Übersicht über die Setuparchitektur von Office 2010

 

Gilt für: Office 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2014-10-09

Die grundlegende Setuparchitektur in Microsoft Office 2010 entspricht der in 2007 Microsoft Office System eingeführten Architektur. Die Setuparchitektur optimiert sämtliche Aspekte der Installation, Anpassung und Verwaltung von Office. Das Setupprogramm dient zur Vereinheitlichung und Verwaltung des gesamten Installationsprozesses. Dies umfasst die Anpassung der Office-Konfiguration der Benutzer, die gleichzeitige Bereitstellung mehrerer Sprachen und das Einspielen von Softwareupdates in neue Installationen. Dieser Artikel enthält eine Übersicht über die Setuparchitektur, die Ereignisabfolge beim Setup, den sprachneutralen Entwurf und die Bereitstellung mehrerer Sprachen, Anpassungsmethoden, die erforderliche lokale Installationsquelle und den Updateprozess.

Die Setuparchitektur hilft Administratoren bei der effizienteren Verwaltung der folgenden Bereiche:

  • Bereitstellungsprozess, damit Office in der jeweiligen Umgebung so effizient wie möglich installiert wird.

  • Anpassung von Office, damit die Benutzer auf ihren Computern eine optimale Konfiguration erhalten.

  • Bereitstellung sprachspezifischer Features für Benutzer, die sich in internationalen Niederlassungen befinden.

  • Bereitstellung von Office, damit künftige Wartungsvorgänge, z. B. Softwareupdates, so effizient wie möglich erfolgen.

In Versionen von Office vor 2007 Office System war ein einzelnes Office-Produkt wie Microsoft Office Standard in einer einzelnen Windows Installer-Datei (.msi) enthalten. Eine MSI-Datei ist eine relationale Datenbank, die Windows Installer zum Installieren eines Produkts nutzt. Ab 2007 Office System bestehen die Office 2010 -Produkte aus mehreren MSI-Dateien, wobei keine MSI-Datei ein vollständiges Produkt darstellt. Ein sprachneutrales Kernpaket (MSI-Datei) wird zum Bilden eines vollständigen Produkts mit ein oder mehreren sprachspezifischen Paketen kombiniert. Ein Office-Produkt wie Microsoft Office Professional Plus 2010 besteht aus dem Kernpaket und mindestens einem sprachspezifischen Paket. Setup setzt die einzelnen Pakete zusammen, sorgt für eine reibungslose Installation und führt Anpassungs- und Wartungsarbeiten während und nach der Installation von Office auf den Computern der Benutzer durch.

Office 2010 bietet systemeigene 64-Bit-Versionen von Office-Produkten zur Unterstützung von 64-Bit-Prozessoren, die sich zum Standard für Systeme von Servern bis hin zu Desktopcomputern entwickeln. Office 2010 unterstützt auch 32-Bit-Office 2010-Anwendungen, die unter 64-Bit-Windows-Betriebssystemen ausgeführt werden, mithilfe von Windows-32-on-Windows-64 (WOW64). WOW64 ist der x86-Emulator, der die reibungslose Ausführung von 32-Bit-Windows-Anwendungen unter 64-Bit-Windows zulässt. Office 2010 ermöglicht Benutzern das Verwenden vorhandener Office-Add-Ons anderer Anbieter, die zumeist 32-Bit-basiert sind, da für viele Add-Ons noch keine 64-Bit-Versionen vorhanden sind. Das Bereitstellen von Unterstützung für 32-Bit-Office 2010 unter 64-Bit-Betriebssystemen verhindert das Blockieren von 32-Bit-Add-Ons. Weitere Informationen zu 64-Bit-Editionen von Office 2010 finden Sie unter 64-Bit-Editionen von Office 2010.

Inhalt dieses Artikels:

  • Setupvorgang

  • Sprachneutraler Entwurf

  • Optimiertes Anpassungsmodell

  • Erforderliche lokale Installationsquelle

  • Konsolidierter Aktualisierungsvorgang

Setupvorgang

Der erste Schritt bei der Installation von Office in einem Unternehmen ist zumeist das Erstellen eines Netzwerkinstallationspunkts, wozu lediglich alle Dateien und Ordner von der Office-Produkt-CD an einen freigegebenen Netzwerkspeicherort kopiert werden müssen. Der Netzwerkinstallationspunkt muss zumindest das sprachneutrale Kernpaket sowie sprachspezifische Ordner für die jeweiligen Sprachen enthalten. Dieser Installationspunkt dient als Ausgangsquelle für alle Benutzer, die Office installieren.

Im einfachsten Szenario wird ein Office-Produkt über den Netzwerkinstallationspunkt mit einer Sprachversion und einem einzelnen Satz von Anpassungen für alle Benutzer bereitgestellt. Setup verarbeitet dieses Szenario automatisch. Wenn Sie mehrere Produkte oder Sprachen bereitstellen, können Sie sie demselben Netzwerkinstallationspunkt hinzufügen und exakt angeben, welche Produkte und Sprachen in der Installation enthalten sein sollen. In allen diesen Szenarien führt Setup dieselben Tasks aus, um die gewünschten MSI-Dateisätze zusammenzuführen und die Installation fertig zu stellen.

Hinweis

Office 2010 lässt nicht das Erstellen eines administrativen Installationspunks zu, indem Setup mit dem Befehlszeilenparameter /a ausgeführt wird, um komprimierte Quelldateien zu extrahieren, was in Office-Versionen vor 2007 Office System möglich war. Alle Installationen erfolgen nun auf Basis der komprimierten Quelle.

In diesem Abschnitt:

  • Einrichten der Ereignisabfolge

  • Hinzufügen mehrerer Produkte zum Installationspunkt

  • Interaktives Ausführen von Setup

Einrichten der Ereignisabfolge

Die grundlegende Ereignisabfolge beim Setup ist wie folgt und gilt für sämtliche Bereitstellungsszenarien:

  1. Setup ausführen

  2. Voraussetzungen überprüfen

  3. XML-Daten auslesen

  4. Featurestruktur erstellen

  5. Lokale Installationsquelle auf dem Computer des Benutzers erstellen

  6. Office installieren

  7. Anpassungsdatei anwenden

  8. Softwareupdates einspielen

Ausführen von Setup

Setup.exe ist das Programm, das sämtliche Abläufe beim Installationsvorgang einleitet und sich am Stamm des Netzwerkinstallationspunkts befindet. Für jedes Office-Produkt, das Sie installieren, muss Setup einmal ausgeführt werden. Bei seiner Ausführung durchsucht Setup den Netzwerkinstallationspunkt nach einem zu installierenden Office-Produkt. Wenn der Installationspunkt mehrere Office-Produkte enthält, hat der Benutzer die Möglichkeit, die zu installierenden Produkte auszuwählen.

