Die DesktopdateienDas Poweruser-Handbuch für WIM und ImageX

Wes Miller

Dieser Artikel basiert auf einer Vorabversion von Windows Automated Installation Kit (WAIK) und Windows Server 2008. Änderungen an den in diesem Artikel enthaltenen Informationen sind vorbehalten.

ImageX und Windows Imaging-Format (WIM) waren bereits Gegenstand mehrerer von mir verfasster Artikel. Einige der Kommentare und Fragen, die von IT-Experten auf der Tech•Ed vor ein paar Monaten gestellt wurden, und die sich auf die ersten Schritte beim Einsatz der Windows-Bereitstellungsdienste (Windows Deployment Services, WDS), von ImageX und Windows Automated Installation Kit (WAIK) bezogen, ließen erkennen, dass

die Benutzer weitere Unterstützung benötigten. Aus diesem Grund stehen ImageX und WIM sowie deren optimale Nutzung im Mittelpunkt des vorliegenden Artikels. Die Kombination aus ImageX und WIM ermöglicht eine unkomplizierte Bereitstellung von Windows Vista® und Windows Server® 2008 wie auch von Windows® XP, Windows Server 2003 und Windows 2000.

Änderungen an WAIK

Angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung von Windows Server 2008 fragen Sie sich sicherlich, welche Auswirkungen dies auf WAIK haben wird. Microsoft plant, im Zeitrahmen der Veröffentlichung von Windows Server 2008 eine aktualisierte Version von WAIK zu veröffentlichen. Es gibt keine bedeutenden Änderungen an WIM (das ImageX-Tool und das Format bleiben unverändert). Auch WDS für Windows Server 2003 ändert sich nicht. Entgegen bestehender Gerüchte wird das neue Multicastbereitstellungsfeature WDS-Servern unter Windows Server 2003 nicht zur Verfügung stehen, sondern nur solchen, die Windows Server 2008 ausführen.

Windows PE 2.0 und Windows Setup werden überarbeitet, um Folgendes zu unterstützen:

  • Bereitstellung von Windows Server 2008 und Windows Vista.
  • Multicastbereitstellung über WDS von einem WDS-Server aus, auf dem Windows Server 2008 ausgeführt wird.
  • Bereitstellung der x64-sowie x86-Editionen von Windows Vista und Windows Server 2008 von x86 Windows PE aus.

Zunächst einmal bedeutet dies, dass Windows Server 2008 sowie Windows Vista von Windows PE 2.0 aus bereitgestellt werden können: Tools und Prozesse funktionieren unter beiden Systemen gleichermaßen gut. Zweitens werden Sie die Multicastbereitstellung über WDS nutzen können, sobald Ihre WDS-Server unter Windows Server 2008 ausgeführt werden. Und schließlich werden Sie in der Lage sein, sowohl ein x86- als auch ein x64-Abbild von Windows von einem x86 Windows PE 2.0-Datenträger aus bereitzustellen.

Diesen letzten Punkt habe ich auch auf der Tech•Ed in der Sitzung zu x64 Windows erwähnt. Leider gab es ein paar Missverständnisse zu diesem Thema in Blogs und in der technischen Community von Windows. Dies bedeutet nicht, dass Microsoft die x64- und die x86-Edition von Windows auf allen Windows Vista- oder Windows Server 2008-DVDs verteilen wird. Ebenso wenig bedeutet es, dass Sie x64- und x86-Abbilder von Windows in einer einzigen WIM-Datei kombinieren dürfen (obwohl dies möglich ist). Wenn Sie dies täten, entstünden keine Single Instance Storage-Einsparungen, obwohl die WIM-Datei als Einzeldatei übertragen werden kann.

Es wird damit allerdings ermöglicht, dass Unternehmenskunden und OEMs, die Jahre mit der Entwicklung von x86-basierten Bereitstellungsprozessen (und benutzerdefinierten Skripts und Tools) verbracht haben, die x86-Edition bzw. die x64-Edition von Windows von WIM aus mithilfe eines 32-Bit-Setups bereitstellen. Und genau dies stand bei Unternehmenskunden bereits seit der Einführung der x64-Edition von Windows 2005 auf der Wunschliste.

