Clientprotokollverwaltung

Gilt für: Exchange Server 2013

Die Verwaltung der Clientprotokolle von Exchange ActiveSync, Outlook Web App, POP3, IMAP4, des AutoErmittlungsdiensts, der Exchange-Webdienste und des Verfügbarkeitsdiensts erfolgt in drei verschiedenen Bereichen: dem Exchange Admin Center (EAC), der Exchange-Verwaltungsshell und dem Internetinformationsdienste-Manager (IIS). Die Einstellungen, die an den einzelnen Stellen verwaltet werden, unterscheiden sich je nach Clientprotokoll.

Verwalten von Outlook Web App-Einstellungen

Die meisten Einstellungen, die sich darauf auswirken, welche Outlook Web App-Funktionen den Benutzern zur Verfügung stehen, können im virtuellen Outlook Web App-Verzeichnis eingestellt oder in einer Outlook Web App-Postfachrichtlinie konfiguriert werden. Mithilfe von Outlook Web App-Postfachrichtlinien können Sie definieren, welche Funktionen für einzelne Benutzer verfügbar sind. Postfachrichtlinieneinstellungen setzen die Einstellungen für virtuelle Verzeichnisse außer Kraft. Weitere Informationen zum Verwalten von Outlook Web App finden Sie unter Outlook Web App.

Verwalten von Exchange ActiveSync-Einstellungen

In Exchange 2010 wurden alle Clientzugriffsprotokolle in einer einzigen Serverrolle implementiert und verwaltet, der Clientzugriffs-Serverrolle. Die Protokolle wurden in einer einzelnen Instanz von IIS verwaltet, es gab für jedes Clientprotokoll ein einziges virtuelles Verzeichnisobjekt in Active Directory, und es wurde ein einziger Satz von Cmdlets zum Konfigurieren des virtuellen Verzeichnisses verwendet.

In Exchange 2013 wird die Clientprotokollverwaltung für Exchange ActiveSync zwischen dem Clientzugriffsserver und dem Postfachserver aufgeteilt. Aufgrund dieser Architekturänderung können Sie verschiedene Verwaltungsaufgaben für virtuelle Verzeichnisse sowohl auf dem Clientzugriffsserver als auch auf dem Postfachserver ausführen. Wenn diese beiden Server nicht auf demselben physischen Computer installiert sind, ändern sich die mit den Cmdlets für virtuelle Verzeichnisse verwendeten Parameter basierend auf der Serverrolle, in der Sie sie ausführen.

Weitere Informationen zu den Architekturänderungen in Exchange 2013 finden Sie unter Neuerungen in Exchange 2013.

Auf das virtuelle Exchange ActiveSync-Verzeichnis können zwei Arten von Einstellungen angewendet werden:

  • Einstellungen für die Postfachsitzung

  • Einstellungen für den Server und das virtuelle Verzeichnis

Bei den Einstellungen für die Postfachsitzung handelt es sich um Benutzersitzungseinstellungen. Wenn ein Benutzer eine Verbindung mit einem Clientzugriffsserver herstellt, wird die Verbindung per Proxy an den Postfachserver weitergeleitet, der das Postfach des Benutzers enthält. Eine eindeutige ID des virtuellen Verzeichnisses ist der Proxyanforderung beigefügt. Der Postfachserver ruft anschließend die Einstellungen für das virtuelle Verzeichnis aus Active Directory ab und wendet sie auf die Sitzung an. Die Einstellungen für das virtuelle Verzeichnis werden auf dem Postfachserver zwischengespeichert, um die Leistung zu verbessern.

Wenn die Verbindung per Proxy an einen anderen Active Directory-Standort weitergeleitet wird, werden die Einstellungen für das virtuelle Verzeichnis von dem Clientzugriffsserver an demselben Standort geladen, an dem sich auch der Postfachserver befindet, und nicht von dem Clientzugriffsserver, an dem die Verbindung initiiert wurde.

In den folgenden Tabellen wird gezeigt, welche Einstellungen für virtuelle Verzeichnisse auf welchen Servern verwaltet werden können. Wenn Sie versuchen, eine bestimmte Einstellung auf einem Server zu verwalten, auf den sie nicht anwendbar ist, werden Sie in einer Fehlermeldung darauf hingewiesen, dass die betreffende Einstellung für den jeweiligen Server schreibgeschützt ist.