Sie können den Auswahlprozess umgehen und das zu installierende Office-Produkt bestimmen, indem Sie Setup.exe auf die Datei Config.xml in einem Kernproduktordner verweisen. Wenn Sie beispielsweise Microsoft Office Professional Plus 2010 installieren möchten, können Sie die folgende Befehlszeile verwenden:

\\Server\Freigabe \Office14ProPlus\setup.exe /config \\Server\Freigabe \Office14ProPlus\Pro.WW\Config.xml

Office14ProPlus ist hier der Stamm des Netzwerkinstallationspunkts.

In Office-Versionen vor 2007 Office System rief Setup.exe für die Installation von Office Windows Installer (Msiexec.exe) auf. Wenngleich Setup weiterhin Windows Installer verwendet, umgeht Setup das ausführbare Windows Installer-Programm. Office 2010 (oder 2007 Office System) kann nicht über die Msiexec.exe an der Befehlszeile installiert werden.

Hinweis

Diese Version von Setup.exe erkennt nur wenige Befehlszeilenparameter. Weitere Informationen finden Sie unter Setupbefehlszeilenoptionen für Office 2010.

Überprüfen der Voraussetzungen

Nach dem Start überprüft Setup mehrere Installationsvoraussetzungen. Dazu zählen die Mindestvoraussetzungen für das Betriebssystem und administrative Berechtigungen. Für die Installation von Office muss ein Benutzer Administrator auf dem Clientcomputer sein oder ein Programm wie Microsoft Systems Management Server (SMS) oder Microsoft System Center Configuration Manager 2007 zum Ausführen der Installation mit erhöhten Berechtigungen verwenden.

Wenn Sie Setup.exe im Ordner x64 ausführen, prüft Setup, ob 32-Bit-Office-Anwendungen installiert sind. Falls ja, zeigt Setup eine Fehlermeldung an, die Benutzer informiert, dass sie zuerst alle 32-Bit-Office-Anwendungen deinstallieren müssen, wenn Sie die Installation der 64-Bit-Edition von Office 2010 fortsetzen möchten. In der Meldung werden die 32-Bit-Office-Anwendungen aufgelistet. Wenn Setup keine 32-Bit-Office-Anwendungen erkennt, wird die 64-Bit-Edition von Office 2010 installiert.

Wenn Sie Setup.exe im Ordner x32 ausführen, prüft Setup, ob 64-Bit-Office 2010-Anwendungen installiert sind. Falls Setup 64-Bit-Office 2010-Anwendungen erkennt, wird eine Fehlermeldung eingeblendet und Setup blockiert. Erkennt Setup keine 64-Bit-Office 2010-Anwendungen, wird die 32-Bit-Edition von Office 2010 installiert. Weitere Informationen finden Sie unter 64-Bit-Setupvorgang in 64-Bit-Editionen von Office 2010.

Hinweis

Um Office auf Computern zu installieren, für die Benutzer keine Administratorberechtigungen besitzen, müssen Sie Setup in einem Kontext ausführen, der Administratorberechtigungen bereitstellt. Nachdem Office installiert ist, können Benutzer ohne Administratorberechtigungen alle installierten Features ausführen und Features bei Bedarf installieren.
In Organisationen, in denen Benutzer keine Administratorberechtigungen für ihre Computer besitzen, haben Administratoren die folgenden Möglichkeiten, dem Office-Setupprogramm die entsprechenden Berechtigungen bereitzustellen:

  • Anmelden am Computer als Administrator und Installieren von Office 2010

  • Verwenden eines Softwareverwaltungsprogramms wie Microsoft Systems Management Server oder System Center Configuration Manager 2007

  • Bereitstellen von Office 2010 auf Computern mithilfe von Gruppenrichtlinienskripts zum Starten des Computers

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter Bereitstellen von Office 2010 für Benutzer, die keine Administratoren sind.

Auslesen von XML-Daten

Setup sammelt Informationen zu jedem Paket am Installationspunkt, erfasst Standardeinstellungen für die Installation und integriert angegebene Anpassungen. Alle diese Informationen werden in Form von XML-Daten aus mehreren Quellen ausgelesen:

  • Die Dateien "Setup.xml" und "Paket.xml" für jedes Paket   Jeder Ordner am Installationspunkt (sowohl der Ordner für das sprachneutrale Kernpaket als auch der Ordner für jedes sprachspezifische Paket) enthält die Datei Setup.xml und eine Datei vom Typ Paket.xml (z. B. ProPlusWW.xml für Microsoft Office Professional Plus 2010). Anhand der Informationen in diesen Dateien kann Setup Folgendes:

    • Ein Produkt und die für dieses Produkt verfügbaren Sprachen bestimmen

    • Sprachneutrale und sprachspezifische Elemente zusammenführen, um vollständige Features einzurichten

    • Eine konsolidierte Featurestruktur errichten

    • Die Gruppe von MSI-Dateien erfassen, die für die Installation erforderlich ist

    Hinweis

    Die Dateien Setup.xml und Paket.xml sind signiert und können nicht geändert werden. Werden sie geändert, kann Setup nicht ausgeführt werden.

  • Setupanpassungsdatei   Setup bestimmt frühzeitig während des Installationsvorgangs, ob Sie für das Produkt, das installiert wird, eine Setupanpassungsdatei (MSP-Datei) angegeben haben. Eine Setupanpassungsdatei mit der Erweiterung MSP wird erstellt, wenn Administratoren mithilfe des Office-Anpassungstools eine Installation von Office 2010 anpassen. Das Office-Anpassungstool (OAT) ist Teil des Setupprogramms und wird für die meisten Anpassungen empfohlen. Die Anpassungsdatei enthält alle für eine Installation angegebenen Änderungen. Dazu zählen Anpassungen, die den Installationsvorgang steuern.

    Das OAT ist für Volumenlizenzversionen von Office 2010 verfügbar. Wenn Sie herausfinden möchten, ob es sich bei Ihrer Installation von Office 2010 um eine Volumenlizenzversion handelt, überprüfen Sie, ob auf dem Office 2010-Installationsdatenträger der Ordner Admin vorhanden ist. Falls ja, handelt es sich bei dem Installationsdatenträger um eine Volumenlizenzversion und andernfalls um eine herkömmliche Version.

    Wenn in der Befehlszeile oder Datei Config.xml keine Anpassungsdatei angegeben ist, durchsucht Setup den standardmäßig im Installationspfad vorhandenen Ordner Updates auf eine spezifische Anpassungsdatei für das zu installierende Produkt. In den meisten Fällen ist dies der empfohlene Speicherort von sowohl einer Setupanpassungsdatei (MSP-Datei) als auch Softwareupdates für alle im Installationspfad vorhandenen Office-Produkte.

