Outlook Anywhere-Clientverbindungsproblem wegen TCP/IPv6

Gilt für: Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-04-21

In diesem Thema wird ein Verbindungsproblem von Outlook Anywhere erläutert, das auftritt, wenn ein Client versucht, eine Verbindung über das Internet mit einer Exchange 2007 SP1-Umgebung herzustellen, in der Windows Server 2008 ausgeführt wird, sowie dessen Behebung.

Hinweis

Dieses Problem wurde in Updaterollup 4 für Exchange Server 2007 Service Pack 1 behoben. Wenn Sie Updaterollup 4 für Exchange Server 2007 Service Pack 1 oder eine spätere Version installiert haben, brauchen Sie das in diesem Thema beschriebene Verfahren nicht zu befolgen.

Wenn ein Client, der Outlook Anywhere verwendet, versucht, eine Verbindung mit Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 herzustellen, ist der Client nicht erfolgreich. Der Grund liegt darin, dass die RPCProxy-Komponente auf dem Clientzugriffsserver unter Windows Server 2008 keine Verbindungen mit der DSProxy-Komponente auf dem Exchange-Postfachserver mithilfe von Port 6004 herstellen kann.

Unter Windows Server 2008 ist TCP/IPv6 der Standardkommunikationsprotokoll-Stapel, über den von Clients Verbindungen hergestellt werden, die mit dem Servercomputer eine Verbindung herstellen, auf dem Microsoft Exchange ausgeführt wird. Die RPCProxy-Komponente versucht, eine Verbindung mit der DSProxy-Komponente über den Port 6004 über TCP/IPv6 herzustellen. Die DSProxy-Komponente überwacht den TCP/IPv6-Stapel aber nicht, weshalb es zu Fehlern bei Verbindungsanforderungen durch die RPCProxy-Komponente kommt.

Lösung

Damit in Exchange 2007 SP1 Clients eine Verbindung unter Verwendung von Outlook Anywhere herstellen können, wenn der Clientzugriffsserver unter Windows Server 2008 ausgeführt wird, muss die TCP/IPv6-Konnektivität auf allen Servercomputern mit Exchange, auf denen die Serverfunktion ClientAccess installiert ist, manuell deaktiviert werden.

Führen Sie zur Behebung des Problems eins der folgenden Verfahren auf dem Clientzugriffsserver aus. Das verwendete Verfahren ist davon abhängig, ob in Ihrer Topologie die Serverfunktionen ClientAccess und Mailbox auf demselben Servercomputer mit Exchange oder auf unterschiedlichen Computern mit Exchange ausgeführt werden.

Bevor Sie beginnen

Die folgenden Verfahren müssen mithilfe eines Kontos ausgeführt werden, dem die Exchange-Organisationsadministrator-Rolle zugewiesen wurde. Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Verfahren

So deaktivieren Sie TCP/IPv6 in einer Topologie mit mehreren Servern, in der die Serverfunktion "ClientAccess" nicht auf demselben Servercomputer mit Exchange ausgeführt wird wie die Serverfunktion "Mailbox"

  1. Wählen Sie unter Netzwerkverbindungen den Netzwerkadapter aus, und klicken Sie auf Eigenschaften.

  2. Deaktivieren Sie im Fenster "Eigenschaften" das Kontrollkästchen für Internet Protocol Version 6 (IPv6).

    Hinweis

    Durch das Deaktivieren dieses Kontrollkästchens verwendet die RPCProxy-Komponente auf dem Clientzugriffsserver TCP/IPv4 für die Kommunikation mit der DSProxy-Komponente auf dem Postfachserver.

  3. Klicken Sie auf Start, und klicken Sie dann auf Ausführen.

  4. Geben Sie in das Feld Öffnen den Befehl regedit ein.

  5. Navigieren Sie im Registrierungs-Editor zu folgendem Registrierungsschlüssel:

    HKEY_Local_Machine\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip6\Parameters

  6. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Parameters, klicken Sie auf Neu, und klicken Sie dann auf DWORD-Wert (32-Bit). Fügen Sie für den Schlüssel die folgenden Werte hinzu:

    Name: DisabledComponents

    Daten: 0xFFFFFFFF

  7. Starten Sie den Clientzugriffsserver neu.

Das zuvor geschilderte Verfahren funktioniert nicht in einer Einzelservertopologie, in der die Serverfunktion ClientAccess auf demselben Servercomputer mit Exchange ausgeführt wird wie die Serverfunktion Mailbox Der Grund hierfür ist, dass die Loopbackschnittstelle (eine Schnittstelle, die bei der Kommunikation mit einem Prozess auf demselben Computer über TCP/IP verwendet wird) weiterhin TCP/IPv6 verwendet. In diesem Fall müssen Sie die folgenden Schritte ausführen, um TCP/IPv6 zu deaktivieren:

So deaktivieren Sie TCP/IPv6 in einer Einzelservertopologie, in der die Serverfunktion "ClientAccess" auf demselben Servercomputer mit Exchange ausgeführt wird wie die Serverfunktion "Mailbox"

  1. Öffnen Sie die Datei hosts, die sich unter %SystemRoot%\system32\drivers\etc\ befindet, mithilfe eines Editors, z. B. Editor.

    Hinweis

    In diesem Schritt bezieht sich %SystemRoot% auf die lokale Festplatte, auf der sich die Windows-Systemdateien befinden.

  2. Suchen Sie die Zeile, die den Begriff "localhost" enthält, indem Sie die Tastenkombination STRG+F verwenden.

  3. Kommentieren Sie die Zeile aus, indem Sie ein Nummernzeichen (#) am Anfang und Ende der Zeile einfügen.

  4. Drücken Sie die EINGABETASTE, und geben Sie in der nächsten Zeile die folgenden Zeilen ein, um die TCP/IPv4-Adresse, den Hostnamen und den FQDN für den Servercomputer mit Exchange anzugeben, auf dem die beiden Serverfunktionen ClientAccess und Mailbox ausgeführt werden:

       <TCP/IPv4-Adresse>   <Hostname des Computers>

       <TCP/IPv4-Adresse>   <FQDN des Computers>

  5. Klicken Sie auf Speichern, und schließen Sie die Datei.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu TCP/IPv6 finden Sie unter IPv6-Unterstützung in Exchange 2007 SP1 und SP2.