Exchange Queue & AWir haben alle Antworten (weil wir die Fragen gestellt haben)

KC Lemson and Paul Bowden

Hallo und herzlich willkommen bei der ersten Ausgabe von Exchange Queue & A! Wir beginnen mit einer Reihe von Fragen, die wir, um ehrlich zu sein, uns selbst gestellt haben. Daher wäre es sicherlich unfair, diese Kolumne als echte Frage-und-Antwort-Serie vorzustellen,

da es sich lediglich um F&A handelt, bei denen die Fs und die As aus derselben Quelle stammen. Wir sind jedoch der Ansicht, dass diese Fragen typisch für die Anwender von Microsoft® Exchange Server sind (und wir deshalb die Moral auf unserer Seite haben). In Zukunft würden wir uns sehr über Ihre Fragen freuen. Senden Sie Ihre Fragen einfach an queuea@microsoft.com.

Unsere derzeitigen Vorstellungen für diese Kolumne sehen so aus, dass sie abwechselnd von mehreren Autoren gestaltet wird (etwa so wie "werft die Autoren an die Wand und schaut, wer kleben bleibt"). Aber wir alle arbeiten schon seit vielen Jahren mit Exchange. In diesem Monat stammen die Antworten (und die Fragen!) von KC Lemson und Paul Bowden, beide verantwortliche Programm-Manager aus dem Exchange-Produktteam von Microsoft. Beide gehören zu den alten Hasen aus der Exchange-Entwicklungsabteilung. Wir sind ein wenig herumgekommen, jedoch ist es uns nie gelungen, uns ganz vom Messaging zu trennen.

KC hat in den vergangenen sechs Jahren in der Exchange-Gruppe gearbeitet und dort verschiedene Funktionen besetzt, u. a. arbeitete sie als Programm-Managerin bei Microsoft Outlook® Web Access (OWA) und wirkte als eine verantwortliche Programm-Managerin im Prerelease-Kundenprogramm von Exchange. Zurzeit arbeitet sie als Managerin mit Schwerpunkt Benutzererfahrung für Exchange und ist verantwortlich für Produktgestaltung und kundenorientierte Marktforschung. Vor ihrer Tätigkeit in der Exchange-Gruppe arbeitete sie drei Jahre lang als Testerin für Outlook. Im Rahmen dieser Tätigkeit war sie für das Testen von Anhängen verantwortlich, als man der der Meinung war, dass das Blockieren von ausführbaren E-Mail-Anhängen eine besonders verwerfliche Sache sei. KC schreibt Blogs unter blogs.technet.com/kclemson.

Paul hat die letzten drei Jahre mit der Arbeit an dem flotten kleinen Tool "Exchange Best Practices Analyzer" (ExBPA) verbracht. Vor einigen Monaten hat er doch tatsächlich dafür einen Preis erhalten und wurde zur Belohnung zusammen mit Bill Gates fotografiert. Da das Exchange Server 2007-Projekt kurz vor dem Abschluss steht, wird es jedoch Zeit, die Karten neu zu mischen. Paul muss aufhören, in XML zu träumen, und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Er ist als Release-Manager für die nächste Version von Exchange vorgesehen (der Version, mit deren Entwicklung wir unmittelbar nach der Auslieferung von Exchange Server 2007 beginnen werden).

Nebenbei bemerkt, ist Ihnen aufgefallen, wie viel Witz und Verstand wir bei der Benennung dieser Rubrik demonstriert haben? Leider ist dieser Name nicht einmal auf unserem Mist gewachsen. Ein Leser von KCs Blog hat diesen Vorschlag gemacht. (Viel Spaß mit dem T-Shirt, Tim!) Weitere Vorschläge waren "Pushing the Envelope" (Bis an die Grenze gehen) und "When I'm X64" (Wenn ich X64 bin). Die letzte Bezeichnung hat KC so viel Spaß bereitet, dass sie www.whenimx64.com registrieren ließ und als Verweis auf ihren Blog verwendet, weil das eben gerade möglich war. Wenn wir doch nur in der Lage wären, in unserem Leben alles so einzurichten.