    Wichtig

    Wenn Sie mehrere Setupanpassungsdateien (MSP-Dateien) bereitstellen möchten, können Sie für eine Erstinstallation nur eine MSP-Anpassungsdatei im Ordner Updates für jedes Office 2010-Produkt, das Sie installieren, platzieren. Nur eine Setupanpassungsdatei (Patch) wird im Ordner Updates für jedes Office 2010-Produkt, das Sie installieren, unterstützt. Die restlichen MSP-Anpassungsdateien für ein Produkt müssen Sie nach Abschluss der Office-Installation bereitstellen.
    Wenn Sie mehrere Office 2010-Produkte bereitstellen, wie z. B. Microsoft Office Professional Plus 2010 und Microsoft Visio Professional 2010, können Sie nur eine MSP-Anpassungsdatei für Office Professional Plus 2010 und eine MSP-Anpassungsdatei für Visio Professional 2010 im Ordner Updates verwenden. Die MSP-Anpassungsdateien, die Sie im Ordner Updates platzieren, werden zuerst bereitgestellt. Sie müssen deshalb alle Setupanpassungen enthalten, die nach der Installation nicht geändert werden können, wie z. B. der Installationsspeicherort.
    Wenn Sie eine Erstinstallation von Office 2010 bereitstellen und Sie auch Office 2010-Softwareupdates, wie z. B. Service Packs und Hotfixes, bereitstellen möchten, können diese im Rahmen der Installation angewendet werden. Die Produktupdates für Office 2010 können im Ordner Updates platziert werden. In Szenarien wie diesem, bei dem der Ordner Updates sowohl eine Setupanpassungsdatei (MSP) als auch Produktupdates enthält, wird nur die Setupanpassungsdatei auf die Erstinstallation angewendet, und die Produktupdates werden nach Abschluss der Installation angewendet.

    Setup verwendet an die Anpassungsdatei angefügte XML-Daten zum Bestimmen der Installation des Produkts, z. B. im unbeaufsichtigten Modus, oder der in der Featurestruktur anzuzeigenden Features. Einstellungen in einer Anpassungsdatei überschreiben Standardeinstellungen in den Dateien Setup.xml und Paket.xml.

    Weitere Informationen zu Setupanpassungsdateien finden Sie unter Optimiertes Anpassungsmodell. Weitere Informationen zum Office-Anpassungstool finden Sie unter Office-Anpassungstool in Office 2010.

  • Datei "Config.xml"   Jeder Kernproduktordner enthält die Datei Config.xml, die Setup anweist, das jeweilige Produkt zu installieren. Zur Anpassung des Installationsvorgangs können Sie Config.xml bearbeiten. Sie können beispielsweise Elemente in Config.xml verwenden, um anzugeben, welche Produkte oder Sprachen in die Installation einbezogen werden sollen. Einstellungen in Config.xml haben Vorrang vor Einstellungen in einer Anpassungsdatei und vor Standardeinstellungen in den Dateien Setup.xml und Paket.xml.

    Weitere Informationen zur Verwendung und Bearbeitung der Datei Config.xml finden Sie unter Datei "Config.xml" in Office 2010.

Erstellen der Featurestruktur

Setup nutzt die in den XML-Dateien enthaltenen Informationen zum Erstellen einer einzelnen Featurestruktur mit allen verfügbaren Anwendungen und Features im Produkt. Sie können die Featurestruktur anzeigen und mithilfe des Office-Anpassungstools angeben, welche Anwendungen und Features auf den Computern der Benutzer installiert werden sollen. Wenn Sie Benutzer Setup interaktiv ausführen lassen, können sie die Featurestruktur mit Ihren Änderungen auf der Benutzeroberfläche von Setup anzeigen.

Weitere Informationen zum Angeben der zu installierenden Office-Features finden Sie unter Konfigurieren des Installationsstatus der Features von Office 2010.

Erstellen einer lokalen Installationsquelle auf dem Computer des Benutzers

Setup ruft das Programm Office Source Engine (Ose.exe) auf, um auf dem Computer des Benutzers eine erforderliche lokale Installationsquelle zu erstellen. Hierzu kopiert Setup Dateien aus dem Installationspunkt in den Ordner hidden auf dem Computer des Benutzers. Der Standardspeicherort ist \MSOCache\All Users am Stamm des Laufwerks, auf dem Office installiert ist. Später verwendet Setup Windows Installer zum Installieren von Office mithilfe dieser lokalen Installationsquelle.

Die lokale Installationsquelle bietet mehrere wichtige Vorzüge:

  • Nach der Installation von Office kann Setup Office-Features mithilfe der lokalen Quelle reparieren, neu installieren oder hinzufügen.

  • Benutzer, die Softwareupdates einspielen, werden mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit aufgefordert, eine Netzwerk- oder CD-Quelle anzugeben, da eine Installationsquelle lokal verfügbar ist.

  • Sie können die lokale Installationsquelle im Vorfeld bereitstellen und die Installation von Office auf den Computern der Benutzer später auslösen, um die Netzwerklast zu verringern. Bei diesem Szenario können Sie Setup sogar über die lokale Installationsquelle ausführen. Dadurch können Benutzer die Office-Installation ohne Verbindung mit dem Netzwerk abschließen.

Weitere Informationen zur lokalen Installationsquelle finden Sie unter Erforderliche lokale Installationsquelle.

Installieren von Office

Nach Start der Installation überprüft Setup den benötigten Datenträgerspeicher und Featureabhängigkeiten und ruft anschließend Windows Installer auf, um die ordnungsgemäßen Paketsätze (MSI-Dateien) mithilfe der lokalen Installationsquelle auf dem Computer des Benutzers zu installieren. Setup nutzt die zuvor beschriebenen XML-Daten, um die benötigten MSI-Dateisätze zu bestimmen. Die von Setup während der Installation eingeblendete Statusleiste berücksichtigt den gesamten Installationsvorgang, also auch das Übernehmen von Anpassungen und Einspielen von Softwareupdates aus dem Ordner Updates .

Hinweis

Wenngleich Windows Installer von Setup zum Installieren von Office verwendet wird, können die einzelnen MSI-Dateien nicht unabhängig von Setup vom Windows Installer installiert werden.

Anwenden der Anpassungsdatei

Während des Installationsvorgangs wendet Setup die Anpassungsdatei auf die Konfiguration des Benutzers an. Das Ergebnis ähnelt den Auswirkungen des Anwendens eines Windows Installer-Transformationspakets (MST-Datei) in früheren Office-Versionen, d. h. Ihre Anpassungen werden zur Standardkonfiguration für Benutzer. Zusätzlich zu den XML-Daten, die zur Anpassung des Installationsvorgangs dienen, kann die Anpassungsdatei Standardbenutzereinstellungen, Installationszustände von Features, Microsoft Outlook-Profile und andere Änderungen an der Konfiguration des Benutzers enthalten.

Anpassungsdateien sind produktspezifisch. Es werden nur die Dateien übernommen, die für das installierte Produkt relevant sind.

