Die DesktopdateienDas Microsoft Desktop Optimization Pack

Wes Miller

Dieser Artikel basiert auf Elementen der Vorabversion des Microsoft Desktop Optimization Pack. Änderungen an den in diesem Artikel enthaltenen Informationen sind vorbehalten.

Seit Beginn des Software Assurance (SA)-Lizenzierungsprogramms vor einigen Jahren, hat Microsoft ständig neue Features hinzugefügt und somit dessen Wert für Kunden erhöht. Zusätzlich zur Bereitstellung von Aktualisierungen für in der Lizenz enthaltene Microsoft-Produkte hat das Unternehmen

Produkte und Technologien (Windows® PE war z. B. eines der ersten) angeboten, mit denen Unternehmen ihre Erfahrungen mit Windows, Office und anderer Microsoft-Software verbessern können.

Mit vielen dieser Tools und Programme wollte Microsoft zusätzliche Möglichkeiten zur Reduzierung der Gesamtbetriebskosten von Windows, Office und anderen Microsoft-Anwendungen in der SA einer Organisation bieten.

Microsoft hat 2006 mehrere Unternehmen mit ähnlichen Zielsetzungen akquiriert: Verringerung der Gesamtbetriebskosten und Komplexität im Zusammenhang mit der Verwaltung und Reparatur von Windows und Windows-basierten Anwendungen. Microsoft hat eine Reihe dieser neu erworbenen Technologien in einem zusätzlichen Produktangebot für Kunden mit SA gebündelt. Technologien von Softricity, DesktopStandard, AssetMetrix und Winternals Software werden im kommenden Jahr als Komponenten des Microsoft® Desktop Optimization Pack (MDOP) verfügbar sein. Zusätzlich wird MDOP eine Komponente namens Microsoft System Center Desktop Error Monitoring enthalten, die Microsoft intern entwickelt hat.

Nach Schätzungen von Microsoft lassen sich mit MDOP Einsparungen im Bereich von 100 bis 500 $ pro Jahr und Desktop erzielen, abhängig von den bewährten Methoden, die Sie bei der Verwendung von MDOP einsetzen. Weitere Informationen zu MDOP sind online unter windowsvista.com/optimizeddesktop verfügbar.

Ziele des Microsoft Desktop Optimization Pack

Das Hauptziel von MDOP ist, kurz gesagt, die Bereitstellung neuer Verwaltungstechnologien durch Microsoft auf Basis eines flexibleren Zeitplans unabhängig von der Veröffentlichung neuer Betriebssysteme. Natürlich möchte Microsoft sicherstellen, dass nicht erneut eine solch große Zeitspanne wie zwischen Windows XP und Windows Vista™ entsteht. Durch die Bereitstellung von Tools in einem vorhersehbaren Zeitrahmen zwischen den Veröffentlichungen kann Microsoft mit MDOP flexibel auf die Bedürfnisse der Benutzer eingehen. Dadurch können Unternehmenskunden den Wert ihrer Softwareinvestitionen maximieren.

Damit Unternehmen flexibler handeln können, hat Microsoft eine Strategie entwickelt, mit der Kunden auf eine dynamischere Infrastruktur umsteigen können – dynamisch in dem von Microsoft mit der Dynamic Systems Initiative (DSI) festgelegten Sinn. Weitere Informationen zu DSI finden Sie unter microsoft.com/business/dsi.

Aber genug von der Strategie. Werfen wir einen Blick auf die fünf in MDOP enthaltenen Technologien:

  • SoftGrid Application Virtualization
  • Asset Inventory Service
  • Toolset für Diagnose und Wiederherstellung
  • Erweiterte Gruppenrichtlinienverwaltung
  • System Center Desktop Error Monitoring

SoftGrid Application Virtualization

SoftGrid Application Virtualization, erworben von Softricity, bietet, wie der Name schon sagt, Anwendungsvirtualisierung. Bei meiner ersten eingehenden Beschäftigung mit SoftGrid merkte ich, dass so die Anwendungsveröffentlichung für Windows 2000 IntelliMirror® hätte aussehen sollen. Warum? Weil Anwendungen nicht an Clients veröffentlicht sondern komplett virtualisiert werden. Dadurch können Anwendungen einfach auf Client- oder Terminal Server-Systemen zur Verfügung gestellt werden. Ebenso wichtig ist, dass Anwendungen zentral verwaltet und wenn nötig sogar zurückgerufen oder aktualisiert werden können. Verglichen mit dem traditionellen Modell von MSIs und Transformationen wird die Anwendungsbereitstellung wesentlich erleichtert und ist weniger riskant.