ImageX im Alltag

Verwenden von /mount, /mountrw und /delete

Im Folgenden finden Sie einige wichtige Tipps für die Verwendung von /mount-, /mountrw- und /delete-Schaltern mit ImageX:

  • Stellen Sie ein Volume mit /mountrw bereit, wenn Sie es bearbeiten möchten.
  • Sie müssen WIM-Dateien in einem leerem Verzeichnis bereitstellen, um zu vermeiden, dass Verwechslungen mit anderen dort gespeicherten Dateien entstehen und ImageX eine unnötige Warnmeldung auslöst.
  • Vergessen Sie zu nicht, /unmount /commit auf Ihr Schreib-/Leseabbild anzuwenden, wenn Änderungen gespeichert werden sollen. Mir passiert es immer wieder, dass ich vergesse, die Änderungen zu übergeben. In diesem Fall gehen alle verloren.
  • Wenn Sie Dateien über /mountrw und Volumeabbilder über /delete löschen, stellen Sie keinen Speicherplatz wieder her, im Gegenteil, diese Vorgänge können sogar mehr Platz belegen. Dem Abschnitt über /export im vorliegenden Artikel können Sie weitere Details entnehmen.
  • Sie können eine einzelne WIM-Datei nur einmal für den Schreib-/Lesezugriff bereitstellen. Zwei Benutzer können weder die gleiche WIM-Datei noch zwei Volumeabbilder zur gleichen Zeit bearbeiten.
  • Sogar im schreibgeschützten Modus (/mount) sollten Sie die Anzahl der gleichzeitig bereitgestellten Volumeabbilder beschränken, da der Treiber vom Umfang des nicht ausgelagerten Poolspeichers in Windows abhängig ist, der auf Ihrem System für jedes bereitgestellte Abbild verfügbar ist. Dies führt zu einer Beschränkung, die von System zu System (bzw. Systemarchitektur zu Systemarchitektur) variieren kann. Es empfiehlt sich, nicht mehr als fünf Abbilder gleichzeitig zu bearbeiten.
  • Wenn Sie wesentliche Änderungen mithilfe von /mountrw vornehmen, wird für die Änderungen selbst zwar kaum Zeit benötigt, dieser Vorgang kann jedoch einen erheblichen Zeitaufwand für /commit verursachen, da alle neuen Dateidaten komprimiert und gespeichert werden müssen.
  • Verwenden Sie /delete und /mountrw vorsichtig: Einmal vorgenommene Änderungen werden angewendet und können nicht rückgängig gemacht werden.
  • Sie können /delete nicht ausführen, wenn es nur ein Volumeabbild in einer WIM-Datei gibt (löschen Sie die gesamte WIM-Datei, oder fügen Sie stattdessen ein anderes Volumeabbild hinzu).
  • Verwenden Sie den folgenden Befehl anstelle von /mount, um schnell eine Verzeichnisstruktur des Inhalts eines Volumeabbilds abzurufen:
ImageX /dir <path_to_wim_file> <image index>
  • Wenn Sie zwei WIM-Dateien gleichzeitig bearbeiten, deaktivieren (/unmount) Sie sie nicht gleichzeitig. Führen Sie Ihre Ereignisse zum Bereitstellen/Deaktivieren der Reihenfolge nach durch, sodass sie einander nicht blockieren.

ImageX wurde speziell auf die Methoden ausgelegt, nach denen OEM- und Unternehmenskunden eigenen Angaben zufolge die Tools verwenden. Abbildung 1 veranschaulicht diesen Prozess.

Abbildung 1 Verwenden von ImageX

Abbildung 1** Verwenden von ImageX **

Schritt 5 ist extrem wichtig: In der Realität ändert sich ein Abbild ständig. Aus diesem Grund mussten Aufzeichnen und Ändern des Abbilds so schnell und unkompliziert wie möglich gestaltet werden.

Daher können Sie ein zusätzliches Abbild (mithilfe des /append-Schalters) an ein bereits erstelltes Abbild anfügen. Am Anfang herrschte im Entwicklungsteam die Meinung vor, dass die Anwender ihrem früheren Abbild eine zusätzliche SKU (Version von Windows) hinzufügen wollten. Im Verlauf meiner Arbeit mit Unternehmenskunden im frühen Stadium der Windows Vista-Entwicklung stellte ich jedoch immer häufiger fest, dass es für eine schnellere Bereitstellung von X verwendet wurde, um dann X1 erneut aufzuzeichnen, wo eine der Änderungen in Schritt 2 vorgenommen wurde. Auf diese Art und Weise kann schnell das Abbild erneut aufgezeichnet werden, da nur eine beschränkte Anzahl Dateien geändert wurde.