Hinweis

Wenn Sie mehrere Setupanpassungspatches (MSP-Dateien) bereitstellen möchten, können Sie für eine Erstinstallation nur eine Setupanpassungsdatei im Ordner Updates für jedes Office 2010-Produkt platzieren. Die restlichen Anpassungsdateien müssen Sie nach Abschluss der Office-Installation bereitstellen. Wie bereits erwähnt, wird nur ein Anpassungspatch pro Produkt im Ordner Updates unterstützt. Die Anpassungsdatei, die Sie im Ordner Updates platzieren, wird zuerst bereitgestellt und muss deshalb alle Setupanpassungen enthalten, die nach der Installation nicht geändert werden können, wie z. B. der Installationsspeicherort.

Wenn Sie für verschiedene Benutzergruppen eindeutige Konfigurationen erstellen möchten, sollten Sie die Anpassungsdateien an einem anderen Speicherort speichern und dann den Parameter /adminfile an der Befehlszeile von Setup zum Auswählen der gewünschten Datei angeben. Beispiel:

\\Server\Freigabe\Office14\setup.exe /adminfile \\Server\Freigabe\Office14\MyUpdates\Engineering.msp

wobei Office14 das Stammverzeichnis des Netzwerkinstallationspunkts ist.

Hinweis

Wenn Sie die lokale Installationsquelle vorab zwischenspeichern, kopiert Setup den Ordner Updates aus dem Netzwerkinstallationspunkt in die lokale Installationsquelle. Dadurch können Ihre Anpassungen in Installationsszenarien ohne Netzwerkverbindung einbezogen werden. Dies ist das einzige Mal, dass Setup die Anpassungsdatei vor der Installation auf dem lokalen Computer zwischenspeichert. Weitere Informationen finden Sie unter Vorabzwischenspeichern der lokalen Installationsquelle für Office 2010.

Einspielen von Softwareupdates

Zum Abschluss des Installationsvorgangs untersucht Setup den Ordner Updates am Installationspunkt auf Softwareupdates (MSP-Dateien). Im Gegensatz zu Setupanpassungsdateien, die Sie mit dem Office-Anpassungstool erstellen, werden Softwareupdates von Microsoft zum Optimieren des Produkts verteilt.

Wenn Sie Benutzern Office und auch verschiedene Softwareupdates bereitstellen müssen, kann Setup die Updates während des anfänglichen Installationsvorgangs einspielen. Dieser Schritt wird bei der Ermittlung des benötigten Speicherplatzes und von den Statusleistenanzeigern berücksichtigt. Aus Sicht des Benutzers erfolgt der gesamte Vorgang im Rahmen eines einzigen Ereignisses. Bei diesem Modell wird der ursprüngliche Installationspunkt beibehalten, wobei Sie weiter die Möglichkeit haben, neuen Benutzern die aktuellste Version des Produkts zur Verfügung zu stellen.

Hinweis

Der Ordner Updates dient nur für Erstinstallationen oder neue Installationen von Office 2010. Dieser Ordner kann nur einen einzigen Setupanpassungspatch (MSP) und mehrere Service Packs und Hotfixes ausschließlich im MSP-Format enthalten.

Weitere Informationen zum Softwareupdateprozess finden Sie unter Konsolidierter Aktualisierungsvorgang.

Hinzufügen mehrerer Produkte zum Installationspunkt

Sofern der Netzwerkinstallationspunkt mehrere Office 2010-Produkte enthält, durchsucht Setup alle Ordner und Unterordner nach den Dateien Config.xml und Setup.xml und fordert den Benutzer anschließend auf, ein zu installierendes Produkt auszuwählen.

Wenn Sie mehrere Office-Produkte installieren, ist es effizienter, alle Produkte am selben Installationspunkt zu speichern und Setup so anzupassen, dass ein bestimmtes Office-Produkt auf den Computern der Benutzer installiert wird.

Hinweis

Wenn Sie mehrere Office-Produkte an denselben Installationspunkt kopieren, werden Sie ggf. aufgefordert, gemeinsame Setupdateien zu überschreiben. Da diese Dateien in allen Office 2010-Produkten vorhanden sind, müssen Sie mehrfach vorhandene Ordner nicht erneut kopieren. Diese effiziente Konzeption sorgt für Speicherplatzeinsparungen und Konsistenz, wenn Sie Netzwerkinstallationspunkte erstellen und replizieren.

Interaktives Ausführen von Setup

Sie können sich für eine unbeaufsichtigte Installation entscheiden, bei der die Benutzer vom Vorgang wenig oder nichts merken. Wenn Sie Benutzern allerdings die Benutzeroberfläche von Setup anzeigen, wirken sich Ihre festgelegten Optionen auf mehrere Aspekte des Verhaltens von Setup aus. Beispiel:

  • Wenn am Installationspunkt mehrere Office-Produkte verfügbar sind und ein Benutzer Setup.exe ohne Befehlszeilenparameter ausführt, zeigt Setup eine Liste mit Produkten an, die installiert werden können.

  • Wenn am Installationspunkt mehrere Sprachen verfügbar sind, passt Setup standardmäßig die Sprache von Office dem Windows-Gebietsschema auf dem Computer des Benutzers an. Wenn ein Benutzer hingegen die Installationsoption Anpassen wählt, bietet die Registerkarte Sprachen auf der Benutzeroberfläche von Setup dem Benutzer eine Übersicht der Sprachen, die am Netzwerkinstallationspunkt verfügbar sind.

  • Wenn Sie einen Product Key eingeben und die Microsoft-Lizenzbedingungen in der Anpassungsdatei oder Datei Config.xml akzeptieren, werden diese Setupbildschirme dem Benutzer im Verlauf von Setup nicht angezeigt.

  • Wenn Sie zum Ausblenden und Sperren bestimmter Features eine Anpassungsdatei verwenden, werden diese Features nicht in der Featurestruktur angezeigt.

Weitere Informationen zum Anpassen von Anzeigeeinstellungen finden Sie unter Anpassen von Setup vor der Installation von Office 2010.

Sprachneutraler Entwurf

In Office 2010 (und 2007 Office System) ist ein Office-Produkt wie Office Professional Plus 2010 wie folgt aufgebaut:

  • Sprachneutrale Elemente sind in einem Kernpaket (MSI-Datei) enthalten.

  • Sprachspezifische Elemente sind anwendungsabhängig in getrennten Paketen enthalten.

Diese Dateiorganisation vereinfacht internationale Bereitstellungen. Die einfachste Installation eines Office-Produkts umfasst das Kernpaket und ein Sprachpaket. Das Hinzufügen weiterer Sprachen erfolgt so einfach wie das Kopieren zusätzlicher SLPs (Single Language Packs) zum Netzwerkinstallationspunkt, und alle Sprachpakete arbeiten auf dieselbe Weise mit dem Kernprodukt zusammen. Alle Sprachversionen von Office, auch die englischsprachige, werden identisch bereitgestellt. Setup kombiniert in einem reibungslosen Installationsvorgang das sprachneutrale Kernpaket mit den sprachspezifischen Paketen.