Stellen Sie sich SoftGrid als virtuelles Bild vor. Vielleicht sind Sie bereits mit dem Konzept eines Datenträgerbilds vertraut, das zur Bereitstellung von Windows (und oft auch darin enthaltenen Anwendungen) an Systeme verwendet wird. SoftGrid verpackt die Anwendung in ein Anwendungsbild anstatt in das Bild eines kompletten Betriebssystems.

SoftGrid Application Virtualization umfasst drei Hauptkomponenten: Anwendungsvirtualisierung, Anwendungslieferung und zentrale Verwaltungskonsole.

Die Anwendungsvirtualisierung selbst besteht aus virtuellen Darstellungen des Windows-Dateisystems (einschließlich Systemdateien), der Windows-Registrierung, Schriftarten, .ini-Dateien, COM-/DCOM-Objekten, Diensten, Kernelobjekten (Semaphoren, Mutexe), benannten Objekten und Namespaces aller Komponenten.

Die SoftGrid-Virtualisierung ist nicht mit der Umleitung durch die Windows Vista-Benutzerzugriffssteuerung (User Access Control, UAC) zu verwechseln. Wenn eine Anwendung versucht, in geschützte Bereiche der Registrierung oder des Dateisystems zu schreiben oder diese zu ändern, wird sie von der UAC zu einer benutzerspezifischen Ansicht der Registrierung und des Dateisystems umgeleitet. SoftGrid wiederum verwendet ein Konzept der wahren Virtualisierung der Anwendung für das Betriebssystem, einschließlich aller Registrierungs- und Dateisystemkomponenten, aus denen es besteht. Das Besondere an SoftGrid ist jedoch die Tatsache, dass eine Anwendung nicht durch ein einzelnes BLOB definiert wird. Sie besteht stattdessen aus Folgendem:

  • Eine SFT-Datei von bis zu 4 GB. Diese enthält eine oder mehrere Anwendungen und all ihre Abhängigkeiten außer Windows-Abhängigkeiten, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie sich auf den Zielsystemen befinden.
  • Eine OSD-Datei von ungefähr 2 KB. Diese enthält eine Definition darüber, wie die Anwendung angefordert und ausgeführt werden kann. Sie können sich die OSD-Datei als EXE vorstellen.
  • Eine ICO-Datei von ca. 24 KB. Diese ist im Wesentlichen eine Verknüpfung zum Starten der Anwendung.
  • Eine SPRJ-Datei von ca. 13 KB. Diese wird vom Sequencer (dem Kern von SoftGrid) zum Veröffentlichen, Öffnen, Aktualisieren und Reparieren vorhandener Pakete verwendet.

Ein umfassendes Diagramm über die Funktionsweise von SoftGrid Application Virtualization ist auf der Website softricity.com/products/architecture.asp verfügbar.

Ein großer Vorteil der SoftGrid-Lösung besteht darin, dass eine zentrale Verwaltungskonsole (siehe Abbildung 1) zur Bestimmung verwendet werden kann, welche Anwendungen für einen bestimmten Benutzer oder eine Gruppe von Benutzern von Active Directory® verfügbar sind. Die Anwendungen können dann nach Bedarf über ein Streamingprotokoll nach Industriestandard schnell an die Benutzer geleitet werden. Nach der Installation verhalten sich die Anwendungen wie bei einer lokalen Installation. Sie beachten Benutzeranpassungen (sogar über Roaming-Benutzerprofile) und funktionieren selbst dann, wenn die Clients nicht mit dem Netzwerk verbunden sind. Administratoren können sogar die Verfügbarkeit von Anwendungen beenden, entweder dynamisch oder automatisch (z. B. nach einer festgelegten Zeit).

Abbildung 1 SoftGrid-Verwaltungskonsole

Abbildung 1** SoftGrid-Verwaltungskonsole **

Das wichtigste ist, dass Anwendungen aufgrund ihrer Bereitstellung nicht vollständig zur Verfügung gestellt werden müssen. Stattdessen werden lediglich die Teile heruntergeladen, die zur Ausführung der vom Benutzer verwendeten Anwendung erforderlich sind. Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem Microsoft Office komplett als Paket zur Verfügung gestellt wird. Wenn ein Benutzer lediglich Word ausführt, werden nur die dafür notwendigen Komponenten heruntergeladen – nicht die Teile für Excel®, Powerpoint® und so weiter. Sobald der Benutzer eine dieser Anwendungen ausführt, z. B. Excel, werden die damit verbundenen Komponenten nach Bedarf angefordert.