Dieser Umstand führte im Team zu der Erkenntnis, dass es nicht immer sinnvoll sein muss, das ursprüngliche Abbild zu behalten. Weiter unten in diesem Artikel wird der /export-Schalter besprochen, der speziell für dieses Szenario hinzugefügt wurde, sowie der als Nächstes folgende.

Änderungen sind kontinuierlich erforderlich

Das Entwicklungsteam entschied bereits früh, dass es möglich sein soll, WIM-Dateien zu bearbeiten. Da schon feststand, dass ein sektorbasiertes Abbilderstellungsformat nicht funktionieren würde (zu Informationen hierzu siehe Rubrik vom Dezember 2006 unter technetmagazine.com/issues/2006/12/DesktopFiles), musste eine Lösung gefunden werden, mit der die Dateien einfach systemintern als Teil des Windows-Dateisystems bereitgestellt werden und die Änderungen an den bereitgestellten Volumeabbildern in der WIM-Datei vorgenommen werden können. Dies führte zu ein paar weiteren „beweglichen Teilen“, wie ich das gerne nenne. Die Bereitstellung eines sektorbasierten Abbilds ist verhältnismäßig einfach. Wenn Sie jedoch ein proprietäres Archivformat wie z. B. WIM bereitstellen möchten, benötigen Sie sehr spezielle Tools.

Das Format müsste Zugriff von der Eingabeaufforderung aus ermöglichen, wodurch die häufig für die systemeigene Verarbeitung von ZIP- und CAB-Dateien verwendeten Windows Shell-Erweiterungen ausgeschlossen würden. Leider ermöglichen diese Handler in Windows Explorer nur einen abstrakten Zugriff auf ein Objekt.

Demzufolge benötigt die WIM-Lösung einen Treiber (wimfltr.sys) und ImageX, welches als Methode zum Laden des Treibers fungiert und die Schnittstelle zum Bereitstellen der WIM-Datei steuert. Mithilfe des Treibers wird dem Windows-Dateisystem eine Abstraktion hinzugefügt (siehe Abbildung 2). Wenn Sie einen Befehl wie diesen ausführen, weisen Sie ImageX an, den wimfltr.sys-Treiber zu laden und mit dem Treiber das erste Volumeabbild (1 in den hier verwendeten Befehlen) folgendermaßen auf der leeren Verzeichnisbereitstellung zu überlagern:

Abbildung 2 Bereitstellen eines WIM-Volumeabbilds

Abbildung 2** Bereitstellen eines WIM-Volumeabbilds **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

ImageX /mount iso\sources\boot.wim 1 mount 
ImageX /mountrw iso\sources\boot.wim 1 mount 

Dies ist das Standardverhalten in WAIK. Wenn Sie folglich eine Verzeichnisliste im Bereitstellungsverzeichnis durchsuchen oder generieren, sehen Sie den Stamm von Volumeabbild 1 in boot.wim. Je nachdem, ob Sie /mountrw oder /mount verwenden, ist dieses Verzeichnis schreibgeschützt oder für Schreib-/Lesevorgänge verfügbar (weitere Informationen enthält die Randleiste „Verwenden von /mount, /mountrw und /delete“).

Die /mountrw-Funktion wurde ursprünglich entwickelt, um Treiber oder andere Xcopy-fähige Dateien bzw. entsprechenden Inhalt einfach hinzufügen zu können, um Antwortdateien einzurichten oder gegebenenfalls die Offlineregistrierung einer bereitgestellten WIM-Datei zu ändern (siehe Abbildung 3). Sie wurde nicht dafür konzipiert, gesamte Anwendungen hinzuzufügen oder zu entfernen, da MSI-Installationen nicht offline erfolgen können.

Abbildung 3 Ändern einer bereitgestellten WIM-Datei

Abbildung 3** Ändern einer bereitgestellten WIM-Datei **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Denken Sie unbedingt daran, dass Sie beim Bearbeiten der bereitgestellten WIM-Datei nicht direkt die WIM-Datei selbst ändern (zumindest nicht sofort). Sie ändern lediglich einen Cache der WIM-Datei, in dem die von Ihnen vorgenommenen Änderungen und die Überlagerung zusammengeführt werden. Wie Sie der Randleiste entnehmen können, habe auch ich schon diesbezüglich Fehler gemacht. Stellen Sie sicher, dass Sie bei Abschluss die /unmount- und /commit-Schalter verwenden, da Ihre Änderungen erst dann in der WIM-Datei übernommen werden. Andernfalls gehen sie vollständig verloren.