Wichtig

Die aktuelle Version von Office 2010 bietet zur Zeit Sprachpakete in chinesischer, deutscher, englischer, französischer, japanischer, russischer und spanischer Sprache. In späteren Versionen werden weitere Sprachen unterstützt.

In diesem Abschnitt:

  • Sprachversionen von Office

  • Sprachpakete für Office

Sprachversionen von Office

Jedes Office-Produkt muss mindestens ein sprachspezifisches Paket aufweisen. Das Kernpaket (MSI-Datei) kann nicht allein bereitgestellt werden. Auf der Office-Produkt-CD und am Netzwerkinstallationspunkt sind diese Sprachpakete in Ordnern enthalten. Jeder Ordnername enthält ein Sprachkennzeichen im Format xx-yy (z. B. en-us für US-amerikanisches Englisch) zum Bestimmen der Sprache. Außerdem enthält jeder Ordner eine Zusammenstellung von Installationsdateien.

Das Produkt Office Professional Plus 2010 ist beispielsweise auf die Dateien in diesen Ordnern verteilt. Nicht sprachspezifische Elemente wie Winword.exe (die ausführbare Datei für Microsoft Word 2010) befinden sich im Kernpaket ProPlus.WW. Andere Elemente, z. B. die Hilfe und Benutzeroberfläche von Word 2010 sind im entsprechenden Sprachpaket für Word oder gemeinsam genutzte Office-Features enthalten.

Sowohl sprachneutrale als auch sprachspezifische Elemente sind erforderlich, um vollständige Features einzurichten. Winword.exe selbst stellt keine Word-Anwendung dar, die verwendet werden kann. Gleichsam stellt die MSI-Datei von Office Professional Plus 2010 im Ordner ProPlus.WW kein vollständiges Office-Produkt dar.

Setup setzt alle diese Komponenten zu einem Gesamtprodukt zusammen. Die Dateien Paket.xml und Setup.xml in jedem Ordner enthalten Informationen, mit deren Hilfe Setup vollständige Features zusammensetzt, eine konsolidierte Featurestruktur erstellt und den ordnungsgemäßen MSI-Dateisatz für die Installation zusammenstellt. Nach Erfassung der XML-Daten und Zusammenführung der erforderlichen MSI-Dateien installiert Setup Office über Windows Installer auf dem Computer des Benutzers. Aus Sicht des Benutzers erfolgt dieser Vorgang automatisch und reibungslos.

Sie können eine einzelne Anwendung in Office 2010 bereitstellen, indem Sie den sprachspezifischen Ordner mit der speziellen MSI-Datei (z. B. den Ordner Word.en-us) abtrennen. Sie können jedoch nur bestimmen, welche Anwendungen und Features auf den Computern der Benutzer installiert sind, indem Sie die Installation anpassen.

Hinweis

Keine der MSI-Dateien an einem Office-Installationspunkt kann mithilfe von Windows Installer oder einer anderen Methode eigenständig installiert werden. Ferner kann keine der digital signierten XML-Dateien (Setup.xml und Paket.xml) bearbeitet oder geändert werden. In Office 2010 muss Setup die Dateien und Installationsinformationen zusammenführen, um den Installationsvorgang ausführen zu können.

Sprachpakete für Office

Sprachspezifische Pakete werden in zwei Kontexten genutzt: in der Sprachversion eines Office-Produkts und im Single Language Pack (SLP) der jeweiligen Sprache. Die deutsche Version von Office Professional Plus 2010 umfasst beispielsweise ein Sprachpaket für jede Anwendung und für gemeinsam genutzte Features in Office Professional Plus 2010. Dieselben Ordner sind im deutschen SLP enthalten, das die sprachspezifischen Ordner für andere Produkte in Office 2010 enthält.

Sprachpakete können als getrennte Produkte bereitgestellt oder zum Bereitstellen eines Office-Produkts in mehreren Sprachen genutzt werden. Für Sprachpakete, die Sie entweder getrennt oder als Teil der Installation eines anderen Produkts bereitstellen, müssen Sie keinen eindeutigen Product Key eingeben.

Hinweis

In Office-Versionen vor 2007 Office System fügten Unternehmenskunden Sprachen durch Bereitstellen von MUI-Paketen (Multi-Language User Interface) nach der Installation einer US-englischen Version von Office hinzu. Lokalisierte Versionen, z. B. die japanischen Version von Office Standard Edition, waren nicht mit der Kernversion mit einem japanischen MUI-Paket identisch. Dieser Entwurf wurde in 2007 Office System vereinfacht und verbessert und ist in Office 2010 identisch.

Optimiertes Anpassungsmodell

In Microsoft Office-Versionen vor 2007 Office System waren mehrere Tools erforderlich, um Setup anzupassen und Office nach der Installation zu verwalten. In 2007 Office System wurde ein einheitliches, optimiertes Modell eingeführt. In Office 2010 können Administratoren (wie in 2007 Office System) Setup zum Installieren, Anpassen und Verwalten von Office nutzen. Zum Erzwingen bestimmter Benutzer- und Gruppeneinstellungen können Administratoren Gruppenrichtlinien verwenden (siehe Verwenden von Gruppenrichtlinien).

In diesem Abschnitt:

  • Verwenden des Office-Anpassungstools

    • Anpassen einer Neuinstallation

    • Ändern einer vorhandenen Office-Installation

  • Anpassen von Office mithilfe der Datei "Config.xml"

  • Verwenden von Setup-Befehlszeilenparametern

  • Verwenden von Gruppenrichtlinien

Verwenden des Office-Anpassungstools

Sie können eine Office-Installation mit dem Office-Anpassungstool (OAT), einer Komponenten von Setup, anpassen, das in den Volumenlizenzversionen von Office 2010 enthalten ist. Starten Sie das OAT, indem Sie Setup mit der Befehlszeilenoption /admin ausführen. Erstellen Sie mit dem OAT eine Setupanpassungsdatei (MSP-Datei), die Sie im Ordner Updates im Netzwerkinstallationspfad ablegen. Wie zuvor erwähnt, wird der Ordner Updates nur für Erstinstallationen oder neue Installationen von Office 2010 verwendet, und im Ordner Updates wird nur ein einziger Anpassungspatch unterstützt .

Eine Setupanpassungsdatei ist eine erweiterte Form einer Windows Installer-MSP-Datei. Jede Datei wird für ein bestimmtes Produkt konfiguriert, z. B. Office Professional Plus 2010 oder OneNote 2010. Wenn Sie Setup zum Installieren eines Office-Produkts ausführen, durchsucht Setup den Ordner Updates nach einer Anpassungsdatei, die dem Produkt entspricht, das Sie installieren möchten. Während Setup das Produkt installiert, werden die in dieser Datei enthaltenen Anpassungen angewendet.