Randbemerkung: Der erste Vorschlag von KC für die Bezeichnung lautete "The Monthly Queue and A" (Die monatliche Warteschlange nebst Antworten). Unser Herausgeber hat jedoch treffend bemerkt, dass wir eine bis jetzt unbekannte Größe wären und er nicht sicher ist, ob wir auch immer termingerecht liefern werden. (Er hat das etwas höflicher und weniger direkt ausgedrückt, aber wir haben ihn verstanden.) In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie das Feedback der Leser dieser Rubrik sein wird. Wir haben da keine Vorstellung, und vielleicht lohnt sich eine Fortsetzung ja nicht. Daher haben wir uns beim Titel erst einmal in der Mitte getroffen. Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung unter queuea@microsoft.com mit.

Und nun, ohne weitere Umstände, zu den Fragen...

F Warum sollte ich mich für Exchange Server 2007 begeistern?

A Sicherlich ist es ein Risiko, eine Kolumne mit einer Frage aus dem Marketing zu beginnen, aber wir sind von Exchange Server 2007 so begeistert und möchten unsere Begeisterung mit Ihnen teilen! Wir werden daher versuchen, jenseits der gängigen Verkaufsargumente einige der zahlreichen technischen Gründe anzusprechen, warum ein Administrator oder Benutzer von Exchange vom neuen Exchange 2007 begeistert sein sollte.

Verbesserungen bei Skalierbarkeit und Leistung

Zuallererst das Offensichtliche: 64-Bit. Was ist daran so großartig, fragen Sie? 32-Bit Windows® unterstützt nur maximal 4 GB (232 Byte) Arbeitsspeicher. Davon werden normalerweise bereits 2 GB vom Kernel beansprucht. Es bleiben also nur noch 2 GB für Anwendungen. In der aktuellen Version von Windows gibt es in der boot.ini den Schalter /3GB, der bis zu 3 GB Arbeitsspeicher für Anwendungen reserviert. Wenn Sie jedoch diesen Schalter verwenden, wird der Windows-Kernel etwas ungemütlich und es dauert nicht lange, bis Sie diesen Server neu starten müssen, um Ressourcen freizugeben.

Glücklicherweise wird dieses Problem durch die Unterstützung von 64 Bit zusammen mit wesentlichen Änderungen am zugrunde liegenden Datenbankmodul (JET) in Exchange gelöst. Da Exchange-Server traditionell mehr durch E/A-Vorgänge zur Festplatte belastet werden als durch andere Systemressourcen (wie z. B. die CPU), bedeutet das Erweitern des Arbeitsspeichers, dass die E/A-Vorgänge zur Festplatte drastisch reduziert werden können. Schließlich können viel mehr Daten im Arbeitsspeicher abgelegt und müssen nicht von der Platte gelesen werden. Dadurch können Sie mit Exchange 2007 viel größere Postfächer für Ihre Benutzer bei ähnlicher Hardwareausstattung unterstützen als mit Exchange 2003. Der Mail-Server, den ich bei Microsoft nutze, unterstützt z. B. 4.000 Benutzer mit Postfächern von jeweils 2 GB. Das führt zu einer Gesamtdatenmenge von 6 Terabyte (TB). Um es deutlich zu sagen, nur weil Exchange 2007 einen größeren Arbeitsspeicher nutzen kann, bedeutet das nicht, dass Exchange 2007 mehr Speicher benötigt. Wir haben einen Computer getestet, auf dem ein 32-Bit Windows Server® 2003 und Exchange 2003 mit 4 GB oder weniger Arbeitsspeicher ausgeführt wurden und anschließend 64-Bit Windows Server 2003 und Exchange 2007 installiert und ein ähnliches Leistungsverhalten erlebt.