Wenn Sie Ihre Änderungen solchermaßen übernehmen, weisen Sie den Treiber an, die Änderungen in der WIM-Datei selbst vorzunehmen. Der Treiber fügt die zusätzlichen Dateidaten hinzu. (Beachten Sie, dass bei einer großen Anzahl von Änderungen /commit möglicherweise viel Zeit benötigt, da Sie erst zu diesem Zeitpunkt die Dateidaten in die WIM-Datei einfügen.)

Darüber hinaus haben Sie vielleicht im Gegensatz zu einem sektorbasierten Abbilderstellungsformat eine oder mehrere Dateien im Volumeabbild geändert. Folglich befinden sich diese nicht mehr im Einzelinstanzformat (es sei denn, dass diese Datei bereits einmal gespeichert wurde), und die ursprünglichen Dateidaten gehen verloren. WIM markiert im Unterschied zu einem NTFS- oder FAT-Volume keine Datei als gelöscht. Es bestehen zwar keine Verweise mehr, eine Bereinigung findet jedoch nicht statt. Wenn Sie nun häufig Änderungen über /mountrw vornehmen oder über /append zahlreiche Abbilder hinzufügen oder mithilfe von /delete ein Volumeabbild löschen, werden durch die WIM-Datei nur die Verweise auf die Dateidaten gelöscht und nicht die zugehörigen Dateidaten selbst.

Deshalb hat das Entwicklungsteam den /export-Schalter erstellt, der auch als „WIM-Defragmentierung“ bezeichnet wird.

Exportvorgang

Wichtige Hinweise zu /export

Wenn /export zum Erstellen einer neuen WIM-Datei verwendet wird, können Sie den zu verwendenden Komprimierungstyp angeben und müssen nicht den derzeit verwendeten Standardkomprimierungstyp akzeptieren. Wenn Sie den aktuellen Komprimierungstyp ändern, kann der Exportvorgang mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Wenn /export wie /append verwendet wird (durch Hinzufügen eines Volumeabbilds zu einer vorhandenen WIM-Datei), können Sie das /compression-Attribut der WIM-Datei nicht ändern.

Sie können den /boot-Schalter angeben, wenn Sie ein völlig neues Windows PE 2.0-Volumeabbild exportieren.

Der /export-Schalter wurde als Reaktion auf die beiden oben erwähnten und einige andere komplexe Szenarios erstellt, die das Team entdeckte. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Sie mithilfe von /export ein vorhandenes Volumeabbild (oder zwei oder drei) exportieren können. Dies bedeutet, auf der Basis der oben erwähnten WIM-Dateien X und X1 rasch entweder eine neue WIM-Datei nur mit X, nur mit X1 oder mit X1 und Y1 zu erstellen, indem eine weitere WIM-Datei exportiert wird.

Stellen Sie sich das Szenario vor, in dem Sie Änderungen an X vornehmen und diese Änderungen mithilfe von /append als X1 anhängen. Sie entscheiden, dass Sie X löschen wollen, da Sie es durch ein neues Abbild ersetzt für das Quartal haben. Sie können den /delete-Schalter verwenden, und ImageX löscht die Verweise auf das X-Abbild. Sie können jedoch den folgenden Befehl ausführen, um durch Löschen aller Informationen mit Bezug auf X Platz zu sparen:

ImageX /export source.wim 2 destination.wim "New image for Q4CY07"

Dadurch wird das zweite Volumeabbild in eine neue WIM-Datei mit dem neuen Namen exportiert, die früheren Informationen von Volumeabbild 1 werden vollständig gelöscht. Sie können ebenso von übergreifenden WIM-Abbildern einen Export durchführen, wenn Sie sie in einer WIM-Datei wieder zusammensetzen möchten (dies wird weiter unten in diesem Artikel genauer erörtert). Übergreifende Abbilder können nicht über /mountrw bearbeitet werden. Sie müssen hierfür wieder zusammengesetzt werden. Es gibt keinen /import-Befehl für ImageX, da /export entweder neue WIM-Dateien erstellen oder an existierende anhängen kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Randleiste „Wichtige Hinweise zu /export“.