Exchange ActiveSync Einstellungen des virtuellen Verzeichnisses auf Clientzugriffsservern:

Setting Server
BadItemReportingEnabled Clientzugriff
BasicAuthEnabled Clientzugriff
ClientCertAuth Clientzugriff
CompressionEnabled Clientzugriff
ExternalAuthenticationMethods Clientzugriff
Externalurl Clientzugriff
InternalAuthenticationMethods Clientzugriff
Internalurl Clientzugriff
MobileClientCertificateAuthorityURL Clientzugriff
MobileClientCertificateProvisioningEnabled Clientzugriff
MobileClientCertTemplateName Clientzugriff
RemoteDocumentsActionForUnknownServers Clientzugriff
RemoteDocumentsAllowedServers Clientzugriff
RemoteDocumentsBlockedServers Clientzugriff
RemoteDocumentsInternalDomainSuffixList Clientzugriff
SendWatsonReport Clientzugriff

Exchange ActiveSync Einstellungen für virtuelle Verzeichnisse auf Clientzugriffs- und Postfachservern:

Setting Server
ApplicationRoot Clientzugriff und Postfach
AppPoolID Clientzugriff und Postfach
MetabasePath Clientzugriff und Postfach
Name Clientzugriff und Postfach
Path Clientzugriff und Postfach
ProxySubVdir Clientzugriff und Postfach
Virtualdirectoryname Clientzugriff und Postfach
Websitename Clientzugriff und Postfach

Verwalten von POP3- und IMAP4-Einstellungen

In Exchange 2013 wurde auch die Implementierung der POP3- und IMAP4-Protokolle zwischen den Clientzugriffs- und Postfachserverrollen aufgeteilt. Aufgrund der neuen Implementierung wird die POP3- und die IMAP4-Konnektivität jeweils von einem Dienst auf dem Clientzugriffsserver sowie von einem Dienst auf dem Postfachserver verwaltet. Die Namen der Dienste, die auf dem Clientzugriffsserver ausgeführt werden, stimmen mit den Namen aus Exchange 2010 überein: Microsoft Exchange-IMAP4-Dienst und Microsoft Exchange-POP3-Dienst. Die beiden neuen Dienste, die auf dem Postfachserver ausgeführt werden, heißen Microsoft Exchange-IMAP4-Back-End-Dienst und Microsoft Exchange-POP3-Back-End-Dienst.

Beachten Sie bei der Verwaltung der POP3- und der IMAP4-Konnektivität in Ihrer Organisation Folgendes:

  • Wenn Sie die Clientzugriffs-Serverrolle und die Postfachserverrolle auf demselben Computer ausführen, werden alle Änderungen an den POP3- oder IMAP4-Einstellungen automatisch auf den richtigen POP3- und IMAP4-Dienst angewendet.

  • Wenn Sie die Clientzugriffs-Serverrolle und die Postfachserverrolle auf verschiedenen Computern ausführen, müssen Sie die Einstellungen auf dem Computer verwalten, auf dem die zu ändernde Einstellung verwaltet wird.

Die folgenden Tabellen zeigen, welche POP-/IMAP-Einstellungen der jeweiligen Serverrolle zugeordnet sind.

POP3- und IMAP4-Einstellungen auf dem Clientzugriffsserver:

Setting Server
AuthenticatedConnectionTimeout Clientzugriff
Banner Clientzugriff
ExternalConnectionSettings Clientzugriff
InternalConnectionSettings Clientzugriff
MaxCommandSize Clientzugriff
MaxConnectionFromSingleIP Clientzugriff
Maxconnections Clientzugriff
MaxConnectionsPerUser Clientzugriff
PreAuthenticatedConnectionTimeout Clientzugriff
UnencryptedOrTLSBindings Clientzugriff

POP3- und IMAP4-Einstellungen auf postfachserver:

Setting Server
CalendarItemRetrivalOption Postfach
EnableExactRFC822Size Postfach
MessageRetrievalSortOrder Postfach
OWAServerURL Postfach
ProxyTargetPort Postfach
ShowHiddenFoldersEnabled Postfach
SuppressReadReceipt Postfach

POP3- und IMAP4-Einstellungen auf Clientzugriffs- und Postfachservern:

Setting Server
X509CertificateName Clientzugriff und Postfach
EnforceCertificateErrors Clientzugriff und Postfach
LogFileLocation Clientzugriff und Postfach
LogFileRolloverSettings Clientzugriff und Postfach
LoginType Clientzugriff und Postfach
LogPerFileSizeQuota Clientzugriff und Postfach
ProotocolLogEnabled Clientzugriff und Postfach
Server Clientzugriff und Postfach
X509CertificateName Clientzugriff und Postfach