Was ist in ERD?

  • Eingabeaufforderung
  • Explorer
  • Suche
  • Editor
  • Lösungsassistent
  • Verwaltung: Autoruns, Datenträgerverwaltung, Ereignisanzeige, Registrierungseditor, Dienste und Treiber, Systeminformationen
  • Netzwerktools: Dateifreigabe, Zuordnung des Netzlaufwerks, TCP/IP-Konfiguration
  • Systemprogramme: Absturzanalysator, Disk Commander, DiskWipe, FileRestore, Hotfixdeinstallation, Locksmith, Systemdateireparatur, Systemwiederherstellung

Eine weitere Komponente von SoftGrid ist die Fähigkeit der automatischen Lizenzüberwachung. Dadurch können Sie Softwarelizenzen ohne zusätzliche Software einhalten.

Fast jede Anwendung kann virtualisiert werden. Die wichtigsten Ausnahmen sind Internet Explorer® und andere Windows-Komponenten (einschließlich Hotfixes und Service Packs), Antivirenprogramme und Gerätetreiber. Wenn Sie sich eingehender mit der Funktionsweise und den Möglichkeiten von SoftGrid beschäftigen möchten, empfehle ich das Whitepaper unter Softricity.com.

Erweiterte Gruppenrichtlinienverwaltung

DesktopStandard hat sich mit der Entwicklung von Tools für die Schwachstellen bei Gruppenrichtlinien einen Namen gemacht. Durch das Anbieten des ehemals als GPOVault bekannten Tools in MDOP – jetzt unter der Bezeichnung erweiterte Gruppenrichtlinienverwaltung – stellte Microsoft seinen Kunden ein großartiges Tool zur Verfügung, mit dem das leistungsstarke (und gelegentlich gefährliche) GPO zu einem wesentlich verfeinerten und gesteuerteren Prozess wird.

Wenn Sie mit den Grundlagen von Quellcodeverwaltungssoftware vertraut sind, dann stellen Sie sich die erweiterte Gruppenrichtlinienverwaltung als Quellcodeverwaltung für Ihre Active Directory-Gruppenrichtlinien vor. (In Abbildung 2 sehen Sie einen Screenshot der Verwaltungskonsole für erweiterte Gruppenrichtlinien.) Administratoren prüfen vorhandene Richtlinienrevisionen, nehmen Änderungen vor und checken die Dokumente wieder ein, wobei die Ergebnisse mit Berichten ähnlich denen der Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole überwacht werden. Wenn sich der Administrator davon überzeugt hat, dass der gewünschte Richtlinienzustand erreicht ist, kann er die Änderungen übertragen und bereitstellen. Wie bei guter Quellcodeverwaltungssoftware üblich können die Änderungen schnell und sicher und ohne die sonst erforderlichen Annahmen auf eine frühere Revision zurückgesetzt werden, sollte etwas schief gehen.

Abbildung 2 Verwaltungskonsole für erweiterte Gruppenrichtlinien

Abbildung 2** Verwaltungskonsole für erweiterte Gruppenrichtlinien **

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Prozesses ist die Möglichkeit, Richtlinien offline bearbeiten zu können. Änderungen an aktiven Systemen sind nicht erforderlich. Dadurch sind isolierte Tests der Änderungen möglich, bevor sie an der Domäne oder OU ausgeführt werden.

Schließlich ermöglicht die erweiterte Gruppenrichtlinienverwaltung über ein rollenbasiertes Modell die Steuerung von Änderungen über einen speziell entwickelten Workflowprozess. Durch das Erstellen von Rollen (z. B. Editor, Prüfer und Genehmiger) kann ein Administrator sicherstellen, dass ein Prozess eingesetzt wird, der die Durchführung von Änderungen auf kontrollierte Art und Weise ermöglicht. Folglich wird dem Implementierer beim Übertragen der Änderungen ein leistungsfähiger Änderungsverwaltungsmechanismus zur Verfügung gestellt, um sicherzustellen, dass spontane GPO-Änderungen nicht ohne entsprechende Bestätigung erfolgen.

