mail in einer ESE-Datenbank. Die ESE-Datenbank erlaubt den zufälligen Zugriff und verwendet eine Seitengröße von 8 KB. Aus Gründen der Zuverlässigkeit, und in manchen Fällen auch der Leistung, sollte sich die Datenbank auf gesonderten Datenträgern befinden, die keine Transaktionsprotokolle enthalten.

Transaktionsprotokolldateien (LOG-Dateien)

Alle an der Datenbank vorgenommenen Änderungen werden zuerst in das Transaktionsprotokoll geschrieben, das sequenziell auf den Datenträger geschrieben wird. Die Größe der Schreibvorgänge schwankt zwischen 512 Bytes und der Protokollpuffergröße.

Protokollierung und Protokolle der Nachrichtenverfolgung

Nachrichtenverfolgung und Protokollierung stellen einen sequenziellen Schreibvorgang dar, der ein Problem bei der Datenträgerleistung verursacht und Speicherplatz auf Datenträgern zum Speichern der Protokolle verbraucht, wenn er aktiviert ist. Wenn Sie einen Verlauf des Protokolls speichern, das Sie für die Protokollierung ausgewählt haben, können Sie überprüfen, ob das Protokoll seine Arbeit wie erwartet ausführt oder ob Kommunikationsprobleme auftreten, und Angriffe aus dem Internet identifizieren.

Inhaltskonvertierung

Auf dem Hub-Transport-Server werden eingehende E-Mails aus dem Internet vor der Zustellung nach MAPI konvertiert. Dieser Inhaltskonvertierungsprozess findet im TMP-Ordner statt. Zum Verbessern der Leistung sollte sich der TMP-Ordner nicht auf der gleichen LUN wie die Auslagerungsdatei und das Betriebssystem befinden.

Auslagerung

Wenn ein Prozess eine Seite im Arbeitsspeicher anfordert und das System die Seite am angeforderten Speicherort nicht finden kann, tritt ein Seitenfehler auf. Wenn sich die Seite an einer anderen Position im Arbeitsspeicher befindet, handelt es sich um einen "weichen" Seitenfehler. Wenn die Seite vom Datenträger abgerufen werden muss, ist der Fehler ein "harter" Seitenfehler. Die meisten Prozessoren können große Mengen von weichen Seitenfehlern ohne Folgen verarbeiten. Harte Seitenfehler können jedoch zu erheblichen Verzögerungen führen. Fortlaufend hohe Raten von Auslagerungen auf Datenträger weisen auf knappen Arbeitsspeicher hin.

Agents

Die Anpassung des Transportservers erfolgt über Code (Agent), der in der CLR-Umgebung (Common Language Runtime) ausgeführt und von einem Ereignis ausgelöst wird. Einige Agents protokollieren Daten, was sich auf die Datenträgerleistung auswirkt, und verbrauchen Speicherplatz auf den Datenträgern zum Speichern der Protokolle.

Unified Messaging-Server

Weitere Informationen zur Skalierung von Unified Messaging-Servern finden Sie unter Ermitteln der Anzahl von Benutzern, die ein Exchange 2007 Unified Messaging-Server unterstützen kann.

Hinweis

UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exBlog)