Exchange 2007 beinhaltet außerdem zwei neue Methoden zur Verbesserung der Verfügbarkeit: Clustered Continuous Replication (CCR) und Local Continuous Replication (LCR). Durch diese Technologien wird das Ausfallrisiko von Massenspeichern mit den damit verbundenen ernsthaften Problemen verringert. LCR bewahrt eine lokale Kopie der Datenbanken auf demselben Computer auf. Sie können die Datenbanken jedoch auf einem anderen Massenspeichermedium ablegen. CCR kann dies zwischen zwei Computern über ein Netzwerk erledigen. CCR, zusammen mit den Verbesserungen bei den oben in diesem Artikel bereits erwähnten E/A-Vorgängen, bietet neue Möglichkeiten für Massenspeicher-Hardware. Wenn Sie Speichermedien mit Direktzugriff, wie z. B. SATA- oder SCSI-Laufwerke, nutzen möchten, ist dies nun eine viel kostengünstigere und leistungssteigernde Option.

Administration

Bei der Entwicklung von Exchange 2007 lag einer der Schwerpunkt in einer Verbesserung der Funktionen und Prozesse für Administratoren. Dazu gehört die in Abbildung 1 dargestellte Befehlszeilenschnittstelle. Diese Schnittstelle heißt Exchange Management Shell (EMS) und basiert auf Windows PowerShell™. Wenn Sie kein begeisterter Anhänger der Befehlszeile sind, ist das auch in Ordnung. Die grafische Benutzeroberfläche steht Ihnen weiterhin zur Verfügung. Sie heißt nun Exchange Management Console (EMC) und ist viel intuitiver als der frühere System Manager (siehe Abbildung 2). Wenn Sie bereits ein begeisterter Fürsprecher von Befehlszeilenschnittstellen sind oder werden möchten, testen Sie die EMS in Exchange 2007.

Abbildung 1 Status von Speichergruppen in Exchange Management Shell

Abbildung 1** Status von Speichergruppen in Exchange Management Shell **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Abbildung 2 Der gleiche Status in Exchange Management Console

Abbildung 2** Der gleiche Status in Exchange Management Console **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

In Exchange 2003 müssen Sie möglicherweise Skripts aus Windows Management Instrumentation (WMI) verwenden, um einige der komplexeren Verwaltungsaufgaben auszuführen. Mit EMS jedoch können diese Aufgaben von jedem ausgeführt werden, der Zugang zu "CD C:\TEMP" hat und nicht glaubt, dass es sich dabei um ein Album einer neuen Band handelt (ba dum bump). Obwohl einer von uns früher einmal UNIX-Sysadmin war, und man daher unsere Objektivität an dieser Stelle in Frage stellen könnte, kennen wir eine Menge Leute, die Ihnen vorurteilsfrei darlegen können, wie unglaublich intuitiv die Shell ist. Das gilt auch für Leute, die noch nie zuvor mit der Befehlszeile gearbeitet haben (mehr dazu in der nächsten Ausgabe von Exchange Queue & A).

Zu den unschlagbaren Vorteilen der Windows PowerShell gehört, dass sie auf Objekten basiert. Wenn Sie Informationen vom Server abrufen, z. B. eine Liste der Postfächer oder SMTP-Connectors, werden diese Informationen automatisch in einem Objekt oder einer Variablen gespeichert und zur einfachen Lesbarkeit als Text an "stdout" weitergeleitet. Dieses Objekt kann anschließend direkt an einen anderen Befehl übergeben und in der Pipeline verarbeitet werden. (In diesem Fall wird das Objekt übergeben, nicht der Text. Dadurch können die Daten auf einfache Weise geändert werden und Sie können die Daten auch teilweise verwenden). Hier ist ein einfaches Beispiel:

Get-Mailbox | Set-Mailbox -ProhibitSendQuota 250MB

Der Befehl "Get-Mailbox" ruft eine Liste der im System vorhandenen Postfächer ab. Das | (das Pipe-Symbol) gibt an, dass die Ausgabe des Befehls links vom Zeichen an den Befehl rechts vom Zeichen übergeben werden soll. Der nächste Teil "Set-Mailbox-ProhibitSendQuota 250MB" bedeutet, dass all diese Postfächer nun über ein Kontingent verfügen und nach Erreichen einer Datenmenge von 250 MB keine E-Mails mehr versenden können. Sie könnten hier auch 250000000 oder 250000 KB oder .25 GB angeben. Die Shell ist bei der Verarbeitung von Daten sehr flexibel.