Asset Inventory Service

Der Asset Inventory Service (AIS) enthält Technologie, die Microsoft durch die Übernahme von AssetMetrix erworben hat und ist eine leistungsstarke Bestandserfassungs- und Verwaltungssoftware. Im Gegensatz zu den anderen Komponenten des MDOP setzt AIS ein gehostetes Webmodell ein. AIS verwendet einen Agent mit sehr geringem Speicherbedarf und geringer Bandbreite, der entweder einmal oder in periodischen Abständen ausgeführt werden kann. Somit kann der Administrator mithilfe einer umfassenden von Microsoft gehosteten Datenbank mit über 400.000 Anwendungen nach Anwendungen suchen und feststellen, welche auf Clientsystemen installiert sind. Die erhaltenen Daten werden von AIS dann mit den erworbenen Lizenzen synchronisiert. Auf diese Weise wird eine Einhaltung sichergestellt sowie Verschwendung aufgrund unnötig erworbener Lizenzen reduziert.

Möglicherweise stehen einige Administratoren der Verwendung von AIS zunächst skeptisch gegenüber, da es sich um ein gehostetes Modell außerhalb der Firewall handelt und interne Systeme auf installierte Software hin erfasst werden. Es sollte jedoch bedacht werden, dass Microsoft große Anstrengungen unternommen hat, um den Datenschutz von Organisationen zu sichern, angefangen mit dem Umschreiben von Hauptkomponenten der Anwendung, die AIS ausmacht. Individuelle Computerdaten sind nicht an Unternehmensdaten gebunden. Außerdem lässt Microsoft die Datenübertragungstechnologie bei einem Drittanbieter zertifizieren, damit Kunden keine Bedenken in Bezug auf das von AIS verwendete Modell haben.

Toolset für Diagnose und Wiederherstellung

Wahrscheinlich ist Ihnen bekannt (wenn Sie in den vergangenen Monaten meine persönlichen Angaben in den Artikeln gelesen haben), dass ich Mitglied von Winternals war, als es von Microsoft erworben wurde. Während meiner Anstellung dort war ich Produktmanager für den Großteil der Produkte von Winternals, einschließlich Winternals Administrator's Pak. Das war der Vorgänger des Microsoft Diagnose- und Wiederherstellungstoolsets (Microsoft Diagnostics and Recovery Toolset, DaRT). Obwohl einige der Tools aus dem Administrator’s Pak in DaRT nicht enthalten sind, blieben die Hauptkomponenten des ERD Commander erhalten.

DaRT soll einen Satz Tools bereitstellen, mit denen Sie Systemprobleme diagnostizieren können, selbst wenn das System nicht ordnungsgemäß startet. Oft können Sie diese Probleme offline beheben.

ERD Commander verwendet Windows PE zum Starten eines Systems, das überhaupt nicht oder nicht normal startet. Unter einer benutzerdefinierten Benutzeroberfläche, die Windows Explorer gleicht, steht ein Satz Tools zur Verfügung. Zwei dieser Tools, Absturzanalysator und FileRestore, sind ebenfalls für die Onlineverwendung verfügbar. Diese müssen jedoch auf jedem System installiert werden, auf dem sie ausgeführt werden sollen, wenn Sie nicht ERD Commander für die Offlinediagnose und -wiederherstellung verwenden.

Die DaRT-Version von ERD Commander ist in Abbildung 3 dargestellt. Eine Liste der in der ERD Commander-Komponente enthaltenen Tools finden Sie in der Randleiste. Mit Ausnahme des Explorer-Tools sind die ersten fünf aufgeführten Tools dieselben, die für eine normale Windows-Installation verwendet werden. Explorer ist, wie die Startmenüanwendung, von der aus das Programm gestartet wird, eine spezialisierte (kleinere) Version für Windows PE.

Abbildung 3 ERD Commander

Abbildung 3** ERD Commander **

Autoruns ist ein Tool, das von einem Sysinternals-Tool desselben Namens abgeleitet wurde, mit dem Sie alle Anwendungen anzeigen können, die beim Systemstart oder einer Benutzeranmeldung gestartet werden. Datenträgerverwaltung, Ereignisanzeige, Dienste und Treiber und Systeminformation sind Bestandteile einer normalen Benutzeroberfläche und mit ähnlich benannten Tools unter Windows vergleichbar. Dienste und Treiber ist besonders nützlich, da es ein System starten kann, wenn der Fehler aufgrund eines Gerätetreibers oder Diensts auftritt, der nicht korrekt arbeitet. Nicht zuletzt ist der Windows-Registrierungseditor enthalten, damit Sie die Registrierung eines Offlinesystems ändern können.