Zum Konfigurieren von Office für verschiedene Benutzergruppen können Sie mehrere Setupanpassungsdateien erstellen. Wenn Sie Setup ausführen, können Sie die für jede Installation gewünschte Anpassungsdaten über den Setup-Befehlszeilenparameter /adminfile oder mithilfe der Datei Config.xml angeben (siehe Anpassen von Office mithilfe der Datei "Config.xml").

Ausführliche Einzelheiten zum Erstellen einer Setupanpassungsdatei mit dem OAT finden Sie unter Office-Anpassungstool in Office 2010.

Anpassen einer Neuinstallation

Mithilfe einer Setupanpassungsdatei, die Sie mit dem OAT erstellen, können Sie ändern, wie Setup Office erstmalig auf dem Computer eines Benutzers installiert. Mit dem OAT können Sie Office beispielsweise auf folgende Weisen anpassen:

  • Setup ohne Interaktion mit dem Benutzer (d. h. unbeaufsichtigt) ausführen lassen

  • Den Product Key vordefinieren und die Microsoft-Softwarelizenzbedingungen im Auftrag des Benutzers akzeptieren

  • Angeben, wo Office-Dateien auf dem Computer des Benutzers installiert werden sollen

  • Auswählen, ob frühere Versionen von Office vor der Installation von Office 2010 entfernt werden sollen

  • Die zu installierenden Office-Features bestimmen

  • Standardwerte für viele Benutzeroptionen angeben, einschließlich Microsoft Outlook-Einstellungen

Hinweis

Parallele Installationen der 64-Bit- und 32-Bit-Versionen von Office werden von Office 2010 nicht unterstützt, auch nicht zwischen Anwendungen. Beispielsweise werden parallele Installationen der 32-Bit-Version von 2007 Office System und der 64-Bit-Version von Office 2010 oder für die 64-Bit-Version von Microsoft SharePoint Workspace 2010 und die 32-Bit-Version von Microsoft Excel 2010 nicht unterstützt. Es ist nicht möglich, mit den Anpassungstools von Office 2010 parallele Installationen oder Anpassungen von 64-Bit- und 32-Bit-Versionen von Office zu konfigurieren. Beispielsweise können Sie keine benutzerdefinierte parallele Installation mit einem einzelnen Abbild für die 64-Bit-Version von Microsoft Office Professional 2010 und die 32-Bit-Version von Visio 2010 erstellen. Weitere Informationen zur 64-Bit-Version von Office 2010 finden Sie unter 64-Bit-Editionen von Office 2010.

Informationen zum Anpassen von Setup finden Sie unter Anpassen von Setup vor der Installation von Office 2010.

Ändern einer vorhandenen Office-Installation

Wenn Sie eine vorhandene Office-Installation ändern möchten, müssen Sie dasselbe Tool verwenden, mit dem Sie die Originalinstallation angepasst haben. Führen Sie das OAT aus, um die Setupanpassungsdatei zu aktualisieren oder eine neue zu erstellen. Wenden Sie anschließend die Anpassungsdatei wie ein Softwareupdate auf den Computer des Benutzers an, woraufhin die vorhandene Office-Installation des Benutzers mit Ihren Anpassungen aktualisiert wird. Dies bedeutet, dass die Anpassungen, die bei der Installation von Office verfügbar sind, auch bei der Änderung von Office nach der Installation verfügbar sind.

Hinweis

Es gibt verschiedene Anpassungen, die Setup nur anwendet, wenn Sie Office erstmalig installieren, z. B. angeben, wo Office auf dem Computer des Benutzers installiert werden soll, den Product Key definieren und frühere Versionen von Office-Anwendungen entfernen. Das OAT ermittelt, welche Anpassungen nur für eine neue Installation gelten.

Anpassen von Office mithilfe der Datei "Config.xml"

Mithilfe der Datei Config.xml können Sie Änderungen an Ihrer Office-Installation vornehmen. Sie können nahezu dieselben Optionen wie mit dem OAT anpassen, einschließlich einiger weniger, die im OAT nicht verfügbar sind.

Die Datei Config.xml sollte zum Ausführen der folgenden Installationsaufgaben verwendet werden:

  • Setup anweisen, die lokale Installationsquelle auf den Computer des Benutzers kopieren, ohne Office zu installieren.

  • Netzwerkinstallationspunkt angeben

  • Auswählen, welches Produkt bzw. welche Sprache installiert werden soll

  • Ändern, wo Setup nach Setupanpassungsdateien und Updates sucht

  • Sehr kurzfristige oder einmalige Anpassungen durchführen, bei denen es sich nicht lohnt, das OAT zum Erstellen einer neuen Anpassungsdatei auszuführen

Wenn Sie die Datei Config.xml im selben Ordner wie Setup.exe ablegen, wird diese Datei von Setup gefunden und verwendet. Über den Setup-Befehlszeilenparameter /config können Sie auch den Speicherort der Datei angeben.

Hinweis

Wenn Sie sowohl eine Setupanpassungsdatei als auch die Datei Config.xml angeben, haben die Anpassungen, die Sie in Config.xml festlegen, Vorrang vor denselben Anpassungen in der Anpassungsdatei.

Eine vollständige Beschreibung des Inhalts und Formats der Datei Config.xml finden Sie unter Datei "Config.xml" in Office 2010.

Verwenden von Setup-Befehlszeilenparametern

Setup erkennt nur wenige Befehlszeilenparameter in Office 2010, was auch für 2007 Office System gilt. Das OAT ist das primäre Tool zum Konfigurieren von Setupeigenschaften und Angeben anderer Anpassungen.

Über Setup.exe-Befehle können Sie die folgenden Aufgaben ausführen:

  • Ausführen des Office-Anpassungstools, um eine Setup-Anpassungsdatei (MSP) zu erstellen.

  • Anwenden der angegebenen Setupanpassungsdatei auf die Installation. Sie können z. B. einen Pfad einer bestimmten Anpassungsdatei (MSP-Datei) oder den Ordner angeben, in dem alle Anpassungsdateien gespeichert sind.

  • Angeben der Datei Config.xml, die vom Setup während der Installation verwendet wird.

  • Ausführen von Setup im Wartungsmodus und Vornehmen von Änderungen an einer vorhandenen Office-Installation.

  • Ausführen von Setup zum Reparieren des angegebenen Produkts auf dem Computer des Benutzers.

  • Ausführen von Setup zum Entfernen des angegebenen Produkts vom Computer des Benutzers.