Eine weitere nützliche Verbesserung für den Administrator in Exchange 2007 besteht in der Möglichkeit, Transportregeln zu erstellen. Dies erfolgt mit Hilfe eines Regel-Assistenten, der dem Assistenten in Outlook sehr ähnlich ist. Mit diesem Assistenten können Sie auf Nachrichten, die durch Ihr System geleitet werden, Geschäftslogik anwenden. Möchten Sie anhand eines regulären Ausdrucks alle E-Mails mit Sozialversicherungsnummern im Textkörper blockieren? Ist gebongt. Möchten Sie eine "soziale Barriere" zwischen zwei Abteilungen Ihrer Organisation errichten, indem Sie verhindern, dass diese Abteilungen E-Mails austauschen können? Ist gebongt. Möchten Sie einen Haftungsausschluss an jede E-Mail anhängen, die Ihre Organisation verlässt? Ist gebongt.

Eine weitere Verwaltungsfunktion, die uns sehr begeistert, sind die anpassbaren Systemmeldungen: ohne weiteres Zutun können Sie nun Ihren eigenen Text an Berichte über die Nichtzustellbarkeit von Nachrichten anfügen und (endlich!) die Systemmeldung anpassen, die Benutzer sehen, wenn diese das Speicherplatzkontingent ausgeschöpft haben.

Helfen Sie dem Helpdesk

Bei vielen Kunden stellen die Helpdesk-Kosten im Zusammenhang mit der Konfiguration neuer Outlook-Profile eine beträchtliche Summe dar. Mit Autodiscover in Outlook 2007, können Sie einfach Outlook starten und Outlook wird automatisch Ihre E-Mail-Adresse nachschlagen und mit Hilfe von Service Connection Point Ihre Exchange-Server-Informationen aus Active Directory® abrufen. Wenn Sie keine Verbindung zu Active Directory haben, geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Kennwort ein. Der Suchmechanismus von Autodiscover kann eine XML-Datei von einem vorgegebenen Web-Server herunterladen (z. B. von http://autodiscover.contoso.com), in der wichtige Informationen über die Konfiguration enthalten sind, z. B. welcher Server für RPC über HTTP zu nutzen ist (nun Outlook Anywhere genannt).

Ein weiterer Kostenfaktor beim Helpdesk sind die scheinbar unvermeidlichen falschen Positivmeldungen vom Anti-Spam-Filter. Benutzer können Sicherheitslisten mit Absendern pflegen, deren Nachrichten nicht gefiltert werden sollen. Vor Exchange 2007 haben diese Listen jedoch lediglich bewirkt, dass diese Nachrichten nicht vom Outlook-Filter bearbeitet wurden. Da der Exchange-Filter jedoch die Nachrichten bearbeitet, bevor sie überhaupt in Outlook ankommen, können E-Mails von vertrauenswürdigen Absendern an den Benutzer verloren gehen.

Exchange 2007 hilft auch hier: Wenn Sie den Anti-Spam-Filter entweder in der Rolle Edge-Server oder Hub-Server in Exchange 2007 nutzen, können Sie den Server so konfigurieren, dass er die Listen vertrauenswürdiger Absender der Benutzer an diesen Server weiterleitet und dass dadurch Nachrichten von diesen Absendern den Spam-Filter umgehen können. Natürlich ist eine Nachricht für den einen Benutzer Spam und für einen anderen ein Newsletter. Daher erfolgt die Weiterleitung benutzerbasiert.

Bonbons für Endbenutzer

Mit Unified Messaging (UM) in Exchange 2007 können Sie eingehende Sprach- und Faxnachrichten im Posteingang empfangen. (Wenn Sie das bisher noch nicht konnten, wissen Sie nicht, was Sie versäumt haben.) Sie können auch den Exchange-Server anrufen und anweisen, allen Teilnehmern der 8-Uhr-Konferenz mitzuteilen, dass Sie sich verspäten werden. Selbst kleine Unternehmen können angepasste und automatische markenorientierte Benutzer einrichten. Wenn Sie Anrufe von Kunden erhalten, werden diese von Ihrem System an den richtigen Ansprechpartner weitergeleitet. Wenn Sie UM nutzen möchten, benötigen Sie entweder eine IP-basierte Nebenstellenanlage (IP/PBX) oder Sie schließen Ihre herkömmliche Vermittlungsstelle an ein VoIP-Gateway (Voice over IP) an.