Außerdem ist Vernetzung unter ERD Commander verfügbar. Obwohl das System über DHCP automatisch konfiguriert wird, können Sie mithilfe des TCP/IP-Konfigurationsapplets eine statische IP-Adresse festlegen. Unabhängig von der Verwendung einer DHCP- oder statischen IP-Adresse können Sie entweder ein Netzlaufwerk zuordnen oder Dateien zum oder vom ausgefallenen System kopieren oder die Dateifreigabe verwenden, um das System in einen Dateiserver zu verwandeln. Somit kann ein funktionierendes System verwendet werden, um Dateien vom ausgefallenen System zu kopieren.

Schließlich ist noch eine Sammlung verschiedener Tools enthalten. Der Absturzanalysator verwendet die Debuggingtools für Windows (die getrennt heruntergeladen und installiert werden müssen – sie sind kostenlos, werden jedoch häufig aktualisiert), um die Ursache des Absturzes herauszufinden. Sie können das Tool entweder offline unter ERD Commander ausführen, wenn das System nicht startet, oder eine DMP-Datei auf ein laufendes System kopieren, auf dem DaRT installiert ist, und dort eine Diagnose ausführen. Nachdem erkannt wurde, ob das Problem bei einem neuen Dienst oder Treiber liegt, können Sie das Tool Dienste und Treiber zum Deaktivieren verwenden und prüfen, ob das System dann normal ausgeführt wird.

Disk Commander ist hilfreich bei der Wiederherstellung versehentlich gelöschter oder beschädigter Partitionen, Dateigruppen oder Verzeichnisse. Am anderen Ende des Spektrums ermöglicht DiskWipe eine DoD-kompatible Festplatten- oder Volumelöschung. Mit FileRestore können Sie eine einzelne Datei, die unbeabsichtigt gelöscht wurde, (entweder online oder offline) wiederherstellen. Es ist zu beachten, dass der Dateityp und die Zeit/Datenträgeraktivität seit dem Löschen der Datei die Wiederherstellbarkeit unabhängig vom verwendeten Tool beeinflussen.

Für den Fall, dass das System aufgrund eines Windows-Hotfix oder Service Pack nicht normal starten kann, können Sie die Hotfixdeinstallation zum selektiven Deinstallieren eines oder mehrerer Hotfixe oder Service Packs verwenden. Der Prozess wird durch Neustart beendet, da Windows nicht die komplette Offlineentfernung von Anwendungen unterstützt. Oft wird dadurch ein Neustart ermöglicht.

Locksmith war eines der beliebtesten Tools des ERD Commander-Toolsets bei Winternals. Damit können Sie jedes beliebige lokale Benutzerkennwort zurücksetzen. Es funktioniert nicht bei Domänencontrollern und kann keine Kennwörter von Domänenbenutzern zurücksetzen. Im Allgemeinen wird es zum Zurücksetzen des Administratorkennworts verwendet, wenn dieses vergessen wurde oder der Benutzer die Organisation verlassen hat. Mit Systemdateireparatur werden alle geschützten Systemdateien auf Beschädigung überprüft und wenn erforderlich ersetzt. Wie der Name bereits sagt, können Sie mit der Systemwiederherstellung einen Windows-Systemwiederherstellungspunkt auf einem Windows XP-System nach hinten oder nach vorn verschieben. (Windows XP mit bereits vorhandenen Wiederherstellungspunkten ist für diese Funktion erforderlich.) Ich gehöre zu den vielen Benutzern, für die diese einzigartige Funktion bereits eine Rettung war.

Die Tools in ERD Commander und DaRT erscheinen möglicherweise etwas zufällig, doch sie sind eine leistungsfähige Zusammenstellung von Dienstprogrammen, die Winternals im Laufe der Zeit entwickelt hat. Sicher werden Sie sie bei der Wiederherstellung und Problembehebung sehr nützlich finden.