Dies ist auch wichtig, wenn Sie peimg /prep ausführen: Obwohl dieser Befehl Ihr Windows PE-Abbild auf die Verwendung vorbereitet, wird keine Bereinigung in der WIM-Datei vorgenommen. Idealerweise sollten Sie das Abbild als Teil des Windows PE-Veröffentlichungsprozesses vorbereiten und anschließend in eine neue boot.wim-Datei exportieren. Denken Sie daran, dass die WIM-Datei während des Startvorgangs nur im Verzeichnis „\sources\boot.wim“ gesucht wird. Stellen Sie also sicher, dass die Bezeichnung korrekt ist und die Markierung als Startvolumeabbild vorgenommen wurde.

Oben wurde erwähnt, dass Sie möglicherweise Ihre Abbilder durch Ausführen von /export optimieren möchten, wenn Sie bereit sind, alte Volumeabbilder zu deaktivieren oder mehrere miteinander zu kombinieren. Dies bietet sich auch an, wenn Sie zahlreiche Änderungen über /mountrw oder /delete vorgenommen haben. Andernfalls wird Ihre WIM-Datei mit der Zeit (auf mysteriöse, nicht diagnostizierbare Art und Weise) immer größer. Wenn Sie /mountrw oder /delete regelmäßig verwenden, sollten Sie überlegen, Ihrem Workflow /export hinzuzufügen, um eine Optimierung Ihrer Abbilder sicherzustellen.

Verteilung auf mehrere Datenträger

Zu einem frühen Zeitpunkt wurde bereits ein anderes Problem festgestellt, und zwar die mögliche Notwendigkeit, WIM-Dateien auf mehreren CDs zu verteilen. Wir gingen davon aus, dass Windows auf mehreren CDs geliefert würde (und möglicherweise auf DVD, wie es tatsächlich geschehen ist) und haben WIM und ImageX daher so entwickelt, dass eine CD-übergreifende Verteilung möglich wurde.

Wie oben erwähnt wurde, ist ein übergreifendes, über /split erstelltes Abbild im Grunde schreibgeschützt: Sie können über /capture nicht direkt ein neues übergreifendes Abbild aufzeichnen, es kann nicht über ImageX bereitgestellt werden, und es kann nicht über /append angehängt werden. Folglich empfiehlt es sich, die WIM-Datei erst zu teilen, wenn Sie Ihren Standardworkflow abgeschlossen haben und für die Veröffentlichung bereit sind. Führen Sie also alle Änderungen in der normalen WIM-Datei durch, und betrachten Sie die Teilung als Teil des Veröffentlichungsprozesses für Ihr Bereitstellungsszenario.

Wenn es zum Anwenden des Abbilds kommt, können übergreifende Abbilder eine Herausforderung darstellen. Für übergreifende Abbilder empfiehlt sich die Verwendung von ImageX anstatt von Setup. Darüber hinaus sollten Sie die Abbilder über das Netzwerk anwenden (um eine optimale Leistung zu erzielen, ohne ein Abbild des Datenträgers zu erzeugen, von dem aus Sie die Anwendung durchführen), oder Sie sollten sie direkt in das Laufwerk kopieren und anschließend anwenden (dabei besteht Bindung an den Datenträger, da er zur Anwendungszeit sich selbst liest und beschreibt).

Auf der Suche nach einer Prüfung

Wenn Sie ImageX verwenden, verschieben Sie viele Daten, viele sehr wichtige Daten. Eine häufig gestellte Frage auf der diesjährigen Tech•Ed war: „Wie kann ich sicherstellen, dass meine Abbilder einwandfrei sind?“ Dies ist nicht unbedingt ein Kinderspiel, jedoch auch eigentlich nicht schwierig.

Sie müssen vor allem daran denken, dass WIM wie die meisten anderen Archivformate anfällig für Beschädigungen ist. Am häufigsten finden diese Beschädigungen statt, wenn eine WIM-Datei über das Netzwerk übertragen wird. Wir haben bereits frühzeitig in Windows Vista einige Probleme mit bestimmten Netzwerkkarten erkannt. Wenn Pakete verworfen wurden, war die WIM-Datei beschädigt, und zwar nicht immer auf eine leicht zu diagnostizierende Art und Weise. Diese Situation reflektierte genau das, was Jahre zuvor passierte, als die driver.cab-Datei an Größe zunahm: Es kam zu ähnlichen zufälligen Beschädigungen. Wenn Sie Berichte von ungültigen Abbildern oder von Setupfehlern erhalten, sollten Sie überprüfen, welche Art Netzwerkkarte auf den Systemen verwendet wird, von denen die Berichte kommen. Führen Sie diese Prüfung durch, wenn Sie ImageX allein verwenden oder WDS ausführen.