Link Access ist ein neues Feature in OWA 2007. Was geschieht, wenn Sie ohne installierten VPN-Client unterwegs sind und ein Microsoft Word-Dokument aus einer freigegebenen Datei oder von einer SharePoint®-Site im Unternehmensnetzwerk benötigen? Kein Problem, laden Sie einfach OWA 2007, gehen Sie auf die Verknüpfung des Dokuments und geben Sie den Namen der SharePoint-Site (http://mysharepointsite oder \\server\share) ein, um Dateien zu suchen und zu öffnen. Natürlich gibt es für Administratoren eine Menge Möglichkeiten, um dies zu unterbinden, sie wünschen sich allerdings alle zulässigen Server mit Ausnahme einer bestimmten Liste, alle abgelehnten Server, mit Ausnahme einer bestimmten Liste, nur Zugriff auf Dokumente, wenn sich Benutzer von einem privaten Computer aus bei OWA anmelden usw.

OWA verfügt außerdem über WebReady Document Viewing (Techies nennen das Transcodieren). Mit diesem Mechanismus können Sie Exchange anweisen, bestimmte Dateitypen als HTML darzustellen, wenn auf dem lokalen Computer keine entsprechende Anwendung installiert wurde. Exchange 2007 wird standardmäßig mit Unterstützung für das Transcodieren der folgenden Dateitypen geliefert: DOC, DOT, RTF, WBK, WIZ, XLS, XLK, PPT, PPS, POT, PWS und PDF. Das Transcodierungs-Modul verfügt über eine dynamisch austauschbare-Architektur, damit Sie die Unterstützung weiterer Dateitypen in einem Service Pack hinzufügen können. Es gibt außerdem Optionen für den Administrator, mit denen dieser festlegen kann, welche Dateitypen transcodiert werden dürfen. Der Administrator kann das Transcodieren auch gänzlich untersagen.

Wenn Sie Mobilgeräte nutzen, die sich über Exchange ActiveSync® mit Exchange synchronisieren, werden Sie erfreut sein, dass beim Beantworten oder Weiterleiten einer Nachricht aus einem E-Mail-Thread die Nachricht nicht in konvertiert wird. Der Text wird an den Anfang des Dokuments gesetzt. Der HTML-Textkörper des übrigen Teils der Nachricht bleibt jedoch in seinem bisherigen Zustand. Das funktioniert für jedes Gerät, das ActiveSync unterstützt. Eine gesonderte Funktion im Client wird nicht benötigt.

F Ich habe gehört, dass Exchange 2007 nur für Produktionszwecke 64-Bit ist". Was heißt das?

A Exchange 2007 ist sowohl als 32-Bit-Version als auch als 64-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Version ist für den Einsatz Produktionsumgebungen für wichtige Server-Funktionen (Mailbox, Hub-Transport, Edge-Transport, Client Access, Unified Messaging) vorgesehen. Die 32-Bit-Version dient zur Einschätzung der neuen Funktionen von Exchange 2007. Außerdem können in der 32-Bit-Version die Verwaltungstools genutzt werden. Sie können also Ihre Server mit der 64-Bit-Version von Exchange von Ihrem Desktop-Computer mit 32-Bit Windows XP aus verwalten. Beachten Sie außerdem, dass das Schema von Exchange 2007 von einem Computer in der Root-Domäne installiert werden muss - Exchange selbst muss nicht in der Root-Domäne installiert werden. Wir verlangen jedoch, dass die Schemaerweiterung in der Root-Domäne erfolgt, damit eine gute Netzwerkverbindung zum Schema-Master sichergestellt ist. Wenn in dieser Domäne kein 64-Bit-Server vorhanden ist, können Sie das Schema mit Hilfe von setup.exe aus der 32-Bit-Version erweitern.