System Center Desktop Error Monitoring

System Center Desktop Error Monitoring (DEM) bietet Organisationen eine schnelle und leichte Möglichkeit für die Zentralisierung und Diagnose von Windows-Abstürzen und Anwendungsblockaden. Statt Absturz- und Blockadeberichte an Microsoft zu senden, verwendet DEM Gruppenrichtlinien und die integrierte Windows-Fehlerberichterstattung, um Bereichte zur Diagnose an einen von Ihnen bestimmten Server innerhalb Ihrer Organisation zu senden. (Dafür wird kein zusätzlicher Softwareagent benötigt.) Die gesamten DEM-Serverdaten werden in einer SQL Server-Datenbank gespeichert, wodurch Sie die gesammelten Daten Ihrer internen Anwendungen und Berichterstattung einfach abfragen können. Somit können Sie Probleme innerhalb der Organisation proaktiv diagnostizieren. Mithilfe dieser Informationen können Sie die Berichterstattung solcher Vorfälle fordern, die häufigsten Ursachen von Abstürzen und Blockaden entdecken und sicherstellen, dass Windows- und Anwendungspatches priorisiert werden, um die Systemausfallzeiten zu minimieren bzw. zu eliminieren.

Sie können Ihren DEM-Server auch zum Senden der Ergebnisse an Microsoft konfigurieren, oder mit DEM die aktuellsten Problembehandlungsdaten für Anwendungen von Microsoft und Drittanbietern automatisch herunterladen. Im Fall eines Absturzes oder einer Blockade können zusätzliche Daten von Clients gesammelt werden.

Lizenzierung des MDOP

Die erste Voraussetzung zur Lizenzierung des MDOP ist eine bestehende Microsoft SA-Vereinbarung. Mit dieser liegen die Lizenzierungskosten bei einem Minimum von 7 bis 10 $ pro Desktop. Mengenrabatte und Preise für Schulungszwecke sind verfügbar.

MDOP steht außerhalb der SA-Vereinbarung nicht zur Verfügung, mit einer Ausnahme: Kunden, die SoftGrid-Technologien mit ihren Terminalservern (siehe softricity.com/solutions/sbc.asp) oder SMS (siehe softricity.com/products/softgrid-sms.asp) verwenden möchten, können dies tun. In zukünftigen Versionen von SMS und System Center Configuration Manager werden AssetMetrix-Technologien zur Verfügung gestellt.

Verfügbarkeit und Updates

Die ersten Komponenten von MDOP sind bereits verfügbar. Die Komponenten werden folgendermaßen geliefert:

  • SoftGrid ist von Microsoft seit Anfang 2007 verfügbar.
  • Microsoft DaRT ist seit Mai 2007 verfügbar.
  • Die GPOVault-Technologien sollen ab Juli 2007 verfügbar sein.
  • Desktop Error Monitoring soll in MDOP ab Juli 2007 verfügbar sein.
  • AssetMetrix-Technologien sollen in der Betaversion ab Juli 2007 und zur Veröffentlichung im August verfügbar sein.
  • Ein Update der DaRT-Komponenten ist für Ende 2007 geplant, wobei die Haupterweiterung Windows Vista-Kompatibilität betrifft.

In zukünftigen Versionen von MDOP sollen zweimal jährlich Verbesserungen, Aktualisierungen und neue Features bereitgestellt werden.

Zukunft für MDOP

Wie erwähnt werden die Hauptkomponenten von AssetMetrix-Technologies in zukünftige Versionen von System Center Configuration Manager integriert. Tatsächlich kann davon ausgegangen werden, dass mit der Weiterentwicklung der MDOP-Funktionalität einiges in die grundlegenden Entwicklungs-, Verwaltungs- und Konfigurationstechnologien von Microsoft übernommen wird. Neue Technologien (einige von Microsoft entwickelt, einige von anderen Unternehmen erworben) werden dann in zukünftigen Versionen von MDOP zur Verfügung stehen. Im Wesentlichen soll MDOP ein Paket aus neuesten Verwaltungs- und Konfigurationstechnologien sein, das ständig weiterentwickelt wird.

Wes Miller ist Entwicklungsmanager bei Pluck in Austin, Texas. Davor arbeitete er bei Winternals Software in Austin und bei Microsoft als Programmmanager und Produktmanager für Windows. Sie können Wes Miller unter technet@getwired.com erreichen.

Ich möchte Chad Jones und Gavriella Schuster, Produktmanager für Microsoft Desktop Optimization Pack, für ihre Unterstützung bei diesem Artikel danken.

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