Weitere Informationen zu Setup.exe-Befehlen finden Sie unter Setupbefehlszeilenoptionen für Office 2010. Informationen zu Windows Installer-Eigenschaften, die in früheren Versionen von Office verwendet wurden, und zu Eigenschaften, die bei der Installation von Office 2010 verwendet werden können, finden Sie unter Setup-Eigenschaften in Office 2010.

Verwenden von Gruppenrichtlinien

Administratoren können mithilfe von Gruppenrichtlinieneinstellungen Office-Konfigurationen auf den Benutzercomputern definieren und warten. Gruppenrichtlinien dienen zum Konfigurieren von Office 2010-Richtlinieneinstellungen in administrativen Vorlagen, die vom Betriebssystem erzwungen werden. In einer Active Directory-Umgebung können Administratoren Richtlinieneinstellungen auf Gruppen von Benutzern und Computern an einem Standort, in einer Domäne oder einer Organisationseinheit anwenden, mit dem/der ein Gruppenrichtlinienobjekt verknüpft ist. Zutreffende Richtlinieneinstellungen werden in die genehmigten Registrierungsschlüsseln für Richtlinien geschrieben, und für diese Einstellungen gelten Einschränkungen durch Zugriffssteuerungslisten, die Änderungen durch Benutzer verhindern, bei denen es sich nicht um Administratoren handelt. Dadurch können Administratoren stark eingeschränkte oder weniger streng verwaltete Konfigurationen einrichten.

Administratoren können mithilfe von Richtlinieneinstellungen für Office 2010-Anwendungen die meisten Optionen zum Konfigurieren der Benutzeroberfläche von Office verwalten, so z. B.:

  • Menübefehle sowie die entsprechenden Symbolleistenschaltflächen

  • Tastenkombinationen

  • Die meisten Optionen im Dialogfeld Optionen

Hinweis

Die meisten Office 2010-Richtlinieneinstellungen sind auch im OAT (in den OPA-Einstellungen) verfügbar. Zum Konfigurieren der anfänglichen Standardeinstellungen in einer Setupanpassungsdatei (MSP) können Administratoren das OAT verwenden. Benutzer können jedoch nach der Installation die meisten Einstellungen ändern. Mithilfe von Gruppenrichtlinien können Sie bestimmte Konfigurationen erzwingen. Gruppenrichtlinieneinstellungen haben Vorrang vor OAT-Einstellungen.

Erforderliche lokale Installationsquelle

In Office 2010 erstellt Setup im Rahmen des standardmäßigen Installationsvorgangs auf dem Computer des Benutzers eine lokale Installationsquelle. Setup installiert alle Office 2010-Produkte in zwei Schritten. Zuerst kopiert Setup komprimierte Installationsquelldateien auf den Computer des Benutzers. Anschließend wird Windows Installer von Setup aufgerufen, um die eigentliche Installation aus der lokalen Installationsquelle auszuführen. Nach Abschluss der Installation steht die lokale Installationsquelle weiter für Setupvorgänge zur Verfügung, die einen Zugriff auf eine Originalquelle erfordern. Die lokale Installationsquelle wird bei den Mindestvoraussetzungen für den Speicherplatz berücksichtigt.

Hinweis

In Microsoft Office 2003 wurde das Produkt in großen Organisationen normalerweise von einem administrativen Installationspunkt aus installiert. Die Installation von einer lokalen Installationsquelle war optional ebenfalls möglich. In Office 2010 ist die Option einer administrativen Installation nicht mehr vorhanden, und die lokale Installationsquelle ist zwingend erforderlich.

Durch die lokale Installationsquelle wird die Verteilung von Softwareupdates effizienter und zuverlässiger, da weder der Netzwerkinstallationspunkt noch die lokale Installationsquelle des Benutzers je direkt aktualisiert wird. Die Installationen von Benutzern bleiben synchron, wenn sie die Clientversion von Softwareupdates einspielen.

Es folgen weitere sich ergebende Vorteile, wenn auf dem lokalen Computer stets eine vollständige Installationsquelle zur Verfügung steht:

  • Sie können vor der Installation von Office Benutzern die lokale Installationsquelle bereitstellen. Dadurch wird die Netzwerklast verringert und sichergestellt, dass alle Benutzer das Produkt installieren und exakt zum selben Zeitpunkt mit der Nutzung von Office 2010-Anwendungen beginnen.

  • Benutzer können Wartungsaufgaben erledigen, z. B. das Einspielen von Softwareupdates, ohne zum Einlegen der Office-CD oder Angeben einer Netzwerkquelle aufgefordert zu werden.

  • Mobile Benutzer oder Benutzer mit langsamen oder zeitweilig unterbrochenen Netzwerkverbindungen können Setup ohne Zugriff auf das Netzwerk ausführen, wenn die lokale Installationsquelle vorab installiert wird.

Diese Vorteile sind günstig zu bekommen. Wenngleich die lokale Installationsquelle etwas Festplattenspeicher belegt, dauert das Erstellen der lokalen Installationsquelle und Installieren von Office ca. genau so lange wie das Installieren von Office selbst.

In diesem Abschnitt:

  • Erstellen einer lokalen Installationsquelle auf den Computern der Benutzer

  • Separates Bereitstellen der lokalen Installationsquelle

Erstellen einer lokalen Installationsquelle auf den Computern der Benutzer

Wenn Benutzer Office von der CD oder mithilfe eines Netzwerkinstallationspunkts installieren, erstellt Setup die lokale Installationsquelle mit dem Programm Office Source Engine (Ose.exe), mit dem die erforderlichen Installationsdateien auf dem lokalen Computer in den Ordner hidden kopiert werden. Der Standardspeicherort ist \MSOCache\All Users im Stammverzeichnis des Laufwerks, auf dem Office installiert ist.

Jedes Paket, das aus einem Office-Produkt besteht, d. h. aus sowohl dem sprachneutralen Kernpaket als auch einem oder mehreren sprachspezifischen Paketen, hat einen eigenen Downloadcode und wird im Unterordner unter MSOCache\All Users zwischengespeichert. Setup speichert stets eine vollständige lokale Installationsquelle zwischen, was alle Dateien umfasst, die zum zu installierenden Produkt gehören. Wenn der Installationspunkt mehrere Sprachen aufweist, speichert Setup nur die Pakete der Sprachen zwischen, die auf dem Computer des Benutzers installiert sind.

Sofern zusätzliche Office-Produkte auf dem Computer des Benutzers installiert werden, erfolgt eine Zwischenspeicherung dieser Produkte in derselben lokalen Installationsquelle.

Hinweis

Wenn ein Benutzer ein zweites Office-Produkt auf einem anderen Laufwerk installiert, erstellt Setup eine zweite lokale Installationsquelle am Stamm dieses Laufwerks. In diesem Szenario können gemeinsam genutzte Dateien in beiden lokalen Installationsquellen mehrfach vorhanden sein. Dieser Entwurf stellt jedoch sicher, dass jede lokale Installationsquelle vollständig ist und ordnungsgemäß funktioniert.