Woran können Sie die Qualität eines Abbilds erkennen? Erstens können Sie den /check-Schalter verwenden. Er speichert zusätzliche Integritätsprüfungen in der WIM-Datei und überprüft vor der Anwendung, ob diese beschädigt wurde. Führen Sie /check auch unbedingt immer zur Anwendungszeit aus, um das Abbild zu überprüfen (auch wenn dies mehr Zeit in Anspruch nimmt).

Außerdem können Sie, wenn Sie Probleme haben oder einfach besonders sorgfältig arbeiten möchten, vor der Aufzeichnung und nach der Anwendung ein Hashingdienstprogramm an den Dateien ausführen. Sie können die Prüfung auch nach der Aufzeichnung durch Bereitstellen des Abbilds und erneutes Hashing durchführen und somit sicherstellen, dass ein Abbild korrekt aufgezeichnet wurde.

Sie sollten von Anfang an sicherstellen, dass Ihre Abbilder richtig aufgezeichnet werden. Der /check-Schalter und das Format selbst wurden als Prüfpunkte entworfen und nicht als Wiederherstellungstools zur Reparatur eines falsch aufgezeichnetes Abbilds.

Starten und Kennzeichen

Wie oben erwähnt können Sie /boot verwenden, um ein WIM-Volumeabbild von Windows PE aufzuzeichnen und zu starten. Stellen Sie sich dies einfach als Startsektor auf einem bestimmten Volumeabbild vor. Es ist nur ein solcher Startsektor pro Volumeabbild und WIM möglich, und dieser gilt nur für Windows PE 2.0. Windows PE 1.x kann nicht über WIM gestartet werden – dies ist einfach unmöglich.

Windows-Volumeabbilder weisen möglicherweise Verweise auf Kennzeichen auf. Kennzeichen werden nur von Windows Setup verwendet. Kennzeichen 2 in einem Volumeabbild bedeutet, dass ein Volumeabbild Windows PE und Setup enthält. Kennzeichen 9 bedeutet, dass es nur Windows PE enthält. Alle anderen Kennzeichen bzw. das Nichtvorhandensein von Kennzeichen bedeuten, dass das Abbild nicht von Setup verwendet werden kann. Sie können in einem Abbild mithilfe von ImageX Kennzeichen nach der Aufzeichnung einstellen. Es empfiehlt sich die Verwendung von WAIK (und optional von Business Desktop Deployment Solution Accelerator) zur Erstellung von Windows PE WIM-Startabbildern, da so die Kennzeichen gleich ordnungsgemäß eingestellt werden.

Hinweis für HTA-Benutzer

In der letzten Zeit habe ich mehrere Berichte über Probleme beim Ausführen von HTA-Dateien unter Windows PE 2.0 erhalten. Leider scheinen Probleme bei HTA-Dateien aufzutreten, die ein gewisses Maß an Skriptelementen enthalten. Abbildung 4 zeigt einen Screenshot der von mir erstellten Beispieldatei mit dem zurückgegebenen Skriptfehler (ohne Informationen). Mehrere Kunden berichteten von diesem Problem, und auch mir ist es widerfahren.

Abbildung 4 HTA-Skriptfehler

Abbildung 4** HTA-Skriptfehler **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Glücklicherweise kann dieses Problem relativ einfach behoben werden. Fügen Sie beim Vorbereiten Ihres Abbilds XML-Support sowie HTA-Support hinzu. Die fehlende Abhängigkeit in der HTA-Komponente ist anscheinend im XML-Add-In Modul enthalten, womit dieses Problem gelöst wurde.

Ich möchte mich bei Bruce Green, ImageX-Entwickler, und bei Minxiao Zhou und Raja Ganjikunta vom Windows-Bereitstellungstestteam für ihre Unterstützung bei diesem Artikel bedanken.

Wes Miller ist Entwicklungsmanager bei Pluck (www.pluck.com) in Austin, Texas. Davor arbeitete er bei Winternals Software in Austin und bei Microsoft als Programmmanager und Produktmanager für Windows. Sie können Wes Miller unter technet@getwired.com erreichen.

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