Sie fragen sich, was an 32-Bit-Servern falsch ist? Wenn Sie schon mal Tausende von Benutzern auf einem einzigen Server ausgeführt haben, wissen Sie, dass dies immer ein Drahtseilakt zwischen Leistung und Stabilität ist. Dies wird hauptsächlich von der Arbeitsspeicherbegrenzung verursacht, die ich bereits weiter oben angesprochen habe. Wenn Sie in den letzten zwei Jahren einen neuen Computer gekauft haben, besteht die Möglichkeit, dass dieser bereits x64-Erweiterungen unterstützt. Heutzutage ist es tatsächlich recht schwierig, einen Computer zu kaufen, der den 64-Bit-Modus nicht unterstützt. Daher ist es möglich, dass der Computer in Ihrer Umgebung, auf dem Exchange ausgeführt wird, bereits 64-Bit-fähig ist. Das Problem besteht lediglich darin, dass der Computer ein 32-Bit-Betriebssystem nutzt. Das bringt uns zu einem wichtigen Punkt - wenn Sie Ihren neuen 64-Bit-fähigen Computer gekauft haben, vergessen Sie nicht, die 64-Bit-Version von Windows Server 2003 SP1 zu installieren.

Und warum sehen Sie all die Warnungen im Setup, dass man 32-Bit-Installationen nicht in Produktionsumgebungen einsetzen sollte? Es ist recht einfach, Exchange in mehreren Varianten zu kompilieren, jedoch wurde jede einzelne Komponente zu 100 Prozent auf 64-Bit abgestimmt und optimiert (einige Codeabschnitte, mit denen wir die Verbesserungen bei Festplatten-E/A realisiert haben, verursachen in 32-Bit-Umgebungen tatsächlich eine Leistungsminderung). Tatsache ist: wenn Sie versuchen, mit 32-Bit die Welt einzureißen, denken Sie nicht einmal daran, dem System unter Last Leistung zu entlocken (simuliert oder sonst wie). Sie erhalten keine realistische Vorstellung von der Leistung eines 64-Bit-Systems oder von der Anzahl der Benutzer, die Sie auf dem Server anlegen könnten.

So, alles klar? Mit der 32-Bit-Version von Exchange 2007 können Sie Folgendes:

  • die neuen Features auf einem Test-Server ohne reale Benutzer-Postfächer einschätzen
  • die neue Administrator-Konsole, die Shell oder die OWA-Schnittstelle dazu bringen, dass Ihnen das Wasser im Munde zusammenläuft (halten Sie dabei jedoch die Tastatur sauber).
  • Ihre Server mit Exchange 2007 verwalten
  • das Schema in Ihrer Active Directory-Installation erweitern.

Wenn Sie bereit sind, Postfächer zu übergeben, müssen Sie Ihre Server mit einem 64-Bit-Betriebssystem und mit Exchange 2007 in der 64-Bit-Version ausstatten. Wenn Sie dies nicht tun, handeln Sie sich sowohl mit Setup als auch mit ExBPA Ärger ein (siehe Abbildung 3). Paul weiß das ganz genau, er hat den Programmcode geschrieben!

Abbildung 3 Versuch einer 32-Bit-Installation, wenn nur 64-Bit funktionieren

Abbildung 3** Versuch einer 32-Bit-Installation, wenn nur 64-Bit funktionieren **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

F Wie viel Arbeitsspeicher wird zum Ausführen von Exchange 2007 benötigt?

A Die einfachste Installation benötigt mindestens 1 GB an physischem RAM. Wie bereits oben erwähnt, haben einige Server schwer zu tun. Wenn Sie einen All-in-One-Server einrichten möchten (z. B. mit Mailbox, Client Access, Hub Transport und Unified Messaging), sollten Sie lieber mit 2 GB anfangen und entsprechend der Anzahl und der Verwendung von Postfächern aufrüsten. Wenn Sie entweder die Edge-Rolle oder einen Cluster installieren möchten, muss dies auf separaten Computern erfolgen. Auf einem Cluster kann lediglich die Mailbox-Rolle installiert werden, sonst nichts.