Benutzer können die lokale Installationsquelle nicht versehentlich löschen bzw. auf der Benutzeroberfläche von Setup oder mit dem Windows-Datenträgerbereinigungs-Assistenten entfernen. Wird der Ordner MSOCache gelöscht oder beschädigt, wird dieser Ordner von Setup beim nächsten Mal, wenn eine Quelle erforderlich ist, automatisch neu erstellt oder repariert. Wenn Benutzer über zu wenig Festplattenspeicher verfügen, werden sie aufgefordert, welchen freizugeben. Sie können sich darauf verlassen, dass jeder Benutzer Zugriff auf die Quelle hat, wenn Sie neue Updates oder Anpassungen verteilen.

Hinweis

Nach dem Erstellen der lokalen Installationsquelle wird deren Speicherort auf dem Computer des Benutzers festgelegt. Später installierte Office-Produkte werden stets dem vorhandenen Ordner MSOCache\All Users hinzugefügt, es sei denn, der Benutzer hat einen anderen Speicherort angegeben.

Separates Bereitstellen der lokalen Installationsquelle

Da Setup die Installation von Office anhand der lokalen Installationsquelle durchführt, können Sie die Netzwerklast minimieren, indem Sie die Installationsquelle vorab bereitstellen. Mithilfe Ihrer üblichen Methode zum Ausführen von Setup auf den Computern der Benutzer können Sie die lokale Installationsquelle gleichzeitig an eine Benutzergruppe verteilen. Sobald alle Benutzer über eine vorab zwischengespeicherte Quelle verfügen, können Sie alle Benutzer zur Ausführung von Setup auffordern, damit Office gleichzeitig installiert wird. Durch das Vorabzwischenspeichern können die meisten Installationsaktivitäten auf dem lokalen Computer anstatt über das Netzwerk erfolgen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Vorabzwischenspeichern der lokalen Installationsquelle für Office 2010.

Sie können Setup direkt in der lokalen Installationsquelle auf dem lokalen Computer ausführen. Das lokale Ausführen von Setup bedeutet, dass keine Aktivitäten, z. B. das Laden von Setupdateien und Lesen von Metadaten, über das Netzwerk erfolgen. In diesem Szenario müssen Sie den Unterordner in MSOCache\All Users bestimmen, der das Kernprodukt enthält, das Sie installieren möchten. Jeder Unterordner des Kernprodukts enthält eine Kopie des Setupprogramms, und das jeweilige Produkt wird durch Ausführen von Setup im dazugehörigen Ordner installiert. Bei dieser Methode können Benutzer Office ohne Netzwerkverbindung installieren.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Ausführen von Setup von der lokalen Installationsquelle zur Installation von Office 2010.

Konsolidierter Aktualisierungsvorgang

In Office-Versionen vor 2007 Office System mussten diverse Vorgänge erfolgen, um sicherzustellen, dass Clientcomputer die neuesten Office-Softwareupdates erhielten und die Synchronität mit dem administrativen Installationspunkt nicht verloren ging. Sie haben Setup ggf. so konfiguriert, dass Softwareupdates mit Neuinstallationen von Office verknüpft werden, oder Updates in den administrativen Installationspunkt eingespielt und Office auf allen Clientcomputern neu installiert.

Durch die in 2007 Office System eingeführte Architektur wird dieser Prozess wesentlich vereinfacht. In Office 2010 (wie in 2007 Office System) erstellen Sie einen Netzwerkinstallationspunkt, der zu keinem Zeitpunkt aktualisiert werden muss. Stattdessen werden Softwareupdates über einen einfachen Kopiervorgang für neue Installationen zur Verfügung gestellt. Vorhandene Installationen werden unabhängig vom Netzwerkinstallationspunkt aktualisiert, sodass Sie sich nicht darum kümmern müssen, dass Clientcomputer mit der Installationsquelle synchron bleiben.

In diesem Abschnitt:

  • Einspielen von Office-Updates im Verlauf von Neuinstallationen

  • Aktualisieren vorhandener Office-Installationen

Einspielen von Office-Updates im Verlauf von Neuinstallationen

Kopieren Sie, nachdem Sie Office-Softwareupdates von Microsoft erhalten haben, die Updates am Stamm des Netzwerkinstallationspunkts in den Ordner Updates. Die am Netzwerkinstallationspunkt vorhandenen Dateien bleiben erhalten, wenn Sie sie zuvor von der Office-CD kopiert haben.

Hinweis

Sie können mithilfe des Ordners Updates die Installation von Updates in eine Erstinstallation der Office 2010-Produkte einbinden. Bei der Erstinstallation werden nur Windows Installer-Updatedateien installiert, die sich in diesem Ordner befinden. Sie müssen die Updates daher aus Microsoft Self-Extractor-Paketen extrahieren. Außerdem können Sie einen Setupanpassungspatch (MSP) im Ordner Updates platzieren, um Erstinstallationen anzupassen.

Bei der Ausführung von Setup zum Installieren von Office auf einem Clientcomputer sucht Setup im Ordner Updates nach Softwareupdates, die bei der Installation von Office automatisch angewendet werden. Wenn der Ordner mehrere Updates enthält, werden nur die Updates angewendet, die für das installierte Office-Produkt vorgesehen sind. Wenn der Ordner Updates sowohl einen Setupanpassungspatch (MSP) als auch Produktupdates enthält, wird nur der Setupanpassungspatch auf die Erstinstallation angewendet, und die Produktupdates werden nach Abschluss der Installation angewendet. Die Updates werden außerdem in der ordnungsgemäßen Reihenfolge angewendet. Der Benutzer erhält auf diese Weise zusammen mit der Neuinstallation von Office die neuesten Updates.

Tipp

Wenn Updates in einem anderen Ordner als dem Ordner Updates gesucht werden sollen, können Sie dies im Element SetupUpdates in der Datei Config.xml festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter SetupUpdates-Elements im Thema Datei "Config.xml" in Office 2010.

Aktualisieren vorhandener Office-Installationen

Nach der Installation von Office wenden Sie Softwareupdates direkt auf den Clientcomputer an, ohne zum Netzwerkinstallationspfad zurückzukehren. Dazu verwenden Sie ein Bereitstellungsverwaltungsprogramm wie Microsoft Systems Management Server oder System Center Configuration Manager 2007, die Windows Server Update Services, oder Sie aktualisieren Computer direkt über das Internet mithilfe von Microsoft Update.

Hinweis

Nach der Installation von Office auf einem Clientcomputer werden bei der Neuinstallation von Office nur die Softwareupdates eingespielt, die bei der Erstinstallation eingespielt wurden. Wenn Sie neue Softwareupdates in den Ordner Updates kopiert haben, werden diese bei der Neuinstallation nicht eingespielt.