Sicherlich freut es Sie, wenn Sie erfahren, dass Sie mehr als 4 GB RAM in ihren Exchange-Server installieren können. Die meisten Computer werden heutzutage standardmäßig mit 6 oder 8 GB geliefert und es ist wirklich ein schreiendes Unrecht, diese Data Discovery Record-Module (DDR) außer Betrieb zu setzen oder mittels /BurnMemory die RAM-Größe auf 4 GB runterzusetzen (unglücklicherweise würde sich Exchange 2003 schlechter verhalten, wenn tatsächlich mehr als 4 GB RAM vorhanden sind - weitere Informationen finden Sie unter go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=76537).

Für die Infrastruktur-Server (Hubs, Client Access und so) reichen weniger als 4 GB RAM aus, selbst unter den härtesten Lastbedingungen. Nur für die Mailbox-Server sollten Sie richtig Geld ausgeben. Dieser neue optimierte 64-Bit JET-Cache möchte so viel Speicher nutzen wie er kriegen kann. Natürlich unterstützt Exchange 2007, im Gegensatz zu Exchange 2003, bis zu 50 Massenspeichergruppen.

Obwohl jede einzelne Speichergruppe mehrere Datenbanken unterstützen kann, würde Ihnen das nicht viel nützen - besonders weil LCR und CCR (die beiden Formen der Datenbankreplikationen, die wir weiter oben besprochen haben) nur mit Speichergruppen arbeiten können, die über eine einzige Datenbank verfügen. Sie werden sich auf jeden Fall den zusätzlichen Arbeitsspeicher anschaffen müssen, wenn Sie mehrere Speichergruppen anlegen oder den Traum von Postfächern über 2 GB für jeden einzelnen Benutzer leben möchten. Wichtige Informationen über die RAM-Größe finden Sie im Exchange Team Blog, aber die Abbildungen 4 und 5 geben Ihnen einen ersten Einblick in die Problematik.

Figure 5 RAM und Speichergruppen

Physischer RAM Empfohlene Höchstzahl an Speichergruppen
2 GB 2
4 GB 8
8 GB 24
12 GB 40
16 GB und mehr 50

Figure 4 RAM nach Benutzertyp

Benutzertyp Empfohlener Arbeitsspeicher für die Rolle "Mailbox"
Geringe Auslastung Grundausstattung 2 GB + 2 MB je Postfach
Durchschnittliche Auslastung Grundausstattung 2 GB + 3,5 MB je Postfach
Hohe Auslastung Grundausstattung 2 GB + 5 MB je Postfach

Nebenbei bemerkt, Microsoft IT nutzt das Siebenfache an Speichergruppen, da es einen rotierenden Datensicherungszeitplan gibt, wobei an einem bestimmten Tag nur von einigen der Speichergruppen eine Datensicherung erstellt wird. Wir nennen diesen Zeitplan wegen der Excel-Tabellen mit dem Zeitplan für die Datensicherung "Zuckerstangen-Backups", weil die Speichergruppen, für die an einem bestimmten Tag Datensicherungen erstellt werden, in Rot markiert sind, und das ergibt eine Kaskade, die wie eine Zuckerstange aussieht. Wir hoffen, dass dieser Artikel hilfreich war. Senden Sie uns bitte "echte" Fragen für die nächste Ausgabe.

KC Lemson ist eine verantwortliche Programm-Managerin im Exchange Server-Team. In ihrer Freizeit unterstützt sie einige Mitglieder des nigerianischen Königshauses dabei, deren Vermögen zu mehren.

Paul Bowden ist ein verantwortlicher Programm-Manager im Exchange Server-Team. In seiner Freizeit unterstützt er einige Mitglieder des nigerianischen Königshauses, dabei, deren Vermögen zu mehren. Paul Bowden ist ebenfalls ein verantwortlicher Programm-Manager im Exchange Server-Team. Paul verbringt seine Freizeit meist damit, auf entsprechende Anfragen hin, die Vorgänge auf seinem PayPal-Konto zu überprüfen.

© 2008 Microsoft Corporation und CMP Media, LLC. Alle Rechte vorbehalten. Die nicht genehmigte teilweise oder vollständige Vervielfältigung ist nicht zulässig.